Pasta aus Bohnen selbst machen – Rezepte, Tipps und Variationen

Einleitung

Die Kombination aus Bohnen und Pasta ist ein klassisches Gericht aus der italienischen Küche. Es wird oft als Pasta e fagioli bezeichnet und vereint die nahrhafte, sättigende Qualität von Hülsenfrüchten mit der Vielfalt und Vielgestaltigkeit der italienischen Nudeln. Ob als deftiger Eintopf oder als cremige Variante mit Tomaten- und Gemüsesauce – Pasta aus Bohnen eignet sich hervorragend für kalte Tageszeiten, ist einfach zuzubereiten und bietet Raum für kreative Variationen.

Basierend auf den bereitgestellten Quellen lässt sich feststellen, dass die Zubereitung des Gerichts stark variieren kann. Während in den Abruzzen die sogenannten Sagnette e fagioli bevorzugt werden, wird in anderen Regionen wie der Lombardei oder der Toskana eine breite Palette an Pastasorten eingesetzt. Ebenso variiert die Verwendung von Zutaten wie Guanciale, Olivenöl, Tomatenmark oder Gewürzen je nach regionaler Tradition oder persönlichen Vorlieben.

In diesem Artikel werden die verschiedenen Aspekte der Zubereitung von Pasta aus Bohnen detailliert beschrieben. Dazu gehören die Vorbereitung der Bohnen, die Zubereitung des Eintopfes oder der Sauce, sowie Tipps zur Verwendung von frischen oder getrockneten Zutaten. Zudem werden regionale Varianten wie die Ligurische Pasta oder die abruzzische Sagnette e fagioli beleuchtet, um ein umfassendes Bild des Gerichts zu geben.


Vorbereitung der Bohnen

Die Bohnen bilden die Grundlage des Gerichts und sind entscheidend für die Geschmacksvielfalt und die Konsistenz. Sie können entweder frisch, aus der Dose oder getrocknet verwendet werden. In den Abruzzen wird oft auf getrocknete Bohnen zurückgegriffen, während in anderen Regionen auch Dosenbohnen gelegentlich verwendet werden.

Getrocknete Bohnen einweichen

Getrocknete Bohnen benötigen vor der Zubereitung ein Weichwerden im Wasser. Laut den Rezepten in den Abruzzen sollten die Bohnen über Nacht in kaltem Wasser einweichen. Danach werden sie abgesiebt, abgespült und in ungesalzenem Wasser etwa 30 Minuten abgekocht. Dieser Vorgang verkürzt die Kochzeit und macht die Bohnen bekömmlicher.

Die Einweichung ist nicht zwingend notwendig, wenn stattdessen Dosenbohnen verwendet werden. In solchen Fällen kann der Vorkochvorgang ebenfalls weggelassen werden.

Bohnen kochen

Nach dem Einweichen werden die Bohnen in Wasser oder Gemüsebrühe gekocht. Laut einem Rezept aus den Abruzzen sollten die Bohnen etwa 30 Minuten lang gekocht werden. Bei der Verwendung von Dosenbohnen ist dies oft nicht erforderlich, da sie bereits vorgekocht sind.

Bohnen als Superfood

Bohnen zählen heute zu den sogenannten „Superfoods“. Sie enthalten viele Ballaststoffe, Proteine und haben antioxidative Eigenschaften. Zudem sind sie ein günstiger und nahrhafter Ersatz für Fleisch. Früher als „Arme-Leute-Essen“ bezeichnet, sind Bohnen heute ein fester Bestandteil der gesunden Ernährung.


Die Zubereitung des Eintopfs

Der Eintopf ist die einfachste Form des Gerichts. Er besteht aus Bohnen, Gemüse, Tomaten und Pasta, alles in einem Topf gekocht. Der Vorteil dieser Variante ist, dass sie schnell zuzubereiten ist und keine aufwendige Zubereitung erfordert.

Sofritto – die italienische Grundlage

Ein zentraler Bestandteil der italienischen Küche ist das sogenannte Sofritto. Es besteht aus fein gehacktem Zwiebel, Sellerie und Karotte, die in Olivenöl sanft angebraten werden. Dieses Gemüsegemisch gibt dem Gericht eine aromatische Grundlage und kann als Ausgangspunkt für viele andere italienische Gerichte dienen.

Zu den Zutaten können optional Knoblauch oder Guanciale hinzugefügt werden. Guanciale ist ein luftgetrockneter, nicht geräucherter Speck, der dem Gericht zusätzlichen Geschmack verleiht. Er kann durch Speck ersetzt werden, oder – wenn gewünscht – ganz weggelassen werden. In diesem Fall ist das Gericht vegetarisch und sogar vegan.

Bohnen und Tomaten einfügen

Nachdem das Sofritto fertig ist, werden die abgekochten Bohnen, Schältomaten, Rosmarin und Lorbeerblatt hinzugefügt. Danach köchelt das Gericht etwa 20 Minuten. Nach Geschmack kann es mit Salz, Pfeffer und Peperoncino abgeschmeckt werden.

Pasta garen

Die Pasta wird direkt im Bohnen-Tomatensud gegart. Dazu wird entweder Wasser oder – besser – Gemüsebrühe hinzugefügt. Die Nudeln sollten in dem Sud bis zum gewünschten Garzustand garen. Der Garprozess wird durch die Stärke der Pasta unterstützt, die sich im Sud löst und den Eintopf cremig macht.

Ein Tipp aus einem der Rezepte ist, die Gemüsebrühe bereits vorher in einem separaten Topf mit Karotten, Sellerie, Zwiebeln und Lorbeer anzusetzen. Dies sorgt für eine intensivere Geschmackskomponente. Alternativ kann auch Fertigbrühe verwendet werden.


Cremige Variante mit Sauce

Eine weitere Variante von Pasta aus Bohnen ist die cremige Sauce. Sie eignet sich besonders gut für diejenigen, die einen aufwendigeren Geschmack genießen möchten. Hierbei werden Bohnen in eine Sauce verarbeitet, die mit Tomatenmark, Gemüse oder Tomatensauce angereichert wird.

Bohnen pürieren

In dieser Variante werden die Bohnen entweder zur Hälfte oder vollständig püriert, um eine sämige Konsistenz zu erzielen. Laut einem der Rezepte kann man entweder nur weiße Bohnen oder eine Mischung aus verschiedenen Bohnensorten verwenden. Die Püreierung erfolgt mit einem Stabmixer oder in der Küchenmaschine.

Sauce zubereiten

Die Sauce wird aus Schältomaten, Tomatenmark, Salbei, Knoblauch, Zwiebeln, Karotten und Sellerie hergestellt. Zunächst wird das Sofritto in Olivenöl angebraten, danach werden die Bohnen und die anderen Zutaten hinzugefügt. Mit Salz, Pfeffer, scharfer Paprika oder Chili wird die Sauce abgeschmeckt. Es ist empfehlenswert, die Sauce mindestens 30 Minuten köcheln zu lassen, bis sie eine cremige Konsistenz hat.

Pasta servieren

Nachdem die Sauce fertig ist, wird die Pasta separat gekocht und dann in die Sauce gemischt. Alternativ kann die Pasta auch direkt in die Sauce gegart werden, wodurch sie den Geschmack intensiver aufnimmt. In manchen Rezepten wird auch Parmesan hinzugefügt, um die Sauce zu verfeinern.


Regionale Variationen

Sagnette e fagioli aus den Abruzzen

In den Abruzzen wird das Gericht oft als Sagnette e fagioli bezeichnet. Die Sagnette sind quadratische, flache Nudeln, die traditionell mit Bohnen gekocht werden. Die italienischen Abruzzen sind auch bekannt für den Anbau von Safran, insbesondere in der Navelli Hochebene. Das Gericht ist ein symbolisches Rezept der Region und wird oft im Herbst und Winter serviert.

Ligurische Pasta mit Bohnen

In der ligurischen Variante wird Pasta mit frischen Bohnen und Kartoffeln gekocht. Ein zentraler Bestandteil ist hier das Pesto. Es wird empfohlen, das Pesto selbst herzustellen, um den Geschmack optimal zu erhalten. Die Bohnen werden halbiert, die Kartoffeln in dünne Scheiben geschnitten und alles zusammen mit der Pasta in einer Tomaten- oder Gemüsesauce gekocht.

Verschiedene Pastasorten

Ein weiterer Aspekt der regionalen Variationen ist die Verwendung verschiedener Pastasorten. Während in den Abruzzen die Sagnette bevorzugt werden, eignen sich in anderen Regionen Spaghetti, Tagliatelle, Penne oder Farfalle. Die Wahl der Pastasorte kann individuell nach Geschmack und Optik getroffen werden.


Kreative Variationen und Tipps

Die Zubereitung von Pasta aus Bohnen bietet viel Raum für kreative Variationen. Es ist erlaubt, was schmeckt, und jedes Rezept kann individuell angepasst werden. Einige Tipps, um die Kreativität zu fördern, sind:

  • Mehrere Pastasorten verwenden: Die Kombination aus verschiedenen Nudeln in einem Topf kann die Konsistenz und den Geschmack bereichern.
  • Fleisch hinzufügen: Guanciale oder Speck können dem Gericht zusätzlichen Geschmack verleihen. Auch andere Fleischsorten wie Hähnchen oder Wurst können hinzugefügt werden.
  • Gewürze variieren: Neben Rosmarin, Lorbeerblatt und Peperoncino können auch Oregano, Basilikum oder Thymian verwendet werden.
  • Weine servieren: Laut einem der Rezepte eignet sich ein Glas Montepulciano d’Abruzzo gut zum Gericht. Er hat einen leichten, fruchtigen Geschmack, der mit den Aromen harmoniert.

Vorteile von selbstgemachter Pasta

Ein weiterer Aspekt, der in den Rezepten erwähnt wird, ist die Verwendung von selbstgemachter Pasta. In den Abruzzen wird oft Pastateig aus Mehl und Ei hergestellt. Die Faustregel lautet: 100 Gramm Mehl und 1 Ei pro Person. Selbstgemachte Pasta hat einen feineren Geschmack und eine bessere Konsistenz. Sie eignet sich besonders gut in Kombination mit Bohnen, da sie die Aromen intensiver aufnimmt.

Selbstgemachte Pasta ist nicht zwingend erforderlich, denn auch gekaufte Nudeln können verwendet werden. In diesem Fall ist Pasta e fagioli immer noch ein nahrhaftes und deftiges Gericht, das sich besonders für kalte Tageszeiten eignet.


Tabelle: Zutaten und Zubereitung für 2 Personen

Zutat Menge
Getrocknete Bohnen 300 g
Pasta 200 g
Knoblauchzehe 1 Stk.
Zwiebel 1 Stk.
Karotte 1 Stk.
Sellerie 1 Stk.
Schältomaten (in Dose) 1 Dose
Wasser oder Gemüsebrühe 1 Glas
Rosmarin 1 Prise
Lorbeerblatt 1 Stück
Olivenöl ca. 2 EL
Salz, Pfeffer, Peperoncino nach Geschmack
Guanciale / Speck optional
Parmesan / Pecorino-Käse zum Würzen

Zubereitung:

  1. Die Bohnen über Nacht einweichen, abspülen und abkochen (ca. 30 Minuten).
  2. Zwiebel, Karotte, Sellerie und Knoblauch in Olivenöl glasig dünsten (Sofritto).
  3. Bohnen, Schältomaten, Rosmarin und Lorbeerblatt hinzufügen und 20 Minuten köcheln lassen.
  4. Pasta hinzufügen und in dem Sud garen. Mit Wasser oder Gemüsebrühe auffüllen.
  5. Mit Salz, Pfeffer und Peperoncino abschmecken.
  6. Vor dem Servieren mit geriebenem Käse bestreuen.

Zusammenfassung

Pasta aus Bohnen ist ein nahrhaftes, vielfältiges Gericht, das sich sowohl als Eintopf als auch als cremige Variante zubereiten lässt. Es eignet sich besonders gut für kalte Tageszeiten und kann nach persönlichen Vorlieben individuell angepasst werden. Die Zubereitung ist einfach und erfordert keine aufwendigen Vorbereitungen. Zutaten wie Guanciale, Olivenöl, Tomaten oder Gewürze können optional hinzugefügt werden, um den Geschmack zu verfeinern.

Die regionalen Variationen zeigen, dass es keine eindeutige Form des Gerichts gibt. Jede Region und jede Familie hat ihre eigene Version, die auf lokale Zutaten und Geschmacksspielarten zurückgeht. Ob Sagnette e fagioli aus den Abruzzen, Pasta mit Bohnen aus Süditalien oder die Ligurische Pasta mit Pesto – alle Varianten haben eines gemeinsam: Sie sind lecker, gesund und einfach zuzubereiten.

Mit diesem Artikel haben wir einen umfassenden Überblick über die Zubereitung, die Zutaten und die kreativen Möglichkeiten von Pasta aus Bohnen gegeben. Probieren Sie es aus und entwickeln Sie Ihr eigenes Rezept – denn wie ein Zitat aus den Abruzzen sagt: „Das einzig wahre Rezept für Pasta e fagioli gibt es nicht. Es variiert nicht nur von Region zu Region, sondern auch von Dorf zu Dorf.“


Quellen

  1. Expedition Abruzzen – Rezept für selbstgemachte Pasta e fagioli
  2. Kristinas Notizblog – Pasta e fagioli – Pasta mit Bohnen
  3. Maria Es Schmeckt Mir – Rezept für ligurische Pasta

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