Pernod-Cocktails: Rezepte, Geschichte und Zubereitungstipps
Pernod ist ein ikonisches Anisgetränk, das sich sowohl pur als auch in Cocktails hervorragend eignet. Mit seiner würzigen Note aus Sternanis und anderen Aromen ist Pernod ein fester Bestandteil der französischen Spirituosenkultur und zugleich ein vielseitiges Grundelement für Mixgetränke. In diesem Artikel werden die Grundlagen zu Pernod, einige bewährte Cocktailrezepte, sowie Tipps zur Zubereitung und Geschmackskombinationen vorgestellt.
Einführung
Pernod ist ein Anisschnaps, der sich von anderen Anislikören wie Pastis durch seine Rezeptur und Herstellung unterscheidet. Während Pastis meist süßer und aromatischer ist, ist Pernod für seine scharfe, würzige Note bekannt. Er wird entweder pur auf Eis getrunken oder in Cocktails verwendet, wobei Vorsicht geboten ist, da sein Geschmack sehr dominant sein kann.
Die Rezeptvorgeschichte von Pernod reicht bis ins Jahr 1792 zurück, als der Arzt Dr. Pierre Ordinaire aus Frankreich in die Schweiz flüchtete und dort ein Rezept für eine Spirituose entwickelte, die später als Absinth bekannt wurde. Nachdem Absinth in vielen Ländern verboten wurde, entwickelte die Pernod-Firma ein neues Rezept, das ohne Wermut auskam und den heute bekannten Anisschnaps Pernod hervorbrachte. Dieser Abschnitt gibt einen Überblick über die Hintergründe, die Rezepte und die Tipps, die für die Herstellung von Pernod-Cocktails relevant sind.
Geschichte und Herkunft von Pernod
Pernod hat eine lange und faszinierende Geschichte, die eng mit der Entwicklung der französischen Spirituosenkultur verbunden ist. Das Unternehmen, das heute Pernod bekannt macht, wurde 1792 gegründet, als der Arzt Dr. Pierre Ordinaire, der aus Frankreich nach der Revolution in die Schweiz flüchtete, ein Rezept für eine Spirituose entwickelte, die später als Absinth bekannt wurde. Das Rezept enthielt das Wermutkraut (Artemisia absinthium), das für den charakteristischen Geschmack verantwortlich war. Ordinaire verkaufte das Rezept an Major Dubied, der es weiterentwickelte und 1805 zusammen mit Henri-Louis Pernod eine Destillerie in Pontarlier, Frankreich, eröffnete.
Zu dieser Zeit begann Pontarlier zum Zentrum der Absintherzeugung zu werden. Mit dem Beginn des 20. Jahrhunderts wurde Absinth in vielen Ländern verboten, was zur Notwendigkeit führte, ein neues Produkt zu entwickeln. 1920 wurde Pernod in seiner heutigen Form lanciert – ein Anisschnaps, der nicht mehr auf Wermut zurückgriff und stattdessen eine Mischung aus Sternanis und anderen Kräutern verwendete.
Im Laufe der Jahrzehnte entwickelte sich Pernod zu einem weltweit bekannten Getränk, das nicht nur als Aperitif, sondern auch in Cocktails eine Rolle spielte. In den 1920er Jahren, den sogenannten Goldenen Zwanzigern, war Pernod unter Künstlern, Philosophen und Literaten in Paris äußerst beliebt. Das berühmte Ritual mit Zuckerwürfel und Wasser, das den Anisschnaps mit einer grünen Farbe veredelte, war damals ein fester Bestandteil der Pariser Kulturszene.
Rezepte und Zubereitung von Pernod-Cocktails
Pernod-Cocktails sind eine hervorragende Möglichkeit, die charakteristische Würze des Anisschnapses in Kombination mit anderen Aromen zu genießen. Die Rezepte variieren von einfachen Longdrinks bis hin zu komplexeren Mischungen, bei denen Pernod lediglich als Aromakomponente fungiert. Einige der bekanntesten Cocktails mit Pernod sind der Pernod Cola, der Third Degree, der Pastis-Martini und der Yellow Star. Die folgenden Rezepte basieren auf den Angaben aus den bereitgestellten Quellen.
Pernod Cola
Der Pernod Cola ist ein einfacher Longdrink, der Pernod in Kombination mit Cola erzeugt.
Zutaten: - 4 cl Pernod - 100 ml Cola - Eiswürfel
Zubereitung: 1. In ein Glas Eiswürfel füllen. 2. Pernod hinzugeben und mit Cola auffüllen. 3. Optional kann ein Schuss Angostura Bitters hinzugefügt werden, um die Aromen zu intensivieren. 4. Nach Wunsch mit einer Zitronenscheibe garnieren.
Third Degree
Der Third Degree ist ein raffinierter Cocktail, der Pernod mit Whisky und einem Schuss Bitter kombiniert.
Zutaten: - 60 ml Whisky (z. B. Bourbon) - 30 ml Pernod - 2 Schüsse Angostura Bitters
Zubereitung: 1. Whisky, Pernod und Bitters in einen Shaker geben. 2. Mit Eis füllen und kräftig schütteln. 3. In ein mit Eis gefülltes Glas abgießen. 4. Nach Wunsch mit einer Zitronenschale garnieren.
Pastis-Martini
Dieser Cocktail ist eine Mischung aus Pernod und anderen Spirituosen, die den Geschmack harmonisch ergänzen.
Zutaten: - 3 cl Pernod - 2 cl Gin - 1 cl Aperitif (z. B. Lillet) - 1 Schuss Angostura Bitters
Zubereitung: 1. Alle Zutaten in einen Shaker geben und mit Eis füllen. 2. Kräftig schütteln, bis die Mischung kalt ist. 3. In ein gekühltes Martini-Glas abgießen. 4. Mit einer Oliven oder Zitronenschale garnieren.
Yellow Star
Der Yellow Star ist ein weiterer Cocktail, bei dem Pernod eine dominante Rolle spielt.
Zutaten: - 5 cl Pernod - 5 cl Wodka - 2 cl Zitronensaft - 1 cl Grenadine
Zubereitung: 1. Pernod, Wodka, Zitronensaft und Grenadine in einen Shaker geben. 2. Mit Eis füllen und schütteln. 3. In ein Glas abgießen und nach Wunsch mit Zucker oder Zitronenstreu garnieren.
Geschmackliche Eigenschaften und Kombinationen
Die Geschmackseigenschaften von Pernod sind geprägt durch die Aromen von Sternanis, Koriander, Fenchel und anderen Kräutern. Sein scharfer, würziger Geschmack macht ihn zu einem Getränk, das in Cocktails nur in begrenztem Maße verwendet werden sollte, um die Balance zu wahren.
In der Kombination mit süßen Getränken wie Cola, Zitronensaft oder Grenadine kann Pernod eine harmonische Wirkung entfalten. In Longdrinks wie dem Pernod Cola oder dem Yellow Star wird die Würze des Anisschnapses durch süße und saure Aromen abgemildert. In Cocktails wie dem Third Degree oder dem Pastis-Martini wirkt Pernod eher als Aromakomponente, die den Geschmack der anderen Spirituosen ergänzt.
Ein weiteres Beispiel ist der Prince of Wales, bei dem Pernod mit Angostura Bitters kombiniert wird. In diesem Cocktail spielt Pernod eine sekundäre Rolle, wodurch die Aromen nicht überladen wirken.
Zubereitungstipps
Bei der Zubereitung von Pernod-Cocktails gibt es einige wichtige Tipps, die zur optimalen Geschmackskombination führen:
Menge von Pernod: Aufgrund seiner intensiven Würze sollte Pernod in Cocktails nur in geringer Menge verwendet werden. Ein Schuss (2–3 cl) reicht oft aus, um die Aromen zu intensivieren, ohne den Geschmack zu überladen.
Kombination mit süßen Getränken: Pernod eignet sich gut in Kombination mit süßen Getränken wie Cola, Grenadine oder Zitronensaft. Diese Aromen mildern die scharfe Note des Anisschnapses.
Einsatz als Aromakomponente: In Cocktails wie dem Third Degree oder dem Prince of Wales wird Pernod eher als Aromakomponente verwendet. In diesen Fällen sollte er nur in geringer Menge hinzugefügt werden, um die Balance der anderen Zutaten nicht zu stören.
Verwendung von Eis: Eis ist ein unverzichtbares Element bei der Zubereitung von Pernod-Cocktails. Es sorgt nicht nur für eine kühle Temperatur, sondern auch dafür, dass die Aromen harmonisch entfaltet werden.
Garnierung: Die Garnierung spielt eine wichtige Rolle bei der optischen Präsentation von Pernod-Cocktails. Zitronen, Oliven oder Zucker sind beliebte Optionen, die den Geschmack und die Aromen weiter ergänzen.
Pernod im Vergleich zu anderen Anisgetränken
Pernod ist ein Anisschnaps, der sich von anderen Anislikören wie Pastis unterscheidet. Während Pastis meist süßer und aromatischer ist, ist Pernod für seine scharfe, würzige Note bekannt. Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal ist die Rezeptur: Pernod enthält neben Sternanis auch Koriander, Fenchel und andere Kräuter, wohingegen Pastis oft Lakritze, Sternanis, Fenchel und Koriander enthält.
Diese Unterschiede haben Auswirkungen auf die Geschmackskombinationen in Cocktails. Während Pernod eine dominante Rolle einnimmt, kann Pastis eher als Aromakomponente verwendet werden. Beide Getränke sind jedoch in der Kombination mit süßen Getränken wie Cola oder Zitronensaft bestens geeignet.
Wichtige Hinweise zu Pernod
Pernod ist ein starkes Getränk mit einer Alkoholkonzentration von 40 %. Aufgrund seiner intensiven Würze sollte es mit Vorsicht konsumiert werden, insbesondere in Kombination mit anderen Spirituosen. Es ist wichtig, die Mengen zu regulieren und nicht zu viel Pernod in einen Cocktail zu geben, da dies zu einem überladenen Geschmack führen kann.
Ein weiterer Aspekt, der bei der Zubereitung von Pernod-Cocktails berücksichtigt werden sollte, ist die Temperatur. Pernod wird traditionell pur auf Eis getrunken, wodurch sich die Aromen optimal entfalten. In Cocktails sollte ebenfalls Eis verwendet werden, um die Temperatur zu regulieren und die Aromen harmonisch zu kombinieren.
Fazit
Pernod ist ein ikonisches Anisgetränk, das sich sowohl pur als auch in Cocktails hervorragend eignet. Mit seiner scharfen, würzigen Note ist es ein fester Bestandteil der französischen Spirituosenkultur und zugleich ein vielseitiges Grundelement für Mixgetränke. Die Rezeptvorgeschichte von Pernod reicht bis ins Jahr 1792 zurück, als der Arzt Dr. Pierre Ordinaire ein Rezept für eine Spirituose entwickelte, die später als Absinth bekannt wurde. Nachdem Absinth in vielen Ländern verboten wurde, entwickelte die Pernod-Firma ein neues Rezept, das ohne Wermut auskam und den heute bekannten Anisschnaps Pernod hervorbrachte.
Die Vielfalt der Pernod-Cocktailrezepte ist beeindruckend. Von einfachen Longdrinks bis hin zu komplexeren Mischungen, die Pernod lediglich als Aromakomponente verwenden, gibt es zahlreiche Optionen, um die charakteristische Würze des Anisschnapses zu genießen. Dabei ist es wichtig, die Menge von Pernod in Cocktails zu regulieren, da sein Geschmack sehr dominant sein kann. Kombinationen mit süßen Getränken wie Cola oder Zitronensaft mildern die scharfe Note und tragen zur Harmonie des Geschmacks bei.
In der Zubereitung von Pernod-Cocktails spielen die Kombinationen, die Temperatur und die Garnierung eine wichtige Rolle. Eis ist ein unverzichtbares Element, das nicht nur die Temperatur reguliert, sondern auch die Aromen harmonisch entfaltet. Zitronen, Oliven oder Zucker sind beliebte Optionen, die den Geschmack und die Aromen weiter ergänzen.
Zusammenfassend ist Pernod ein faszinierendes Getränk, das sich sowohl pur als auch in Cocktails hervorragend eignet. Mit seiner scharfen, würzigen Note und seiner reichen Geschichte ist es ein unverzichtbares Element der französischen Spirituosenkultur und zugleich ein vielseitiges Grundelement für Mixgetränke.
Quellen
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