Das perfekte Manhattan-Rezept: Klassischer Whisky-Cocktail mit Geschichte und Geschmack
Der Manhattan ist ein Klassiker unter den Whisky-Cocktails und hat sich seit seiner Entstehung in den späten 19. Jahrhundert fest in der internationalen Cocktailkultur etabliert. Der Drink wird meist mit Rye Whiskey oder Bourbon zubereitet, angereichert mit süßem rotem Wermut und veredelt durch einen Spritzer Angostura Bitters. Er wird ohne Eis serviert und ist daher ein starker, trockener Aperitif. In diesem Artikel wird das traditionelle Rezept des Manhattan-Cocktails detailliert beschrieben, inklusive seiner Zubereitung, der Zutaten, der Geschichte sowie Tipps für die perfekte Auswahl der Spirituosen. Zudem werden Variationen und regionale Besonderheiten, wie der Föhrer Manhattan oder der Scotch Manhattan, vorgestellt.
Einführung: Der Manhattan als zeitloser Whisky-Cocktail
Der Manhattan gilt als einer der ältesten und bekanntesten Whisky-Cocktails und zählt zu den sogenannten „Unforgettables“ der International Bartender Association (IBA). Seine Wurzeln reichen bis in die 1870er Jahre zurück, wobei der erste schriftliche Nachweis für das Rezept auf das Jahr 1884 datiert. Erstmals in einem Barbuch veröffentlicht, war der Manhattan von Beginn an ein Wermut-Whisky-Cocktail, der sich durch seine klare Struktur und den intensiven Geschmack auszeichnet. Die Prohibition in den USA führte dazu, dass man zunächst auf kanadischen Whisky zurückgreifen musste, da die Lagerung und Herstellung von amerikanischem Whisky dort nicht betroffen war. Später setzte sich der kanadische Whisky jedoch nicht durch; stattdessen etablierten sich Rye Whiskey und Bourbon als die bevorzugten Spirituosen.
Der Manhattan ist ein starkes Getränk mit einem Alkoholgehalt von etwa 35–40 %, was ihn zum idealen Aperitif macht. Er wird typischerweise mit einer Cocktailkirsche garniert, was ihm seine charakteristische Optik verleiht. Obwohl es zahlreiche Varianten gibt, bleibt das klassische Rezept der Manhattan bei den meisten Bartendern und Whisky-Liebhabern unverändert.
Zutaten für einen klassischen Manhattan
Um den Manhattan zuzubereiten, sind folgende Zutaten erforderlich:
- Whisky (Rye oder Bourbon): 5 cl
- Roter (süßer) Wermut: 2 cl
- Angostura Bitters: 2–3 Spritzer
- Eiswürfel
- Cocktailkirsche (zum Garnieren)
Die genaue Mischung aus Whisky und Wermut ist entscheidend für den Geschmack des Drinks. Rye Whiskey verleiht dem Manhattan eine würzige Note mit Noten von Pfeffer und Getreide, während Bourbon eher süße und cremige Aromen hinzufügt. Der rote Wermut sorgt für eine süßliche Grundlage, die mit den Bitters harmonisiert. Die Kirsche ist eine optische und geschmackliche Ergänzung, die den Drink abrundet.
Zubereitung des Manhattans
Die Zubereitung des Manhattan erfolgt in mehreren Schritten, wobei der Fokus auf Kälte, Verdünnung und Aromen liegt:
- Eiswürfel in das Rührglas füllen: Fülle ein Rührglas bis zur Hälfte mit Eiswürfeln.
- Zutaten abmessen und hinzufügen: Gieße 5 cl Rye Whiskey oder Bourbon und 2 cl roten Wermut in das Rührglas.
- Bitters hinzugeben: Füge 2–3 Spritzer Angostura Bitters hinzu.
- Rühren: Rühre die Mischung mit einem Barlöffel etwa 20–30 Sekunden lang, bis der Cocktail gut gekühlt und leicht verdünnt ist.
- Abseihen: Gieße den Cocktail durch ein Barsieb in ein vorgekühltes Cocktailglas.
- Garnieren: Garniere den Drink mit einer Cocktailkirsche.
Der Manhattan wird traditionell „straight up“ serviert, also ohne Eis. Es ist wichtig, dass das Cocktailglas vorher vorgekühlt wird, damit der Drink nicht zu schnell erwärmt. Ein typisches Glas für den Manhattan ist das Coupette- oder Martini-Glas.
Tipp zur Zubereitung
Einige Rezepte empfehlen, den Cocktail 30 Sekunden zu rühren, bis er richtig kalt ist. Dies gilt als „Perfect Manhattan“. Andere Varianten, wie der „Föhrer Manhattan“, verwenden beispielsweise gleiche Mengen von weißem und rotem Wermut, was eine leichtere und frischere Note erzeugt.
Geschichte des Manhattan-Cocktails
Der Manhattan hat eine reiche und vielfältige Geschichte, die bis ins späte 19. Jahrhundert zurückreicht. Der erste schriftliche Nachweis für das Rezept stammt aus dem Jahr 1884. Es ist jedoch nicht eindeutig geklärt, wer den Manhattan ursprünglich erfunden hat. In verschiedenen Quellen wird erwähnt, dass der Cocktail in New York entstand und sich dort schnell verbreitete. Es gibt mehrere Legenden, die sich um die Entstehung ranken, aber keine davon ist historisch gesichert.
Die Prohibition in den 1920er Jahren hatte einen erheblichen Einfluss auf die Entwicklung des Drinks. Da die Herstellung und der Verkauf von Alkohol in den USA verboten waren, musste man auf alternative Spirituosen zurückgreifen. In dieser Zeit setzte sich kanadischer Whisky durch, da er nicht unter das Verbot fiel. Nach der Aufhebung der Prohibition in den späten 1930er Jahren kehrte man jedoch zu amerikanischen Whiskeys wie Rye und Bourbon zurück.
Ein weiteres spannendes Kapitel in der Geschichte des Manhattan ist seine Darstellung im Film. In Billy Wilders Komödie „Manche mögen’s heiß“ (1959) mixt Marilyn Monroe den Manhattan in einer Wärmflasche, was das Rezept einem breiten Publikum bekannt machte. Der Film spielt in den 1920er Jahren, was den Manhattan in die Zeit der Prohibition einordnet und seine damalige Bedeutung unterstreicht.
Die Rolle des Whiskeys im Manhattan
Die Wahl des Whiskeys ist entscheidend für den Geschmack des Manhattan. In der klassischen Version wird entweder Rye Whiskey oder Bourbon verwendet. Rye ist bekannt für seine würzige, fast scharfe Note, die durch Getreidearomen wie Roggen und Zimt geprägt ist. Bourbon hingegen ist süßer und weicher, mit Noten von Honig, Vanille und getrockneten Früchten. Beide Whiskeys ergänzen sich harmonisch mit dem süßen Wermut und den Bitters.
Einige Bartender bevorzugen auch Canadian Whisky, der eine etwas neutralere Note hat. In einigen Regionen der USA, insbesondere im Süden, ist Bourbon der bevorzugte Whiskey für den Manhattan. In anderen Ländern, wie in Irland oder Schottland, wird der Drink mit lokalen Whiskys zubereitet, wodurch sich Varianten wie der „Scotch Manhattan“ oder „Irish Manhattan“ ergeben.
Empfehlungen für Whiskeys
Für einen klassischen Manhattan eignen sich folgende Whiskeys:
Rye Whiskeys:
- Sazerac Rye
- James E. Pepper 10 Year Old
- Old Crow
Bourbon Whiskeys:
- Woodford Reserve
- Four Roses
- Knob Creek
Wer einen besonders kräftigen Manhattan möchte, kann auch Rye Whiskey statt Bourbon verwenden. Ein Tipp lautet, Rye Whiskey für eine würzige Note und Bourbon für eine süßere, cremige Textur zu wählen.
Der Wermut im Manhattan
Der Wermut ist ein weiterer entscheidender Bestandteil des Manhattan. In der klassischen Version wird roter, süßer Wermut verwendet. Wermut ist ein aromatischer, aromatischer Wein, der mit Wermutkraut und anderen Kräutern angereichert wird. Er hat eine süße, leicht bittere Note und verleiht dem Manhattan seine charakteristische Grundlage.
In einigen Variationen wird auch französischer, trockener Wermut verwendet, was zu einem „Dry Manhattan“ führt. Der Dry Manhattan hat einen leichten, frischen Geschmack und ist etwas trockener als die klassische Variante. Andere Varianten verwenden italienischen oder spanischen Wermut, was den Geschmack des Drinks verändert.
Empfehlungen für Wermut
Für einen klassischen Manhattan eignen sich folgende Wermut-Sorten:
- Martini Rubino – ein italienischer, roter Wermut mit einer süßlichen, aromatischen Note
- Carpano Antica Formula – ein weiterer italienischer Wermut mit einer komplexen Aromatik
Für einen Dry Manhattan wird empfohlen:
- Noilly Prat Dry Vermouth – der Standard für trockene Wermut-Getränke
Die Rolle der Bitters im Manhattan
Angostura Bitters ist ein weiteres unverzichtbares Zutat im Manhattan. Bitters sind konzentrierte Sirup-Lösungen, die aus verschiedenen Kräutern, Wurzeln und Aromen bestehen. Sie verleihen dem Cocktail eine leichte, bittere Note, die den süßen Wermut und den Whiskey abrundet.
Im Manhattan werden typischerweise 2–3 Spritzer Angostura Bitters verwendet. Dies reicht aus, um die Geschmackssubstanz zu intensivieren, ohne den Drink zu stark zu verändern. Es gibt auch andere Bitters-Sorten, die verwendet werden können, wie beispielsweise Peychauds Bitters, die eine leicht würzige Note hinzufügen.
Die Garnitur des Manhattans
Die Garnitur des Manhattan ist ein weiteres Element, das den Drink optisch und geschmacklich abrundet. Traditionell wird der Manhattan mit einer Cocktailkirsche garniert, die meist ausgetrocknet und mit Zucker gesüßt ist. Die Kirsche verleiht dem Drink eine süße Note und eine ansprechende Optik.
Frühe Rezepte beschreiben jedoch, dass die Garnitur nicht immer eine Kirsche war. In einigen historischen Quellen wird erwähnt, dass eine Zitronenzeste als Garnitur verwendet wurde. In der heutigen Zeit hat sich die Kirsche als Standard etabliert, aber es gibt auch Raum für kreative Twists. Orangenschalen oder getrocknete Orangenscheiben können ebenfalls verwendet werden, um dem Drink eine frische Note zu verleihen.
Variationen des Manhattans
Der Manhattan lässt sich in verschiedenen Varianten zubereiten, die sich durch die Spirituosen, den Wermut oder die Garnitur unterscheiden. Einige der bekanntesten Varianten sind:
1. Dry Manhattan
Ein Dry Manhattan wird mit trockenem, meist französischem Wermut zubereitet. Dieser Wermut hat eine leicht bittere Note und verleiht dem Drink eine trockenere, frischere Geschmackssubstanz. Der Dry Manhattan ist ideal für diejenigen, die einen weniger süßen Cocktail bevorzugen.
2. Föhrer Manhattan
Der Föhrer Manhattan ist eine deutsche Variante des Drinks, die auf der Nordsee-Insel Föhr entwickelt wurde. In dieser Variante wird gleiche Menge rotem und weißem Wermut verwendet. Dadurch entsteht ein leichter, frischer Geschmack, der sich von der klassischen Variante unterscheidet. Der Föhrer Manhattan gilt auf der Insel als eine Art Nationalgetränk und wird oft in traditionellen Bars serviert.
3. Scotch Manhattan
Der Scotch Manhattan wird mit schottischem Whisky zubereitet. Schottischer Whisky hat eine rauchige, komplexere Note, die sich gut mit dem süßen Wermut vermischt. Ein beliebter Whisky für den Scotch Manhattan ist beispielsweise der Dalwhinnie 15.
4. Irish Manhattan
Der Irish Manhattan wird mit irischen Whiskys zubereitet. Irische Whiskys sind meist weicher und cremiger als ihre schottischen oder amerikanischen Kollegen. Dadurch entsteht ein weicher, süßer Geschmack, der sich gut mit dem Wermut vermischt.
5. Perfect Manhattan
Ein Perfect Manhattan wird mit gleichen Mengen rotem und weißem Wermut zubereitet. Dieser Cocktail hat eine harmonischere, ausgewogene Geschmackssubstanz, die sich zwischen süß und bitter bewegt. Er ist ideal für diejenigen, die eine mittlere Geschmacksintensität bevorzugen.
Regionale Besonderheiten
Der Manhattan hat sich nicht nur in den USA, sondern auch in anderen Teilen der Welt etabliert. In Deutschland hat sich der Föhrer Manhattan als eine lokale Variante etabliert. In anderen Ländern, wie Irland oder Schottland, werden Varianten wie der Irish oder Scotch Manhattan serviert. In Japan wird ebenfalls der Manhattan gebraut, wobei oft japanischer Whisky verwendet wird, der eine besonders weiche und cremige Note hat.
Die regionalen Besonderheiten zeigen, wie vielseitig der Manhattan ist und wie sich seine Geschmackssubstanz je nach Spirituose und Wermut verändert. Es gibt keine „falsche“ Variante des Manhattan, sondern nur unterschiedliche Interpretationen, die sich nach dem Geschmack des Bartenders oder des Genießers richten.
Tipps für den perfekten Manhattan
Um den perfekten Manhattan zuzubereiten, gibt es einige Tipps und Empfehlungen, die sich aus den Rezepten und Bartending-Praktiken ergeben:
1. Whisky sorgfältig wählen
Die Wahl des Whiskeys ist entscheidend für den Geschmack des Drinks. Rye Whiskey verleiht dem Manhattan eine würzige Note, während Bourbon eine süßere, cremige Textur erzeugt. Es ist wichtig, einen Whisky auszuwählen, der gut mit dem Wermut und den Bitters harmoniert.
2. Wermut frisch verwenden
Wermut sollte frisch verwendet werden, da er sich im Laufe der Zeit verändert. Einige Wermut-Sorten haben eine kurze Haltbarkeit, sobald sie geöffnet sind. Es ist daher ratsam, den Wermut rechtzeitig aufzubrauchen oder in einer Kühlschrank aufzubewahren.
3. Barsieb verwenden
Ein Barsieb ist unverzichtbar, um die Eiswürfel vom Cocktail zu trennen. Es sorgt dafür, dass der Drink nicht zu verdünnt wird und dass die Aromen nicht verfälscht werden.
4. Cocktailglas vorkühlen
Das Cocktailglas sollte vor der Zubereitung vorgekühlt werden. Dies verhindert, dass der Drink zu schnell erwärmt und seine Geschmackssubstanz verliert.
5. Eiswürfel frisch verwenden
Eiswürfel sollten frisch und nicht zu schnell geschmolzen sein. Es ist wichtig, dass sie die Mischung gut kühlen, aber nicht zu stark verdünnen. Einige Bartender bevorzugen auch Würfel mit großer Fläche, da diese langsamer schmelzen.
Fazit
Der Manhattan ist ein zeitloser Whisky-Cocktail, der sich durch seine klare Struktur, seine komplexen Aromen und seine traditionelle Zubereitung auszeichnet. Er wurde in den späten 19. Jahrhundert erfunden und hat sich seitdem als Klassiker in der Cocktailkultur etabliert. Die Wahl des Whiskeys, des Wermuts und der Bitters ist entscheidend für den Geschmack des Drinks, und es gibt zahlreiche Varianten, die den Manhattan an verschiedene Geschmacksrichtungen anpassen können.
Ob als klassischer Manhattan mit Rye oder Bourbon, als Dry Manhattan mit trockenem Wermut oder als Föhrer Manhattan mit einer Mischung aus rotem und weißem Wermut – der Drink ist vielseitig und bietet Raum für kreative Twists. Mit der richtigen Zubereitung und der sorgfältigen Auswahl der Zutaten kann der Manhattan zu einem unvergesslichen Genussmoment werden.
Quellen
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