Süß-saure Eier nach Oma: Traditionelles DDR-Rezept mit Tipps und Zubereitung

Süß-saure Eier gelten als ein typisches Gericht aus der DDR-Zeit und zählen heute noch zu den nostalgischsten Speisen der deutschen Küche. Sie werden oft mit Erinnerungen an Oma in Verbindung gebracht, da das Rezept einfach, schnell und herzhaft ist. In dieser Artikelserie wird das Rezept nach Oma detailliert beschrieben, darunter die genauen Zutaten, die Zubereitungsschritte sowie Tipps, wie die Soße und die Eier am besten gelingen. Zudem werden Ernährungshinweise und mögliche Varianten erläutert, um das Rezept flexibel an individuelle Bedürfnisse anzupassen.

Rezept für süß-saure Eier nach Oma

Das Rezept für süß-saure Eier ist ein Klassiker der deutschen Küche, der sich besonders durch seine einfache Vorbereitung und die harmonische Kombination aus süß, sauer und herzhaft auszeichnet. Es handelt sich um eine Soße aus Speck, Zwiebeln, Mehl, Gewürzen, Essig und Zucker, in die entweder verlorene Eier oder vorgekochte Eier gegart werden. Die Soße wird meist zu Kartoffeln serviert und ist besonders in der DDR-Zeit populär gewesen.

Zutaten für 6 Portionen

  • 6 Eier
  • 100 g Schinken- oder Speckwürfel
  • 60 g Weizenmehl
  • 60 g Butter
  • 1 Zwiebel
  • 1 Liter Gemüsebrühe oder Wasser
  • 5 Pfefferkörner
  • 3 Pimentkörner
  • 3 EL Essig
  • 1 TL Zucker
  • Salz nach Geschmack

Zubereitung

  1. Zwiebeln und Speck anbraten:
    Schäle die Zwiebel und schneide sie in kleine Würfel. Brate die Zwiebelwürfel mit den Speckwürfeln in der Butter an, bis sie leicht goldbraun sind.

  2. Mehlschwitze herstellen:
    Rühre das Mehl ein und bräune es kurz in der Pfanne. Dies bildet die Grundlage der Soße.

  3. Brühe hinzufügen:
    Gieße unter ständigem Rühren die Gemüsebrühe oder das Wasser dazu. Die Soße wird langsam sämig.

  4. Gewürze zugeben:
    Gib die Pfeffer- und Pimentkörner in die Soße und lasse diese einige Minuten köcheln. Achte darauf, die Soße ständig zu rühren, um ein Anbrennen zu verhindern.

  5. Essig, Zucker und Salz abschmecken:
    Schmecke die Soße mit Essig, Zucker und Salz nach deinen Geschmackssinn ab. Die Kombination aus süß und sauer ist das besondere Aushängeschild dieses Gerichtes.

  6. Eier zubereiten:
    Für die verlorenen Eier erhitze 2 Liter Wasser mit 2 EL Essig in einem Topf. Schlage die Eier einzeln in ein Glas und gieße sie vorsichtig in das kochende Wasser. Lass die Eier ca. 5–6 Minuten ziehen. Alternativ kannst du die Eier auch vorher kochen und dann in die Soße geben.

  7. Soße und Eier kombinieren:
    Gib die verlorenen Eier zur Soße und serviere sie zu Kartoffeln oder einer anderen Beilage.

Verlorene Eier: Herstellung und Tipps

Verlorene Eier sind Eier, die direkt in kochendes Wasser gegart werden, wodurch sie ihre Form nicht vollständig behalten. Dieses Verfahren ist besonders bei süß-sauren Eiern nützlich, da die Eier in die Soße integriert werden. Der Essig im Wasser hilft dabei, das Eiweiß schneller zu stocken und die Eierform zu stabilisieren.

Tipps für die Herstellung von verlorenen Eiern

  • Bio-Eier verwenden:
    Bio-Eier haben oft eine festere Eischale und ein kompakteres Eiweiß, was die Form der verlorenen Eier verbessert.

  • Esslöffel oder Kelle verwenden:
    Ein Esslöffel oder eine Kelle hilft, die Eier gleichmäßig ins Wasser gleiten zu lassen, ohne sie zu zerstören.

  • Essig hinzufügen:
    Der Essig im Wasser stabilisiert die Eierform und verhindert, dass das Eiweiß sich zu sehr ausbreitet.

  • Vorsicht beim Umrühren:
    Wenn die Eier in die Soße gegeben werden, solltest du vorsichtig umrühren, um sie nicht zu zerstören.

  • Alternative: Vorgekochte Eier:
    Wenn du unsicher bist, kannst du die Eier auch vorher kochen und dann in die Soße geben. Dies ist sicherer, da die Eier nicht im Wasser zerfallen können.

Ernährungshinweise zu süß-sauren Eiern

Süß-saure Eier sind ein herzhaftes Gericht, das aufgrund der hohen Eier- und Speckmenge nicht für jeden geeignet ist. Besonders bei Menschen mit Cholesterinproblemen oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen kann der hohe Fett- und Eiklaranteil ungünstig wirken.

Nährwertinformationen

  • Eier:
    Eier enthalten viel Eiweiß, Vitamine (A, D, E, K) und Mineralstoffe wie Eisen, Kalium und Zink. Sie sind daher eine nahrhafte Beilage, sollten aber nicht in übermäßigem Maße verzehrt werden.

  • Speck:
    Speck ist fettreich und enthält viel Salz. Er sollte daher in Maßen gegessen werden, insbesondere bei einer Low-Fat- oder Low-Sodium-Diät.

  • Mehl:
    Weizenmehl ist eine Kohlenhydratquelle, die in der DDR-Küche oft als Grundlage für Soßen verwendet wurde. Es kann bei Low-Carb-Diäten durch Getreidefreies Mehl ersetzt werden.

  • Essig und Zucker:
    Die Kombination aus Essig und Zucker sorgt für den charakteristischen Geschmack von süß-sauren Eiern. Sie sollte in Maßen eingesetzt werden, um den Salz- und Zuckerspiegel nicht unnötig zu erhöhen.

Tipps zur Anpassung

  • Low-Carb-Variante:
    Wenn du eine Low-Carb-Diät führst, kannst du das Mehl weglassen oder durch Getreidefreies Mehl ersetzen. Alternativ kannst du die Kartoffeln durch Gemüse wie Brokkoli oder Rosenkohl ersetzen.

  • Fettreduzierte Variante:
    Für eine fettärmere Variante kannst du den Speck durch Schinken oder Tofu ersetzen. Auch das Butter- und Mehlanteil kann reduziert werden, um den Fettgehalt zu senken.

  • Vegane Variante:
    Ein veganes Rezept für süß-saure Eier ist nicht möglich, da Eier der Hauptbestandteil sind. Alternativ kann man das Rezept mit Tofu oder Seitan ersetzen, um eine pflanzliche Variante zu kreieren.

Verwandte Gerichte: Eier in Senfsoße und Soljanka

Neben süß-sauren Eiern gibt es in der DDR-Küche noch weitere herzhafte Eierspeisen, die heute noch beliebt sind. Dazu zählen Eier in Senfsoße und die scharfe Suppe Soljanka.

Eier in Senfsoße

Eier in Senfsoße sind ein weiterer Klassiker, bei dem die Eier in einer cremigen Soße aus Senf, Milch, Mehl und Gewürzen gegart werden. Sie werden meist zu Kartoffeln serviert und sind besonders bei Kindern beliebt.

Zutaten für 5 Portionen

  • 10 Eier
  • 60 g Butter
  • 60 g Weizenmehl
  • 500 ml Milch
  • 700 ml Gemüsebrühe
  • 2 EL Senf
  • 2 TL Essig
  • 1 EL Zucker
  • Salz nach Geschmack

Zubereitung

  1. Mehlschwitze herstellen:
    Brate die Butter in einer Pfanne und rühre das Mehl ein, bis eine goldbraune Mehlschwitze entsteht.

  2. Flüssigkeit hinzufügen:
    Gieße die Milch und die Gemüsebrühe unter ständigem Rühren hinzu. Die Soße wird langsam sämig.

  3. Senf, Essig und Zucker zugeben:
    Rühre Senf, Essig und Zucker unter die Soße und lasse sie einige Minuten köcheln.

  4. Eier zubereiten:
    Bringe Wasser zum Kochen und gieße die Eier einzeln hinein. Lass sie ca. 5–6 Minuten ziehen oder koch sie voraus.

  5. Soße und Eier kombinieren:
    Gib die Eier zur Soße und serviere sie zu Kartoffeln oder Gemüse.

Soljanka

Soljanka ist eine scharfe Suppe, die in der DDR oft als Mittagessen in Kindergärten oder Schulen serviert wurde. Sie enthält Würstchen, Gurken, Senf und oft auch Eier. Der scharfe Geschmack entsteht durch die Kombination aus Essig, Senf und scharfem Paprika.

Schlussfolgerung

Süß-saure Eier sind ein unvergessliches Rezept aus der DDR-Zeit, das heute noch in vielen Haushalten nachgekocht wird. Es ist einfach, schnell und besonders durch die Kombination aus süß, sauer und herzhaft einzigartig. Die Soße aus Speck, Zwiebeln, Mehl, Essig und Zucker harmoniert perfekt mit den in der Soße gegarten Eiern. Mit den richtigen Tipps und Anpassungen kann das Gericht auch in modernen Diäten integriert werden. Ob verlorene Eier, vorgekochte Eier oder Eier in Senfsoße – das Rezept nach Oma ist eine Hommage an die deutsche Kochkunst und eignet sich hervorragend, um Kindheitserinnerungen wachzurufen oder neue Gaumenfreuden zu entdecken.

Quellen

  1. Familienkost – Süß saure Eier
  2. Sumkapelmeni – Verlorene Eier
  3. Julchen kocht – Süß saure Eier nach Oma
  4. Experimente aus meiner Küche – Süß saure Eier
  5. Familienkost – Eier in Senfsoße

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