Der Manhattan Sweet – Variationen, Zubereitung und Cocktailkultur

Der Manhattan Sweet ist eine charmante und zugängliche Variante des klassischen Manhattan-Cocktails, die auf Bourbon Whiskey, süßen Wermut und zusätzliche Süße durch Likör oder Sirup zurückgreift. Er ist eine willkommene Abwechslung zum klassischen Manhattan und hat sich durch seine leichte, fruchtigere Note und ihre weiche Textur als beliebter Cocktail etabliert. Im Folgenden wird das Rezept, seine Zubereitung und die verschiedenen Twist-Varianten vorgestellt. Zudem wird der kulturelle Hintergrund sowie die Rolle des Manhattan-Cocktails in der Cocktailgeschichte beleuchtet.

Der Manhattan Sweet – Grundrezept und Zubereitung

Die Grundzutaten des Manhattan Sweet orientieren sich an denen des klassischen Manhattan, unterscheiden sich jedoch in einigen zentralen Elementen. Während der klassische Manhattan typischerweise Rye Whiskey oder einen starken Bourbon als Grundlage hat und mit rotem, süßem Wermut sowie einem Spritzer Angostura Bitter abgemischt wird, setzt der Manhattan Sweet auf Bourbon Whiskey und entweder einen dash von Grenadine oder Triple Sec. Zudem wird er traditionell mit einer Orangenscheibe als Garnitur serviert. Diese Kombination aus Bourbon, süßem Wermut und zusätzlicher Süße verleiht dem Manhattan Sweet eine rundere, leichtere Note.

Zutaten (für eine Portion):

  • 50 ml Bourbon Whiskey
  • 20 ml roter (süßer) Wermut
  • 1 dash Grenadine oder Triple Sec
  • 1 Spritzer Angostura Bitter
  • Eiswürfel
  • Garnitur: Orangenscheibe oder Cocktailkirsche

Zubereitung:

  1. Füllen Sie einen Cocktailshaker oder ein Rührglas mit Eiswürfeln.
  2. Geben Sie die Bourbon Whiskey, den süßen Wermut und die gewünschte Süßung (Grenadine oder Triple Sec) hinein.
  3. Rühren Sie die Mischung für etwa 30 Sekunden, bis die Flüssigkeit kalt und klar ist.
  4. Vorgeschältes Cocktailglas in den Kühlschrank stellen, bis es kalt genug ist.
  5. Seihten Sie den Cocktail durch einen Barsieb in das vorgekühlte Glas ab.
  6. Garnieren Sie mit einer Orangenscheibe und/oder einer Cocktailkirsche.

Wichtig: Der Manhattan Sweet wird nicht geschüttelt, sondern gerührt. Schütteln würde die klare, bernsteinfarbene Struktur des Cocktails beeinträchtigen.

Tipps zur Zubereitung:

  • Für eine mildere Süße kann Triple Sec anstelle von Grenadine verwendet werden.
  • Der Cocktail kann mit einer Orangenzeste abgerieben werden, um zusätzlichen Aroma-Charakter hinzuzufügen.
  • Alternativ kann die Orangenscheibe als Garnitur dienen, was den Cocktail optisch ansprechender macht.

Klassische Manhattan-Varianten und deren Unterschiede

Der klassische Manhattan, der Sweet Manhattan und der Dry Manhattan teilen sich eine gemeinsame Grundstruktur, unterscheiden sich jedoch in der Verwendung von Wermut und zusätzlichen Süßungsmitteln. Diese Unterschiede prägen den Geschmack, die Textur und die Anwendung des Cocktails.

Klassischer Manhattan (IBA-Standard):

Der Standardrezept des International Bartenders Association (IBA) definiert den klassischen Manhattan als Mischung aus Rye Whiskey, rotem Wermut und einem Spritzer Angostura Bitter. Dieses Rezept gilt als die Referenz für alle Manhattan-Varianten.

  • Zutaten:

    • 50 ml Rye Whiskey
    • 20 ml roter Wermut
    • 2 Spritzer Angostura Bitter
    • Eiswürfel
    • Garnitur: Cocktailkirsche
  • Zubereitung: Rühren mit Eiswürfeln, abseihen in ein vorgekühltes Glas, garnieren mit Kirsche.

Dry Manhattan:

Der Dry Manhattan verwendet trockenen, weißen Wermut anstelle des süßen, roten Wermuts. Dies verleiht dem Cocktail eine trockenere, herberere Note.

  • Zutaten:

    • 50 ml Rye Whiskey
    • 20 ml weißer Wermut
    • 2 Spritzer Angostura Bitter
    • Eiswürfel
    • Garnitur: Cocktailkirsche
  • Zubereitung: Wie der klassische Manhattan, mit weißem Wermut.

Perfect Manhattan:

Der Perfect Manhattan vereint roten und weißen Wermut in gleicher Mischung. Dieser Cocktail ist ideal für Cocktailliebhaber, die eine ausgewogene Mischung aus Süße und Trockenheit genießen.

  • Zutaten:

    • 6 cl Whiskey
    • 1,5 cl roter Wermut
    • 1,5 cl weißer Wermut
    • 2 Spritzer Angostura Bitter
    • Garnitur: Maraschino Kirsche
  • Zubereitung: Rühren mit Eiswürfeln, abseihen, garnieren.

Sweet Manhattan:

Der Sweet Manhattan ist eine Variante, bei der entweder ein besonders süßer Wermut verwendet wird oder zusätzliche Süßung durch Likör oder Sirup hinzugefügt wird. Der Sweet Manhattan ist besonders bei Liebhabern von fruchtigen, weichen Cocktails beliebt.

  • Zutaten:

    • 50 ml Bourbon Whiskey
    • 20 ml roter Wermut
    • 1 dash Grenadine oder Triple Sec
    • 1 Spritzer Angostura Bitter
    • Eiswürfel
    • Garnitur: Orangenscheibe oder Kirsche
  • Zubereitung: Rühren mit Eiswürfeln, abseihen, garnieren.

Anejo Manhattan – Eine moderne Twist-Variante

Eine moderne, kreative Variante des Manhattan ist der Anejo Manhattan, der Tequila Anejo als Spirituosenbasis verwendet. Der Barkeeper Ryan Magarian aus Seattle hat diese Variante kreiert, die sich durch die Verwendung von Licor 43 als Süßungsmittel und Salami als Garnitur auszeichnet.

  • Zutaten:

    • 5 cl Tequila Anejo
    • 0,5 cl Sweet Vermouth
    • 0,5 cl Licor 43
    • 1 Spritzer Orangenbitter
    • 1 Spritzer Angostura Bitter
    • Garnitur: Maraschino Kirsche und Salamischeibe
  • Zubereitung: Rühren mit Eiswürfeln, abseihen, garnieren.

Diese Variante verbindet traditionelle Cocktailzutaten mit modernen, ungewöhnlichen Elementen, was den Cocktail zu einer willkommenen Abwechslung macht.

Der Manhattan in der Cocktailkultur

Der Manhattan ist nicht nur ein beliebter Cocktail, sondern auch ein Symbol der klassischen Cocktailkultur. Er wurde in den 1920er Jahren in den USA populär und blieb bis heute ein unvergängliches Rezept. In Filmen wie „Manche mögen’s heiß“ (1959) von Billy Wilder und in Serien wie „Sex and the City“ (1990er–2000er) ist der Manhattan immer wieder ein fester Bestandteil der Cocktailszene.

Der Film „Manche mögen’s heiß“ zeigt, wie Marilyn Monroe den Manhattan in einer Wärmflasche mixt, was nicht nur den Cocktail, sondern auch die kreative Freiheit in der Mixologie unterstreicht. In der Serie „Sex and the City“ wiederum wird der Manhattan oft als Repräsentant der urbanen, weiblichen Lebensart dargestellt – elegant, kühn und zeitlos.

Die Rolle des Wermuts

Der Wermut spielt eine entscheidende Rolle im Geschmack des Manhattan. Der süße, rote Wermut ist typisch für den klassischen und Sweet Manhattan, während der trockene, weiße Wermut den Dry Manhattan ausmacht. Die International Bartender Association (IBA) empfiehlt für den klassischen Manhattan den italienischen roten Wermut, der als „italienischer Wermut“ von Marken wie Martini & Rossi oder Carpano geliefert wird.

Für den Dry Manhattan wird empfohlen, den französischen Noilly Prat Dry Vermouth zu verwenden. Carpano Antica Formula gilt unter Barkeepern als eine der besten Wermut-Optionen für Cocktails.

Die Garnitur – Ein Ausdruck der Individualität

Die Garnitur ist ein wichtiger Bestandteil des Manhattan. Klassisch wird der Cocktail mit einer Cocktailkirsche garniert, die erst in späteren Jahren hinzugefügt wurde. Frühe Rezepte beschreiben hingegen oft eine Zitronenzeste als Garnitur. Moderne Varianten des Manhattan-Cocktails erlauben jedoch viel Spielraum für kreative Twists – Orangenschalen, getrocknete Orangenscheiben oder sogar Salami können als Garnitur dienen.

Whisky-Variationen und Ersatzstoffe

Der Manhattan kann mit verschiedenen Whiskys abgemischt werden, was die Geschmacksskala erweitert. Die empfohlenen Whiskys sind:

  • Bulleit Bourbon: Eleganter Reichtum, der den Wermut ergänzt.
  • Johnnie Walker Blue Label: Ein moderner Twist mit reicher, fruchtiger Tiefe.
  • The Singleton 12 Year Old: Ein raffinierter Whisky mit einer sanften Süße.

Im Sweet Manhattan wird typischerweise Bourbon Whiskey verwendet, der eine mildere, fruchtigere Note als Rye Whiskey hat. Für einen individuellen Geschmack können auch andere Whiskys ausprobiert werden.

Ersatzstoffe für Whisky:

Falls Whisky nicht zur Verfügung steht, kann man den Manhattan auch mit anderen Spirituosen wie Brandy oder Tequila (wie im Anejo Manhattan) mixen. Diese Varianten erfordern jedoch eine Anpassung der Süßung und der Garnitur, um den Geschmack auszugleichen.

Kulturelle und historische Bedeutung

Der Manhattan ist mehr als nur ein Cocktail – er ist ein Statement. Kühn, raffiniert und zeitlos, erinnert er uns daran, den Moment zu genießen und die klassische Einfachheit zu schätzen. Seine Popularität hat sich über die Jahrzehnte gehalten, was ihn zu einem unvergänglichen Klassiker macht.

Der Manhattan im 21. Jahrhundert

Heute wird der Manhattan in Bars und zu Hause gleichermaßen genossen. Er ist ein Cocktail, der sowohl pur als auch mit Twist-Varianten serviert werden kann. In der modernen Mixologie wird er oft weiterentwickelt, um die individuellen Vorlieben der Gäste zu berücksichtigen. Ob klassisch mit Rye Whiskey und Kirsche oder modern mit Tequila und Salami – der Manhattan bleibt ein fester Bestandteil der Cocktailkultur.

Fazit

Der Sweet Manhattan ist eine wunderbare Alternative zum klassischen Manhattan, die durch ihre süßere Note und ihre weichere Textur besonders bei Liebhabern von fruchtigen Cocktails beliebt ist. Die Zubereitung ist einfach, und durch kleine Anpassungen können individuelle Varianten kreiert werden. Ob mit Bourbon, Rye oder Tequila – der Manhattan bleibt ein zeitloser Klassiker, der sich kulturell und geschmacklich über die Jahrzehnte bewährt hat.

Mit der richtigen Whisky-Wahl, dem passenden Wermut und einer kreativen Garnitur kann der Manhattan zu einem unvergesslichen Erlebnis werden – egal ob in einer gemütlichen Bar oder in der eigenen Küche.

Quellen

  1. Cocktaildreams – Manhattan Sweet
  2. Malts – Manhattan Cocktail-Rezept
  3. My Spirits – Rezept für Manhattan

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