Hangover-Cocktails: Rezepte, Hintergründe und Fakten
Die Idee, einen Kater mit einem weiteren alkoholischen Getränk zu bekämpfen, ist so alt wie der Alkoholismus selbst. Obwohl wissenschaftlich bewiesen ist, dass zusätzlicher Alkohol den Kater nicht lindert, sondern lediglich seine Symptome verschleiert oder hinauszögert, haben sich im Laufe der Zeit eine Vielzahl sogenannter "Hangover-Cocktails" etabliert. In dieser Arbeit werden ausgewählte Rezepte, Herstellungsverfahren und Hintergrundinformationen zu solchen Getränken vorgestellt, wobei die Fakten ausschließlich auf den bereitgestellten Quellen basieren.
Rezepte und Zubereitung
1. Prairie Oyster (alkoholisch)
Dieser Drink ist aufgrund seiner ungewöhnlichen Zutaten recht mutig und nicht für jeden Geschmack geeignet. Er besteht aus Cognac, Eigelb, Ketchup, Worcestersauce, Olivenöl, Salz, Pfeffer, Tabasco und Essig.
Zubereitung:
- Eine Cocktailschale mit Olivenöl ausschwenken.
- Ketchup hinzufügen.
- Die restlichen Zutaten (außer dem Eigelb) untermischen.
- Das Eigelb vorsichtig darauf setzen.
- Mit etwas Cayennepfeffer würzen.
- Den Drink möglichst in einem Zug trinken, ohne das Eigelb zu beschädigen.
2. Old Pepper
Ein weiterer Katerdrink, der durch seine scharfe Würzung auffällt.
Zutaten:
- 4 cl Whisky
- 2 cl Zitronensaft
- 1 TL Worcestersauce
- 1 TL Chili-Sauce oder Tomatensaft
- 2–3 dashes Aromatic Bitters
- 1 dash Tabasco
Zubereitung:
- Alle Zutaten gründlich in einem Shaker mixen.
- Den Cocktail in ein Sour Glas abseihen und servieren.
3. Suissesse
Ein kühler, alkoholischer Cocktail, der sich durch die Kombination aus Absinthe, Weißweinvermouth und Eiweiß auszeichnet.
Zutaten:
- 4 cl Absinthe
- 2 cl weißer Vermouth
- ½ Eiweiß
Zubereitung:
- Die Zutaten lange und kräftig auf Crushed Ice im Shaker schütteln.
- Den Cocktail in ein Sour Glas abseihen.
- Alternativ kann er auch in einem Champagner-Glas serviert werden, dazu 0,5 cl Crème de Menthe in das Glas geben und eine Maraschino-Kirsche darauf setzen.
- Den Suissesse vorsichtig hinzufügen, um die Schichten nicht zu vermischen.
Variante: Suissesse Highball
- Ein ganzer Ei in den Shaker geben (anstelle von ½ Eiweiß).
- Mit Eis füllen und in einen Elektromixer geben.
- Den Drink als Frappé zubereiten.
- In ein Highball Glas füllen und gegebenenfalls mit Crushed Ice und Sodawasser auffüllen.
4. Morning Glory Fizz
Laut Bartender Harry Johnson soll dieser Cocktail die Nerven beruhigen und den Appetit anregen.
Zutaten:
- 2 TL Läuterzucker
- 2 cl Limettensaft
- 2 cl Zitronensaft
- 1 Eiweiß
- 3 cl Absinthe
- 4 cl Scotch Whisky
Zubereitung:
- Alle Zutaten auf Eis kräftig im Shaker schütteln.
- Den Cocktail in ein Longdrinkglas abseihen.
- Vorsichtig mit Sodawasser auffüllen und genießen.
5. Bloody Mary
Ein Klassiker unter den sogenannten "Pick-me-up" Drinks.
Zutaten (nicht vollständig gelistet):
- Gemüsebrühe
- Worcestersauce
- Tabasco
- Zitronensaft
- Salz
- Pfeffer
- Sellerie
Zubereitung:
- Alle Zutaten vorsichtig auf Eis shaken.
- In ein Longdrinkglas abseihen.
- Traditionell mit Stangensellerie garnieren, die zum Umrühren und Verzehr dient.
- Optional: Die Gäste können die Gewürze selbst nachwürzen.
Hintergrundinformationen
1. Wirkung und Nutzen von Hangover-Cocktails
Obwohl alkoholische Getränke wie Bloody Mary oder Prairie Oyster traditionell als Katerbekämpfung gelten, ist es wichtig zu betonen, dass sie keine tatsächliche Heilung darstellen. Vielmehr handelt es sich um eine Form der Symptomverzögerung. Das wissenschaftlich bewiesene Phänomen, dass weitere Alkoholzufuhr den Kater nicht mildert, sondern lediglich die Wirkung von Acetaldehyd hinauszögert, wird oft ignoriert. Wie auch bei einer Fischvergiftung würde es niemandem einfallen, diese mit weiterem schlechten Fisch zu behandeln.
Dennoch haben sich solche Getränke innerhalb der Cocktailkultur etabliert. Einige, wie der Prairie Oyster oder der Old Pepper, sind historisch gewachsen und finden sich in renommierten Barbüchern. Dieser kulturelle Aspekt macht sie auch heute noch relevant.
2. Die „Hangover-Infusion“: Ein moderner Trend
Neben alkoholischen Getränken hat sich ein anderer Ansatz etabliert: die sogenannte „Hangover-Infusion“. Ein Berliner Start-up bietet seit 2023 einen mobilen Service an, bei dem Ärztinnen die Patientinnen in den eigenen vier Wänden besuchen und eine medizinische Behandlung durchführen.
Die Infusion besteht aus einer Kombination aus Schmerztabletten, Kochsalz- und Elektrolytlösung mit Vitaminen. Optional kann sie mit Vitamin C und B angereichert werden. Je nach Schweregrad des Katers gibt es verschiedene Pakete, die sich im Preis und im Inhalt unterscheiden. So reicht das Paket „Lange Nacht“ für einen durchschnittlichen Kater, während „Drei Tage Wach“ für besonders anstrengende Nächte gedacht ist. Für Paare gibt es sogar ein Paket namens „Zusammen im Bett“.
Der Start-up-Gründer Jan Reinwein betont, dass die Infusion den Kater zwar nicht verhindern, aber die Symptome wie Übelkeit, Kopfschmerzen und Verwirrtheit lindern kann. Zudem gebe es einen Energieboost.
Trotz des wissenschaftlichen Hintergrunds, dass ein Kater vor allem als Warnsignal des Körpers verstanden werden sollte, wird dieser Service als Teil einer Gesellschaft gesehen, die stets nach Optimierung und Erleichterung sucht.
3. Gesundheitliche Aspekte und Empfehlungen
Trotz der Anziehungskraft von sogenannten „Katerbekämpfungscocktails“ ist es wichtig, den Kater nicht als etwas zu normalisieren, das bekämpft werden muss. Ein Kater ist ein natürlicher physiologischer Prozess, der auf übermäßigen Alkoholkonsum hinweist. Daher ist es empfehlenswert, den Alkoholkonsum zu reduzieren oder gar zu vermeiden.
Alternativen wie ausreichende Flüssigkeitszufuhr, Ruhe und Schmerzmittel (z. B. Paracetamol) sind oftmals sinnvoller und weniger schädlich. Die Bereitstellung von Informationen über Vorbeugung und Behandlung von Kater-Symptomen ist daher genauso wichtig wie die Diskussion über Cocktails.
Fazit
Die Welt der sogenannten „Hangover-Cocktails“ ist faszinierend, sowohl aus kulinarischer als auch aus kultureller Sicht. Sie spiegeln die menschliche Neigung wider, mit Alkoholproblemen durch Alkohol zu kämpfen – eine Praxis, die, wenn auch nicht wissenschaftlich begründet, kulturell etabliert ist. Rezepte wie der Prairie Oyster oder der Old Pepper bieten nicht nur eine willkommene Abwechslung, sondern auch einen Einblick in die historische und kreative Vielfalt der Cocktailkultur.
Zusätzlich hat sich der Trend der „Hangover-Infusionen“ etabliert, der auf medizinischer Grundlage beruht und modernen Lebensstilwünschen entspricht. Solche Services sind, obwohl sie nicht den Kater verhindern, in der Lage, die Symptome zu mildern und den Betroffenen wieder auf die Beine zu helfen.
Zusammenfassend ist es wichtig, sowohl die kulturellen Hintergründe als auch die gesundheitlichen Aspekte dieser Thematik zu berücksichtigen. Die Bereitstellung von Rezepten, Hintergrundwissen und Empfehlungen kann dazu beitragen, den Umgang mit Alkoholkonsum bewusster und verantwortungsvoller zu gestalten.
Quellen
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