Tote Oma: Das deftige DDR-Klassiker-Rezept aus Blutwurst, Kartoffeln und Herzhaftem
Tote Oma – ein Name, der bei vielen Menschen Erinnerungen an die ostdeutsche Kindheit, an Großeltern und an eine Zeit weckt, in der Lebensmittel knapp und Kreativität gefragt war. Dieses Gericht, das im Volksmund als „Tote Oma“ firmiert, ist mehr als nur ein kulinarisches Unikat. Es ist ein kulturelles Phänomen der DDR-Zeit, ein Beispiel für bäuerliche Bewältigungsstrategien im Alltag und ein Paradebeispiel für den typisch ostdeutschen Sarkasmus, der sich in der Kochkunst niederschlägt. Obwohl der Name äußerst ungewöhnlich und mit einem Hauch von Grusel behaftet klingt, handelt es sich um ein wahrhaft herzhaftes und sättigendes Gericht, das sich durch seine einfache Zubereitung und die Verwendung von Grundnahrungsmitteln auszeichnet. In diesem Artikel beleuchtenwir Herkunft, Herstellung, kulinarische Vielfalt und Bedeutung des sogenannten „Totten Omas“ im Kontext der ostdeutschen Küche. Basierend auf umfangreichen Quellenangaben stellenwir das Rezept im Detail vor, erläutern regionale Abwandlungen und geben Tipps zur Zubereitung, die sowohl Einsteigern als auch ambitionierten Hobbyköchen helfen.
Herkunft und kulturelle Bedeutung der Totten Oma
Die Tote Oma ist ein zentraler Bestandteil der ostdeutschen Küche und gilt als eines der bekanntesten und zugleich am meisten umstrittenen Gerichte jener Region. Obwohl der Name schaurig klingt, stammt das Gericht aus einer Zeit, in der sowohl Mangelwirtschaft als auch kreative Umgestaltung von Lebensmitteln notwendig waren. Die Herkunft des Namens ist bis heute Gegenstand von Spekulationen, aber es gibt mehrere überlieferte Deutungen, die in den Quellen nahelegen, dass die Bezeichnung auf mehreren Ebenen verankert ist: optisch, sprachlich und kulturell.
Nach mehreren Quellen stammt die Bezeichnung „Tote Oma“ aus dem tiefen Humor der ostdeutschen Bevölkerung. Die dunkelbraune bis fast schwarze Färbung der Blutwurst, die bei der Zubereitung im Topf oder der Pfanne anbrennt, erinnert an eine aufgedunsene, totenähnliche Erscheinung. Diese optische Ähnlichkeit mit einer Leiche, die im Hintergrund einer bäuerlichen Küche steht, wurde als Pointe genutzt. So wird in mehreren Quellen berichtet, dass der Name entweder aufgrund des Aussehens oder des kühnen Humors entstanden sein soll – manchmal sogar beides kombiniert. Diese Art der Benennung ist typisch für ostdeutsche Kücheprozesse, bei denen deftige Speisen mit spöttischen oder amoralischen Bezeichnungen versehen wurden, um die Schlichtheit und Haltbarkeit der Speisen zu betonen.
Das Gericht gehört zur Kategorie der sogenannten Schlachtgerichte, die traditionell im Herbst nach der jährlichen Hausschlachtung zubereitet wurden. In jenen Tagen war es üblich, dass jedes Tier vollständig genutzt wurde – Fleisch, Füllungen, Innereien und Blut wurden zu Würsten, Fleischbällchen und Suppen verarbeitet. Die Tote Oma ist ein Paradebeispiel für jene Praxis der „Alles-nutzt“-Philosophie. In manchen Haushalten wurde die Blutwurst, die als „Grützwurst“ bezeichnet wurde, sogar mit Kümmel verfeinert, um den Geschmack zu optimieren. Diese Vielfalt zeigt, dass das Gericht keinesfalls ein einzigartiges Rezept war, sondern vielmehr eine regional geprägte Variante der einfachen, aber wohltuenden Küche.
Besonders in den Bundesländern Brandenburg, Sachsen und Thüringen war Tote Oma ein fester Bestandteil des Speiseplans. In der DDR wurde das Gericht nicht nur in privaten Hahaushalten, sondern auch in Betriebskantinen und Gaststätten angeboten. Für viele Menschen war es ein „Kult- und Erinnerungsgericht“ – ein Stück Heimat, das mit der Oma oder dem Großvater in Verbindung gebracht wurde. Die Kombination aus herzhaften Zutaten, intensivem Aroma und der hausgemachten Qualität sorgte dafür, dass das Gericht bis heute nicht an Beliebtheit verlor. Heute wird es gelegentlich sogar in modernen Gaststätten und Restaurants als „Nostalgie-Essen“ angeboten, um an jene Zeit zu erinnern, in der die Küche noch von Hand, Fleisch und Würstchen geprägt war.
Die kulturelle Bedeutung der Totten Oma reicht über das reine Genießen hinaus. Es ist ein Symbol für Lebensfreude trotz knapper Lebensmittel, für Gemeinschaft und Zuneigung im Alltag. Der Name „Tote Oma“ ist somit kein bloßes Schimpfwort, sondern eine Form der Identitätsbildung – ein kritisches, aber herzhaftes Statement gegen Armut und Leere in der Ernährung. In Zeiten, in denen es oft an Fleisch, Butter oder Milch fehlte, wurde aus den Überresten der Schlachtung ein Gericht gezaubert, das sowohl sättigte als auch Freude machte. Insofern ist die Tote Oma nicht nur ein Gericht, sondern ein Symbol für Halt, Zärtlichkeit und Lebensfreude.
Rezept und Zubereitung der klassischen Totten Oma
Die Zubereitung der klassischen Totten Oma ist denkbar einfach und basiert auf wenigen Grundzutaten, die im Haushalt meist vorhanden sind. Die Speise gilt als Paradebeispiel für eine deftige, wohltuende Mahlzeit, die aus einfachen Zutaten entsteht, die im Haushalt oder in der Region leicht verfügbar sind. Die Grundform des Rezepts ist in mehreren Quellen detailliert beschrieben und weist eine klare Reihenfolge auf, die zur Entstehung einer sämigen, breiigen Masse führt. Die Zubereitungsdauer beträgt etwa eine Stunde, wobei ein Großteil der Zeit der langsamen Garung der Zutaten dient.
Zur Herstellung der Totten Oma werden folgende Zutaten benötigt: 800 Gramm rote Grützwurst (eine Sorte von Blutwurst, die mit Kochgetreide wie Hafer und Gerste vermischt ist), eine große Zwiebel, 200 Gramm durchwachsenen Speck, 100 Milliliter Rinderbrühe, 800 Gramm Sauerkraut, 1 Kilogramm Kartoffeln, gegebenenfalls Pimentkörner, vier Lorbeerblätter, einen Esslöffel Kümmel und etwas Zucker. Zusätzlich sind Salz, Pfeffer, Majoran und Thymian als Würzmittel notwendig. Diese Zutaten sind im deutschsprachigen Raum leicht zu beschaffen – insbesondere die Grützwurst oder Blutwurst ist in vielen Supermärkten, Metzgereien und online erhältlich.
Die Zubereitung beginnt mit der Vorbereitung der Zutaten. Zunächst werden die Kartoffeln geschält, viertelt und in einen ausreichend großen Topf mit kaltem Wasser gegeben. Ein gestrichener Löffel Salz wird hinzugefügt, um die Kartoffeln zu würzen. Anschließend wird der Topf auf kleinste Flamme gestellt und mit Deckel etwa zwanzig Minuten köcheln gelassen. Die Kartoffeln gel gelten als gar, wenn ein Messer mühelos durch die Schale fährt, ohne dass Widerstand entsteht. Während die Kartoffeln garen, wird die Zubereitung der Soße vorbereitet.
Als nächstes werden Zwiebeln geschält und fein gewürfelt. Der Speck wird ebenfalls in feine Würfel geschnitten. In einem Topf oder einer Pfanne wird nun der Speck bei geringer Hitze gebraten, bis die Krümmung anfängt zu bräunen. Anschließend werden die Zwiebelwürfel hinzugefügt und für etwa drei Minuten bei geringer Hitze gedünstet, bis sie durchsichtig und weich sind. Anschließend wird die Rinderbrühe dazugegeben und aufgekocht.
Im nächsten Schritt wird die Blutwurst, die zuvor aus der Wurstrolle entfernt und ebenfalls in Stücke geschnitten wurde, vorsichtig in die Brühe gegeben. Danach wird die Masse unter ständigem Rühren bei geringer Hitze etwa zehn bis fünfzehn Minuten köcheln gelassen, bis eine breiige Konsistenz entstanden ist. In einigen Rezepten wird empfohlen, stattdessen Semmelbrösel zur Bindung hinzuzufügen, da diese die Masse strukturgerecht machen. Alternativ lässt sich auch eine geriebene Kartoffel direkt in die Wurstmasse einarbeiten, um die Bindung zu verbessern – dies ist eine Variante, die insbesondere in ländlichen Regionen des Osten verbreitet ist.
Sobald die Masse eine homogene, sämige Konsistenz erreicht hat, wird sie mit Salz, Pfeffer, Majoran, Thymian und gegebenenfalls Pimentkörnern gewürzt. Für zusätzlichen Geschmack können auch Lorbeerblätter und eine Prise Zucker hinzugefügt werden. Anschließend wird die Masse für weitere fünf bis zehn Minuten ziehen gelassen, damit die Gewürze in die Würste eindringen können. Zum Schluss wird die Zubereitung erneut abgeschmeckt, um den Geschmack abzustimmen.
Die fertige Tote Oma wird traditionell mit Salzkartoffeln und Sauerkraut serviert. Die Kartoffeln werden entweder als „Puffer“ oder „Spitzkohl“ gegart und bilden so die klassische Grundlage. Für einen zusätzlichen Kick kann auch ein Klecks Senf oder eine Scheibe frisches Brot dazugereicht werden, um die Soße aufzusaugen. In manchen Varianten wird auch auf das Sauerkraut verzichtet, stattdessen wird eine Schale frisches Dillkraut oder eine Scheibe Räuchertopfen serviert.
Die Zubereitung ist somit einfach, aber dennoch anspruchsvoll genug, um die Würze der Zutaten zu vereinen. Jeder Schritt ist darauf ausgelegt, die Aromen der Zutaten zu intensivieren – sei es durch das sanfte Anbraten des Specks, das sanfte Dünsten der Zwiebel oder das langsame Köcheln der Wurst in Brühe. Insgesamt entsteht ein Gericht, das sowohl im Aussehen als auch im Geschmack überzeugt – und das man mit ein wenig Geduld und Liebe zum Detail zubereiten kann.
Regionale Abwandlungen und kulinarische Vielfalt
Obwohl das klassische Rezept der Totten Oma in mehreren Quellen als Standardform dargestellt wird, gibt es in den Bundesländern der ehemaligen DDR eine Vielzahl regionaler Abwandlungen, die die Vielfalt der ostdeutschen Küche eindrucksvoll unterstreichen. Diese Unterschiede reichen von der Auswahl der Zutaten bis hin zu den zugesetzten Gewürzen und Beilagen. Besonders auffällig ist, dass die Zubereitung in manchen Regionen der DDR durch spezifische lokale Traditionen geprägt war, die sich über Generationen hinweg erhalten haben.
In Thüringen beispielsweise wird die Tote Oma nicht nur mit den klassischen Zutaten hergestellt, sondern es wird gelegentlich auch mit Essiggurkenwürfeln oder Sauerkraut verfeinert. Diese Kombination aus scharfem Kraut und der würzigen Wurstmasse sorgt für eine zusätzliche Schärfe und Haltbarkeit, die im Herbst besonders geschätzt wurde. In dieser Gegend wird das Gericht zudem oft mit einer Mischung aus Kochmettwurst, Leberwurst und Blutwurst zubereitet – was die Bezeichnung „Grützwurst“ im Sinne eines Sammelbegriffs verdeutlicht. In einigen Haushalten wird außerdem auf die Verwendung von Semmelbröseln verzichtet, stattdessen wird eine rohe Kartoffel direkt in die Wurstmasse gerieben, um die Bindung herzustellen. Dieses Verfahren ist nicht nur günstiger, sondern sorgt auch für eine sämigere Konsistenz.
In Brandenburg und Sachsen wird dagegen häufig auf die Verwendung von Gemüsebrühe und statt Rinderbrühe mit einem Brühwasser aus dem Topf der Kartoffelgarung gearbeitet. Dies führt zu einem intensiveren, wärmeren Aroma, das sich besonders gut mit dem geriebenen Speck und der abgeschmeckten Soße verbindet. Auch die Art der Kartoffelbeilage unterscheidet sich je nach Region: Während in manchen Gegenden Salzkartoffeln oder „Puffer“ gegessen werden, werden in anderen Gegenden auch Kartoffelklöße oder –bällchen serviert, die mit der Wurstmasse vermischt und gebacken werden.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Verwendung von Würzungen. Während in der standardisierten Version Kümmel, Majoran und Thymian verwendet werden, wird in einigen Regionen auch auf Pimentkörner, Pfefferkörner oder sogar Senfkörner zurückgegriffen, um der Soße eine zusätzliche Schärfe zu verleihen. In einigen Haushalten wird zudem auf eine Kombination aus frischem Lauch und Zwiebeln gesetzt, was der Soße eine besondere Würze verleiht. Auch der Einsatz von Lorbeerblättern und einer Prise Zucker ist in einigen Rezepten zu finden, um die Säure des Sauerkrauts oder der Brühe auszugleichen.
Darüber hinaus gibt es auch kreative Abwandlungen, die in privaten Haushalten entstanden sind. So wird in einigen Fällen auf die Verwendung von Sauerkraut verzichtet und stattdessen eine Schale frisches Dillkraut oder eine Scheibe geräucherten Räuchertopfen serviert, um die Würze zu intensivieren. Auch die Verwendung von geräuchertem Speck oder von Rindfleisch statt Schwein ist möglich, um eine abweichende Würze zu erzielen. In einigen Fällen wird zudem auch auf die Verwendung von Brühe verzichtet und stattdessen nur Wasser verwendet, um die Gerichte wirtschaftlicher zu gestalten.
Besonders bemerkenswert ist zudem, dass es in einigen Regionen auch eine sogenannte „kalte“ Variante der Totten Oma gibt, bei der die Wurstmasse über Nacht im Kühler ziehen lässt, um die Aromen zu vertiefen. Diese Art der Zubereitung wird insbesondere in ländlichen Gegenden genutzt, um das Gericht vorzubereiten, bevor es in der Familie gegessen wird. In einigen Fällen wird zudem auch auf die Verwendung von Blutwurst verzichtet und stattdessen auf eine Mischung aus Leberwurst und Mettwurst zurückgegriffen, was der Soße eine leichtere Konsistenz verleiht.
Diese Vielfalt zeigt, dass die Tote Oma kein einheitliches Gericht ist, sondern vielmehr eine kulinarische Erscheinungsform, die je nach Region, Haushalt und Bedarf abgewandelt werden kann. Jede Variante hat ihre eigene Bedeutung und ihre eigene Geschichte – und dennoch teilt jedes dieser Gerichte dasselbe Prinzip: aus den verfügbaren Zutaten das Beste zu machen.
Wissenschaftliche Betrachtung der Zutaten und deren Verträglichkeit
Die Zutaten der Totten Oma sind nicht nur kulinarisch überzeugend, sondern auch aus ernährswissenschaftlicher Sicht von Bedeutung. Die Kombination aus Fleisch, Fett, Kohlenhydraten und Eiweißen macht das Gericht zu einer vollwertigen, nährstoffreichen Mahlzeit, die im Sinne einer ausgewogenen Ernährung durchaus sinnvoll ist – insbesondere bei hohem körperlichen Bedarf oder körperlicher Betätigung. Die folgende Betrachtung bezieht sich ausschließlich auf die in den Quellen genannten Zutaten und deren Verträglichkeit.
Die Hauptzutat, die Blutwurst, ist reich an Eisen, insbesondere an eisenhaltigem Häm-Eisen, das von Säuglingen und Erwachsenen besser aufgenommen werden kann als pflanzliches Eisen. Zudem enthält Blutwurst Vitamin B12, das für die Blutbildung und das Nervensystem wichtig ist. Die Verwendung von Schweinefleisch und -schwarten sorgt für eine hohe Menge an tierischem Eiweiß, das für den Aufbau von Muskeln und Bindegewebe notwendig ist. Zudem enthält das Fleisch Spurenelemente wie Zink, Selen und Kupfer, die als Antioxidantien gelten.
Der durchwachsene Speck liefert vor allem angesättigte Fettsäuren, die in Maßen als Energiespender gel gelten. Allerdings ist die Menge an Cholesterin in der Speise im Vergleich zu anderen Fleischprodukten hoch – ein Punkt, der bei einer Ernährung mit hohem Cholesterinspiegel beachtet werden muss. Dennoch ist die Verwendung von Fett in der Zubereitung notwendig, um die Aromen freizusetzen und die Verdaulichkeit der Soße zu verbessern.
Die Kartoffeln sind eine hervorragende Quelle an Kalium, Vitamin C und Ballaststoffen. Sie liefern langwierige Kohlenhydrate, die den Blutzuckerspiegel langsam ansteigen lassen. Besonders wichtig ist, dass die Kartoffeln in der Zubereitung nicht zu stark erhitzt werden, um die Bildung von Acrylamid zu vermeiden, das bei hohen Temperaturen entsteht. Die Verwendung von Salzkartoffeln statt frittierter oder gebratenen Varianten ist daher empfehlenswert.
Das Sauerkraut ist reich an Probiotika, die der Darmflora förderlich sind, und enthält außerdem Vitamin C, K und Ballaststoffe. Es wirkt außerdem entzündungshemmend und kann die Verdauung unterstützen. Allerdings sollte auf die Menge geachtet werden, da Sauerkraut oft salzhaltig ist.
Die Verwendung von Gewürzen wie Kümmel, Majoran, Thymian und Pfeffer ist nicht nur zur Aromabindung notwendig, sondern hat auch gesundheitliche Vorteile. Zum Beispiel wirkt Kümmel blutdrucksenkend, Thymian beruhigt die Atemwege und unterstützt die Schleimhaut. Auch Pimentkörner gel gelten als wärmend und fördern die Durchblutung.
Dennoch gibt es auch Risiken: Die hohe Menge an Salz, die in der Zubereitung verwendet wird, kann bei empfindlichen Personen zu Blutdruckschwankungen führen. Auch die Verwendung von Blutwurst, die oft in hohen Mengen an Cholesterin und gesättigten Fettsäuren enthält, ist bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu überdenken. Dennoch ist ein vernünftiger Genuss, insbesondere im Rahmen einer ausgewogenen Ernährung, ohne Einschränkung möglich.
Moderne Verbreitung und Vermarktung
Die Tote Oma, ursprünglich ein traditionelles, aus der Not der Nachkriegszeit entstandenes Gericht, hat in der heutigen Zeit eine erstaunliche Wende durchgemacht. Sie ist aus der Nostalgie der ostdeutschen Bevölkerung und der Erinnerung an vergangene Zeiten zu einem modernen Genussprodukt geworden, das nicht nur in der Heimat, sondern auch im gesamten deutschsprachigen Raum gefragt ist. Besonders auffällig ist, dass mehrere Anbieter heutzutage vorgefertigte Varianten des Gerichts anbieten, die es ermöglichen, das klassische Erlebnis ohne Aufwand zu genießen.
Ein prominentes Beispiel dafür ist das Unternehmen „Beefbandits“, das eine sogenannte „Original-Tote-Oma“ im 500-Gramm-Schlauch-Format anbietet. Laut den Quellen wird das Gericht nach dem Originalrezept aus Thüringen zubereitet und ist somit authentisch und von hoher Qualität. Die Zutaten umfassen Schweinefleisch, Schweineleber, Speck, Zwiebeln, Lauch und Kräuter. Die Ware wird vakuumiert und tiefgefroren geliefert, um die Haltbarkeit und Qualität zu sichern. Laut Angaben des Herstellers ist das Produkt mindestens drei Monate haltbar und soll innerhalb von 24 Stunden nach dem Auftauen genossen werden.
Ein weiterer Anbieter, der sich auf regionale Spezialitäten spezialisiert hat, ist „Dün-Fleisch“, das ein ähnliches Produkt im Sortiment führt. Auch hier wird auf die Herkunft und Authentizität Wert gelegt. Die Vermarktung erfolgt gezielt über Online-Plattformen, wo die Kunden auf die Herkunft, die Verarbeitung und die Zutaten genauestens hingewiesen werden. Besonders hervorgehoben wird dabei, dass das Gericht „frisch aus der Metzgerei“ stammt und dennoch eine hohe Haltbarkeit aufweist.
Darüber hinaus wird das Gericht in einigen Fällen auch in Restaurants und Gaststätten als „Soulfood“ oder „Ost-Genuss“ angeboten. Besonders beliebt ist es bei solchen Veranstaltungen, bei denen an die DDR-Kultur erinnert wird – beispielsweise in Kultveranstaltungen, Ausstellungen oder bei „Ost-Abenden“. In einigen Fällen wird das Gericht sogar mit einem Klassiker wie „Schnitzel mit Pommes“ oder „Brot mit Käse“ kombiniert, um die kulinarische Vielfalt zu zeigen.
Die Vermarktung erfolgt zudem gezielt über soziale Medien und Empfehlungen. Besonders auffällig ist, dass die Verpackung auf ein „Echtes DDR-Feeling“ setzt – mit bunten Verpackungen, alten Fotos und Texten wie „Deine Oma hat das auch geliebt“. Dieser Ansatz wirkt auf potenzielle Käufer ansprechend, da emotionale Assoziationen mit der Kindheit oder der Jugend verstärkt werden.
Trotz der hohen Beliebtheit wird auch kritisch diskutiert, ob solche Produkte tatsächlich der traditionellen Zubereitung entsprechen. Besonders die Verwendung von industriell hergestellten Zutaten wie Rinderbrühe, die in einigen Fällen aus Pulver hergestellt wird, führt zu Diskussionen. Allerdings wird argumentiert, dass die Verwendung von industriell hergestellten Zutaten die Haltbarkeit und die Stabilität der Ware verbessert, was insbesondere bei Online-Versand wichtig ist.
Dennoch bleibt die Tote Oma ein Symbol der Kreativität, des Humors und der Lebensfreude – und zwar sowohl in ursprünglicher Form als auch in moderner Vermarktung.
Fazit
Die Tote Oma ist mehr als nur ein Gericht – sie ist ein kulinarisches Denkmal der ostdeutschen Vergangenheit. Mit ihrer charakteristischen dunklen Optik und ihrem deftigen Geschmack hat sie sich über Jahrzehnte hinweg als Kultspeise etabliert. Die Herkunft des Namens – ob aus optischem Vergleich oder aus dem sarkastischen Humor der Bevölkerung – verdeutlicht, wie sehr die ostdeutsche Küche mit dem eigenen Alltag und der Lebenswirklichkeit verbunden war. Die Zubereitung ist einfach, aber dennoch anspruchsvoll genug, um die Aromen der Zutaten zu vereinen. Die Kombination aus Blutwurst, Speck, Zwiebeln und Gewürzen ergibt eine sättigende, wohltuende Speise, die in vielen Haushalten als Selbstversorger-Essen genutzt wurde.
Heute wird das Gericht in neuer Form von Herstellern wie Beefbandits oder Dün-Fleisch angeboten, wodurch es auch jüngeren Generationen zugänglich gemacht wird. Die Vermarktung erfolgt gezielt über Online-Plattformen und soziale Medien, wobei auf die Nostalgie und Authentizität abgehoben wird. Obwohl es kritische Stimmen gibt, insbesondere zu den verwendeten industriellen Zutaten, ist das Gericht insgesamt ein Beispiel für Lebensfreude und kreative Verwertung von Resten.
Die Tote Oma ist somit ein Beispiel dafür, wie aus der Not Notwendigkeit entsteht – und wie aus einfachen Zutaten ein Gericht wird, das bis heute überzeugt.
Quellen
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