Pasta mit Bohnen: Ein Klassiker der italienischen Küche mit verschiedenen Variationen

Pasta mit Bohnen, auch als Pasta e Fagioli bezeichnet, ist ein traditionelles Gericht, das in verschiedenen Regionen Italiens auf unterschiedliche Weise gekocht wird. Es vereint die Energie- und Nährstoffreichtum von Bohnen mit der Vielfalt der italienischen Nudelsorten und der cremigen Konsistenz von Soßen, die oft aus Tomaten, Gemüse und Gewürzen hergestellt werden. Ob vegetarisch, vegan oder mit einer Fleischeinlage wie Guanciale – Pasta mit Bohnen ist ein nahrhaftes und schmackhaftes Gericht, das sowohl für kalte als auch für warme Tage geeignet ist.

Dieser Artikel beleuchtet die verschiedenen Rezepte, Zubereitungsmethoden, Zutatenoptionen und kulturellen Hintergründe von Pasta e Fagioli. Anhand der bereitgestellten Rezepte und Tipps aus verschiedenen Quellen werden auch Alternativen, gesunde Aspekte und praktische Tipps zur Umsetzung im heimischen Küchenalltag vorgestellt.

Die Vielfalt von Pasta e Fagioli

Pasta mit Bohnen ist kein einheitliches Gericht, sondern variiert regional und familiär. In Süditalien ist das Gericht besonders verbreitet, doch auch in anderen Regionen wie den Abruzzen oder Ligurien gibt es eigene, lokale Interpretationen. So ist die Pasta e Fagioli aus den Abruzzen oft mit selbstgemachter Pasta zubereitet, während die ligurische Variante häufig Kartoffeln und Pesto beinhaltet.

In der italienischen Küche ist es üblich, dass verschiedene Pastasorten in einem Topf gekocht werden. Die bei der Garung freigesetzte Stärke verleiht dem Eintopf seine cremige Textur. Die Bohnen sind in der Regel entweder als Eintopfkomponente oder als Grundlage für eine Soße (Sugo) verarbeitet. Bei letzterem wird oft eine Mischung aus verschiedenen Bohnensorten oder pürierte Bohnen verwendet, um eine sämige Konsistenz zu erzielen.

Ein weiteres Merkmal ist die Kombination mit Gemüse wie Zwiebeln, Sellerie, Karotten oder Knoblauch, die oft als Grundlage für das Eintopfgericht dienen. In einigen Varianten wird Guanciale (ein luftgetrockneter Schweinespeck) mit angebraten, um dem Gericht zusätzlichen Geschmack zu verleihen. Wer das Gericht vegetarisch oder vegan kochen möchte, kann auf diese Fleischeinlage verzichten.

Bohnen: Getrocknet oder aus der Dose?

Ein entscheidender Punkt bei der Zubereitung von Pasta e Fagioli ist die Wahl der Bohnen. In den Rezepten werden sowohl getrocknete als auch Dosenbohnen erwähnt. Getrocknete Bohnen benötigen jedoch ein langfristiges Einweichen (mindestens über Nacht) und eine längere Garzeit. Sie sind nahrhafter und oft umweltfreundlicher, da sie nicht in Verpackungen geliefert werden. Allerdings ist ihre Zubereitung etwas aufwendiger.

Dosenbohnen hingegen sind praktisch und schnell einsetzbar, da sie bereits vorgekocht sind. Sie eignen sich besonders gut, wenn spontan gekocht wird. Allerdings enthalten sie oft zusätzliche Salz- und Konservierungsstoffe. Wer auf eine gesunde Ernährung Wert legt, kann daher auf getrocknete Bohnen zurückgreifen und diese selbst kochen.

Ein Tipp aus den Rezepten lautet, bei Dosenbohnen immer auf die Herkunft zu achten. Kidneybohnen, die häufig in Rezepten vorkommen, stammen oft aus Ländern außerhalb Europas. Um Transportwege zu minimieren und Verpackungsmüll zu vermeiden, empfiehlt es sich, Bio-Bohnen aus regionalen Quellen zu kaufen.

Rezeptideen und Zubereitung

Rezept 1: Pasta mit Bohnen mit Gemüsebrühe, Tomaten und Knoblauch

Zutaten (für 2 Personen):

  • 100 g weiße Bohnen (getrocknet)
  • 100 g Kidneybohnen (getrocknet)
  • 4 Knoblauchzehen
  • 6–8 Salbeiblätter
  • 1 EL Olivenöl
  • 1 Zwiebel
  • 1 Stange Staudensellerie
  • 1 Karotte
  • 250 g passierte Tomaten
  • 1 EL Tomatenmark
  • Gemüsebrühe
  • Salz, Pfeffer
  • scharfer Paprika oder Chili
  • 2 Portionen Spaghetti oder selbst gemachte Tagliatelle
  • 30 g Parmesan

Zubereitung:

  1. Die getrockneten Bohnen mit mindestens dreimal so viel Wasser einweichen. Knoblauchzehen schälen und mit Salbei hinzugeben. Mindestens über Nacht stehen lassen.
  2. Bohnen getrennt kochen, da sie verschiedene Garzeiten benötigen. Die Kochzeit orientiert sich an der Packungsangabe.
  3. Gemüse putzen und in kleine Würfel schneiden.
  4. Olivenöl in einem Topf erhitzen. Zwiebeln glasig dünsten, dann Karotten- und Selleriewürfel zugeben und anbraten.
  5. Tomatenmark einrühren und mit passierten Tomaten ablöschen. Das Glas oder die Packung auswaschen und das Wasser zugeben.
  6. Mit Salz, Pfeffer, Paprika und Gemüsebrühe abschmecken. Salbeiblätter klein schneiden und mit garen.
  7. Mindestens 30 Minuten köcheln lassen, bis das Sugo eine cremige Konsistenz hat.
  8. Pasta nach Packungsangabe kochen und zum Eintopf geben. Alles gut vermengen und mit Parmesan servieren.

Rezept 2: Ligurische Pasta mit Kartoffeln, Bohnen & Pesto

Zutaten (für 4 Personen):

  • 300 g Nudeln
  • Salz für das Nudelwasser und zum Kochen der Bohnen und Kartoffeln
  • 300 g grüne Bohnen (geputzt und halbiert)
  • 450 g kleine, festkochende Kartoffeln
  • 100 g Pesto (selbstgemacht oder gekauft)

Zubereitung:

  1. Bohnen waschen, Enden abschneiden und halbieren. Kartoffeln schälen und in ca. 2 mm dünne Scheiben schneiden.
  2. Bohnen in einem großen Topf in kochendem Salzwasser ca. 5 Minuten halbfertig kochen. Dann die Kartoffelscheiben zugeben und in weiteren 5–7 Minuten fertig garen.
  3. Pasta in reichlich Salzwasser „al dente“ kochen. Ein wenig Nudelwasser auffangen.
  4. Bohnen, Kartoffeln und Nudeln in einer großen Schüssel vorsichtig vermengen. Ein paar Esslöffel vom heißen Nudelwasser mit einem Teil des Pestos vermengen und alles gut miteinander kombinieren.
  5. Das restliche Pesto als Topping servieren.

Rezept 3: Pasta e Fagioli mit Guanciale (abruzzisch)

Zutaten (für 2 Personen):

  • 300 g Bohnen
  • 200 g Pasta
  • 1 Knoblauchzehe
  • 1 Zwiebel
  • 1 Karotte
  • Ein Stück Sellerie
  • 1 Dose Schältomaten
  • Ein Glas Wasser oder Gemüsebrühe
  • Rosmarin, Lorbeerblatt, Olivenöl, Salz, Pfeffer, Peperoncino
  • Optional: Guanciale oder Speck

Zubereitung:

  1. Getrocknete Bohnen über Nacht in kaltem Wasser einweichen. Nach dem Einweichen absieben, abspülen und das Einweichwasser wegschütten. Etwa 30 Minuten in ungesalzenem Wasser kochen.
  2. Zwiebel, Sellerie und Karotte klein schneiden. Knoblauchzehe hacken oder pressen. Olivenöl in einem Topf erhitzen und Zwiebeln glasig dünsten. Karotten- und Selleriewürfel hinzugeben und anbraten.
  3. Guanciale (oder Speck) hinzugeben und ebenfalls anbraten, bis es goldbraun wird.
  4. Schältomaten, Rosmarin und Lorbeerblatt hinzugeben und etwa 20 Minuten köcheln lassen.
  5. Pasta in einen separaten Topf geben und nach Packungsangabe kochen. Dann die Pasta in den Eintopf geben und mit Gemüsebrühe oder Wasser ablöschen. Alles gut vermengen.
  6. Mit Salz, Pfeffer und Peperoncino abschmecken. Vor dem Servieren mit Parmesan oder Pecorino-Käse bestreuen.

Praktische Tipps für die Zubereitung

  • Einweichen der Bohnen: Um die Garzeit zu verkürzen und die Bohnen bekömmlicher zu machen, sollten getrocknete Bohnen immer eingeweicht werden. Dazu in ein Gefäß mit kaltem Wasser füllen und über Nacht stehen lassen. Danach absieben und abspülen.
  • Bohnen kochen: Nach dem Einweichen werden die Bohnen in ungesalzenem Wasser gekocht. Weiße Bohnen benötigen in der Regel ca. 1,5–2 Stunden, Kidneybohnen ca. 45–60 Minuten. Es ist wichtig, die Bohnen getrennt zu kochen, da sie unterschiedlich lange brauchen.
  • Sofritto: Das Gemüse (Zwiebel, Sellerie, Karotte) sollte zunächst in Olivenöl glasig gedünstet werden. Dies bildet die Grundlage für das Aroma des Gerichts.
  • Tomaten und Tomatenmark: Um eine cremige Konsistenz zu erzielen, wird oft Tomatenmark in das Rezept eingearbeitet, gefolgt von passierten Tomaten oder Schältomaten. Für vegane oder vegetarische Varianten kann komplett auf Tomaten verzichtet werden, wobei dann ein Teil der Bohnen püriert werden sollte.
  • Pasta garen: Die Pasta wird entweder direkt im Eintopf gegart oder separat gekocht und danach hinzugefügt. Letzteres ist bei groben Nudelsorten wie Ditaloni oder Tagliatelle vorteilhaft, da sie sich besser in der Soße bewegen.
  • Abschmecken: Neben Salz und Pfeffer können auch scharfe Gewürze wie Peperoncino oder Chiliflocken verwendet werden. Rosmarin oder Salbei verleihen dem Gericht ein typisch mediterranes Aroma.

Gesundheitliche Vorteile und Ernährung

Pasta mit Bohnen ist nicht nur lecker, sondern auch nahrhaft. Bohnen enthalten viel pflanzliches Protein, Ballaststoffe, Mineralstoffe wie Kalium, Magnesium und Eisen sowie sekundäre Pflanzenstoffe. Sie sind somit eine gute Alternative zu Fleisch, besonders für Vegetarier und Veganer.

Die Kombination von Bohnen mit Getreide (Nudeln) ergibt ein komplettes Eiweißprofil, da die Aminosäuren beider Zutaten sich ergänzen. Dies macht das Gericht ideal für eine ausgewogene Ernährung.

Ein weiterer Pluspunkt ist die Ballaststoffdichte, die nicht nur den Darmgesundheit fördernd wirkt, sondern auch den Blutzuckerspiegel stabilisiert. Zudem ist Bohnen reich an B-Vitaminen, die eine wichtige Rolle bei der Energieumwandlung spielen.

Wer auf eine vegane Ernährung achtet, kann auf Parmesan verzichten und stattdessen geriebenen Pecorino-Käse oder eine vegane Käsealternative verwenden. Auch das Guanciale kann einfach weggelassen oder durch eine pflanzliche Wurstalternative ersetzt werden.

Umweltfreundlichkeit und Nachhaltigkeit

Pasta mit Bohnen ist auch aus umweltfreundlicher Sicht ein gutes Rezept. Bohnen haben einen vergleichsweise geringen ökologischen Fußabdruck und können regional angebaut werden. Zudem ist die Gerichteinrichtung einfach und benötigt keine aufwendige Zubereitung, was zu weniger Energie- und Ressourcenverbrauch führt.

Wer auf nachhaltige Produkte achtet, sollte auf Bio-Bohnen und -pasta zurückgreifen. Bio-Produkte tragen dazu bei, chemische Pestizide und Gentechnik zu reduzieren. Es gibt verschiedene Bio-Siegel wie Demeter, Bioland oder Naturland, die strengere Kriterien als das EU-Bio-Siegel verfolgen.

Um Verpackungsmüll zu vermeiden, eignen sich Unverpackt-Läden oder lokale Märkte, wo getrocknete Bohnen und Mehl oft in Bio-Qualität angeboten werden. Zudem ist es sinnvoll, die Bohnen selbst zu kochen anstatt Dosenprodukte zu verwenden, da diese oft in Plastik verpackt sind.

Fazit

Pasta mit Bohnen (Pasta e Fagioli) ist ein Gericht mit langer Tradition in der italienischen Küche. Es vereint die nahrhafte Kraft der Bohnen mit der Vielfalt der italienischen Nudelsorten und der cremigen Textur von Soßen. Die Zubereitung ist einfach und eignet sich sowohl für Vegetarier als auch für Veganer. Ob als Eintopf oder mit Soße – die Kombination aus Bohnen, Gemüse, Knoblauch und Gewürzen sorgt für ein herzhaftes und sättigendes Essen.

Durch die regionalen und familiären Unterschiede bietet das Gericht Raum für Kreativität und individuelle Anpassungen. Ob mit Guanciale, Pesto oder einer rein vegetarischen Variante – Pasta mit Bohnen ist ein Klassiker, der sowohl im Alltag als auch bei besonderen Anlässen gerne serviert wird.

Quellen

  1. Kristinas Notizblog – Pasta e Fagioli Rezept
  2. Utopia – Pasta e Fagioli mit Kidneybohnen
  3. Expedition Abruzzen – Rezept für selbstgemachte Pasta e Fagioli
  4. Mariaes Schmeckt Mir – Ligurische Pasta mit Kartoffeln und Pesto

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