Pasta mit Bohnen: Traditionelle italienische Suppe und Eintopf-Gerichte

Pasta e fagioli, die italienische Suppe aus Bohnen und Nudeln, ist ein Gericht mit tiefen Wurzeln in der kulturellen und kulinarischen Geschichte Italiens. Sie vereint die Energie spendenden Eigenschaften von Bohnen mit der Vielfalt italienischer Pastasorten und der Aromatik von frischem Gemüse und Gewürzen. Ob als nahrhafte Suppe oder als cremiger Eintopf – die Zubereitung variiert von Region zu Region, Dorf zu Dorf und Familie zu Familie. In diesem Artikel werden die verschiedenen Aspekte von Pasta mit Bohnen näher betrachtet: von den Zutaten über die Zubereitung bis hin zu regionalen Varianten und pflanzenbasierten Alternativen.


Zutaten und Vorbereitung

Die Grundzutaten von Pasta e fagioli sind Bohnen, Pasta, Gemüse und Gewürze. Je nach Rezept kommen zusätzliche Zutaten wie Speck oder Guanciale hinzu. Bohnen, die für das Gericht verwendet werden, können entweder getrocknet oder aus der Dose gekauft werden. Getrocknete Bohnen benötigen jedoch eine längere Vorbereitung, da sie vor der Zubereitung über Nacht eingeweicht und anschließend gekocht werden müssen.

Getrocknete Bohnen einweichen und kochen

Laut mehreren Quellen wird empfohlen, getrocknete Bohnen über Nacht in kaltem Wasser einzuweichen. Nach dem Einweichen werden sie abgespült und das Einweichwasser weggeworfen. Danach werden die Bohnen in ungesalzenem Wasser etwa 30 Minuten lang abgekocht. Dieser Schritt verkürzt die Gesamtkochzeit und macht die Bohnen bekömmlicher. Einige Rezepte erwähnen, dass getrocknete Bohnen getrennt gekocht werden sollten, da verschiedene Sorten unterschiedliche Garzeiten haben.

Pasta und Gemüse

Für Pasta e fagioli wird meist kleine Pasta wie Ditalini, Maccheroni oder Tagliatelle verwendet. In einigen Rezepten werden auch Spaghetti oder andere Pastasorten genannt. Das Gemüse besteht üblicherweise aus Zwiebeln, Karotten, Sellerie und Knoblauch, die als Sofrito angebraten werden. Dieses Gemüse bildet die Aromabasis für das Gericht.

In einigen Rezepten wird zusätzlich Guanciale oder Speck verwendet, um dem Gericht mehr Geschmack zu verleihen. Wer jedoch ein vegetarisches oder veganes Gericht zubereiten möchte, kann diese Zutat weglassen. In solch einem Fall bleibt das Gericht trotzdem nahrhaft und lecker.

Gewürze und Aromatik

Um die Aromen zu intensivieren, werden in den Rezepten oft Lorbeerblätter, Rosmarin, Salbei, Petersilie, Pfeffer, Salz und scharfer Paprika oder Chili verwendet. In einigen Fällen wird auch Parmesankäse oder Pecorino-Käse als Topping serviert, um dem Gericht einen zusätzlichen Geschmack zu verleihen.


Zubereitungsschritte

Die Zubereitung von Pasta e fagioli umfasst mehrere Schritte, die in verschiedenen Rezepten etwas variieren können, aber im Wesentlichen folgende Phasen beinhalten:

1. Bohnen einweichen und kochen

Die getrockneten Bohnen werden über Nacht eingeweicht. Danach werden sie abgespült und in ungesalzenem Wasser gekocht. Die Kochzeit variiert je nach Bohnensorte, liegt aber bei etwa 30 Minuten. Danach können die Bohnen beiseite gestellt werden.

2. Gemüse anbraten

In einem separaten Topf wird Olivenöl erhitzt, in dem Zwiebeln, Karotten, Sellerie und Knoblauch angebraten werden, bis das Gemüse weich ist. Dieses Sofrito bildet die Grundlage für den Geschmack des Gerichts.

3. Tomaten und Gewürze hinzufügen

Die angebratenen Zutaten werden mit gehackten Tomaten, Lorbeerblättern, Salbei oder Rosmarin sowie Gewürzen wie Salz, Pfeffer und scharfer Paprika vermischt. Diese Mischung köchelt einige Minuten, um die Aromen zu intensivieren.

4. Brühe und Bohnen zugeben

Eine Gemüsebrühe oder ein Glas Wasser wird zum Topf hinzugefügt, um die Flüssigkeit zu erhöhen. Die bereits gekochten Bohnen werden dann hinzugegeben und alles köchelt etwa 20 Minuten. In einigen Rezepten wird empfohlen, vor der Zubereitung eine separate Gemüsebrühe anzusetzen, um den Geschmack weiter zu intensivieren.

5. Pasta garen

Schließlich wird die Pasta direkt in den Bohnen-Tomatensud gegart. Dazu wird etwas Wasser oder Gemüsebrühe hinzugefügt, um den Garprozess zu ermöglichen. Sobald die Pasta den gewünschten Garpunkt erreicht hat, ist das Gericht servierbereit.


Regionale und familiäre Variationen

Die Zubereitung von Pasta e fagioli variiert stark zwischen den italienischen Regionen und Familien. In einigen Regionen wird das Gericht als Suppe serviert, während es in anderen als cremiger Eintopf bereitet wird. In den Abruzzen, beispielsweise, wird Pasta e fagioli oft als „Sagnette e fagioli della mamma“ gekocht – eine Variante, bei der Pastateig aus Mehl und Ei hergestellt wird. In anderen Regionen wird stattdessen gekaufte Pasta verwendet.

Ein weiteres Beispiel ist die Verwendung von Bohnen: In einigen Rezepten wird ausschließlich eine Sorte wie weiße Bohnen verwendet, während andere ein Mix aus verschiedenen Bohnensorten bevorzugen. In einigen Fällen wird die Hälfte der Bohnen püriert, um eine cremige Sauce zu erzeugen. Dies ist besonders bei der Sugo-Variante des Gerichts zu finden.

Ein weiteres charakteristisches Merkmal ist die Verwendung von Guanciale oder Speck. Dieses Aromakomponent ist in einigen Rezepten unverzichtbar, während in anderen Rezepten komplett darauf verzichtet wird, um das Gericht vegetarisch oder vegan zu gestalten.


Vegetarische und vegane Optionen

Pasta e fagioli ist grundsätzlich ein Gericht, das ohne tierische Produkte zubereitet werden kann. In vielen Rezepten wird Guanciale oder Speck verwendet, was jedoch weggelassen werden kann, um das Gericht vegetarisch oder vegan zu machen. In solch einem Fall bleibt das Gericht dennoch nahrhaft und lecker, da Bohnen eine gute Quelle für Proteine und Ballaststoffe sind.

Für vegane Varianten können auch pflanzliche Alternativen wie Tempeh oder Tofu verwendet werden. In einigen Fällen wird auch ein Topping aus geriebenem Käse oder Pecorino-Käse serviert, was jedoch bei veganen Gerichten weggelassen werden kann.


Verwendung von Dosenbohnen

Neben getrockneten Bohnen können auch Dosenbohnen verwendet werden, um die Zubereitung zu vereinfachen. Dosenbohnen müssen nicht eingeweicht oder vorgekocht werden, was die Vorbereitungsdauer erheblich verkürzt. In einigen Rezepten wird empfohlen, die Dosenbohnen abzuwaschen und abzutropfen, bevor sie in den Topf gegeben werden.

Einige Quellen empfehlen, die Bohnen aus der Dose mit etwas Brühe oder Wasser zu pürieren, um eine cremige Konsistenz zu erzielen. Dies ist besonders bei der Sugo-Variante des Gerichts von Vorteil.


Rezept für Pasta e fagioli

Hier ist ein Rezept für Pasta e fagioli, das sich auf mehrere der in den Quellen genannten Rezepte stützt:

Zutaten (für 2 Portionen)

  • 200 g getrocknete weiße Bohnen (über Nacht eingeweicht) oder 400 g Dosenbohnen
  • 100 g kleine Pasta (z. B. Ditalini, Maccheroni)
  • 1 mittelgroße Zwiebel, fein gehackt
  • 1 Karotte, gewürfelt
  • 1 Selleriestange, gewürfelt
  • 2 Knoblauchzehen, fein gehackt
  • 400 g gehackte Tomaten (Dose)
  • 1 Liter Gemüsebrühe
  • 3 EL Olivenöl
  • 1 Lorbeerblatt
  • Salz und Pfeffer nach Geschmack
  • Frische Petersilie oder Basilikum (zum Garnieren)
  • Parmesankäse (optional)

Zubereitung

  1. Bohnen einweichen und kochen:
    Die getrockneten Bohnen über Nacht in kaltem Wasser einweichen. Danach abspülen und in ungesalzenem Wasser etwa 30 Minuten kochen. Falls Dosenbohnen verwendet werden, diese nur abwaschen und abtropfen lassen.

  2. Gemüse anbraten:
    In einem Topf 3 EL Olivenöl erhitzen. Zwiebel, Karotte, Sellerie und Knoblauch darin glasig dünsten. Dieses Sofrito bildet die Grundlage für die Aromatik des Gerichts.

  3. Tomaten und Gewürze hinzufügen:
    Die gehackten Tomaten, Lorbeerblatt, Salz, Pfeffer und scharfen Paprika oder Chili hinzufügen. Alles einige Minuten köcheln lassen.

  4. Brühe und Bohnen zugeben:
    Die Gemüsebrühe und die gekochten Bohnen in den Topf geben. Alles ca. 20 Minuten köcheln lassen.

  5. Pasta garen:
    Die kleine Pasta in den Bohnen-Tomatensud geben und direkt darin garen. Einige Tropfen Wasser oder Gemüsebrühe hinzufügen, falls nötig. Die Pasta garen, bis sie den gewünschten Garpunkt erreicht hat.

  6. Garnieren und servieren:
    Mit gehackter Petersilie oder Basilikum sowie geriebenem Parmesankäse servieren.


Tipps für die Zubereitung

  • Einweichzeit für Bohnen:
    Getrocknete Bohnen sollten mindestens 8 Stunden in kaltem Wasser einweichen. Dies verkürzt die Kochzeit und macht die Bohnen bekömmlicher.

  • Kochzeit für Bohnen:
    Die Kochzeit variiert je nach Bohnensorte. In der Regel benötigen getrocknete Bohnen etwa 30 Minuten, wenn sie vorgekocht wurden. Dosenbohnen können direkt verwendet werden.

  • Pasta wählen:
    Für Pasta e fagioli eignet sich am besten kleine Pasta wie Ditalini, Maccheroni oder Tagliatelle. Diese Pastasorhmen passen gut zum Bohnen-Tomatensud und werden durch das Kochen cremig.

  • Brühe vorbereiten:
    Eine separate Gemüsebrühe anzusetzen kann den Geschmack des Gerichts weiter intensivieren. Dafür einfach Karotten, Sellerie, Zwiebeln, Lorbeer und alle anderen verfügbaren Zutaten in Wasser kochen.

  • Aromatisierung durch Gewürze:
    Gewürze wie Salz, Pfeffer, Rosmarin, Salbei, Petersilie und scharfer Paprika oder Chili sorgen für eine harmonische Geschmackskomposition.

  • Käse oder Pecorino:
    Geriebener Parmesankäse oder Pecorino-Käse können als Topping serviert werden, um dem Gericht einen zusätzlichen Geschmack zu verleihen.


Zusammenfassung

Pasta e fagioli ist ein traditionelles italienisches Gericht, das aus Bohnen, Pasta, Gemüse und Gewürzen besteht. Es wird in verschiedenen Varianten zubereitet, wobei die Zubereitung stark von der Region und den persönlichen Vorlieben abhängt. In einigen Rezepten wird Guanciale oder Speck verwendet, während andere vegetarische oder vegane Optionen bevorzugen. Die Zubereitung ist einfach und erfordert nur wenige Zutaten, was das Gericht besonders attraktiv macht.

Die Verwendung von getrockneten oder Dosenbohnen, sowie verschiedene Pastasorten und Gewürze ermöglichen eine Vielzahl an Variationen. Pasta e fagioli eignet sich sowohl als Suppe als auch als cremiger Eintopf und ist ein nahrhaftes und leckeres Gericht für die kalte Jahreszeit.


Quellen

  1. Genussregion Tirol
  2. Expedition Abruzzen
  3. Kristinas Notizblog
  4. Cooking Italy

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