Omas Kalter Hund: Traditionelle Rezepte, Herstellung und soziales Projekt

Omas Kalter Hund ist nicht nur ein leckeres Rezept aus der DDR-Zeit, sondern auch ein Symbol für Tradition, Erinnerungen und soziale Teilhabe. Dieser Kekskuchen, der aus Butterkeksen, Kokosfett, Kakaopulver, Puderzucker und Eiern besteht, hat nicht nur Geschmack, sondern auch eine Geschichte. In Brandenburg hat sich ein Projekt namens Omas Kalter Hund (OKH) entwickelt, das Frauen über 60 eine Chance bietet, ihre Rezepte und Erfahrungen mit der Welt zu teilen – und gleichzeitig ein Stück Kultur zu bewahren. In diesem Artikel werden die Rezepte, Herstellung, historische Bedeutung sowie das soziale Projekt im Detail vorgestellt.

Was ist ein Kalter Hund?

Ein Kalter Hund ist ein Kuchen, der aus Butterkeksen und einer cremigen Schokoladenschicht hergestellt wird. Er wurde traditionell in der DDR zubereitet und war ein beliebtes Rezept, das sich durch seine einfache Herstellung und das unverwechselbare Aroma auszeichnet. Im Gegensatz zu anderen Kuchenarten wird der Kalter Hund nicht im Ofen gebacken, sondern kühlt sich im Kühlschrank. Die Schichten aus Keksen und Schokoladenmasse verbinden sich über Nacht, wodurch sich ein cremiges Aroma entwickelt.

Das Rezept wird mit Kokosfett zubereitet, das im Gegensatz zu flüssigem Kokosöl in der Kühlschranktemperatur fest bleibt. Dieses Kokosfett gibt dem Kalten Hund seine typische Konsistenz und den leichten Kokosgeschmack, den viele noch aus der Kindheit kennen.

Ursprünge des Kalten Hundes

Obwohl der Kalte Hund ein typisches Rezept aus der DDR-Zeit ist, gab es ihn bereits vor dem Zweiten Weltkrieg. In der DDR wurde er besonders beliebt, da er einfach herzustellen war und die Zutaten leicht zugänglich. Butterkekse, Kokosfett, Eier, Kakaopulver und Puderzucker waren in den Supermärkten der DDR erhältlich und konnten zu Hause verarbeitet werden.

Im Gegensatz zu vielen anderen Rezepten, die oft in der Kältezeit entstanden sind, ist der Kalte Hund ein Rezept, das sich in den Köpfen vieler Menschen als Teil der Kindheit etabliert hat. Omas und Mamas bereiteten den Kuchen vor, oft als Geburtstagsspeise oder als Trost für die Kinder, die nicht den typischen Kuchen in der Kantine bekamen.

Zutaten und Zubereitung

Die traditionellen Zutaten für den Kalten Hund sind:

  • Butterkekse (z. B. Cottbuser Kekse, Hansa Kekse oder Leibniz-Kekse)
  • Kokosfett (gehärtetes Palmfett, z. B. Palmin)
  • Kakaopulver (nicht Schokolade)
  • Puderzucker
  • Eier (frische Eier sind wichtig, da sie nicht vollständig gebacken werden)

Schritt-für-Schritt-Anleitung

  1. Kokosfett schmelzen: Das Kokosfett wird bei geringer Hitze vorsichtig erwärmt, bis es flüssig ist.
  2. Schokoladenmasse herstellen: In einer Schüssel werden Puderzucker, Kakaopulver und Eier verrührt. Das flüssige Kokosfett wird langsam untergehoben.
  3. Schichten bilden: Eine Kastenform mit Frischhaltefolie oder Backpapier auslegen. Eine dünne Schicht Schokoladenmasse in die Form geben. Darauf eine Schicht Butterkekse legen, gefolgt von einer weiteren Schicht Schokoladenmasse. Dies wiederholen, bis die Form gefüllt ist.
  4. Kühlen lassen: Die Form mit dem Kuchen wird mindestens 2 Stunden in den Kühlschrank gestellt. Ideal ist es, ihn über Nacht kühlen zu lassen.
  5. Servieren: Nach dem Kühlen wird der Kuchen aus der Form gestürzt, die Folie vorsichtig abgenommen und in Scheiben geschnitten.

Die Herstellung ist einfach, aber es ist wichtig, auf die Qualität der Zutaten zu achten. Vor allem das Kokosfett muss gehärtet sein, da es im Kühlschrank fest bleibt und die Schokoladenmasse stabil hält. Ebenso sind frische Eier entscheidend, da sie nicht im Ofen gebacken werden, sondern nur in die Masse eingearbeitet werden.

Variationen und Tipps

Obwohl das traditionelle Rezept aus der DDR keine Abweichungen vorsieht, gibt es inzwischen auch moderne Variationen. Einige Rezept-Varianten beinhalten:

  • Dunkle Schokolade mit Haselnusskrokant: Eine cremige Schokoladenschicht mit Haselnüssen.
  • Weiße Schokolade mit Cranberry: Eine fruchtige Variante mit weisser Schokolade und getrockneten Cranberries.
  • Ohne Ei oder Kokosfett: Für eine leichte Variante können Eier durch Eiweiß oder Kokosfett durch Butter ersetzt werden.

Tipps für die Herstellung

  • Eisfach: Ein besonders cremiges Ergebnis erzielt man, wenn man die Schokoladenmasse vor der Schichtung leicht in den Eisfach kühlt.
  • Zubereitung im Voraus: Der Kuchen kann am Vortag zubereitet werden, damit die Schichten sich besser verbinden.
  • Dekoration: Vor dem Servieren kann man den Kuchen mit Puderzucker oder Schokoladenspänen dekorieren.

Das Projekt "Omas Kalter Hund" – ein sozialer und kultureller Beitrag

In Brandenburg hat sich ein Projekt namens Omas Kalter Hund (OKH) entwickelt, das nicht nur ein Rezept bewahrt, sondern auch Frauen über 60 eine Chance auf Wiedereinstieg ins Berufsleben bietet. Frauen, die ein Rezept mit Geschichte haben, können sich bewerben, um ihr Rezept vor einer Jury zu präsentieren. Das beste Rezept wird in die Produktion genommen, und die beteiligten Frauen haben die Möglichkeit, Teil des Projekts zu werden.

Ziele des Projekts

  • Traditionen bewahren: Durch die Rezepte der Omas wird ein Teil der regionalen Kultur erhalten.
  • Frauen 60+ aktivieren: Frauen, die nach der Rente aus dem Berufsleben ausgestiegen sind, erhalten die Möglichkeit, ihre Erfahrungen einzubringen und wieder Teil der Arbeitswelt zu werden.
  • Lokale Wirtschaft stärken: Durch die Produktion und Vermarktung des Kuchens wird die lokale Wirtschaft unterstützt.

Wie man mitmachen kann

  • Als Bäckerin mitmachen: Frauen über 60 können sich mit ihrem Rezept bewerben und es einer Jury präsentieren.
  • Als Partnerbetrieb: Unternehmen können das Projekt durch Kooperationen oder Ressourcen unterstützen.
  • Als Unterstützer: Jeder kann das Projekt durch das Kauf des Kalten Hundes oder durch ehrenamtliche Hilfe unterstützen.

Veranstaltungen und Kaffeeklatsch

Ein besonderes Event des Projekts ist das Rezept-Casting in Michendorf. Dort können Frauen ihre Rezepte präsentieren und sich in einem sozialen Rahmen mit anderen Frauen austauschen. Ein weiteres Highlight ist der Kaffeeklatsch, bei dem Rezepte geteilt, Geschichten erzählt und der Kuchen gemeinsam genossen wird.

Rezepte in der Familie weitergeben

Ein weiterer Aspekt des Kalten Hundes ist, dass Rezepte oft von Generation zu Generation weitergegeben werden. Viele Omas haben ihr Rezept weitergegeben, sodass es heute noch in Familienkochbüchern oder in der Küche der Enkel verarbeitet wird. Der Kalte Hund ist nicht nur ein Kuchen, sondern auch ein Stück Erinnerung an die Zeit, in der er zum ersten Mal zubereitet wurde.

Fazit

Omas Kalter Hund ist mehr als nur ein Rezept – er ist ein Symbol für Tradition, Erinnerungen und soziale Teilhabe. Durch das Projekt Omas Kalter Hund wird nicht nur ein leckeres Rezept bewahrt, sondern auch eine Chance für Frauen über 60 geschaffen, wieder in die Arbeitswelt einzusteigen. Die Herstellung des Kuchens ist einfach, aber die Zutaten und die Schichtung sind entscheidend für das richtige Ergebnis. Egal ob traditionell oder mit modernen Variationen – der Kalte Hund bleibt ein Klassiker, der in vielen Familien weitergegeben wird.

Quellen

  1. Rezpt-Casting - Omas Kalter Hund
  2. MIT LIEBE GEMACHT - HANDMADE IN BRANDENBURG
  3. Rezpt-Casting - Omas Kalter Hund
  4. Rezept Kalter Hund
  5. Kalter Hund – DDR-Rezept

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