Offizielle Cocktailrezepte der IBA und beliebte Klassiker aus der Welt der Mixologie

Cocktails sind mehr als nur alkoholische Getränke – sie sind kreative Kombinationen aus Spirituosen, Säften, Süßungsmitteln und weiteren Zutaten, die in Bars und Haushalten weltweit beliebt sind. Besonders wertvoll sind offizielle Cocktailrezepte, die von renommierten Organisationen wie der International Bartenders Association (IBA) etabliert und standardisiert wurden. Diese Rezepte bilden nicht nur die Grundlage für internationale Wettbewerbe unter Bartendern, sondern auch den Ausgangspunkt für die Weiterentwicklung moderner Cocktailkreationen.

In diesem Artikel werden wir uns auf die offiziellen Cocktailrezepte der IBA konzentrieren, genauso wie auf einige bekannte Klassiker, die in der Mixologie eine besondere Stellung einnehmen. Neben der historischen und kulinarischen Bedeutung der Rezepte geht es auch darum, wie sie sich in der heimischen Küche oder bei Partys realisieren lassen. Wir betrachten die Rezepturen, die Zubereitungsmethoden und die Hintergründe, die diesen Cocktails ihre besondere Ausstrahlung verleihen.


Was sind offizielle Cocktailrezepte?

Die International Bartenders Association (IBA) hat seit 1951 den Auftrag, Standardrezepte für die bekanntesten Cocktails zu etablieren. Diese Rezepte sind nicht willkürlich zusammengestellt, sondern basieren auf jahrzehntelanger Erfahrung, geschmacklicher Balance und kreativer Innovation. Die IBA listet insgesamt 90 offizielle Cocktails, darunter Klassiker wie der Negroni, Old Fashioned, Martini und Whiskey Sour, aber auch moderne Kreationen wie den Espesso Martini oder den Caipi.

Ein weiteres Highlight ist der Kir Royal, der im französischen Raum besonders verbreitet ist und auf eine historische Tradition zurückgeht. Er ist jedoch nicht Teil der IBA-Liste, was zeigt, dass nicht alle weltbekannten Cocktails automatisch als offiziell gelten.

Wozu dienen offizielle Cocktailrezepte?

Die Standardisierung durch die IBA hat mehrere Vorteile:

  • Internationale Konsistenz: Bei Wettbewerben und Qualifikationen für Bartender ist es wichtig, dass ein Cocktail überall gleich zubereitet wird.
  • Lehr- und Lernfunktion: Für Einsteiger und angehende Bartender sind die Rezepte eine wertvolle Ressource.
  • Kreative Ausgangspunkte: Auch Profis nutzen die Rezepte als Grundlage, um neue Kreationen zu entwickeln.

Zusätzlich existieren alkoholfreie Varianten, die ebenfalls populär geworden sind, auch wenn sie noch nicht alle in die offizielle Liste aufgenommen wurden. Ein Beispiel ist der Ipanema, der auf eine fruchtige Kombination aus Limonade und anderen Zutaten zurückgreift.


Wichtige offizielle Cocktailrezepte der IBA

Im Folgenden werden einige bedeutende Cocktails aus der Liste der IBA vorgestellt, inklusive ihrer Zutaten, Zubereitungsweise und geschmacklichen Eigenschaften.

1. Old Fashioned

  • Zutaten: Whiskey, Zuckerwürfel oder Zuckersirup, Wasser, Bittere (z. B. Angostura), Orangenschale
  • Zubereitung: Zucker mit Bittere und Wasser im Shaker oder direkt im Glas anfeuchten, mit Whiskey vermengen und mit Eis auffüllen. Mit Orangenschale garnieren.
  • Geschmack: Komplex, würzig, mit einer leichten Süße und Bitternote.

2. Martini

  • Zutaten: Gin, Wodka (optional), Dry Vermouth, Oliven oder Zitronenschale
  • Zubereitung: In einem Shaker mit Eiswürfeln, Gin und Vermouth gut schütteln. In ein gekühltes Martini-Glas abseihen und mit Oliven oder Zitronenschale garnieren.
  • Geschmack: Trocken, frisch, klar.

3. Negroni

  • Zutaten: Gin, Campari, Aperol oder Granatapfellikör, Zucker (optional)
  • Zubereitung: Alle Zutaten in einem Shaker mit Eiswürfeln gut schütteln. In ein Glas abseihen und mit Zucker oder Orangenschale garnieren.
  • Geschmack: Bitter-süß, herzhaft, intensiv.

4. Whiskey Sour

  • Zutaten: Whiskey, Zitronensaft, Zuckersirup
  • Zubereitung: Alle Zutaten in einem Shaker mit Eiswürfeln schütteln und in ein Glas abseihen. Optional mit Schlagsahne oder Eischnee verfeinern.
  • Geschmack: Säuerlich-süß, harmonisch.

5. Margarita

  • Zutaten: Tequila, Triple Sec oder Cointreau, Zitronensaft
  • Zubereitung: In einem Shaker mit Eiswürfeln schütteln, in ein Glas abseihen und mit Salz oder Zitronenschale garnieren.
  • Geschmack: Fruchtig, lebhaft, leicht scharf.

6. Whiskey Margarita (alkoholfrei)

  • Zutaten: Agavendicksaft, Limonensaft, Zitronensaft, Zucker, Wasser
  • Zubereitung: Alle Zutaten in einem Shaker mit Eiswürfeln schütteln und in ein Glas abseihen.
  • Geschmack: Süß-fruchtig, erfrischend.

Beispiele für nicht-offizielle, aber populäre Cocktails

Nicht alle weltbekannten Cocktails sind offiziell von der IBA anerkannt. Einige davon haben eine lange Tradition, aber sind aufgrund ihres Entstehungsortes oder ihres Status nicht in die Liste aufgenommen. Ein solcher Cocktail ist der Kir Royal.

7. Kir Royal

  • Zutaten: Creme de Cassis (Johannisbeerlikör), gut gekühlter Champagner
  • Zubereitung: Creme de Cassis in ein Kelchglas geben und mit Champagner auffüllen. Nach Geschmack umrühren oder den Cassis am Boden lassen.
  • Geschmack: Süß-fruchtig, perlend, harmonisch.

Der Kir Royal hat seine Wurzeln in der französischen Weinregion Dijon, wo er nach dem ehemaligen Bürgermeister Felix Kir benannt wurde. Ursprünglich bestand der Cocktail aus Weißwein statt Champagner, und erst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde er zum „Kir Royal“ mit Champagner.


Die Rolle von Spirituosen in Cocktailrezepten

Cocktailrezepte hängen stark von den verwendeten Spirituosen ab. Jede Spirituose bringt ihre eigene Geschmacksrichtung und Konsistenz mit, was den Charakter eines Cocktails maßgeblich prägt.

1. Whiskey

Whiskey ist eine der vielseitigsten Spirituosen in der Cocktailkunst. Er wird in Rezepten wie dem Old Fashioned, Whiskey Sour oder Manhattan verwendet. Der Geschmack reicht von holzig-würzig bis süß-fruchtig, abhängig von der Herkunft und den Fassreifen.

2. Rum

Rum ist ideal für fruchtige und exotische Cocktails. Typische Beispiele sind der Mai Tai, Piña Colada oder Bahama Mama, die alle auf Rum basieren. Der Geschmack reicht von süß bis leicht herb.

3. Gin

Gin ist die Basis vieler trockener Cocktails, wie der Martini oder Negroni. Er hat eine kräutrig-bittere Note, die von Botanicals wie Wacholder, Zitruspflanzen oder Kräutern geprägt wird.

4. Vodka

Vodka eignet sich gut für einfache, frische Cocktails, wie den Margarita oder Bloody Mary. Seine neutrale Geschmacksrichtung macht ihn vielseitig einsetzbar.

5. Tequila

Tequila ist ein unverzichtbarer Bestandteil lateinamerikanischer Cocktails, wie der Margarita oder Paloma. Er hat eine leicht herbe, kräftige Note und harmoniert gut mit Fruchtsäften.


Zubereitungsmethoden und Tipps

Die Zubereitung eines Cocktails ist genauso wichtig wie die Auswahl der Zutaten. Hier sind einige wichtige Techniken und Tipps für die perfekte Mixologie zu Hause:

1. Shaken vs. Stirred

  • Shaken: Bei dieser Methode werden die Zutaten in einem Shaker mit Eiswürfeln gut geschüttelt. Das verhindert, dass sich die Zutaten zu sehr trennen, und kühlt den Cocktail schnell herunter. Ideal für Cocktails mit Fruchtsäften, Likören oder Alkoholen mit hohem Alkoholgehalt.
  • Stirred: Stirred Cocktails werden in einem Shaker oder direkt im Glas mit einem Stirrer oder Löffel gerührt. Dies ist besonders bei trockenen Cocktails wie dem Martini üblich.

2. Glasauswahl

  • Martini-Glas: Für trockene Cocktails.
  • Highball-Glas: Für Cocktails mit hohem Anteil an Getränken ohne Alkohol.
  • Margarita-Glas: Für fruchtige, süße Cocktails.
  • Whiskey-Glas: Für Cocktails wie den Old Fashioned.
  • Kelchglas: Für den Kir Royal oder andere perlende Cocktails.

3. Eiswürfel

Eiswürfel sind nicht nur zur Kühfung wichtig, sondern auch zur Dilution. Sie sorgen für eine bessere Geschmacksbalance. Achte darauf, dass die Eiswürfel klar und trocken sind.

4. Garnituren

Garnituren wie Zitronenschale, Oliven, Pfeffer oder Schlagsahne verfeinern den Geschmack und das Erscheinungsbild des Cocktals. Sie sollten nicht übermäßig eingesetzt werden, um den Geschmack nicht zu überladen.


Alkoholfreie Cocktails und Mocktails

Alkoholfreie Cocktails, auch Mocktails genannt, haben in den letzten Jahren stark an Beliebtheit gewonnen. Sie sind besonders bei Familienfeiern, für Fahrer oder für Menschen, die auf Alkohol verzichten möchten, eine willkommene Alternative.

1. Ipanema (alkoholfreier Cocktail)

  • Zutaten: Limonade, Ananassaft, Orangensaft, Zucker
  • Zubereitung: Alle Zutaten in einem Shaker mit Eiswürfeln schütteln und in ein Glas abseihen.
  • Geschmack: Fruchtig, erfrischend, süß.

2. Whiskey Margarita (alkoholfrei)

  • Zutaten: Agavendicksaft, Limonensaft, Zitronensaft, Zucker, Wasser
  • Zubereitung: Alle Zutaten in einem Shaker mit Eiswürfeln schütteln und in ein Glas abseihen.
  • Geschmack: Süß-fruchtig, erfrischend.

Historische und kulturelle Hintergründe

Cocktails haben nicht nur eine geschmackliche, sondern auch eine kulturelle und historische Bedeutung. Viele Rezepte haben eine langjährige Geschichte und sind eng mit der Entwicklung der Bars, Restaurants und sozialen Gesellschaft verbunden.

1. Cocktails in der Film- und Fernsehwelt

Einige Cocktails haben sich durch ihre Darstellung in Filmen oder Serien berühmt gemacht. Zwei Beispiele sind:

  • Bloody Mary: In dem Film Fletch – Der Troublemaker (1985) wird der Bloody Mary als typischer Kater-Cocktail dargestellt.
  • Cosmopolitan: In der Serie Sex and the City (1998) trinkt eine der Protagonistinnen häufig diesen Cocktail, was zu seiner weltweiten Popularität beitrug.

2. Traditionelle Cocktails und ihre Herkunft

Einige Cocktails haben eine klare historische Wurzel. Der Daiquiri, beispielsweise, basiert auf dem klassischen Sour-Rezept und wurde in Kuba populär. Er besteht aus Rum, Limettensaft und Zuckersirup.


Rezepte für Einsteiger und Partyfreunde

Nicht alle Cocktailrezepte erfordern besondere Geräte oder Kenntnisse. Viele lassen sich mit wenigen Zutaten und einfachen Methoden zubereiten. Einige Beispiele:

1. Bahama Mama

  • Zutaten: Rum, Ananassaft, Bananensaft, Limonensaft
  • Zubereitung: Alle Zutaten in einem Shaker mit Eiswürfeln schütteln und in ein Glas abseihen.
  • Geschmack: Süß, tropisch, erfrischend.

2. Pink Daiquiri

  • Zutaten: Rum, Erdbeersaft, Zuckersirup, Zitronensaft
  • Zubereitung: Alle Zutaten in einem Shaker mit Eiswürfeln schütteln und in ein Glas abseihen.
  • Geschmack: Fruchtig, süß, pink.

3. Cola mal anders

  • Zutaten: Cola, Rum, Eiswürfel
  • Zubereitung: Rum in ein Glas geben, mit Cola auffüllen und mit Eiswürfeln kühlen.
  • Geschmack: Süß, erfrischend, leicht.

Schlussfolgerung

Offizielle Cocktailrezepte der IBA und andere beliebte Klassiker bilden die Grundlage der modernen Mixologie. Sie sind nicht nur in Bars, sondern auch in Haushalten und bei Partys ein unverzichtbarer Bestandteil. Mit ein wenig Übung und den richtigen Zutaten können Einsteiger und Profis gleichermaßen köstliche und harmonische Cocktails kreieren.

Ob es um den Old Fashioned, Martini oder Kir Royal geht – die Vielfalt an Rezepturen ist groß, und die Möglichkeiten, sie zu variieren, sind beinahe unbegrenzt. Alkoholfreie Cocktails und Mocktails ergänzen das Angebot und ermöglichen es, den Genuss ohne Alkohol zu teilen.

Mit den richtigen Techniken, dem passenden Glas und der passenden Garnitur kann jeder Einzelne sein eigenes Cocktail-Erlebnis kreieren – ob zu Hause, auf der Terrasse oder bei der nächsten Party.


Quellen

  1. Cocktaildreams – Leckere Cocktails der Woche
  2. Cocktail-Society – Rezepte
  3. Spirituoßenworld – Kir Royal
  4. Cocktailbart – Neue Cocktailrezepte
  5. Maltwhisky – Cocktailfilme
  6. Jim Beam – Bourbon-Cocktail-Rezepte

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