Arrak-Cocktails: Traditionelle und moderne Rezepte mit dieser exotischen Spirituose

Arrak, eine Spirituose mit Wurzeln in Südostasien, hat in den letzten Jahren eine Renaissance erfahren und macht sich langsam wieder auf den Weg in Bars und Haushalte. Obwohl in Europa fast vergessen, ist Arrak weiterhin in seiner Herkunftsregion ein fester Bestandteil der kulinarischen und alkoholischen Kultur. Besonders in der Mixologie hat sich Arrak als spannendes und vielseitiges Grundelement etabliert.

Die Rezepte, die sich um diese Spirituose drehen, sind nicht nur kreativ, sondern auch ein Spiegel der regionalen Traditionen und der experimentierfreudigen Herangehensweise moderner Bartender. Dieser Artikel bietet einen umfassenden Überblick über Arrak-Cocktails, basierend auf Rezepten und Hintergrundinformationen aus verifizierten Quellen.

Wir werden uns mit der Herkunft von Arrak beschäftigen, seine besondere Aromatik und Geschmackskomplexität untersuchen und schließlich konkrete Rezepte präsentieren, die zeigen, wie sich Arrak in Longdrinks, Shaken-Drinks und anderen Kategorien optimal einsetzen lässt. Dazu kommen Hinweise zur Verwendung in der Küche und zur Nährwertanalyse, um ein breites Verständnis für diese Spirituose und ihre Verarbeitung zu ermöglichen.


Was ist Arrak? Ursprung, Herstellung und Geschmack

Arrak ist eine Spirituose, die aus Palmwein destilliert wird. Der Name stammt aus der Regionen Südostasiens, wo die Spirituose seit Jahrhunderten hergestellt wird. Der Rohstoff, der hierbei verwendet wird, ist der Saft der Blüten der Zucker- oder Kokospalmen, der fermentiert und daraufhin destilliert wird. Es gibt zwei Haupttypen: Einen, der ausschließlich aus Palmwein gewonnen wird, und einen weiteren, der aus einer Mischung aus Zuckerrohrsaft und Reismehl hergestellt wird – meist als Batavia-Arrak bekannt.

Der Palms Arrak, der in einigen der Rezepte erwähnt wird, ist ein typisches Beispiel für diesen Stil. Er wurde drei Jahre in Holzfässern gelagert, was ihm eine komplexe Geschmackssignatur verleiht. Im Nosing-Glas verläuft die Spirituose zäh und ölig, zieht lange Schlieren am Glasrand. Der Geruch ist süß und erinnert an einen reifen Rum, mit pflanzlichen Nuancen, die direkt von der Palme stammen. Im Geschmack ist der Palms Arrak besonders süß, mit fein-würzigen Noten, die an Muskatnuss, weißen Pfeffer und Basilikum erinnern.

Neben der klassischen Form aus Südostasien gibt es mittlerweile auch Arrak, der in Deutschland produziert wird. Dies ist ein neues Phänomen, das aufgrund der wachsenden Nachfrage nach ungewöhnlichen Spirituosen entstanden ist.


Arrak in der Küche und im Cocktailglas

Arrak wird nicht nur in der Bar verwendet, sondern auch in der Küche. In traditionellen Gerichten, insbesondere in Südostasien, wird die Spirituose oft zum Backen oder Kochen eingesetzt. Sie verleiht Gerichten eine besondere Aromatik und Würze. In der modernen Gastronomie und Mixologie hingegen wird Arrak vielfältig eingesetzt, um innovative und einzigartige Cocktails zu kreieren.

Die Flexibilität von Arrak liegt in seiner Aromatik, die sich sowohl zu frischen als auch zu herben Komponenten verbinden lässt. So eignet sich Arrak hervorragend für die Herstellung von Longdrinks, Shaken-Drinks und anderen Cocktails. Einige der Rezepte, die wir in diesem Artikel besprechen, zeigen, wie sich Arrak mit Zitrusfrüchten, Tee, Portwein und weiteren Zutaten kombinieren lässt.


Rezept 1: Bittermen’s Friend – Ein fruchtiger Longdrink

Der Bittermen’s Friend ist ein Longdrink, der mit Arrak als Hauptbestandteil kreiert wurde. Das Rezept stammt aus einer Kreation von Markus, der sich auf die Herkunft und die Aromatik von Arrak konzentriert hat.

Zutaten:

  • 5 cl Palms Arrak
  • 4 cl Rhabarbernektar
  • 2 cl frischer Grapefruitsaft
  • 8–10 cl Tonic Water

Zubereitung:

Alle Zutaten in einem Longdrinkglas mit einigen Eiswürfeln vermischen und kurz verühren. Der Cocktail ist fruchtig, frisch und bietet eine willkommene Alternative zu klassischen Longdrinks wie dem Gin Tonic.

Dieser Drink ist ideal für warme Tage und eignet sich sowohl als Aperitif als auch als erfrischender Longdrink in der Bar.


Rezept 2: Lapsang Souchong Ruby Punch – Ein aromatischer Tee-Cocktail

Der Lapsang Souchong Ruby Punch ist ein Cocktail, der sich besonders durch seine aromatische Komponente auszeichnet. Er wurde auf Basis des klassischen Ruby Punch adaptiert, wobei anstelle von Ceylon-Schwarztee chinesischer Lapsang Souchong verwendet wird. Dieser Tee ist für seine rauchigen Noten bekannt und harmoniert hervorragend mit der Aromatik von Arrak.

Zutaten:

  • 6 cl Palms Arrak
  • 2 cl Zitronensaft
  • 2 cl Ruby Port
  • 1,5 cl Zuckersirup
  • 6 cl Lapsang Souchong Tee (frisch aufgebrüht und abgekühlt)

Zubereitung:

Alle Zutaten in einem Shaker auf Eis kräftig schütteln und in ein mit Eis gefülltes Glas abseihen. Der Drink kann in einem Tumbler oder kleinem Longdrinkglas serviert werden. Er ist aromatisch, süß-würzig und erinnert an traditionelle Punsch-Getränke.


Rezept 3: Arrackiri – Ein moderner Shaken-Drink

Der Arrackiri ist ein Cocktail, der experimentell und modern ist. Er kombiniert Arrak mit Mezcal, Limette, Agavensirup und Bittermens Hellfire Shrub. Der Drink ist rauchig, frisch und scharf – eine Kombination, die sich besonders gut in der kalten Jahreszeit eignet.

Zutaten:

Für den Cocktail:

  • 4,5 cl By the Dutch White Batavia Arrak
  • 1,5 cl Mezcal
  • 3 cl frischer Limettensaft
  • 1,5 cl Agavensirup
  • 5 Spritzer Bittermens Hellfire Shrub

Für die Garnitur:

  • 1 Gurkenscheibe

Zubereitung:

Alle Zutaten auf Eis kräftig schütteln und in eine gefrorene Coupette abseihen. Mit einer Gurkenscheibe garnieren. Für einen zusätzlichen Kick kann die Gurke in Chilisalz gewendet werden.

Der Arrackiri ist ein Beispiel dafür, wie Arrak in moderne, experimentelle Cocktails integriert werden kann.


Rezept 4: Punsch mit Arrak – Ein klassischer Winterspencer

Der Punsch, ein traditioneller Winterspencer, hat eine lange Geschichte und war im 17. Jahrhundert in Europa sehr beliebt. Die Rezeptur ist einfach und basiert auf Arrak, Zucker, Zitrone, heißem Wasser und schwarzen Tee. Die Kombination aus süß, sauer und rauchig macht diesen Drink zu einem Winterspencer mit Charakter.

Beispielrezept:

  • 50 ml Arrak
  • 20 g Zucker
  • Saft einer halben Zitrone
  • 1 Tasse heißes Wasser
  • 1 Tasse schwarzer Tee

Zubereitung:

Zuerst Zucker und Zitronensaft in einer Tasse auflösen. Arrak und Tee zugeben, alles mit heißem Wasser auffüllen und gut umrühren. Der Punsch kann nach Geschmack mit Gewürzen wie Zimt, Kardamom oder Nelken verfeinert werden.


Arrak in der modernen Mixologie: Trends und Innovationen

In der modernen Mixologie ist Arrak eine willkommene Alternative zu Gin, Rum oder Whisky. Seine Aromatik und Komplexität ermöglichen es, Cocktails mit einem besonderen Twist zu kreieren. Besonders in Bars, die sich auf regionale und nachhaltige Produkte konzentrieren, hat Arrak ein Comeback erlebt.

Ein Beispiel dafür ist die Bar „Native“ in Singapur, die auf die Regionalität, Saisonalität und Nachhaltigkeit setzt. Hier werden Cocktails kreiert, die lokale Zutaten wie Maniok, Kurkuma, Zimt oder Mangos enthalten. Ein Beispiel ist ein Ananas-Arrak mit Kokosblütensirup, der in Holzfässern gereift ist.

Diese Herangehensweise zeigt, wie Arrak nicht nur als Spirituose verwendet wird, sondern auch als Träger kultureller Identität und kreativer Ausdrucksform in der Mixologie.


Nährwerte und Verwendung in der Küche

Arrak ist eine Spirituose mit einem hohen Alkoholgehalt – meist zwischen 50 und 60 Prozent. In der Küche wird er oft in der Form von Arrak-Verschnitt verwendet, bei dem der Alkoholgehalt auf ca. 38 Prozent reduziert wird. Dieser Typ ist besonders in der Back- und Kochkunst verbreitet.

Nährwerte von 100 g Arrak:

Nährwert Menge
Kalorien 231 kcal / 967 kJ
Eiweiß 0 g
Fett 0 g
Kohlenhydrate 0 g

Da Arrak fast ausschließlich aus Alkohol besteht, enthält er keine nennenswerten Mengen an Vitaminen oder Mineralstoffen. Er wird hauptsächlich für seine Aromatik und Würze in Gerichten wie Schokoladen- oder Kuchenrezepten eingesetzt.


Die Zukunft von Arrak – Wiederentdeckung und Wandel

Arrak war in Europa lange Zeit in Vergessenheit geraten, insbesondere nach der Erfindung der Kältemaschine durch Carl von Linde im Jahr 1876, die es ermöglichte, Eis überall verfügbar zu machen. Eisgekühlte Cocktails wurden populär und verdrängten traditionelle Punsch-Getränke wie den Arrak-Punch.

Heute erlebt Arrak jedoch eine Renaissance, vor allem in der internationalen Mixologie. Er wird in Bars und Restaurants neu entdeckt und in innovative Cocktails integriert. Dieser Trend wird wahrscheinlich anhalten, da immer mehr Menschen nach ungewöhnlichen Spirituosen suchen, die kulturell und geschmacklich abwechslungsreich sind.


Schlussfolgerung

Arrak ist eine Spirituose mit langer Tradition und einzigartiger Aromatik. Sie hat sich nicht nur in der Küche bewährt, sondern auch in der modernen Mixologie, wo sie als spannende Alternative zu etablierten Spirituosen wie Gin oder Whisky genutzt wird. Die Rezepte, die in diesem Artikel vorgestellt wurden, zeigen, wie vielseitig und kreativ Arrak eingesetzt werden kann.

Ob als fruchtiger Longdrink, aromatischer Tee-Cocktail oder rauchiger Shaken-Drink – Arrak hat das Potenzial, in der heutigen Gastronomie eine wichtige Rolle zu spielen. Seine Wiederentdeckung ist nicht nur ein Zeichen für die Neugier und Kreativität der Mixologie, sondern auch ein Hinweis auf die wachsende Faszination für ungewöhnliche Spirituosen und regionale Produkte.


Quellen

  1. Cocktailkurs Frankfurt – Bittermen’s Friend
  2. Galumbi – Lapsang Souchong Ruby Punch
  3. Maltwhisky Guide – Arrak
  4. Cocktailbart – Arrackiri
  5. Marions-Kochbuch – Nährwerte von Arrak
  6. Feinschmecker – Shaker und Glas

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