Omas perfekte Spitzbuben: Klassische Marmeladenplätzchen Schritt für Schritt
Spitzbuben zählen zu den traditionsreichen Weihnachtsplätzchen, die in vielen Haushalten auf dem Plätzchenteller nicht fehlen. Sie bestehen aus einem zarten Mürbeteig mit einem süß-fruchtigen Marmeladenfüllung. Besonders im Osten Deutschlands, wo sie auch Hildabrötchen genannt werden, und im Westen, wo sie oftmals Linzer Plätzchen heißen, sind sie ein unverzichtbarer Teil der Weihnachtsbäckerei. In diesem Artikel wird ein Rezept nach Oma’s Art vorgestellt, das sich durch einfache Zutaten, klare Schritte und authentisches Aroma auszeichnet. Es basiert auf mehreren Quellen, die sich in der Grundzutatenliste, der Zubereitungsweise und der Füllung stark übereinstimmen.
Die Geschichte und der Name
Die genaue Herkunft des Rezeptes ist nicht eindeutig zu bestimmen. Allerdings wird oft vermutet, dass die Spitzbuben ihren Namen aus dem 17. Jahrhundert ableiten, als sie in Linz (Oberösterreich) erstmals urkundlich genannt wurden. In anderen Regionen Deutschlands wurden sie aufgrund ihres besonderen Aussehens und der Füllung auch Linzer Plätzchen genannt. In einigen Familienrezepten werden sie auch Hildabrötchen genannt, was auf eine regionale Namensgebung hinweist. Die Verbindung von Mürbeteig und Marmelade ist dabei unverzichtbar und sorgt für das typische Aroma und die weihnachtliche Note.
Zutaten: Einfach und klasisch
Die Zutatenliste ist in allen Quellen sehr ähnlich und besteht aus den folgenden Grundzutaten:
- Mehl: In allen Rezepten wird helles Weizenmehl Typ 405 verwendet, da es die optimale Konsistenz und den milden Geschmack liefert. Einige Quellen erwähnen auch, dass helles Dinkelmehl Typ 630 ebenfalls funktioniert.
- Butter: Die Butter ist entscheidend für das buttrige Aroma und die Mürbheit des Teiges. Sie sollte zimmerwarm sein, um den Teig homogen zu kneten. In den Rezepten wird oft betont, dass Margarine nicht als Ersatz verwendet werden sollte.
- Zucker: In den Rezepten wird meist weißer Kristallzucker verwendet. Einige Quellen erwähnen auch Vanillezucker oder Zitronenschale als Aromen.
- Eier: Ein zimmerwarmes Ei bindet den Teig und gibt ihm Struktur. In einigen Quellen wird erwähnt, dass Vanillezucker oder Zitronenschale hinzugefügt werden können.
- Marmelade: Die Füllung kann aus verschiedenen Marmeladen bestehen. Aprikosenmarmelade, Johannisbeermarmelade und Erdbeermarmelade sind die am häufigsten genannten Sorten. Wichtig ist, dass die Marmelade fein und ohne große Stücke ist, damit sie beim Füllen nicht zu flüssig wird.
- Puderzucker: Zum Bestreuen nach dem Backen. In einigen Rezepten wird erwähnt, dass die Plätzchen mit Puderzucker bestäubt werden, um den Look und das Aroma abzurunden.
Die genaue Menge der Zutaten variiert leicht in den Rezepten. Eine Zusammenfassung der typischen Mengen ist in der folgenden Tabelle dargestellt:
Zutat | Menge (typisch) |
---|---|
Mehl | 200–300 g |
Butter | 125–200 g |
Zucker | 50–100 g |
Eier | 1–2 Stück |
Puderzucker | 50–150 g |
Marmelade | 250 g |
Der Teig: Ein Mürbeteig mit besonderer Textur
Der Teig wird in allen Rezepten als gerührter Mürbeteig bezeichnet. Im Gegensatz zum herkömmlichen Mürbeteig, bei dem kalte Butter in den Teig eingewalzt wird, wird bei diesem Rezept die Butter zimmerwarm und cremig geschlagen. Dies sorgt für eine besonders zarte und homogene Konsistenz. In den Rezepten wird empfohlen, die Butter zunächst mit dem Handrührgerät schaumig zu schlagen und dann den Zucker und das Ei hinzuzugeben. Danach folgt das Mehl, das in mehreren Schritten untergeknetet wird. Wichtig ist, den Teig nicht zu lange zu kneten, da er sonst an Mürbheit verliert.
Nach der Knetung wird der Teig in Frischhaltefolie gewickelt und für etwa 30 Minuten in den Kühlschrank gestellt. Dies hat zwei Vorteile: Erstens wird der Teig leicht fester, wodurch er sich einfacher ausrollen lässt. Zweitens verhindert die Kälte, dass der Teig beim Ausstechen bricht oder sich verformt.
Das Backen: Klassisch und präzise
Nach der Kühlpause wird der Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche etwa 2–5 mm dick ausgerollt. Je dünner der Teig, desto leichter backen die Kekse. Es wird empfohlen, den Teig portionsweise auszurollen, damit er nicht zu warm wird und sich dabei verformt. Einige Rezeptvorschläge erwähnen, dass man den Teig nicht zu dünn ausrollen sollte, um zu vermeiden, dass er beim Backen durchbrennt.
Zur Formgebung werden in den Rezepten Spitzbuben-Ausstecher verwendet. Diese bestehen meist aus einem runden Ausstecher mit Wellenrand (ca. 4 cm Durchmesser) und einem kleineren, runden Ausstecher (ca. 1–1,5 cm Durchmesser), um das typische Loch in der Mitte der Plätzchen zu erzeugen. Die Kekse werden in zwei Teile hergestellt: Ein Teil mit dem runden Ausstecher („Basis“) und ein Teil mit dem Loch in der Mitte („Deckel“).
Die Backzeit beträgt in allen Rezepten etwa 8–10 Minuten bei 180 °C (Ober-/Unterhitze) oder 160 °C bei Umluft. Wichtig ist, dass die Kekse nicht zu dunkel werden, da sie sonst bitter schmecken. Nach dem Backen sollten die Kekse vollständig auskühlen, bevor sie gefüllt werden.
Die Füllung: Süße und farbenfrohe Marmelade
Die Marmelade oder Konfitüre ist ein essentieller Bestandteil der Spitzbuben. Sie wird meist erwärmt und danach abgekühlt, um die optimale Konsistenz zu erreichen. In einigen Rezepten wird erwähnt, dass die Marmelade in einem kleinen Topf erwärmt werden kann, aber nicht zu flüssig sein sollte. Danach wird sie auf die unteren Kekse (die Basis) aufgetragen, wobei darauf geachtet werden muss, dass die Marmelade nicht bis zum Rand kommt, um ein Austreten zu vermeiden.
Nach dem Auftragen der Marmelade wird der Keks mit dem Loch (der Deckel) darauf gesetzt und leicht andrückend verpresst. Abschließend werden die fertigen Spitzbuben mit gesiebtem Puderzucker bestäubt, was den Look abrundet und den Geschmack intensiviert.
Tipps für den perfekten Teig und die perfekte Füllung
Einige der Rezeptquellen bieten zusätzliche Tipps, um die Spitzbuben besonders gut gelingen zu lassen. Hier sind die wichtigsten Empfehlungen:
- Butter nicht zu lange schlagen: Ein zu langer Schlag der Butter kann den Teig zu weich machen und die Mürbheit beeinträchtigen. Es wird empfohlen, den Teig so lange zu kneten, bis er glatt und homogen ist.
- Marmelade nicht zu flüssig: Die Marmelade sollte etwas dicker als flüssig sein, damit sie beim Füllen nicht austritt. Es wird empfohlen, sie kurz zu erwärmen und gut durchzurühren.
- Kekse nicht zu dünn ausrollen: Ein zu dünner Teig kann beim Backen durchbrennen. Eine Dicke von 2–5 mm wird empfohlen.
- Kekse vor dem Füllen vollständig auskühlen lassen: Dies verhindert, dass die Marmelade sich beim Auftragen verflüssigt oder die Kekse weich werden.
- Puderzucker gesieben auftragen: Ein feiner Puderzucker haftet besser und gibt den Keksen einen gleichmäßigen Look.
Variationsmöglichkeiten und Kreativität
Obwohl die Rezeptbasis sehr konsistent ist, lassen sich die Spitzbuben nach individuellem Geschmack variieren. In einigen Quellen wird erwähnt, dass man die Marmelade durch andere Füllungen ersetzen könnte, wie z. B. Schokoladencreme oder Marzipan. Allerdings wird betont, dass die traditionelle Marmeladenfüllung den besonderen Geschmack und das Aroma der Spitzbuben hervorhebt.
Außerdem kann man die Form der Kekse variieren. In einigen Rezepten wird erwähnt, dass man statt dem klassischen runden Ausstecher auch andere Formen verwenden kann, um die Plätzchen optisch abwechslungsreicher zu gestalten.
Lagerung und Aufbewahrung
Einige Quellen erwähnen, dass die Spitzbuben aufgrund der Marmeladenfüllung nicht mit anderen, trockenen Plätzchen in eine Dose gelegt werden sollten. Sonst würden die anderen Plätzchen weich werden. Es wird empfohlen, die gefüllten Spitzbuben in einer luftdichten Verpackung aufzubewahren oder sie direkt servieren.
Fazit
Spitzbuben sind ein Klassiker der Weihnachtsbäckerei, der durch seine einfache Zubereitung und seine besondere Geschmackskomposition überzeugt. Der gerührte Mürbeteig, die zarte Marmeladenfüllung und die klassische Form machen sie zu einem unverzichtbaren Bestandteil des Weihnachtsplätzchentellers. Mit den Tipps und Empfehlungen aus den Rezeptquellen lassen sich die Spitzbuben sicherlich perfekt gelingen – ganz nach Oma’s Art.
Rezept: Omas Spitzbuben
Zutaten (für ca. 30–40 Plätzchen):
- 200 g Mehl
- 125 g kalte Butter
- 50 g gemahlene Mandeln
- Salz
- 125 g Puderzucker
- 1 Ei (Größe M)
- 250 g Marmelade oder Gelee (z. B. Himbeermarmelade oder Johannisbeergelee)
- etwas Mehl zum Ausrollen
- etwas Puderzucker zum Bestäuben
Zubereitung:
Teig kneten:
- Butter in Stücke schneiden.
- Mehl, Mandeln, Salz und Puderzucker in eine Schüssel geben.
- Butter und Ei zugeben und mit den Knethaken des Handrührgeräts oder mit den Händen zu einem glatten Teig verkneten.
- Den Teig in Frischhaltefolie wickeln und ca. 30 Minuten kalt stellen.
Ausstechen und Backen:
- Marmelade in einem kleinen Topf erwärmen und abkühlen lassen.
- Den gekühlten Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche etwa 2 mm dick ausrollen.
- Mit einem runden Plätzchenausstecher (ca. 6 cm Durchmesser) kleine Kreise ausstechen.
- Von der Hälfte der Kreise in der Mitte einen kleinen Ring (ca. 3 cm Durchmesser) ausstechen.
- Die restlichen Teigreste verkneten und erneut verarbeiten.
- Den Ofen auf 180 °C (Ober-/Unterhitze) oder 160 °C (Umluft) vorheizen.
- Die Plätzchen auf ein mit Backpapier belegtes Backblech legen.
- Die Plätzchen ca. 8–10 Minuten backen, bis sie leicht goldbraun sind. Sie sollten nicht zu dunkel werden.
- Die Kekse auskühlen lassen.
Füllen und Servieren:
- Auf die runden Kekse (ohne Loch) einen Klecks Marmelade geben und leicht verstreichen.
- Die Kekse mit Loch darauf legen und leicht andrücken.
- Die gefüllten Kekse mit etwas Puderzucker bestäuben und servieren.
Quellen
Ähnliche Beiträge
-
Authentisches Hamburger Franzbrötchen-Rezept: Ein Klassiker aus dem Plunderteig
-
Der Frankfurter Kranz: Ein Kuchenklassiker nach Omas Rezept – Tradition, Zubereitung und Zubereitungstipps
-
Der Frankfurter Kranz nach Omas Rezept – Traditionelle Rezepturen, Hintergrund und Zubereitung
-
Omas Kartoffelsalat – Traditionelle Rezepte und Geheimtipps für den perfekten Salat
-
Flädle herstellen nach Omas Rezept – Ein Klassiker der Schwäbischen Küche
-
**Omas Rezept für knusprige Florentiner: Traditionelles Gebäck mit süßem Aroma**
-
Omas Wurstsalat – Ein Rezept aus Tradition und Geschmack
-
Omas Klassiker: Ein Rezept für den perfekten Fleischsalat