Omas Rotkohl: Traditionelle Rezepte und Tipps für den perfekten Blaukraut

Rotkohl, auch bekannt als Rotkraut oder Blaukraut, ist eine beliebte Beilage, besonders in der Herbst- und Winterküche. Die Zubereitung nach traditionellen Rezepten, wie sie von Großmüttern überliefert wurden, erfreut sich großer Beliebtheit. Dieser Artikel beleuchtet verschiedene Aspekte der Rotkohlzubereitung, von der Vorbereitung und den benötigten Zutaten bis hin zu Tipps und Tricks für ein optimales Ergebnis.

Warum selbstgemachten Rotkohl zubereiten?

Obwohl fertiger Rotkohl im Handel erhältlich ist, bevorzugen viele Köche die Zubereitung selbst. Dies bietet die Möglichkeit, die Zutaten und Gewürze individuell anzupassen und unnötige Zusatzstoffe oder einen hohen Zuckergehalt zu vermeiden. Selbstgemachter Rotkohl ermöglicht die Verwendung von Lieblingsgewürzen und die Anpassung des Geschmacks, beispielsweise durch die Zugabe von getrockneten Cranberries für eine fruchtige Note. Darüber hinaus lässt sich Rotkohl gut vorbereiten und sogar einen Tag vorher zubereiten, was ihn zu einer idealen Beilage für Feiertage oder größere Veranstaltungen macht. Die Menge kann problemlos an die Anzahl der Gäste angepasst werden.

Die Geschichte und regionale Unterschiede

Die Bezeichnung des Kohls variiert je nach Region. In Süddeutschland wird er hauptsächlich als Blaukraut bezeichnet, während im Norden Rotkohl üblich ist. Diese unterschiedlichen Bezeichnungen hängen mit der Farbe des Kohls zusammen, die vom pH-Wert des Bodens beeinflusst wird. Ein niedriger pH-Wert führt zu einer roten Farbe, während ein hoher pH-Wert eine bläulich-violette Verfärbung verursacht. Der Zungenbrecher „Blaukraut bleibt Blaukraut und Brautkleid bleibt Brautkleid“ ist in Süddeutschland bekannt und zeugt von der langen Tradition der Rotkohlzubereitung.

Vorbereitung des Rotkohls

Die Vorbereitung des Rotkohls ist ein wichtiger Schritt für ein gutes Ergebnis. Zunächst werden die äußeren Blätter entfernt. Anschließend wird der Kohlkopf halbiert und diese Hälften erneut halbiert. Der Strunk wird keilförmig mit einem kleinen Messer aus den Vierteln geschnitten, wobei die Viertel flach auf das Schneidebrett gelegt werden.

Klassische Zutaten und Gewürze

Ein klassisches Rotkohlrezept beinhaltet folgende Zutaten: Rotkohl, Apfelmus oder Apfel, Essig, Nelken, Lorbeerblätter, Zucker, Salz, Pfeffer und Wasser. Für eine weihnachtliche Note können zusätzlich Zimtstange, Wacholderbeeren, Orangensaft und Rotwein verwendet werden. Die Wahl der Gewürze kann jedoch variieren, je nach persönlichem Geschmack und familiärer Tradition. Einige Köche geben Wacholderbeeren direkt zum Gemüse, während andere sie in einem Tee-Ei verwenden, um sie später leicht entfernen zu können. Alternativ können Gewürze auch in einem Teebeutel mit Küchengarn verschlossen werden.

Das Grundrezept für Apfel-Rotkohl

Ein traditionelles Rezept für Apfel-Rotkohl sieht wie folgt aus:

  • Zutaten: Rotkohl, Apfelmus/Apfel, Essig, Nelken, Lorbeerblätter, Zucker, Salz, Pfeffer, Wasser.
  • Zubereitung:
    1. Den vorbereiteten Rotkohl in einen Topf geben.
    2. Apfelmus oder gewürfelte Äpfel hinzufügen.
    3. Essig, Nelken, Lorbeerblätter, Zucker, Salz und Pfeffer hinzufügen.
    4. Mit Wasser aufgießen, sodass der Kohl bedeckt ist.
    5. Den Rotkohl zugedeckt für etwa 2 Stunden köcheln lassen.
    6. Vor dem Servieren mit Salz und Pfeffer abschmecken und die Zwiebel mit den Nelken sowie die Lorbeerblätter entfernen.

Dieses Rezept ist für 6-8 Portionen als Beilage geeignet. Es empfiehlt sich, den Rotkohl idealerweise am Vortag einzulegen und über Nacht durchziehen zu lassen oder ihn bereits am Vortag zu kochen und vor dem Servieren nur aufzuwärmen, da er dann besonders gut schmeckt.

Tipps für die Zubereitung und Farbintensität

Um sicherzustellen, dass der Rotkohl seine intensive Farbe behält, ist es wichtig, Säure hinzuzufügen. Apfelessig, Orangensaft und Rotwein tragen dazu bei, die Farbe zu erhalten. Die Zugabe von Säure verhindert, dass der Kohl beim Kochen verblasst.

Variationen und Ergänzungen

Neben dem klassischen Apfel-Rotkohl gibt es zahlreiche Variationen. Eine beliebte Variante ist Rotkraut mit Preiselbeeren. Auch die Zugabe von getrockneten Cranberries verleiht dem Rotkohl eine fruchtige Note und zusätzliche Süße. Für Liebhaber herzhafter Aromen können Wacholderbeeren und Nelken verwendet werden.

Die Bedeutung des Aufwärmens

Ein wichtiger Tipp für ein optimales Geschmackserlebnis ist das Aufwärmen des Rotkohls. Klassischer Rotkohl schmeckt am nächsten Tag aufgewärmt am besten, da er dann schön durchgezogen ist.

Nährwert und Lagerung

Obwohl die Quellen keine spezifischen Nährwertangaben liefern, ist Rotkohl bekannt für seine gesundheitlichen Vorteile. Er enthält Vitamine, Mineralstoffe und Ballaststoffe. Rotkohl lässt sich gut lagern, insbesondere wenn er gekühlt wird, und kann so das ganze Jahr über genossen werden.

Rezept: Rotkraut mit Preiselbeeren (vereinfachte Version)

Dieses Rezept kombiniert die traditionelle Zubereitung mit der fruchtigen Note von Preiselbeeren.

Zutaten:

  • 1 Kopf Rotkohl (ca. 1 kg)
  • 1-2 Äpfel
  • 2 EL Apfelessig
  • 100g Preiselbeeren (frisch oder gefroren)
  • 2-3 Nelken
  • 1 Lorbeerblatt
  • 1 EL Zucker (optional, je nach Geschmack)
  • Salz und Pfeffer nach Geschmack
  • Wasser

Zubereitung:

  1. Rotkohl vorbereiten und fein schneiden.
  2. Äpfel schälen, entkernen und würfeln.
  3. Rotkohl, Äpfel, Apfelessig, Preiselbeeren, Nelken und Lorbeerblatt in einem großen Topf vermischen.
  4. Mit Wasser bedecken und zum Kochen bringen.
  5. Hitze reduzieren und zugedeckt ca. 1,5 - 2 Stunden schmoren lassen, bis der Rotkohl weich ist.
  6. Mit Salz, Pfeffer und gegebenenfalls Zucker abschmecken.
  7. Lorbeerblatt und Nelken entfernen.

Tabelle: Vergleich verschiedener Rotkohl-Variationen

Variation Hauptmerkmale Geeignet zu
Klassischer Rotkohl Apfel, Essig, Nelken, Lorbeerblatt Rinderbraten, Ente, Wildgerichte
Rotkraut mit Preiselbeeren Preiselbeeren, fruchtig-süßer Geschmack Geflügel, Schweinebraten
Apfel-Rotkohl Fokus auf Apfelaroma Vegetarische Gerichte, Kartoffelklöße
Blaukraut Regionale Variante, oft weniger süß Herzhaften Gerichten mit dunkler Sauce

Schlussfolgerung

Die Zubereitung von Rotkohl nach traditionellen Rezepten, wie sie von Großmüttern überliefert wurden, ist eine wertvolle kulinarische Tradition. Die Verwendung von hochwertigen Zutaten, die Anpassung der Gewürze an den persönlichen Geschmack und die Beachtung von Tipps und Tricks für die Farbintensität und das Aufwärmen führen zu einem optimalen Ergebnis. Ob als klassischer Apfel-Rotkohl, Rotkraut mit Preiselbeeren oder Blaukraut – diese Beilage ist ein fester Bestandteil vieler Herbst- und Wintermenüs und trägt maßgeblich zum Genuss eines festlichen Essens bei.

Quellen

  1. Rotkohl wie bei Oma
  2. Omas weltbester Rotkohl
  3. Rotkohl selber machen
  4. Klassischer Rotkohl

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