Klassische Pflaumenknödel – Herbstliche Rezepte von Oma
Herbst ist die Zeit, in der die Kälte langsam einkehrt und die Bäume sich in warme Farben kleiden. Doch nicht nur die Natur verändert sich, auch die Küche macht sich bereit für die winterlichen Tage. Eines der beliebtesten Gerichte in dieser Jahreszeit sind die Pflaumenknödel, ein Klassiker, der nicht nur Kindheitserinnerungen weckt, sondern auch mit seiner herzhaften Süße und weichen Textur zum Wohlfühlen einlädt. In diesem Artikel werden wir uns detailliert mit verschiedenen Rezepten für Pflaumenknödel beschäftigen, die sich von Oma überliefert haben. Besonders hervorzuheben sind die klassischen Kartoffelteig-Varianten, aber auch andere wie der Quarkteig oder Milchbrötchenteig werden erwähnt. Alle Rezepte basieren auf traditionellen Herangehensweisen, die sich in der Familie bewährt haben.
Herkunft und Bedeutung der Pflaumenknödel
Die Pflaumenknödel haben ihre Ursprünge in der traditionellen österreichischen und bayerischen Küche, wobei sie auch in anderen Teilen Europas, insbesondere im Sudentenland, beliebt sind. Sie sind ein typisches Herbstgericht, das sich hervorragend zum Verarbeiten der reichlichen Pflaumen- und Zwetschgen-Ernte eignet. Die Zubereitung der Knödel ist einfach, benötigt jedoch etwas Geschick und Geduld, besonders bei der Formung der Knödel. Der Teig, meist aus Kartoffeln oder Quark hergestellt, umschließt die Pflaumen, die vorher entsteint und eventuell mit Zucker gefüllt werden. Nach dem Garen werden die Knödel in Butter und Semmelbröseln gebräunt und mit Zucker und Zimt bestäubt. Sie werden entweder als Süßspeise oder als Hauptgericht serviert, je nach Familie und Region. Besonders bei Kindern und Erwachsenen gleichermaßen beliebt, sind Pflaumenknödel ein kulinarisches Highlight, das im Herbst immer wieder auf den Tisch kommt.
Rezept für Pflaumenknödel mit Kartoffelteig
Eines der bekanntesten Rezepte für Pflaumenknödel stammt von Omas Rezepten und ist bis heute ein Klassiker in vielen Familien. Es basiert auf einem Kartoffelteig, der mit Eiern, Mehl und Butter verarbeitet wird. Die Pflaumen werden entsteint und in die Teigfladen eingeschlossen, bevor die Knödel in kochendem Wasser gegart und anschließend in Butter und Semmelbröseln gebräunt werden. Der Geschmack ist warm, süß und herzhaft, mit einem angenehm weichen Biss.
Zutaten
- 500 g mehligkochende Kartoffeln
- 250 g Mehl
- 2 Eier (Größe S)
- 75 g Butter
- 50 g Semmelbrösel
- 1 Prise Salz
- 12–14 Pflaumen oder Zwetschgen
- Zucker
- Zimt
- Puderzucker
Zubereitung
Kartoffeln kochen und stampfen:
Die Kartoffeln gründlich waschen und in Salzwasser aufkochen. Ca. 25 Minuten köcheln lassen, bis sie weich sind. Anschließend abgießen, abschrecken und die Schale entfernen. Mit einem Kartoffelstampfer in eine Schüssel drücken.Eier und Mehl zugeben:
Die Eier hinzufügen und mit einem Handrührgerät oder mit der Hand unterheben. Danach das Mehl sieben und gut vermengen, bis ein glatter, elastischer Teig entsteht. Eine Prise Salz hinzufügen.Teigfladen formen:
Mit bemehlten Händen den Teig in etwa 12–14 gleich große Fladen formen. Jeder Fladen sollte groß genug sein, um eine Pflaume oder Zwetschge zu umschließen.Pflaumen entsteinen und einfüllen:
Die Pflaumen waschen und entsteinen. Viele Familien ersetzen den Stein mit einem Zuckerwürfel, um die Süße zu verstärken. Jede Pflaume in einen Teigfladen legen und den Teig umschlagen, sodass ein Knödel entsteht. Die Ränder gut zusammendrücken, damit die Füllung nicht während des Garens herausfällt.Knödel kochen:
Ein breites Wasser aufkochen und die Knödel vorsichtig hineingeben. Bei schwacher Hitze ca. 18–20 Minuten köcheln lassen, bis sie an der Oberfläche schwimmen. Anschließend gut abtropfen lassen.Bröseln braten:
In einer Pfanne die Butter schmelzen und die Semmelbrösel darin leicht bräunen. Die Knödel in die Pfanne geben und kurz darin wenden, bis sie eine goldene Farbe annehmen.Servieren:
Die Knödel mit Zucker und Zimt bestreuen und, falls gewünscht, mit Puderzucker. Sie können entweder als Süßspeise mit Vanillesoße serviert werden oder als Hauptgericht, je nach Geschmack der Familie.
Rezept für Pflaumenknödel mit Quarkteig
Ein weiteres beliebtes Rezept stammt aus der Region, in der Quark (auch Topfen genannt) eine wichtige Rolle spielt. Im Gegensatz zum Kartoffelteig wird hier ein Quarkteig hergestellt, der ebenfalls weich und geschmeidig ist. Dieses Rezept ist besonders gut für Familien geeignet, da der Teig einfacher zu verarbeiten ist und sich gut mit Kindern zusammen zubereiten lässt.
Zutaten
- 500 g Magerquark
- 500 g Mehl
- 100 g Butter
- 2 Eier (Größe M)
- 1 Prise Salz
- 12–14 Pflaumen oder Zwetschgen
- Zucker
- Zimt
- Semmelbrösel
Zubereitung
Quarkteig herstellen:
Den Magerquark mit Mehl, Butter, Eiern und Salz in einer Schüssel vermengen. Mit einem Handrührgerät oder von Hand gut durchkneten, bis ein homogener Teig entsteht. Den Teig in Frischhaltefolie wickeln und ca. 30 Minuten im Kühlschrank ruhen lassen.Teig ausrollen:
Den Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche ausrollen, bis er etwa 0,5–1 cm dick ist. Mit einem Messer kleine Quadrate ausschneiden, je ein Stück für einen Knödel.Pflaumen einfüllen:
Die Pflaumen entsteinen und vorsichtig in die Teigquadrate legen. Die Ränder zusammendrücken und zu Knödeln formen.Knödel kochen:
In einem großen Topf Wasser mit etwas Salz zum Kochen bringen. Die Knödel vorsichtig hineingeben und bei schwacher Hitze ca. 15–20 Minuten köcheln lassen, bis sie an der Oberfläche schwimmen.Bröseln braten:
In einer Pfanne die Semmelbrösel in Butter leicht bräunen. Die Knödel in die Pfanne geben und kurz darin wenden.Servieren:
Die Knödel mit Zucker und Zimt bestreuen und warm servieren. Sie eignen sich besonders gut als süßes Dessert, können aber auch als Hauptgericht serviert werden.
Rezept für Pflaumenknödel mit Milchbrötchenteig
Ein weiteres Rezept, das in einigen Regionen, insbesondere in Schlesien, verbreitet ist, verwendet einen Milchbrötchenteig als Mantel. Dieser Teig ist etwas fester als der Kartoffel- oder Quarkteig, jedoch dennoch weich und saftig. Die Zubereitung ist etwas aufwendiger, da der Teig vorher ausgerollt und ausgestochen werden muss.
Zutaten
- 700 g mehligkochende Kartoffeln
- 250 g Mehl
- 40 g weiche Butter
- 1 Ei
- 1 Prise Salz
- 1 kg Pflaumen oder Zwetschgen
- Würfelzucker
- Semmelbrösel
- Butter
- Zucker & Zimt
Zubereitung
Kartoffeln kochen und stampfen:
Die Kartoffeln kochen, schälen und mit dem Kartoffelstampfer stampfen. Mit Mehl, Butter, Ei und Salz zu einem glatten Teig verarbeiten.Teig ausrollen und ausstechen:
Den Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche ausrollen und mit einem Messer oder einem Ausstecher kleine Kreise ausschneiden.Pflaumen einfüllen:
Die Pflaumen entsteinen und mit Würfelzucker füllen. Jede Pflaume in einen Teigkreis legen und den Teig umschlagen, sodass ein Knödel entsteht. Die Ränder zusammendrücken, damit die Füllung nicht herausfällt.Knödel kochen:
In einem großen Topf Wasser zum Kochen bringen. Die Knödel vorsichtig hineingeben und bei schwacher Hitze ca. 15–20 Minuten köcheln lassen, bis sie an der Oberfläche schwimmen.Bröseln braten:
In einer Pfanne Butter erhitzen und Semmelbrösel darin leicht bräunen. Die Knödel in die Pfanne geben und kurz darin wenden, bis sie eine goldene Farbe annehmen.Servieren:
Die Knödel mit Zucker und Zimt bestreuen und warm servieren. Sie können entweder als Süßspeise oder als Hauptgericht serviert werden.
Tipps und Tricks für die Zubereitung
Die Zubereitung von Pflaumenknödeln erfordert etwas Geschick und Geduld, besonders bei der Formung. Im Folgenden sind einige Tipps und Tricks, die helfen können, um die Knödel perfekt zu formen und zu garen.
1. Die richtigen Kartoffeln auswählen
Für den Kartoffelteig sollten immer mehligkochende Kartoffeln verwendet werden. Diese geben beim Stampfen eine cremige Konsistenz ab, wodurch der Teig weich und elastisch wird. Festkochende Kartoffeln sind nicht geeignet, da sie beim Stampfen zu bröselig werden und der Teig nicht genug Halt hat.
2. Die Pflaumen richtig entsteinen
Die Pflaumen sollten vorsichtig entsteinen, um die Frucht nicht zu zerstören. Bei manchen Familien wird der Stein durch einen Zuckerwürfel ersetzt, um die Süße zu verstärken. Dies ist optional, kann aber eine angenehme Überraschung für die Geschmacksnerven sein.
3. Der Teig muss elastisch sein
Der Teig, egal ob er aus Kartoffeln oder Quark besteht, muss elastisch und weich sein. Er sollte sich gut rollen und formen lassen, ohne zu reißen. Ist der Teig zu trocken, kann etwas Wasser oder Eigelb hinzugefügt werden, um die Elastizität zu verbessern.
4. Die Knödel richtig formen
Beim Formen der Knödel ist es wichtig, dass die Ränder gut zusammengedrückt werden, damit die Füllung nicht während des Garens herausfällt. Es ist auch wichtig, dass die Knödel nicht zu groß oder zu klein sind. Große Knödel benötigen mehr Zeit zum Garen und können innen unweich bleiben.
5. Die richtige Garkondition
Die Knödel sollten in einem breiten Topf mit reichlich Wasser gekocht werden. Das Wasser sollte nicht zu heiß sein, da es sonst zu sprudeln beginnt und die Knödel zerstören kann. Die Hitze sollte moderat sein, damit die Knödel langsam durchgaren können.
6. Die Bröseln braten
Nach dem Garen werden die Knödel in Butter und Semmelbröseln gebräunt. Dies gibt ihnen eine goldene, knusprige Schicht und verleiht dem Gericht einen zusätzlichen Geschmack. Die Semmelbrösel sollten vor dem Braten leicht angebraten werden, um eine gleichmäßige Farbe zu erzielen.
Spezielle Variationen und Anpassungen
Die Pflaumenknödel können je nach Geschmack und Vorliebe angepasst werden. Im Folgenden werden einige besondere Variationen vorgestellt, die sich auf traditionelle Rezepte stützen.
1. Pflaumenknödel mit Vanillesoße
Eine beliebte Variante ist die Pflaumenknödel mit Vanillesoße. Nach dem Garen werden die Knödel in Butter und Semmelbröseln gebräunt und mit Vanillesoße serviert. Die Vanillesoße kann selbst hergestellt werden oder auch aus dem Glas verwendet werden. Sie verleiht dem Gericht eine cremige Textur und eine zusätzliche Süße.
2. Pflaumenknödel mit Nüssen
Einige Familien ersetzen den Zucker durch süße Mandeln oder Walnüsse. Die Nüsse werden in die Pflaumen eingelegt und verleihen dem Gericht einen nussigen Geschmack. Sie können auch als Topping auf den Knödeln serviert werden.
3. Pflaumenknödel mit Streusel
Ein weiterer beliebter Topping ist Streusel, der aus Mehl, Zucker, Butter und etwas Salz besteht. Die Streusel werden vor dem Garen auf die Knödel gestreut und während des Garens leicht angebraten. Dies gibt den Knödeln eine zusätzliche Textur und Geschmack.
4. Pflaumenknödel mit Schlagsahne
Ein weiterer Topping ist Schlagsahne, die nach dem Garen auf die Knödel gestreut wird. Dies verleiht dem Gericht eine cremige Textur und eine zusätzliche Süße. Die Schlagsahne kann mit etwas Vanilleessig oder Zimt verfeinert werden.
Nährwerte und gesunde Alternativen
Die Pflaumenknödel sind ein reichhaltiges Gericht, das in der herbstlichen Kantine eine gute Ergänzung darstellt. Im Folgenden sind die Nährwerte für ein Stück Pflaumenknödel angegeben:
- Kalorien: ca. 212 kcal
- Eiweiß: ca. 5 g
- Fett: ca. 7 g
- Kohlenhydrate: ca. 31 g
Diese Werte können je nach Rezept und Zutaten variieren. Wer die Nährwerte reduzieren möchte, kann folgende Anpassungen vornehmen:
- Zucker reduzieren: Der Zucker kann durch Honig oder Agave-Nektar ersetzt werden. Dies reduziert die Kalorienzufuhr und verleiht dem Gericht einen milderen Geschmack.
- Butter reduzieren: Die Butter kann durch Margarine oder Olivenöl ersetzt werden. Dies reduziert den Fettgehalt und verleiht dem Gericht einen leichteren Geschmack.
- Semmelbrösel reduzieren: Die Semmelbrösel können durch Haferflocken oder Getreideflocken ersetzt werden. Dies reduziert die Kohlenhydratzufuhr und verleiht dem Gericht eine leichtere Textur.
Tipps für die Lagerung und Wiedererwärmung
Die Pflaumenknödel können nach dem Garen im Kühlschrank aufbewahrt werden. Sie halten sich bis zu 2–3 Tagen, wenn sie in einem luftdichten Behälter aufbewahrt werden. Vor dem Wiedererwärmen sollten sie aus dem Kühlschrank genommen und auf Zimmertemperatur gebracht werden.
1. Kühlschrank
Die Knödel können in einem luftdichten Behälter oder in Frischhaltefolie gewickelt im Kühlschrank aufbewahrt werden. Sie sollten nicht mit Zucker und Zimt bestäubt werden, da sich die Kruste lösen kann.
2. Gefrieren
Die Knödel können auch gefroren werden. Dazu sollten sie vor dem Garen gefroren werden. Sie können entweder als rohe Knödel gefroren werden oder nach dem Garen. Bei rohen Knödeln sollte darauf geachtet werden, dass sie gut getrennt sind, damit sie sich nicht verklumpen.
3. Wiedererwärmen
Die Knödel können entweder in der Mikrowelle oder im Backofen erwärmt werden. Im Mikrowellenofen sollten sie in einer Schüssel mit etwas Wasser erwärmt werden, um die Weichheit zu erhalten. Im Backofen sollten sie bei 180 °C aufgebacken werden, bis sie eine goldene Farbe annehmen.
Fazit
Die Pflaumenknödel sind ein herbstliches Klassiker, der nicht nur Kindheitserinnerungen weckt, sondern auch mit seiner herzhaften Süße und weichen Textur zum Wohlfühlen einlädt. Die Zubereitung ist einfach, benötigt jedoch etwas Geschick und Geduld, besonders bei der Formung. Die verschiedenen Rezepte, die sich von Oma überliefert haben, bieten eine Vielzahl an Möglichkeiten, um das Gericht nach den eigenen Vorlieben zu gestalten. Ob mit Kartoffelteig, Quarkteig oder Milchbrötchenteig – alle Varianten haben ihre eigenen Vorteile und eignen sich hervorragend für die herbstliche Kantine. Mit den richtigen Tipps und Tricks können die Knödel perfekt geformt und gegart werden, um ein kulinarisches Highlight zu schaffen, das bei Kindern und Erwachsenen gleichermaßen beliebt ist.
Quellen
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