Streuselkuchen wie von Oma – Traditionelle Rezepte aus der DDR
Der Streuselkuchen ist ein Klassiker der deutschen Backkultur, der besonders in der DDR eine wichtige Rolle spielte. In den Haushalten vieler Familien war er nicht nur ein beliebter Kuchen, sondern auch ein Symbol für Tradition, Einfachheit und die warme Atmosphäre der gemeinsamen Kaffeetafel. In den heutigen Tagen ist der Streuselkuchen immer noch sehr beliebt und gilt als zeitlose Leckerei, die sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen gleiche Begeisterung hervorruft.
Die Rezepte für Streuselkuchen, wie sie von Oma her bekannt waren, sind oft einfach in der Zubereitung und verlangen keine besondere Backerfahrung. Sie basieren auf wenigen Grundzutaten, die leicht verfügbar sind und die zusammen ein unvergessliches Aroma und eine weiche, butterreiche Textur erzeugen. Insbesondere in Thüringen und anderen Regionen der ehemaligen DDR war der Streuselkuchen ein Fixpunkt in der Kuchentradition. Viele Familien backten ihn zu besonderen Anlässen, aber auch einfach so, um die Kaffeetafel zu bereichern.
In diesem Artikel wird der Streuselkuchen aus der Perspektive der traditionellen Rezepte aus der DDR betrachtet. Es werden mehrere Rezeptvarianten vorgestellt, darunter auch ein Rezept mit Schokostreuseln aus Thüringen sowie ein Pudding-Streuselkuchen nach DDR-Rezept. Die Zubereitungsweisen, die Zutaten und die typischen Aromen werden beschrieben. Zudem wird auf die kulturelle Bedeutung des Streuselkuchens in der DDR eingegangen, insbesondere hinsichtlich seiner Rolle bei Familienzusammenkünften und der Backkultur im Allgemeinen.
Streuselkuchen-Rezept mit Schokostreuseln aus Thüringen
Ein besonders bekanntes Rezept für Streuselkuchen stammt aus Thüringen und wird dort traditionell mit Schokostreuseln zubereitet. Dieses Rezept war in der DDR besonders beliebt, da es sich durch seine leichte Zubereitung und seine lange Haltbarkeit hervorragend für Familienansammlungen oder gesellschaftliche Veranstaltungen eignete.
Zutaten
Für den Hefeteig:
- 50 Gramm Butter
- 100 ml Milch
- 500 Gramm Mehl
- 1 Packung Hefe
- 100 Gramm Zucker
- 1 Päckchen Vanillezucker
- 1 Ei
Für die Streusel:
- 200 Gramm Mehl
- 150 Gramm Butter
- 150 Gramm Zucker
- 1 Päckchen Vanillezucker
- 1 Teelöffel Backkakao
Zubereitung
- Die Butter schmelzen und mit der Milch erwärmen. Anschließend die Milch-Butter-Mischung lauwarm abkühlen lassen.
- Das Mehl mit Hefe, Zucker und Vanillezucker vermischen. Danach das Ei und die lauwarme Milch-Butter-Mischung hinzufügen und alles zu einem glatten Teig verarbeiten.
- Den Hefeteig abdecken und an einem warmen Ort für etwa 30 Minuten gehen lassen.
- Für die Streusel Mehl, Zucker, Vanillezucker, Backkakao und Butter miteinander verkneten, idealerweise mit den Händen.
- Ein Backblech mit Backpapier auslegen. Den Hefeteig noch einmal durchkneten und damit den Boden der Backform auslegen.
- 25 Gramm Butter schmelzen und den Hefeteig damit bestreichen. Für etwa 10 Minuten ruhen lassen.
- Die Streusel gleichmäßig auf dem Teig verteilen.
- Den Kuchen bei 180 Grad Ober- und Unterhitze für 25–30 Minuten backen.
- Nach dem Backen 50 Gramm Butter in einem Topf schmelzen, mit 120 ml Milch verrühren und diese Mischung über den noch warmen Kuchen verteilen.
Dieses Rezept ist ein typisches Beispiel für die Einfachheit und das Aroma der traditionellen DDR-Rezepte. Der Kuchen bleibt über mehrere Tage genießbar und kann bei Bedarf auch mit Kaffee genossen werden, was in den ländlichen Gebieten oft praktiziert wurde.
Omas Streuselkuchen nach DDR-Rezept – Pudding-Streuselkuchen
Ein weiteres beliebtes Rezept ist der sogenannte Pudding-Streuselkuchen, der in der DDR populär war und bis heute in vielen Haushalten nachgebacken wird. Es handelt sich um eine Kombination aus Pudding und Streuselkuchen, die besonders bei Kindern und Erwachsenen gleichermaßen beliebt ist.
Zutaten
Für den Pudding:
- 2 Päckchen Kochpuddingpulver mit Vanillegeschmack
- 1 Liter Milch
- 4 Esslöffel Puderzucker
Für den Teig:
- 200 Gramm Mehl
- 120 Gramm Butter
- 1 großes Ei
- 2 Esslöffel Sahne
- 1 Esslöffel Wasser
- 4 Esslöffel Zucker
Für die Streusel:
- 150 Gramm Butter
- 200 Gramm Zucker
- 1 Päckchen Vanillezucker
- 200 Gramm Mehl
Zubereitung
- Das Puddingpulver zusammen mit 4 Esslöffeln Zucker in 12 Esslöffeln kalter Milch auflösen. Alles gründlich verrühren.
- Die restliche Milch zum Kochen bringen und vom Herd nehmen. Das aufgelöste Puddingpulver unter ständigem Rühren in die Milch einarbeiten. Die Mischung noch einmal kurz aufkochen lassen und danach abkühlen.
- Die 200 Gramm Mehl, 120 Gramm Butter, das Ei, die Sahne, das Wasser und die 4 Esslöffel Zucker in eine Rührschüssel geben und alles mit einem Mixer zu einem glatten Teig verarbeiten.
- Eine Springform mit einem Durchmesser von 26 Zentimetern mit Butter einfetten und mit Mehl bestäuben.
- Den Teig in die Form geben, gleichmäßig ausbreiten und einen Rand von etwa 2 Zentimetern formen.
- Die Streusel herstellen, indem man 150 Gramm Butter, 200 Gramm Zucker, Vanillezucker und 200 Gramm Mehl mit einem Handrührgerät (Knethaken) zu Streuseln verarbeitet. Falls die Streusel nicht grob genug werden, kann etwas mehr Butter hinzugefügt werden.
- Den Teig mehrmals mit der Gabel einstechen und die abgekühlte Puddingcreme darauf verteilen.
- Die Streusel vorsichtig darauf streuen.
- Den Kuchen im vorgeheizten Ofen bei 180 Grad Ober- und Unterhitze für etwa 25–30 Minuten backen.
Dieses Rezept ist besonders wohlschmeckend und eignet sich hervorragend für alle, die etwas Besonderes auf den Tisch bringen möchten. Es ist eine Kombination aus weicher Puddingfüllung und herzhaftem Streuseldeckel, die sich harmonisch ergänzt.
Der Prasselkuchen – Die einfache Variante des Streuselkuchens
Ein weiteres Rezept, das in der DDR sehr verbreitet war, ist der sogenannte Prasselkuchen. Im Gegensatz zum klassischen Streuselkuchen ist der Prasselkuchen etwas einfacher und schneller in der Zubereitung. Er besteht im Grunde aus Blätterteig, der mit Streuseln und Marmelade belegt wird.
Zutaten
- Für den Prasselkuchen:
- 1 Päckchen Blätterteig (aus der Tiefkühlung)
- 150 Gramm Zucker
- 200 Gramm Butter
- 300 Gramm Mehl
- 1 Päckchen Vanillezucker
- 150 Gramm Puderzucker
- 2 Esslöffel Zitronensaft
- Marmelade (z. B. Aprikosenkonfitüre oder Pflaumenmus)
Zubereitung
- Den Blätterteig antauen lassen und auf einem eingefetteten Backblech oder Backpapier ausbreiten.
- Den Teig mit einer Gabel mehrfach einstechen, um die Luft entweichen zu lassen und das Aufgehen in Grenzen zu halten.
- Die Marmelade auf dem Teig verteilen und etwa 15 Minuten ruhen lassen.
- Die Streusel herstellen, indem man Mehl, Zucker, Vanillezucker und weiche Butter mit einem Handrührgerät vermengt.
- Die Streusel vorsichtig über die Marmelade streuen.
- Den Kuchen im vorgeheizten Backofen bei 180 Grad Ober- und Unterhitze für etwa 15 Minuten backen.
- Nach dem Backen den Prasselkuchen mit einer Mischung aus Puderzucker und Zitronensaft bestäuben.
Dieses Rezept ist besonders bei Familien beliebt, die nicht so viel Zeit haben oder einfach etwas Einfaches backen möchten. Der Prasselkuchen ist schnell gebacken und eignet sich hervorragend als Kaffeekuchen oder zum Picknick.
Die Bedeutung des Streuselkuchens in der DDR
Der Streuselkuchen war in der DDR mehr als nur ein Kuchen – er war ein Symbol für die gemeinsame Zeit, für die Freude an der Backkunst und für die Traditionen, die von Generation zu Generation weitergegeben wurden. In vielen Haushalten war es üblich, dass die Oma oder die Mutter einen Streuselkuchen backte, um die Kaffeetafel zu bereichern. Es war ein Ritual, das die Familie zusammenbrachte und bei dem die Kinder oft die ersten Bissen genießen durften.
In den ländlichen Gebieten, insbesondere in Thüringen, war der Streuselkuchen ein Fixpunkt bei Festen, Hochzeiten oder einfach bei Familienzusammenkünften. Er war einfach genug, um auch von Anfängern gebacken zu werden, und gleichzeitig lecker genug, um bei allen gut anzukommen. Die Rezepte wurden oft von Oma zu Tochter weitergegeben, wodurch sie einen gewissen Charakter erhielten, der in jeder Familie leicht unterschiedlich ausfiel.
Außerdem war der Streuselkuchen in der DDR ein Beispiel für die sogenannte „Hausmannskost“, die sich durch ihre Einfachheit, aber auch durch ihre Wohlschmecktheit auszeichnete. Er war kein Luxuskuchen, aber ein Kuchen, der den Geschmack der Menschen traf und der in vielen Haushalten immer wieder neu gebacken wurde.
Die Backkultur in der DDR – Ein Wiederentdecktes Erbe
Die Backkultur in der DDR war geprägt von Einfachheit, Tradition und der Freude an der gemeinsamen Zubereitung von Speisen. In vielen Haushalten war es üblich, dass mehrere Familienmitglieder gemeinsam in die Küche gingen, um einen Kuchen oder ein Gericht zu backen. Dies war nicht nur eine Tätigkeit, sondern auch eine Form der Gemeinschaft, die in der DDR eine besondere Bedeutung hatte.
In den Rezepten, die aus dieser Zeit stammen, spiegelt sich die Lebensweise der Menschen wider. Die Zutaten waren oft einfach und leicht verfügbar, und die Zubereitung war so gestaltet, dass sie auch von Personen mit wenig Backerfahrung gemeistert werden konnte. Dies war besonders in einer Zeit wichtig, in der es nicht immer einfach war, exotische oder teure Zutaten zu beschaffen.
Heute wird diese Backkultur wiederentdeckt und in vielen Haushalten nachgebacken. Die Rezepte aus der DDR erfreuen sich erneut großer Beliebtheit, nicht nur in Ostdeutschland, sondern auch in Westdeutschland. Sie sind ein Zeichen für Nostalgie, aber auch für den Wunsch, etwas Authentisches und Traditionelles zu genießen.
Schlussfolgerung
Der Streuselkuchen ist ein Kuchen, der sowohl in der DDR als auch heute noch eine besondere Stellung in der deutschen Backkultur einnimmt. Er ist einfach in der Zubereitung, aber dennoch lecker und aromatisch. In der DDR war er ein Fixpunkt bei Familienzusammenkünften, bei Kaffeetafeln und bei Festen. Er stand für die Freude an der gemeinsamen Zeit, für die Tradition und für die Liebe, die in jedem Kuchen steckt.
Die Rezepte, die von Oma her stammen, sind heute noch beliebt und werden oft nachgebacken. Sie sind ein Zeichen für die Wichtigkeit der Tradition und für den Wunsch, etwas Authentisches zu genießen. Ob es sich um den Streuselkuchen mit Schokostreuseln aus Thüringen handelt oder um den Pudding-Streuselkuchen nach DDR-Rezept – alle diese Rezepte haben eines gemeinsam: Sie sind einfach, lecker und eignen sich hervorragend, um mit der Familie oder Freunden geteilt zu werden.
In der heutigen Zeit, in der immer mehr Menschen auf die traditionelle Küche zurückblicken, ist der Streuselkuchen mehr denn je ein Symbol für die gute alte Zeit, in der Kuchen nicht nur eine Mahlzeit war, sondern auch ein Stück Heimat, das man mit Liebe und Herzenswärme backte.
Quellen
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