Eingelegte Bratheringe nach traditionellen Rezepten – Norddeutscher Klassiker in süß-saurer Marinade

Einleitung

Eingelegte Bratheringe gelten als einer der Klassiker der norddeutschen Küche. Das Gericht verbindet nicht nur Geschmack und Aroma, sondern auch Nostalgie und Erinnerungen an traditionelle Kochkunst. Insbesondere das Rezept von „Oma“ hat sich im kulinarischen Gedächtnis vieler Haushalte bewahrt. In diesem Artikel wird die Zubereitung von eingelegten Bratheringen detailliert beschrieben, wobei besonderer Wert auf die süß-saure Marinade und die traditionellen Zutaten gelegt wird. Die hier verwendeten Rezepturen und Tipps stammen aus mehreren Quellen, die sich auf norddeutsche Heringskultur und traditionelle Einlegeverfahren konzentrieren.

Grundlagen der Heringskultur

Brathering, auch als Heringsfilets bekannt, stammen von jungen Heringen, die noch grün sind. Sie sind besonders bei der norddeutschen Küche beliebt und werden oft in Form von Brathering-Sandwiches, Fischbrötchen oder als Beilage zu Kartoffelsalat serviert. Der Hering selbst ist reich an Omega-3-Fettsäuren, Vitamin D, Jod und Selen, wodurch er nicht nur geschmacklich überzeugt, sondern auch nahrhaft.

Die Einlegemethode hat den Vorteil, dass sie den Hering aromatisch verfeinert und gleichzeitig die Gräten weicher macht, was den Verzehr erleichtert. Besonders bei der norddeutschen Variante mit süß-saurer Marinade entsteht ein unverwechselbares Aroma, das viele Generationen genossen haben.

Zutaten für eingelegte Bratheringe

Die Rezepte aus den Quellen beinhalten eine Vielzahl von Zutaten, die in der süß-sauren Marinade verarbeitet werden. Die Grundzutaten sind:

  • Brathering (grüne Heringe oder Doppelfilets)
  • Weißweinessig
  • Zucker
  • Salz
  • Pfeffer
  • Senfkörner
  • Lorbeerblätter
  • Wacholderbeeren
  • Pimentkörner
  • Koriander
  • Zwiebeln
  • Butterschmalz oder Pflanzenöl
  • Mehl
  • Zitronensaft
  • Kräuter wie Dill oder Petersilie (optional)

Die Mengen variieren geringfügig je nach Quelle, weshalb eine Zusammenfassung der typischen Mengenangebote in der folgenden Tabelle dargestellt wird:

Zutat Menge (für 4 Portionen)
Brathering 1 kg (ca. 8–10 Stück)
Weißweinessig 500 ml
Zucker 320 g – 8 EL
Salz 3 g – 1 TL
Pfeffer frisch gemahlener Pfeffer nach Geschmack
Senfkörner 2 EL – 1 EL
Lorbeerblätter 2 Stück
Wacholderbeeren 1 TL
Pimentkörner 1 TL
Koriander 1 TL
Zwiebeln 150 g
Butterschmalz oder Pflanzenöl ca. 1 EL
Mehl ca. 100 g
Zitronensaft 1 Zitrone

Diese Mischung aus Säure, Süße und Aromen sorgt für das typische Geschmackserlebnis, das eingelegte Bratheringe so besonders macht.

Zubereitung von eingelegten Bratheringen

Die Zubereitung von eingelegten Bratheringen folgt in den verschiedenen Quellen einem ähnlichen Schema, wobei kleinere Abweichungen in der Vorgehensweise und den Mengenangaben vorkommen. Im Folgenden wird eine zusammengefasste Anleitung präsentiert, die sich auf mehrere Quellen stützt und eine klare, schrittweise Vorgehensweise ermöglicht.

Schritt 1: Vorbereitung der Heringe

  1. Die Brathering werden zunächst gründlich unter fließendem Wasser abgewaschen und trockengetupft.
  2. Anschließend werden sie mit Zitronensaft beträufelt und mit Salz und Pfeffer gewürzt.
  3. Die Heringe werden in Mehl gewendet, um sie beim Anbraten knusprig zu machen. Überschüssiges Mehl wird abgeklopfen.
  4. In einer Pfanne mit ca. 1 EL Butterschmalz oder Pflanzenöl werden die Heringe auf beiden Seiten goldbraun gebraten. Dazu jeweils ca. 3–4 Minuten pro Seite.
  5. Nach dem Braten werden die Bratheringe abgekühlt.

Schritt 2: Zubereitung der süß-sauren Marinade

  1. In einem Topf werden 500 ml Weißweinessig mit 500 ml Wasser, 320 g Zucker, 3 g Salz, 2 EL Senfkörner, 2 Lorbeerblätter, 1 TL Wacholderbeeren, 1 TL Pimentkörner, 1 TL Koriander, 150 g Zwiebeln (gewürfelt), ½ getrocknete Chilischote und ½ TL getrockneten Dill gemischt.
  2. Der Topf wird auf mittlerer Hitze erhitzen und der Inhalt ca. 4–5 Minuten sanft köcheln lassen, bis sich Zucker und Salz vollständig aufgelöst haben.
  3. Der Sud wird anschließend abgekühlt, um ihn später über die Bratheringe zu gießen.

Schritt 3: Einlegen der Bratheringe

  1. In ein gut verschließbares Gefäß oder ein Glas werden die abgekühlten Bratheringe gelegt.
  2. Der abgekühlte Sud wird über die Bratheringe gegossen, sodass sie vollständig bedeckt sind.
  3. Das Gefäß wird gut verschlossen und mindestens zwei Tage im Kühlschrank gelagert, damit die Marinade ihre Wirkung entfalten kann.
  4. Nach dieser Zeit können die eingelegten Bratheringe serviert werden.

Tipps und Tricks für die perfekte Zubereitung

Die Quellen enthalten mehrere nützliche Tipps und Empfehlungen, die zur Verbesserung des Geschmacks und der Haltbarkeit beitragen können.

1. Achtung beim Braten

Einige Quellen betonen, dass man nicht zu viele Bratheringe auf einmal in die Pfanne geben sollte, damit sie alle gleichmäßig und knusprig anbraten können. Dies ist besonders wichtig, da überladene Pfannen zu einem weichen Bratresultat führen können.

2. Wichtig: Zutaten abkühlen lassen

Sowohl die Bratheringe als auch der Marinadesud sollten vor dem Einlegen abkühlen, um Schäden durch plötzliche Temperatursprünge zu vermeiden. Dies ist besonders bei empfindlichen Fischen wie Heringen wichtig.

3. Haltbarkeit und Aufbewahrung

Die eingelegten Bratheringe können bis zu zwei Wochen im Kühlschrank aufbewahrt werden, wenn das Gefäß gut verschlossen ist. Es ist wichtig, dass die Heringe vollständig im Sud liegen, um Schimmelbildung zu vermeiden.

4. Verwendung frischen Heringes

Frische Heringe sind entscheidend für das Aroma und die Qualität des Gerichts. Es wird empfohlen, Heringe regional und saisonbedingt zu beziehen, idealerweise aus der Nordsee, um die Nachhaltigkeit des Fischfangs zu gewährleisten. Die Ostsee hingegen weist aufgrund von Überfischung und Verschmutzung ein geringeres ökologisches Potenzial auf.

Klassische Beilagen und Serviervorschläge

Eingelegte Bratheringe passen hervorragend zu einer Vielzahl von Beilagen, wodurch sie zu einem vielseitigen Gericht werden können.

1. Kartoffelsalat

Ein klassischer Kartoffelsalat mit Mayonnaise oder Essig-Öl-Emulsion ergänzt die eingelegten Bratheringe perfekt. In einigen Rezepten wird auch Remoulade als Beilage empfohlen, die durch ihre pikante Note den Geschmack der Bratheringe weiter abrundet.

2. Bratkartoffeln

Bratkartoffeln sind eine beliebte Beilage, die mit eingelegten Bratheringen serviert werden kann. Sie bieten eine knusprige Textur, die sich gut mit dem weichen und aromatischen Fisch verbindet.

3. Brötchen oder Fischbrötchen

In der norddeutschen Tradition werden eingelegte Bratheringe oft in Brötchen serviert, was zu einem leckeren Fischbrötchen führt. Diese können mit Remoulade, Senf oder Gurkenstreifen verfeinert werden.

4. Reibekuchen

Reibekuchen sind eine weitere traditionelle Beilage, die gut zu eingelegten Bratheringen passt. Sie bieten eine knusprige und fettige Textur, die dem weichen Fisch gut zur Geltung verhilft.

Rezept für eingelegte Bratheringe

Im Folgenden ist ein detailliertes Rezept für eingelegte Bratheringe zusammengestellt, das sich auf mehrere Quellen stützt und eine klare, schrittweise Vorgehensweise bietet.

Zutaten (für 4 Portionen)

  • 8 frische Heringe (grüne Heringe oder Doppelfilets)
  • 1 Zitrone
  • Salz und Pfeffer
  • 100 g Mehl
  • 2 EL Butterschmalz (oder Pflanzenöl)
  • Marinade:
    • 500 ml Weißweinessig
    • 320 g Zucker
    • 3 g Salz
    • 2 EL Senfkörner
    • 2 Lorbeerblätter
    • 1 TL Wacholderbeeren
    • 1 TL Pimentkörner
    • 1 TL Koriander
    • 150 g Zwiebeln
    • ½ getrocknete Chilischote
    • ½ TL getrockneter Dill
    • ½ TL schwarze Pfefferkörner

Zubereitung

  1. Vorbereitung der Heringe:

    • Waschen und trocknen.
    • Mit Zitronensaft beträufeln und mit Salz und Pfeffer würzen.
    • In Mehl wälzen, überschüssiges Mehl abklopfen.
    • In einer Pfanne mit Butterschmalz oder Pflanzenöl goldbraun anbraten (ca. 3–4 Minuten pro Seite).
    • Abkühlen lassen.
  2. Zubereitung der Marinade:

    • In einem Topf Weißweinessig mit Wasser, Zucker, Salz, Senfkörnern, Lorbeerblättern, Wacholderbeeren, Pimentkörnern, Koriander, Zwiebeln, Chilischote und Dill vermischen.
    • Auf mittlerer Hitze erhitzen und ca. 4–5 Minuten sanft köcheln lassen, bis sich Zucker und Salz aufgelöst haben.
    • Abkühlen lassen.
  3. Einlegen der Bratheringe:

    • Bratheringe in ein gut verschließbares Gefäß legen.
    • Marinadesud über die Heringe gießen, sodass sie vollständig bedeckt sind.
    • Gefäß verschließen und mindestens zwei Tage im Kühlschrank lagern.
  4. Servieren:

    • Nach der Einlegezeit können die Bratheringe serviert werden. Sie passen hervorragend zu Kartoffelsalat, Bratkartoffeln, Brötchen oder Reibekuchen.

Schlussfolgerung

Eingelegte Bratheringe sind ein norddeutscher Klassiker, der durch die Kombination aus süß-saurer Marinade und aromatischen Zutaten einen unverwechselbaren Geschmack erzeugt. Die Zubereitung ist einfach, aber die Aufmerksamkeit zu den Details, wie das Abkühlen von Fisch und Marinade, ist entscheidend für das gelungene Ergebnis. Mit der richtigen Vorbereitung und der Verwendung frischen Heringes kann man ein Gericht zubereiten, das sowohl geschmacklich als auch nahrhaft überzeugt. Ob als Beilage zu Kartoffelsalat oder in einem leckeren Fischbrötchen – eingelegte Bratheringe sind ein Gericht, das Generationen verbindet und in der norddeutschen Küche einen festen Platz hat.

Quellen

  1. Brathering nach Oma Erika
  2. Brathering einlegen – Tasty Bits
  3. Brathering einlegen – Thomas Sixt
  4. Eingelegter Brathering – Julchen kocht

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