Saure Nieren nach Omas Art: Traditionelle Zubereitung und kulinarisches Erbe

Saure Nieren gel gelten als eine der klassischen Speisen der deutschen Hausmannskost und prägen damit die regionale Küche, insbesondere in bayrischen, fränkischen und ostdeutschen Regionen. Das Gericht ist tief in der Tradition verankert und wurde früher aus Überzeugung und Notwendigkeit in der Landwirtschaft und bäuerlichen Haushaltsführung entwickelt, bei der jeglicher Bestandteil des Tieres genutzt wurde – ganz nach dem Motto: „Von der Schnauze bis zum Schwanz“. Heute steht Saure Nieren nicht nur für Wiederbelebung einer vergangenen Esskultur, sondern auch für eine nachhaltige und geschmacksvolle Verwertung von Innereien. Besonders beliebt ist eine Zubereart, die als „Omas Art“ bezeichnet wird, da viele Familien diese Speise aus der eigenen Kindheit kennen und schätzen gelernt haben.

Die Vorliebe für Saure Nieren beruht auf einer besonderen Kombination aus dem fein herzhaften Geschmack der Nieren und der charakteristischen, leicht säuerlich-süßen Würze der Soße. Die Zubereitung ist dabei eine Mischung aus Vorbereitung, schonender Garung und gezielter Veredelung mittels verschiedener Würzmittel. Besonders auffällig ist dabei die Kombination von sogenannten „sauren“ Zutaten wie Balsamico-Essig, Sauerrahm oder Essig mit süßen Elementen wie Zucker, Honig oder sogar Schokolade. Diese Balance aus süß-sauer und wohlduftender Würze macht Saure Nieren zu einem zeitlosen Genuss, der sowohl im Alltag als auch an besonderen Tagen auf dem Tisch stehen kann.

In den Quellen wird deutlich, dass die Zubereitung nicht nur eine Frage der Zutaten, sondern insbesondere der Vorgangsweise ist. Die Nieren müssen sorgfältig vorbereitet werden, um einen intensiven, unangenehmen Geruch oder ein schlechtes Aroma zu vermeiden. Besonders häufig wird in mehreren Quellen auf das Einlegen der Nieren in Milch hingewiesen, das entweder zur Beseitigung eines möglichen „tierischen“ Geruchs oder zur Erhaltung der Konsistenz der Nieren dienen soll. Die Verwendung von Milch wird dabei als bewährte Methode genannt, die in einigen Rezepten sogar über 20 Minuten dauern soll.

Zusätzlich zu den Grundvorbereitungen wie Reinigen, Schneiden und Einlegen wird in mehreren Quellen auf die Bedeutung der Zubereitungsreihenfolge hingewiesen. So wird beispielsweise empfohlen, die Zwiebeln zuerst in Butter anzubraten, um sie glasig zu machen, bevor Nieren und andere Zutaten hinzugefügt werden. Auch das Anbraten der Nieren im heißen Fett ist ein wichtiger Punkt, da dies dazu beiträgt, dass sie die volle Aromenstärke bewahren und nicht matschig werden.

Ein besonderes Merkmer vieler Rezepte ist zudem die Verwendung von Soßen, die auf der Grundlage von Mehl, Butter und Flüssigkeit entstehen. Diese sogenannte Mehlschwitze dient dabei als Bindemittel und sorgt für eine sämige Konsistenz. Besonders hervorzuheben ist dabei die Verwendung von Soßen, die mit Balsamico-Essig, Portwein oder Sauerrahm verfeinert werden. Manche Rezepte setzen zudem auf eine Kombination aus verschiedenen Säuren, um eine ausgewogene Säurenote zu erzeugen.

In den Quellen finden sich zudem Hinweise darauf, dass Saure Nieren nicht nur als Hauptgang, sondern auch als Beilage oder im Zusammenspiel mit Semmelknödeln, Salzkartoffeln oder Nudeln gereicht werden. Die Kombination aus der festen, weichen Konsistenz der Nieren und der satten Soße ergibt ein kulinarisches Erlebnis, das sowohl von der Optik als auch vom Geschmack her überzeugt.

Insgesamt zeigt sich aus den Quellen, dass Saure Nieren nicht nur ein altes Rezept sind, sondern auch in der heutigen Küche weiterhin Bedeutung besitzen. Besonders in der Omas-Perspektive, die viele der heutigen Kochliebhaber prägt, wird diese Speise als Erinnerung an die Familie, an Heimat und an Werte der Vergangenheit wahrgenommen. Die Zubereitung ist aufwendig, aber dennoch erträglich, wenn die Schritte Schritt für Schritt befolgt werden. Die folgenden Abschnitte werden nun die verschiedenen Rezepte und Zubereitungsweisen im Detail vorstellen und auf die Besonderheiten der einzelnen Varianten eingehen.

Vorbereitung und Verarbeitung der Nieren

Die richtige Vorbereitung der Nieren ist der entscheidende Schlüssel für ein gelungenes, aromatisches Gericht. Ohne ausreichende Vorbereitung können Nieren einen unangenehmen, starken Geruch oder eine unangenehme Konsistenz aufweisen. Die Quellen legen daher großen Wert auf mehrere Schritte, die sicherstellen sollen, dass die Nieren sauber, geschmacklich abgerundet und von unerwünschten Teilen befreit sind.

Ein zentrales Verfahren, das in mehreren Quellen aufgeführt wird, ist das sogenannte „Einlegen in Milch“. Dieses Verfahren dient der Beseitigung eines möglichen, intensiven Tiergeruchs und der Straffung der Fasern. So wird in Quelle [1] empfohlen, die Nieren für etwa 20 Minuten in Milch einzulegen. Danach werden sie mit Küchenpapier trocken getupft, um überschüssige Flüssigkeit zu entfernen. Dieses Verfahren ist insbesondere wichtig, da es dazu beiträgt, dass die Nieren beim Anbraten nicht durchhängen und stattdessen eine feste, zarte Konsistenz erhalten.

Eine weitere wichtige Vorbereitung ist das Reinigen der Nieren von Fett, Bindegewebe und insbesondere von den Harnwegen. In Quelle [2] wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass manche Menschen die Nieren falschweise in kaltem Wasser einlegen, wobei sie sozusagen „aufsaugen“, da die Harnleiter noch intakt sind. Deshalb wird empfohlen, stattdessen die Nieren zuerst zu schneiden: Das Fleisch wird von der Mitte aus abgehobelt, wobei zunächst die Muskelfasern abgetrennt werden. Anschließend werden die verbleibenden Teile, die aus dem Inneren der Niere stammen, in kaltes Wasser gelegt – allerdings nur für eine kurze Zeit, um das Eingriffsmuster zu schonen. In einigen Fällen wird das Einlegen auch mit Essig versehen, um den Geruch zu mildern.

Die Reinigung beginnt also mit dem Entfernen von Fett und Sehnen, was in mehreren Quellen ausdrücklich erwähnt wird. So wird in Quelle [3] empfohlen, die Nieren zunächst gründlich zu waschen und von Fett und Sehnen zu befreien. Danach folgt das Einlegen in kaltes Wasser mit einem Schuss Essig, das etwa 30 Minuten dauern soll. Diese Maßnahme soll den intensiven Geruch der Niere mindern. Es wird zudem darauf hingewiesen, dass die Nieren nach dem Waschen und Abtropfen nicht unnötig lange im Wasser liegen sollten, da dies zu einer Wasseranlagerung und damit zu einer schlechten Textur führen könnte.

Ein weiterer Punkt ist die Verwendung von Milch zur Vorbereitung. In Quelle [4] wird berichtet, dass die Nieren zunächst in Milch eingelegt werden, wobei die Milch das Fleisch weicher macht und den Geruch vermindert. Danach werden sie noch einmal gewaschen und in Streifen geschnitten. Auch hier wird das Verfahren des Einlegens in Milch als bewährte Methode genannt, die dazu beiträgt, dass die Nieren später saftig und zart sind.

Einige Quellen empfehlen zudem, die Nieren vor dem Anbraten in Mehl zu wenden, um eine goldbraune, feste Kruste zu erhalten. Dieses Verfahren wird in Quelle [1] ausführlich beschrieben: Die Nieren werden mit doppelgriffigem Mehl bestäubt, bevor sie in heißem Butterschmalz angebraten werden. Dieses Vorgehen sorgt dafür, dass die Nieren beim Braten eine feste Oberfläche bilden, was die Ablösung der Soße unterstützt und die Niere vor dem Durchbacken schützt.

Zusätzlich zur Reinigung und Vorbereitung wird in einigen Rezepten auch auf die richtige Handhabung der Zutaten hingewiesen. So wird in Quelle [2] empfohlen, die Nieren nicht in Wasser zu legen, sondern lediglich kurze Zeit in kaltem Wasser zu lagern, um das Fleisch zu schonen. Die Kombination aus Milch, Kalzium und Eiweiß in der Milch wird dabei als förderlich für die Textur angesehen.

Zusammengefasst lässt sich sagen, dass die Vorbereitung der Nieren der entscheidende Schritt ist, um ein gelungenes Gericht zu erzielen. Ohne ausreichendes Reinigen, Einlegen und Trockentupfen ist es schwierig, eine angenehme Konsistenz und einen angenehmen Geschmack zu erzielen. Die Kombination aus Milch, Wasser mit Essig und gelegentlichem Einlegen in Wasser mit Würzgurken- oder Würzessig ist dabei bewährt. Die richtige Vorbereitung ist somit nicht nur eine Frage der Hygiene, sondern auch der Konsistenz und des Genusses.

Die Zubereitung der Soße: Von der Mehlschwitze zur Würzabstimmung

Die Soße ist der eigentliche Schmuck und die Würze des Gerichts. Ohne eine gut abgestimmte Soße verwandelt sich das sorgfältig zubereitete Nierenstück in ein unscheinbares Gericht ohne Aroma. In den Quellen wird die Zubereitung der Soße als entscheidender Bestandteil der Zubereitung hervgehoben, wobei mehrere Methoden und Schritte im Fokus stehen. Die Grundlage jeder Soße ist die sogenannte Mehlschwitze, die aus Butter, Mehl und Flüssigkeit besteht. Diese dient als Bindemittel und verleiht der Soße ihre sämige Konsistenz.

In Quelle [3] wird ausführlich beschrieben, wie die Mehlschwitze hergestellt wird: Zuerst wird Butterschmalz in einem Topf erhitzt, woraufhin das Mehl dazugegeben und unter ständigem Rühren goldbraun geröstet wird. Dieser Vorgang ist entscheidend, da eine falsche Röstarbeit zu einem unangenehmen, körnigen oder gar verbrannten Geschmack führen kann. Wird das Mehl jedoch richtig geröstet, entsteht eine lockere, goldgelbe Masse, die als Grundlage für die Soße dient. Anschließend wird der heiße Sud, der aus dem Kochen der Nieren stammt, nach und nach dazugegeben. Dabei ist es wichtig, ständig zu rühren, damit sich keine Klumpen bilden. Erst wenn die Soße gut durchgekocht und sämig ist, werden die Nierenwürfel hinzugefügt, die etwa 10 Minuten köcheln sollen. Anschließend werden Salz, Pfeffer und gegebenenfalls ein Spritzer Essig zur Abstimmung der Würze hinzugefügt.

In einigen Rezepten wird zudem auf eine Kombination aus mehreren Säuren geachtet. So wird in Quelle [1] beispielsweise Balsamico-Essig, Dijonsenf, Sauerrahm und sogar Schokolade verwendet, um eine abgerundete, geschmacklich anspruchsvolle Soße zu erzielen. Die Kombination aus Säure, Würze und süßen Elementen wie Puderzucker oder Schokolade sorgt für eine Balance, die sowohl den Gaumen als auch das Auge anspricht. In einigen Fällen wird zudem auf einen hohen Anteil an Sauerrahm oder Sahne gesetzt, um der Soße eine samtige Konsistenz zu verleihen. So wird in Quelle [4] berichtet, dass Sauerrahm, Essig und Gewürze zuletzt hinzugefügt werden sollen, um zu verhindern, dass die Soße zu stark kocht und dabei ihre Struktur verliert. Besonders wichtig ist zudem, dass die Soße nicht zu lange gekocht wird, da sonst die Nieren zu fest werden.

Ein weiterer Ansatz ist die Verwendung von Alkohol in der Soße. So wird in Quelle [1] von einem halben Liter kräftigen Fleischbrühe und 100 ml rotem Portwein gesprochen, der zur Würze beiträgt. Auch in Quelle [4] wird von der Verwendung von Balsamico-Essig und Wermut die Rede, der zur Verfeinerung der Soße beiträgt. Besonders auffällig ist die Tatsache, dass in einigen Rezepten auf eine Kombination aus mehreren Säuren geachtet wird. So wird beispielsweise sowohl Essig als auch Balsamico-Essig verwendet, um eine tiefgründige Säurenote zu erzeugen.

In einigen Fällen wird außerdem auf die Verwendung von Gewürzen wie Lorbeer, Pfefferkörnern, Nelken und Wacholderbeeren hingewiesen, die in den Sud gegeben werden, um die Nieren während des Kochens zu würzen. In Quelle [3] wird beispielsweise berichtet, dass der Sud aus Wasser, Essig, Salz, Pfefferkörnern, Wacholderbeeren, Lorbeerblatt, Nelken und Piment hergestellt wird. Dieser Sud dient als Grundlage für die Soße und verleiht der gesamten Speise eine angenehme Würze.

Ein weiterer besonderer Punkt ist die Verwendung von Zutaten wie Zartbitterschokolade oder Preiselbeeren. In Quelle [1] wird beispielsweise von 10 g Zartbitterschokolade die Rede, die in die Soße gegeben wird, um eine dezente Süße und Würze zu erzeugen. Auch Preiselbeeren werden gelegentlich verwendet, um der Soße eine fruchtige Note zu verleihen.

Zusammengefasst lässt sich sagen, dass die Zubereitung der Soße ein mehrschichtiges Verfahren ist, das aus mehreren Schritten besteht. Die Mehlschwitze ist dabei die Grundlage, auf der der Rest der Soße aufgebaut wird. Erst wenn die Soße soweit fertig ist, werden die Nierenwürfel hinzugefügt, um zu vermeiden, dass sie zu fest werden. Die Kombination aus mehreren Säuren, Würzmitteln und gelegentlichem Einsatz von Süßungsmitteln wie Zucker, Honig oder Schokolade sorgt für eine abgerundete Würze, die sowohl den Gaumen als auch das Auge anspricht.

Traditionelle Rezepte im Vergleich: Unterschiede und Gemeinsamkeiten

Die Zubereitung von Sauren Nieren ist in mehreren Rezepten dokumentiert, wobei die einzelnen Varianten in ihrer Herangehensweise, in der Auswahl der Zutaten und in der Zubereitungsreihenfolge Unterschiede aufweisen. Dennoch zeigen sich auch eine Reihe von Gemeinsamkeiten, die die traditionelle Zubereitungsweise prägen. Die folgende Übersicht vergleicht die wichtigsten Rezepte anhand der in den Quellen aufgeführten Merkmale.

Merkmer Quelle [1] (SWR) Quelle [2] (Kochbar) Quelle [3] (Franken) Quelle [4] (Kochbar) Quelle [5] (Pinterest) Quelle [6] (Fleischglück)
Zielgruppe Allgemein 3 Personen Allgemein 4 Personen Allgemein Allgemein
Nierenmenge 600 g 6 Stück Keine Angabe 500 g Keine Angabe 500 g
Einlegen in Milch Ja (20 Min) Nein Ja (30 Min, mit Essig) Ja (nach Waschen) Nein Ja (in Milch)
Verwendung von Mehl Doppelgriffig, zum Anbraten Zum Anbinden Nein Zum Anbinden Nein Nein
Butterschmalz 2 EL Ohne Angabe Ohne Angabe 30 g Ohne Angabe In Butter & Öl
Zubereitungsart Anbraten, Soße, Einweichen Kochen im Sud, Anbraten Kochen im Sud, Soße Kochen, Anbraten Kochen im Sud Anbraten, Soße
Besondere Zutaten Portwein, Schokolade, Preiselbeeren Balsamico-Bianco, Zucker Lorbeer, Nelken, Pfefferkörner Sauerrahm, Essig, Balsamico Balsamico, Wermut Zuckerschoten, Petersilie
Gewünschte Soßenart Säurewürze, mit Schokolade Säurewürze, mit Zucker Säurewürze, mit Mehlschwitze Säurewürze, mit Sauerrahm Säurewürze, mit Balsamico Säurewürze, mit Würzmittelkombination
Beigaben Estragon, Butter Salz, Pfeffer, Zucker Gemüse, Gewürze Salz, Pfeffer, Zucker Brot, Beilage Nudeln, Parmesan

Die Analyse der Rezepte zeigt, dass es mehrere Ansätze zur Zubereitung von Sauren Nieren gibt. Während Quelle [1] auf eine Kombination aus Milch, Butter, Soße und besonderen Zutaten wie Schokolade und Preiselbeeren setzt, bevorzugt Quelle [3] die Zubereitung über das Kochen der Nieren im Sud, wobei die Soße erst danach hergestellt wird. In Quelle [4] wird eine Kombination aus Anbraten, Soße und Verwendung von Sauerrahm genutzt, wobei die Soße nicht lang erhitzt werden darf, um die Textur der Nieren zu erhalten.

Ein besonderes Merkmal ist die Verwendung von Balsamico-Essig, der in mehreren Rezepten vorkommt. In Quelle [1] wird er mit Portwein kombiniert, während in Quelle [4] Balsamico-Essig mit Sauerrahm und Essig kombiniert wird. Auch in Quelle [5] und [6] wird auf die Verwendung von Balsamico-Essig hingewiesen, wobei in Quelle [6] sogar Wermut hinzugefügt wird.

Ein weiterer Punkt ist die Verwendung von Gewürzen. Während einige Quellen auf klassische Gewürze wie Salz, Pfeffer, Pfefferkörner, Nelken und Wacholderbeeren setzen, setzen andere auf die Verwendung von Balsamico, Essig und Sauerrahm, um die Soße zu verfeinern.

Insgesamt zeigt sich, dass es keine einheitliche Zubereitungsart gibt, sondern dass die Zubereitung stark von Region, Tradition und persönlichen Vorlieben abhängt. Dennoch ist die Grundstruktur derselben: Reinigung, Vorbereitung, Anbraten, Herstellung der Soße und Kombination beider Elemente.

Die Bedeutung von Sauren Nieren in der regionalen Küche

Saure Nieren gel gelten als ein zentrales Element der regionalen und traditionellen Küche in Deutschland, insbesondere in den Bundesländern Bayern, Franken und Sachsen. Das Gericht hat eine lange Geschichte und ist tief in der bäuerlichen Tradition verankert. In früheren Jahrhunderten war es gang und gäbe, das gesamte Tier zu verwerten, um Verschwendung zu vermeiden und die Nahrung zu sich zu sichern. Besonders in ländlichen Regionen, in denen das Wissen um die Verarbeitung von Innereien über Generationen weitergegeben wurde, entwickelten sich Speisen wie Saure Nieren zu einer Art kulinarischer Identität.

In Franken, beispielsweise, ist die Verwertung von Leber, Herz und Nieren eine langjährige Tradition. In Quelle [3] wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass diese Speisen früher als Delikatesse galten und fest Bestandteil der regionalen Küche waren. Die Philosophie, dass „von der Schnauze bis zum Schwanz“ alles genutzt wurde, prägt nach wie vor Teile der heutigen Kochkultur. In solchen Regionen wurde nicht nur das Fleisch, sondern auch die Innereien in besonderen Gerichten verarbeitet, um sie dennoch als Genuss zu erhalten.

Besonders auffällig ist die Verwendung von Nieren in der sogenannten „Hausmannskost“, die in mehreren Quellen erwähnt wird. In Quelle [5] wird das Gericht ausdrücklich als „klassische Hausmannskost der DDR“ bezeichnet, was darauf hindeutet, dass es in dieser Zeit eine besondere Bedeutung hatte. Es wurde oft an besonderen Tagen oder an Feiertagen auf den Tisch gebracht, um die Würde und Wertschätzung für ein einfaches, aber wohlduftendes Gericht zu zeigen.

Auch in heutigen Haushalten wird Saure Nieren als Nostalgie-Gericht genutzt. Viele Erwachsene berichten in den Quellen, dass sie diese Speise als Kind geliebt haben und heute selbst ein solches Gericht zubereiten, um Erinnerungen zu pflegen. In Quelle [2] wird beispielsweise berichtet, dass der Verfasser das Gericht jedes halbe Jahr zubereitet, um an Omas Zubereitungsart zu erinnern.

Zusätzlich zu ihrer Bedeutung als kulinarische Spezialität sind Saure Nieren auch ein Symbol für Nachhaltigkeit und Verantwortung. Da viele Menschen heute darauf achten, weniger Fleisch zu essen und die Verwendung von Innereien zu fördern, wird Saure Nieren zunehmend als nachhaltige Speise wahrgenommen. In einigen Quellen wird auch darauf hingewiesen, dass Nieren eine gute Quelle für Eisen, Vitamin B12 und Eiweiß sind. Allerdings ist in den Quellen keine umfassende Nährwertangabe enthalten.

Die Zubereitung von Sauren Nieren ist also nicht nur eine Frage der Zubereitung, sondern auch der Erinnerung, der Tradition und der Nachhaltigkeit. Die Speise ist ein Zeichen dafür, dass auch einfache Zutaten mit ein wenig Aufwand zu einem besonderen Genuss werden können.

Empfehlungen und Tipps für eine gelungene Zubereitung

Um ein gelungenes und authentisches Gericht zu erhalten, ist es wichtig, auf die Details zu achten. In den Quellen werden mehrere Tipps und Empfehlungen gegeben, die helfen, die Zubereitung zu optimieren. Die wichtigsten Empfehlungen sind:

  • Nicht lange im Wasser lassen: In einigen Quellen wird darauf hingewiesen, dass manche Leute die Nieren in Wasser legen, um sie zu reinigen. Dies führt jedoch dazu, dass sie Wasser aufsaugen und dadurch matschig werden. Stattdessen sollten sie nur kurz in kaltem Wasser liegen, um das Fett zu entfernen.

  • Milch einlegen: Das Einlegen der Nieren in Milch ist eine bewährte Methode, um den Geruch zu mildern und die Textur zu verbessern. In mehreren Quellen wird empfohlen, die Nieren für 20 bis 30 Minuten in Milch einzulegen.

  • Mehl vor dem Anbraten verwenden: Das Anbraten der Nieren im Mehl sorgt dafür, dass sie eine feste, goldbraune Kruste erhalten, die beim Anbraten hält. Dies verhindert zudem, dass die Niere durchgeht.

  • Soße nicht lange köcheln lassen: Besonders wichtig ist es, dass die Soße nicht zu lange gebraten wird, da sonst die Nieren zu fest werden. In einigen Rezepten wird daher empfohlen, die Soße nur kurz aufkochen zu lassen und dann die Nieren hinzuzufügen.

  • Gewürze nach Belieben anpassen: Die Würze der Soße sollte nach persönlichem Geschmack abgestimmt werden. Ein Spritzer Essig oder etwas Zucker kann die Balance zwischen Säure und Süße verbessern.

  • Nicht salzen, bevor die Soße fertig ist: In einigen Rezepten wird darauf hingewiesen, dass das Salzen erst am Ende erfolgen sollte, da sonst die Soße zu dick wird.

  • Verwendung von Sauerrahm oder Sahne: Diese Zutaten verleihen der Soße eine samtige Konsistenz und sorgen für eine angenehme Würze.

  • Verwendung von frischem Estragon: In einigen Rezepten wird auf die Verwendung von frischem Estragon hingewiesen, der der Soße eine besondere Würze verleiht.

Insgesamt ist es wichtig, die Schritte Schritt für Schritt zu befolgen, um ein gelungenes Gericht zu erhalten.

Schlussfolgerung

Saure Nieren sind ein zentrales Element der deutschen Hausmannskost und prägen die regionale Küche, insbesondere in Bayern, Franken und Sachsen. Die Zubereitung ist aufwendig, aber mit der richtigen Vorbereitung und den richtigen Schritten gelingt auch ein Anfänger, ein authentisches Gericht herzustellen. Die Kombination aus Nieren, Soße und Beilage ist ein kulinarisches Erlebnis, das sowohl vom Auge als auch vom Gaumen überzeugt. Besonders wichtig ist dabei die Vorbereitung, da Nieren, die falsch zubereitet werden, zu starken Geruch oder zu fester Konsistenz führen können. Mit den richtigen Empfehlungen aus den Quellen ist es möglich, ein köstliches Gericht zu zaubern, das sowohl an Tradition als auch an Nachhaltigkeit erinnert.

  1. Saure Nieren in pikanter Soße – Rezept | SWR
  2. Oma Gustes Saure Nierchen – Rezept | Kochbar.de
  3. Saure Nieren nach altbayrischer Art – Rezept | Franken-Rezepte.de
  4. Saure Nieren nach Omas Art – Rezept | Kochbar.de
  5. Saure Nierchen – Rezept | Pinterest
  6. Kalbsnieren-Rezept – Fleischglück

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