Der Paradise Cocktail: Geschichte, Rezept und Zubereitung eines Klassikers

Der Paradise Cocktail ist ein klassischer Shortdrink, der durch seine harmonische Kombination aus Gin, Apricot Brandy und Orangensaft Bestandteil der Cocktailgeschichte ist. Als IBA-Official-Cocktail ist er international anerkannt und zählt zu den berühmtesten Aprikosenbrand-Cocktails der Welt. Dieser Artikel liefert eine umfassende Übersicht über das Rezept, die Zubereitung, die Geschichte und die typischen Geschmacksnoten des Paradise Cocktails, basierend auf verifizierten Quellen und historischen Rezepten.

Rezept und Zutaten

Der Paradise Cocktail setzt sich aus drei Hauptzutaten zusammen: Gin, Apricot Brandy und Orangensaft. Je nach Quelle und historischem Hintergrund gibt es geringfügige Abweichungen in den Mengenangaben. Dennoch bleibt das Grundprinzip gleich: Es handelt sich um eine fruchtige, ausgewogene Mischung, die durch ihre Süße und Frische besticht.

Die folgende Tabelle fasst die empfohlenen Zutaten und Mengen aus verschiedenen Quellen zusammen:

Zutat Menge (Quelle 1) Menge (Quelle 2) Menge (Quelle 3) Menge (Quelle 4) Menge (Quelle 5)
Gin 4 cl 50 ml 4 cl 4 cl 4 cl
Apricot Brandy 2 cl 25 ml 2 cl 2 cl 2 cl
Orangensaft 4 cl 25 ml 4 cl 4 cl 4 cl
Zitronensaft 1 Spritzer
Orangenscheibe 1 Stück (opt.) 1 Stück (opt.)

Die genannten Mengen entsprechen dem Verhältnis von 2:1:1 (Gin zu Apricot Brandy zu Orangensaft), das als Standard gilt. In einigen Rezepten wird zusätzlich ein Spritzer Zitronensaft empfohlen, der der Mischung eine lebendigere Note verleiht. Die Verwendung frisch gepressten Orangensafts wird allgemein empfohlen, um die optimale Geschmackskomposition zu gewährleisten.

Vorbereitung der Zutaten

Um den Paradise Cocktail optimal zu mixen, ist es wichtig, die Zutaten vorzubereiten:

  • Gin: Der Gin ist die Basis des Cocktails. Empfohlen wird ein London Dry Gin, der für seine klar definierten botanischen Aromen bekannt ist. Alternativ kann auch ein moderner, fruchtiger Gin verwendet werden, je nach Vorliebe.
  • Apricot Brandy: Ein hochwertiger Apricot Brandy oder Aprikosenlikör ist entscheidend für die süße Note des Cocktails. Empfehlenswert ist beispielsweise der Giffard Apricot Liqueur aus Frankreich, der für seine natürlichen Aromen und feine Süße bekannt ist. Ein günstigeres Alternativprodukt ist der Apricot Brandy von Bols.
  • Orangensaft: Es wird empfohlen, frisch gepressten Orangensaft zu verwenden. Eine mittelgroße Orange enthält etwa 5 cl Saft. Alternativen sind frisch gefrorener Saft oder hochwertiger Industrieprodukt, sofern dieser keine Zusatzstoffe enthält.

Zubereitung des Paradise Cocktails

Die Zubereitung des Paradise Cocktails ist einfach, aber dennoch präzise. Die folgenden Schritte basieren auf den Rezepten aus den bereitgestellten Quellen:

Schritt-für-Schritt-Anleitung

  1. Shaker vorbereiten: Füllen Sie den Cocktail-Shaker mit Eiswürfeln. Die Menge des Eises sollte etwa zur Hälfte des Shakers reichen, um die Mischung optimal zu kühlen und zu verquirlen.
  2. Zutaten hinzufügen: Geben Sie die entsprechenden Mengen an Gin, Apricot Brandy und Orangensaft in den Shaker. Bei einigen Rezepten wird auch ein Spritzer Zitronensaft hinzugefügt, der der Mischung ein zusätzliches Aromaprodukt hinzufügt.
  3. Schütteln: Schließen Sie den Shaker fest und schütteln Sie ihn kräftig für etwa 15 bis 20 Sekunden. Das Schütteln sorgt nicht nur für die Kühlung der Mischung, sondern auch für eine homogene Konsistenz.
  4. Abseihen: Verwenden Sie ein Barsieb, um die Mischung durchzuseihen. Füllen Sie den Cocktail in eine gekühlte Cocktailschale (Coupe) oder in ein Martini-Glas. Achten Sie darauf, dass keine Eiswürfel mit in das Glas gelangen.
  5. Garnierung (optional): Der Cocktail kann unverziert serviert werden oder optional mit einer dünnen Orangenscheibe oder einer Cocktailkirsche garniert werden, um die Präsentation zu verbessern.
  6. Servieren: Der Paradise Cocktail wird als Shortdrink serviert, also ohne Eis im Glas. Er ist traditionell ein kalter, schneller Drink, der am besten sofort nach der Zubereitung genossen wird.

Tipps zur Zubereitung

  • Eiswürfel: Die Qualität des Eises spielt eine Rolle. Verwenden Sie möglichst klare, frisch gefrorene Eiswürfel, um eine optimale Kühleffekt und Geschmackskomposition zu gewährleisten.
  • Fruchtiges Aroma: Der Cocktail schmeckt besonders lecker, wenn frisch gepresster Orangensaft verwendet wird. Alternativen wie gekühlte, frisch gefrorene Säfte können ebenfalls verwendet werden, sollten aber keine künstlichen Aromen enthalten.
  • Garnierung: Eine Orangenscheibe oder eine Cocktailkirsche können dem Cocktail optisch die letzte Note verleihen. Dies ist jedoch nicht zwingend notwendig, da der Cocktail auch pur genossen werden kann.

Geschmacksprofil und Ausgewogenheit

Der Paradise Cocktail ist für seine ausgewogene Geschmackskomposition bekannt. Die Süße des Apricot Brandys harmoniert mit der frischen Säure des Orangensafts und den aromatischen Noten des Gins. Die Mischung erzeugt einen fruchtig-eleganten Geschmack, der sowohl süße als auch herbe Noten enthält. Der Zitronensaft (wenn hinzugefügt) verleiht der Mischung eine lebendige Note, die den Cocktail noch runder erscheinen lässt.

Geschmacksnoten im Detail

  • Gin: Der Gins botanische Aromen wie Wacholder, Zitrusfrüchte und Kräuter dominieren die Mischung. Sie geben dem Cocktail eine leichte, herb-frische Komponente.
  • Apricot Brandy: Der Apricot Brandy verleiht dem Cocktail seine süße Fruchtigkeit. Je nach Qualität des Likörs können zusätzliche Aromen wie Vanille, Mandel oder Rosine hinzukommen.
  • Orangensaft: Der Orangensaft verleiht dem Cocktail seine frische, saftige Note. Er unterstreicht die Süße des Apricot Brandys und balanciert die Herbe des Gins.
  • Zitronensaft (optional): Wenn Zitronensaft hinzugefügt wird, verleiht er der Mischung eine lebendige, saftige Note, die den Cocktail runder und lebendiger macht.

Geschichte des Paradise Cocktails

Die Geschichte des Paradise Cocktails reicht bis in die frühen 1920er Jahre zurück. Er wurde als Gin-Cocktail entwickelt und war bereits in den 1920er und 1930er Jahren populär. Der Cocktail zählt heute zu den Klassikern der internationalen Cocktail-Szene und ist ein IBA-Official-Cocktail, was bedeutet, dass er von der International Bartenders Association als offizielles Rezept anerkannt ist.

Ursprünge und Erfinder

Der Paradise Cocktail wurde erstmals 1922 von Harry McElhone, einem schottischen Barkeeper und Inhaber der berühmten Harry’s New York Bar in Paris, veröffentlicht. McElhone beschrieb den Cocktail in seinem Buch „Harry’s ABC of Mixing Cocktails“ als eine Mischung aus gleichen Teilen Gin, Apricot Brandy und Orangensaft. Dieses Rezept galt als einfache, aber harmonische Kombination, die sich besonders gut als Shortdrink eignet.

Ein Jahrzehnt später, 1930, wurde das Rezept von Harry Craddock im „The Savoy Cocktail Book“ überarbeitet und verfeinert. Craddock, der als einer der führenden Barkeeper seiner Zeit gilt, stellte das Verhältnis auf 2:1:1 (Gin zu Apricot Brandy zu Orangensaft) an. Zudem fügte er einen Spritzer Zitronensaft hinzu, um die Mischung noch ausgewogener zu gestalten. Diese Version des Rezepts gilt als die heute international anerkannte Standardform.

Kulturelle Bedeutung

Der Paradise Cocktail war nicht nur in der Cocktail-Szene, sondern auch in der Popkultur präsent. So spielte er beispielsweise eine Rolle im Film „One Way Passage“ von 1932, in dem der Cocktail als Signature Move der Figuren genutzt wurde. In einer dramatischen Szene trinken die Protagonisten einen Paradise Cocktail, zerschmettern dann die Gläser und kreuzen die Stiele auf dem Bartresen – ein unvergessliches Bild, das den Cocktail in der Kulturgeschichte verankerte.

In jüngster Zeit hat der Cocktail auch durch die Verbreitung durch die Medien wieder an Aufmerksamkeit gewonnen. Ein bemerkenswertes Ereignis war die Aktion des US-Rappers Snoop Dogg, der am 27. Mai 2018 einen Weltrekord für den größten Gin & Juice aufstellte. Dazu mixte er eine 500-Liter-Version des Paradise Cocktails aus 180 Flaschen Gin, 154 Flaschen Apricot Brandy und 144 Litern Orangensaft. Diese Aktion unterstrich nicht nur die Popularität des Cocktails, sondern auch seine Anpassungsfähigkeit in der modernen Mixologie.

Der Paradise Cocktail in der heutigen Mixologie

Trotz seiner langen Geschichte und kulturellen Bedeutung hat der Paradise Cocktail auch in der heutigen Zeit einen festen Platz in der Mixologie. Er wird sowohl in Bars als auch zu Hause beliebig serviert und ist ein idealer Drink für Menschen, die einen leicht zu trinkenden, unprätentiösen Cocktail mögen. Seine ausgewogene Geschmackskomposition macht ihn zu einem Favoriten unter Cocktail-Liebhabern, die weder zu süß noch zu trocken trinken möchten.

Kombination mit anderen Cocktails

Der Apricot Brandy, der eine entscheidende Rolle im Paradise Cocktail spielt, ist auch in anderen Cocktails zu finden. Beispiele sind der „Bermuda Rose“ (mit Gin und Grenadine), der „Sweet Girl“ (mit Gin und Sahne) oder der „Angel’s Face“ (mit Gin und Calvados). Diese Cocktails teilen mit dem Paradise Cocktail die Gemeinsamkeit, dass sie alle Apricot Brandy als süße Komponente enthalten und sich somit in der Geschmacksskala ähnlicher Regionen bewegen.

Empfehlungen für Gin-Kenner

Für Gin-Kenner ist der Paradise Cocktail eine willkommene Gelegenheit, verschiedene Gins in der Mischung auszuprobieren. Historische Rezepte unterschieden oft zwischen verschiedenen Gin-Sorten, was in modernen Rezepten seltener der Fall ist. Für eine optimale Geschmackskomposition wird ein London Dry Gin empfohlen, der für seine klar definierten botanischen Aromen bekannt ist. Alternativ kann auch ein moderner, fruchtiger Gin verwendet werden, je nach Vorliebe.

Nährwert und Gesundheit

Der Paradise Cocktail ist ein fruchtiger, aber dennoch kalorienreicher Drink. Die genaue Nährwertkennzeichnung hängt von der Qualität der verwendeten Zutaten ab. Im Durchschnitt enthält eine Portion des Cocktails etwa 116 kcal, wobei die Hauptkalorienquelle der Apricot Brandy ist. Die genaue Aufschlüsselung der Nährwerte laut einer Quelle ist wie folgt:

  • Kalorien: 116 kcal
  • Fett: 0,08 g
  • Eiweiß: 0,36 g
  • Kohlenhydrate: 4,16 g

Diese Nährwerte sind typisch für einen Cocktail mit alkoholischen und fruchtigen Komponenten. Es ist wichtig zu beachten, dass die genaue Zusammensetzung variieren kann, je nachdem, welcher Apricot Brandy und welcher Gin verwendet werden. Für einen gesünderen Drink kann beispielsweise ein natürlicher Apricot Brandy ohne künstliche Süßstoffe verwendet werden.

Fazit

Der Paradise Cocktail ist ein zeitloser Klassiker, der durch seine ausgewogene Geschmackskomposition und seine historische Bedeutung Bestandteil der internationalen Cocktail-Szene ist. Er vereint die botanischen Aromen des Gins, die süße Fruchtigkeit des Apricot Brandys und die frische Säure des Orangensafts zu einem harmonischen Shortdrink. Ob als IBA-Official-Cocktail oder als kulinarischer Favorit in der Popkultur – der Paradise Cocktail hat sich als ein unvergänglicher Teil der Cocktailgeschichte etabliert.

Seine Zubereitung ist einfach, aber dennoch präzise, und er eignet sich sowohl für den Hobby- als auch für den Profi-Barkeeper. Mit der richtigen Auswahl an Zutaten und der korrekten Zubereitung kann jeder den Paradise Cocktail optimal genießen – als ein fruchtiges, elegantes Getränk, das sowohl süße als auch herbe Noten vereint.

Quellen

  1. spirituosenworld.de
  2. rezept.biz
  3. cocktail-society.de
  4. gutekueche.at
  5. cocktail-lounge.net

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