Das perfekte Manhattan-Cocktailrezept: Tradition, Variationen und Zubereitung

Der Manhattan ist ein ikonischer Cocktail, der sich seit über einem Jahrhundert in der Cocktailkultur etabliert hat. Seine einfache Zusammensetzung aus Whiskey, Wermut und Bittern verleiht ihm eine robuste, aber harmonische Geschmackskomposition, die ihn zu einem Favoriten unter Cocktailliebhabern macht. Insbesondere der sogenannte Perfect Manhattan hat sich als eine der gelungensten und ausgewogensten Varianten dieses Klassikers etabliert. In diesem Artikel werden die historischen Hintergründe, die klassischen und regionalen Rezepte sowie die Zubereitungsweisen des Perfect Manhattan detailliert beschrieben. Zudem werden Empfehlungen zu Zutaten, Verfeinerungen und geografischen Abwandlungen gegeben, um die Vielfalt dieses kultigen Drinks vollständig abzubilden.

Historische Hintergründe des Manhattan

Der Manhattan zählt zu den ältesten Cocktailrezepten, die in schriftlicher Form dokumentiert wurden. Laut den Quellen wurde er bereits 1884 in einem Barbuch veröffentlicht, was ihn zu einem der ersten dokumentierten Cocktails macht. Ursprünglich wurde er mit amerikanischem Whiskey hergestellt, doch nach der Prohibition in den USA, die den Alkoholkonsum stark einschränkte, mussten Barkeeper auf kanadischen Whisky zurückgreifen, da amerikanische Destillerien nicht mehr in der Lage waren, ausreichend Vorräte bereitzustellen.

Die historische Entwicklung des Cocktails spiegelt sich auch in seiner Bekanntheit wider. So wird in dem Film Manche mögen’s heiß, der 1959 von Billy Wilder inszeniert wurde, ein Manhattan in einer Wärmflasche zubereitet, was das Rezept einem breiteren Publikum bekannt machte. Zudem ist der Cocktail in Serien wie Sex and the City ein fester Bestandteil der New Yorker Cocktailkultur.

Das klassische Manhattan-Rezept und die Entstehung des Perfect Manhattan

Das klassische Manhattan-Rezept wird oft mit den Zutaten Rye Whiskey, rotem (süßem) Wermut und Angostura Bitter zubereitet. Laut den Quellen wird die Standardmischung aus 50 ml Rye Whiskey und 20 ml rotem Wermut mit einem Spritzer Bittern hergestellt. Diese Mischung wird mit Eis gerührt und anschließend in ein vorgekühltes Cocktailglas abgeseiht, meist mit einer Cocktailkirsche als Garnitur.

Die Entwicklung des Perfect Manhattan ist in der Regel auf die Einführung eines weiteren Wermuttyps zurückzuführen. Der Perfect Manhattan enthält gleiche Anteile von rotem und weißem Wermut, wodurch die Geschmacksprofile ausgewogener und harmonischer wirken. In einigen Fällen wird auch eine zusätzliche Süßung durch Likör oder Sirup verwendet, was dann als Sweet Manhattan bezeichnet wird. Die Kombination aus rotem und weißem Wermut wird oft als „perfekt“ bezeichnet – eine Analogie zum Perfect Martini, bei dem ebenfalls beide Wermutsorten in gleichen Mengen eingesetzt werden.

Rezept für den Perfect Manhattan

Ein allgemein anerkanntes Rezept für den Perfect Manhattan lautet:

  • 6 cl Whiskey
  • 1,5 cl roter Wermut
  • 1,5 cl weißer Wermut
  • 2 Spritzer Angostura Bitters
  • 1 Maraschino Kirsche als Garnitur

Die Zubereitung erfolgt wie folgt: Die Zutaten werden in einem Shaker oder Rührglas mit Eiswürfeln für etwa 30 Sekunden kräftig gerührt, bis die Mischung kalt ist. Anschließend wird der Cocktail in ein vorgekühltes Glas abgeseiht und mit einer Cocktailkirsche garniert. Bei einer alternativen Variante, die ebenfalls als Medium Manhattan bezeichnet wird, wird die Mischung aus 4 cl Whiskey, 2 cl rotem Wermut und 1 cl weißem Wermut hergestellt, ergänzt durch 1–2 Spritzer Angostura.

Der Föhrer Manhattan: Ein regionaler Favorit

In Deutschland, insbesondere auf der Insel Föhr, hat sich der Perfect Manhattan als lokale Spezialität etabliert. Hier wird der Cocktail mit gleichen Anteilen von weißem und rotem Wermut hergestellt und gilt als eine Art Nationalgetränk der Insel. In der Region wird er oft einfach „Föhrer Manhattan“ genannt und ist ein integraler Bestandteil der regionalen Cocktailkultur. Laut den Quellen ist dieser Stil in Deutschland oft unbeachtet geblieben, doch auf Föhr hat sich der Perfect Manhattan eine eigene Identität erarbeitet.

Whisky-Varianten und geografische Abwandlungen

Obwohl der klassische Manhattan mit Rye Whiskey oder Bourbon hergestellt wird, gibt es in anderen Ländern und Regionen auch Abwandlungen, in denen andere Whisky-Sorten verwendet werden. Einige Beispiele:

  • Scotch Manhattan: Wird mit Scotch Whisky hergestellt. Empfohlen wird hier insbesondere Dalwhinnie 15.
  • Irish Manhattan: Wird mit Irish Whiskey hergestellt.
  • Canadian Manhattan: Wird mit Canadian Whisky hergestellt, was historisch bedingt ist, da kanadischer Whisky nach der Prohibition oft als Ersatz für amerikanischen Whisky diente.
  • Rum Manhattan (Cuban Manhattan): Eine Variante, bei der Rum anstelle von Whisky verwendet wird. In einigen Fällen wird auch Brandy eingesetzt, was dann als Brandy Manhattan bezeichnet wird.

Diese geografischen Abwandlungen zeigen, dass der Manhattan über seine ursprüngliche amerikanische Herkunft hinaus in der globalen Cocktailkultur verankert ist und sich an verschiedene lokale Geschmacksrichtungen anpasst.

Die Rolle des Wermuts im Manhattan

Der Wermut spielt eine entscheidende Rolle im Geschmack des Manhattans. In den klassischen Rezepten wird roter, süßer Wermut eingesetzt, wobei italienischer Vermouth bevorzugt wird. Ein hervorragender roter Wermut ist Martini Rubino, der oft als Standard für den klassischen Manhattan empfohlen wird. Alternativen wie Carpano Antica Formula sind ebenfalls beliebt.

Für den Dry Manhattan wird weißer, trockener Wermut verwendet, wobei Noilly Prat Dry Vermouth als Standard gilt. Diese Variante ist deutlich trockener und herb, was den Geschmack des Whiskys noch stärker hervorhebt.

Im Perfect Manhattan werden rote und weiße Wermutsorten in gleichen Mengen verwendet, was zu einer ausgewogenen Kombination führt. In einigen Fällen kann es sinnvoll sein, das Mischungsverhältnis abzuändern, um die perfekte Balance für den jeweiligen Whisky zu erzielen.

Garnitur und Erscheinungsbild

Die Garnitur des Manhattans hat sich im Laufe der Zeit verändert. Frühe Rezepte beschreiben eine Zitronenzeste als Garnitur, doch heute ist die Cocktailkirsche die Standardgarnitur. Sie verleiht dem Cocktail nicht nur eine optische Wirkung, sondern auch eine leichte Süße, die den Geschmack des Wermuts und Bittern abrundet.

Laut den Quellen gibt es bei der Garnitur auch Spielraum für kreative Alternativen. So können beispielsweise Orangenschalen oder getrocknete Orangenscheiben verwendet werden, die dem Cocktail eine frische Note verleihen. In modernen Cocktailbars werden gelegentlich auch Pfefferminzblätter, Kandiertes Zitronenfruchtfleisch oder Zitronenwedge als Garnitur eingesetzt, um den Cocktail optisch und geschmacklich zu veredeln.

Zubereitungsverfahren und Tipps

Die Zubereitung des Manhattans erfolgt in mehreren Schritten:

  1. Vorbereitung der Zutaten: Whisky, Wermut, Bittern und Eiswürfel werden vorbereitet.
  2. Rühren: Die Zutaten werden in einem Shaker oder Rührglas mit Eiswürfeln für etwa 30 Sekunden kräftig gerührt. Alternativ kann auch ein Stirrer verwendet werden.
  3. Abseihen: Der Cocktail wird in ein vorgekühltes Cocktailglas abgeseiht, meist ohne Eis.
  4. Garnieren: Eine Cocktailkirsche oder alternative Garnituren werden hinzugefügt.

Einige Tipps zur Zubereitung:

  • Whisky-Auswahl: Je nach Geschmack kann zwischen Rye, Bourbon, Canadian oder Scotch Whisky gewählt werden. Rye verleiht dem Cocktail eine spürbare Schärfe, während Bourbon süßer und milder ist.
  • Wermut-Kombination: Für den Perfect Manhattan werden roter und weißer Wermut in gleichen Mengen eingesetzt. Je nach Whisky kann die Mischung angepasst werden.
  • Bittern: Angostura Bitters sind die Standardauswahl, doch gelegentlich werden auch andere Bittermarken wie Angostura Orange Bitters verwendet, insbesondere in Scotch Manhattan-Varianten.
  • Garnitur: Die Cocktailkirsche ist traditionell, doch alternative Garnituren können den Cocktail optisch und geschmacklich bereichern.

Regionaler Einfluss und kulturelle Bedeutung

Der Manhattan hat sich über die Grenzen der USA hinaus verbreitet und in verschiedenen Ländern eine eigene Identität entwickelt. In Deutschland, insbesondere auf Föhr, hat sich der Perfect Manhattan als lokale Spezialität etabliert, wobei die Region ihre eigene Interpretation des Rezeptes entwickelt hat. In Schottland und Irland wird er mit lokalen Whisky-Sorten hergestellt, was zu den Varianten Scotch Manhattan und Irish Manhattan führt.

In Lateinamerika, insbesondere in Kuba, hat sich eine Variante mit Rum etabliert, die als Cuban Manhattan bezeichnet wird. In einigen Fällen wird auch ein alternativer Cocktail wie El Presidente bevorzugt, der im Stil des Manhattan liegt, aber in seiner Zusammensetzung und Herkunft eigenständig bleibt.

Schlussfolgerung

Der Manhattan ist ein zeitloser Cocktail, der sich durch seine einfache, aber geschmackvoll ausgewogene Zusammensetzung über die Jahrzehnte bewährt hat. Der Perfect Manhattan, der durch die Kombination aus rotem und weißem Wermut eine ausgewogene Geschmackskomposition erzeugt, ist eine besonders gelungene Variante dieses Klassikers. Mit seiner historischen Wurzel in den USA und seiner globalen Verbreitung hat sich der Manhattan zu einem Cocktail entwickelt, der sich sowohl regional als auch international anpassen kann. Egal ob mit Rye, Bourbon, Scotch oder Rum – der Manhattan bleibt ein ikonischer Cocktail, der sich durch seine Vielfalt und Flexibilität in der Bartenderkunst bewährt hat.

Quellen

  1. mySpirits – Rezept für Manhattan
  2. Gourmet Magazin – Manhattan Perfect
  3. Spirituosenworld – Cocktail Manhattan

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