Der Bobby Burns Cocktail: Klassische Rezepte, Herkunft und Zubereitung eines schottischen Whisky-Klassikers

Der Bobby Burns Cocktail ist ein Whisky-Bourbon-Cocktail mit schottischen Wurzeln, der sich durch seine ausgewogene Komposition, seine feinen Aromen und die Verwendung von Benedictine oder Bénédictine als besonderes Aushängeschild auszeichnet. In den letzten Jahrzehnten gab es jedoch Verwirrung um seine Herkunft und Rezepturen, da der Name häufig mit anderen Cocktails verwechselt wurde. Heute ist jedoch klar, dass der Bobby Burns Cocktail aus Scotch Whisky, rotem Vermouth und dem französischen Kräuterlikör Benedictine besteht. In dieser Artikelreihe wird das Rezept, die Herkunft und die Zubereitung des Bobby Burns Cocktail detailliert beschrieben, basierend auf verfügbaren Rezepten und Hintergrundinformationen.


Was ist ein Bobby Burns Cocktail?

Der Bobby Burns Cocktail ist eine Variante des Rob Roy, der wiederum ein schottischer Pendant zum Manhattan ist. Im Gegensatz zum Manhattan, der aus Bourbon, rotem Vermouth und Bitters besteht, verwendet der Bobby Burns Cocktail statt des Bitters den französischen Kräuterlikör Benedictine oder Bénédictine. Diese Substitution verleiht dem Cocktail eine süßere Note und eine komplexere Aromatik, die sich von der trockeneren Struktur des Rob Roy unterscheidet.

Der Cocktail ist ein sogenannter Shortdrink, also ein Getränk, das in einem kleinen Glas serviert wird. Seine Konsistenz ist harmonisch und die Aromen sind intensiv, was ihn zu einem beliebten Getränk in der klassischen Cocktailwelt macht. In einigen Rezepturen wird der Benedictine durch den klassischen Whiskylikör Drambuie ersetzt, was jedoch die Rezeptur stark verändert und den Drink von seiner ursprünglichen Form entfernt. Diese Variante, die von David Embury im Jahr 1948 vorgestellt wurde, wird dennoch als eine der besten Bobby Burns-Varianten angesehen, da sie eine ausgeglichene Süße und eine feine Würze vermittelt.

Ursprung und Namensherkunft

Der Name „Bobby Burns“ bezieht sich auf den schottischen Dichter Robert Burns, der im 18. Jahrhundert lebte und als einer der bedeutendsten Vertreter der schottischen Literatur gilt. Robert Burns war nicht nur ein Dichter, sondern auch ein Vertreter einer Lebensart, die in gewissem Maße exzessiv war. Der Cocktail selbst wurde jedoch erst im Jahr 1895 in dem Buch „Bartender’s Guide“ erwähnt, was darauf hindeutet, dass er nicht von Robert Burns selbst stammt, sondern nach ihm benannt wurde.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts gab es eine Reihe von Verwechslungen mit anderen Cocktails, die ebenfalls nach Robert Burns benannt wurden. Ein bekanntes Beispiel ist der „Robert Burns Cocktail“, der Absinth und Bitters verwendet, anstelle von Benedictine. Heute weiß man jedoch, dass es sich bei diesen Getränken um zwei separate Cocktails handelt, die beide ihren Namen nach dem Dichter Robert Burns tragen. Dennoch ist es wichtig, zwischen diesen beiden Drinks zu unterscheiden, um Verwechslungen zu vermeiden.

Zutaten und Rezepturen

Die klassische Rezeptur des Bobby Burns Cocktails besteht aus drei Hauptbestandteilen: Scotch Whisky, roter Vermouth und Benedictine (oder Bénédictine). In einigen Rezepturen wird auch ein wenig Bitters hinzugefügt, um die Aromen zu balancieren. Die genauen Mengen können variieren, weshalb es verschiedene Versionen gibt. Die folgenden Rezepturen sind aus verschiedenen Quellen abgeleitet und können je nach Geschmack angepasst werden.

Klassisches Rezept

Zutaten:

  • 3 cl Blended Scotch Whisky
  • 3 cl roter Vermouth
  • 1 Barlöffel DOM Benedictine
  • 2 Dashes Orange- oder Peychaud’s Bitters
  • Garnitur: Orangenzeste

Zubereitung:

  1. Mische alle Zutaten in einem Rührglas mit Eiswürfeln.
  2. Rühre den Drink für etwa 15–20 Sekunden, bis er gut gekühlt ist.
  3. Straine den Cocktail in ein vorgekühltes Cocktailglas.
  4. Garniere ihn mit einer Orangenzeste.

Cameron Ewen’s Variante

Zutaten:

  • 45 ml Whisky (z. B. Johnnie Walker)
  • 45 ml italienischer Wermut
  • 7,5 ml Benediktine D.O.M.

Zubereitung:

  1. Fülle ein Mischglas mit Eiswürfeln.
  2. Füge die Whisky, den italienischen Wermut und den Benediktine D.O.M. hinzu.
  3. Rühre alles gut an.
  4. Straine den Cocktail in ein Cocktailglas.
  5. Garniere mit einer Zitronenschale.

David Emburys Version

Zutaten:

  • 45 ml Scotch Whisky
  • 45 ml roter Vermouth
  • 7,5 ml Drambuie
  • 2 Dashes Peychaud’s Bitters

Zubereitung:

  1. Fülle ein Rührglas mit Eiswürfeln.
  2. Mische die Zutaten in das Glas.
  3. Rühre den Drink bis er gekühlt ist.
  4. Straine ihn in ein Cocktailglas.
  5. Garniere mit einer Orangenzeste.

Diese Version weicht stark von der ursprünglichen Rezeptur ab, da der Benedictine durch Drambuie ersetzt wird. Dennoch ist sie eine der empfohlenen Varianten, da sie eine harmonische Süße und eine feine Würze vermittelt.

Empfehlungen zur Whisky-Auswahl

Die Wahl des Scotch Whiskys hat einen großen Einfluss auf den Geschmack des Bobby Burns Cocktails. In der klassischen Rezeptur wird ein Blended Scotch empfohlen, da er eine ausgewogene Struktur und eine moderate Intensität bietet. Es wird jedoch empfohlen, einen möglichst trockenen Whisky zu verwenden, um die Süße des Benedictine zu balancieren.

Einige Rezepte empfehlen auch den Einsatz eines leicht rauchigen Whiskys, wie z. B. Benromach oder Lagavulin, um dem Cocktail zusätzliche Aromen hinzuzufügen. Diese Variante ist besonders bei Liebhabern rauchiger Whiskys beliebt und verleiht dem Bobby Burns eine weitere Ebene in der Geschmacksskala.

Zubereitung und Serviertipps

Die Zubereitung des Bobby Burns Cocktails ist relativ einfach und erfordert nur grundlegende Mixologie-Kenntnisse. Es ist jedoch wichtig, dass die Zutaten in einem gut gekühlten Glas serviert werden, um die Aromen optimal zu entfalten.

Ein weiterer Tipp ist, den Cocktail nicht übermäßigt mit Benedictine zu füllen. Da dieser Likör recht süß ist, kann eine zu große Menge die Balance stören. Wer einen trockeneren Geschmack bevorzugt, sollte den Benedictine etwas zurückhaltender dosieren.

Die Garnitur spielt ebenfalls eine Rolle. Eine Orangenzeste oder eine Zitronenschale verleiht dem Cocktail eine zusätzliche Note und betont die Aromen. Es ist auch möglich, den Drink mit einer Kirsche oder einer weiteren Zutat zu garnieren, um ihn optisch ansprechender zu gestalten.

Verwandte Cocktails

Der Bobby Burns Cocktail ist eng verwandt mit dem Manhattan und dem Rob Roy. Der Manhattan besteht aus Bourbon, rotem Vermouth und Bitters, während der Rob Roy aus Scotch Whisky, rotem Vermouth und Bitters zusammengestellt wird. Der Bobby Burns unterscheidet sich von beiden durch die Verwendung von Benedictine anstelle von Bitters, was eine süßere und komplexere Aromatik erzeugt.

Ein weiterer verwandter Cocktail ist der El Camino, der ebenfalls Bénédictine verwendet, jedoch mit Rye Whiskey und Mezcal als Hauptbestandteile. Diese Variante ist besonders bei Liebhabern mexikanischer Spirituosen beliebt und verleiht dem Drink eine andere Note.

Zusammenfassung

Der Bobby Burns Cocktail ist ein klassischer Whisky-Cocktail, der durch seine ausgewogene Komposition, seine feinen Aromen und die Verwendung von Benedictine oder Bénédictine hervorsticht. Er hat seine Wurzeln in der schottischen Cocktailwelt und ist eng verwandt mit dem Rob Roy und dem Manhattan. Die Rezeptur ist variabel und kann je nach Geschmack angepasst werden. Einige Rezepte empfehlen den Einsatz von Drambuie anstelle von Benedictine, was jedoch die Rezeptur stark verändert.

Die Zubereitung ist einfach und erfordert nur grundlegende Mixologie-Kenntnisse. Es ist jedoch wichtig, die Zutaten in einem gut gekühlten Glas zu servieren, um die Aromen optimal zu entfalten. Die Wahl des Scotch Whiskys hat einen großen Einfluss auf den Geschmack, weshalb ein trockener Whisky empfohlen wird, um die Süße des Benedictine zu balancieren.

Schlussfolgerung

Der Bobby Burns Cocktail ist ein Klassiker in der Cocktailwelt und eine willkommene Abwechslung zu trockeneren Whisky-Cocktails wie dem Manhattan oder Rob Roy. Seine ausgewogene Struktur, die feine Süße des Benedictine und die Komplexität der Aromen machen ihn zu einem Getränk, das sowohl für Whisky-Liebhaber als auch für Cocktail-Enthusiasten geeignet ist. Ob klassisch nach der ursprünglichen Rezeptur oder mit einer modernen Variante, der Bobby Burns bleibt ein faszinierender Drink, der die schottische Tradition in einer eleganten Form verkörpert.


Quellen

  1. Bobby Burns Rezept von Right Spirits
  2. Bobby Burns Rezept von Barrel Brothers
  3. Bobby Burns Rezept von Gastrosofie
  4. Bobby Burns Cocktail auf MaltWhisky.de
  5. Rauchige Cocktails auf MaltWhisky.de

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