Grüne Bohnen blanchieren: Tipps, Techniken und Rezept-Ideen

Grüne Bohnen sind ein beliebtes Gemüse in vielen Küchen und bieten eine Vielzahl von Verwendungsmöglichkeiten. Ob als Beilage, Hauptgericht oder Bestandteil von Eintöpfen und Salaten – grüne Bohnen überzeugen durch ihren milden Geschmack und ihre knackige Textur. Um die Bohnen optimal zu verarbeiten und ihre Qualität zu bewahren, ist das Blanchieren ein unverzichtbarer Schritt. Dieser Artikel erklärt detailliert, wie grüne Bohnen blanchiert werden, welche Vorteile diese Technik bietet und wie die blanchierten Bohnen in verschiedenen Rezepten eingesetzt werden können.


Was ist das Blanchieren?

Blanchieren ist ein kulinarisches Verfahren, bei dem Gemüse kurz in kochendes Wasser gegeben und anschließend in Eiswasser abgekühlt wird. Bei grünen Bohnen hat das Blanchieren mehrere Vorteile:

  • Es hilft, das Enzym Phasin abzutöten, der in rohen Bohnen vorkommt und bei Verzehr giftig sein kann.
  • Das Blanchieren hält die grüne Farbe der Bohnen.
  • Es entzieht dem Gemüse überschüssige Enzyme, was die Haltbarkeit erhöht, besonders bei der Einfrierung.
  • Es macht die Bohnen etwas weicher, wodurch sie sich besser für weiteres Kochen eignen.

Dieser Vorgang ist insbesondere dann wichtig, wenn grüne Bohnen vor dem Einfrieren behandelt werden. Allerdings ist es auch möglich, rohe Bohnen direkt einzufrieren, wobei das Blanchieren empfohlen wird, um die Qualität der Bohnen nach dem Auftauen zu verbessern.


Wie blanchiert man grüne Bohnen?

Das blanchieren von grünen Bohnen folgt einem klaren Ablauf, der in mehreren Schritten durchgeführt wird:

  1. Vorbereiten der Bohnen

    • Waschen Sie die Bohnen gründlich unter kaltem Wasser.
    • Schneiden Sie die Enden ab, falls nötig.
    • Falls die Bohnen Fäden haben, entfernen Sie diese vorsichtig mit einem Küchenmesser oder einer Teigkarte.
  2. Kochen des Wassers

    • Füllen Sie einen großen Kochtopf mit Wasser.
    • Salzen Sie das Wasser entsprechend dem Rezept (etwa 1 Teelöffel Salz pro Liter Wasser).
    • Bringen Sie das Wasser zum Kochen.
  3. Blanchieren der Bohnen

    • Geben Sie die Bohnen in das kochende Wasser.
    • Blanchieren Sie die Bohnen für etwa 1 bis 2 Minuten, bis sie leicht zart, aber immer noch knackig sind.
  4. Abkühlen der Bohnen

    • Heben Sie die Bohnen mit einer Schaumkelle oder einem Sieb aus dem kochenden Wasser.
    • Tauchen Sie sie unverzüglich in eine Schüssel mit Eiswasser, um den Garprozess zu stoppen.
    • Lassen Sie die Bohnen für ein paar Minuten im Eiswasser abkühlen.
    • Gießen Sie die Bohnen in ein Sieb, um überschüssiges Wasser abzutropfen.

Nachdem die Bohnen blanchiert wurden, können sie entweder direkt weiterverarbeitet oder eingefroren werden.


Vorteile des Blanchierens

1. Sicherheit durch Phasin-Abbau

Grüne Bohnen enthalten Phasin, ein giftiges Enzym, das bei rohem Verzehr zu Magen-Darm-Beschwerden führen kann. Durch das Blanchieren wird Phasin abgebaut, was die Bohnen sicherer für den menschlichen Verzehr macht.

2. Farbe und Geschmack erhalten

Das Blanchieren hält die grüne Farbe der Bohnen und verhindert, dass sie nach dem Einfrieren oder weiteren Kochen blass oder matschig werden. Gleichzeitig bleibt der milde Geschmack der Bohnen erhalten.

3. Erhöhung der Haltbarkeit

Blanchierte Bohnen sind ideal für das Einfrieren, da das Blanchieren Enzyme deaktiviert, die das Gemüse nach dem Einfrieren weiter garen lassen würden. Dies verhindert, dass die Bohnen nach dem Auftauen matschig oder verfärbt sind.

4. Einfachere Weiterverarbeitung

Blanchierte Bohnen sind etwas weicher und lassen sich daher besser in weiteren Gerichten verwenden. Sie können beispielsweise in Suppen, Eintöpfen oder als Beilage serviert werden.


Einfrieren von grünen Bohnen

Ein weiterer Vorteil des Blanchierens ist, dass es das Einfrieren der Bohnen erleichtert. Wenn Bohnen blanchiert und eingefroren werden, bleiben sie knackig und behalten ihre Farbe. Es gibt zwei Hauptmethoden, um grüne Bohnen einzufrieren:

1. Auf Backpapier auslegen und einfrieren

  • Legen Sie die blanchierten Bohnen auf ein Backblech mit Backpapier.
  • Stellen Sie das Blech in den Gefrierschrank.
  • Einfrieren Sie die Bohnen, bis sie fest gefroren sind.
  • Anschließend können sie in ein verschlossenes Gefrierbehältnis oder in Gefrierbeutel gegeben werden.

2. Direktes Einfrieren in Behältern

  • Gießen Sie die blanchierten Bohnen in ein verschlossenes Gefrierbehältnis.
  • Achten Sie darauf, dass das Behältnis nicht vollständig gefüllt ist, damit das Gefrieren optimal funktioniert.

3. Direktes Einfrieren roher Bohnen

  • Es ist auch möglich, grüne Bohnen ohne vorheriges Blanchieren einzufrieren.
  • Waschen Sie die Bohnen gründlich und entfernen Sie die Enden.
  • Legen Sie sie auf ein Backblech aus und einfrieren Sie sie.
  • Danach können sie in ein Gefrierbehältnis übertragen werden.

Beim Auftauen und Verarbeiten von eingefrorenen Bohnen sollten sie immer nochmals aufgekocht oder in Suppen und Eintöpfen verwendet werden, um sicherzustellen, dass Phasin vollständig abgebaut ist.


Rezept-Ideen mit grünen Bohnen

Grüne Bohnen sind vielseitig einsetzbar und eignen sich für eine Vielzahl von Gerichten. Im Folgenden sind einige Rezept-Ideen zusammengestellt, die blanchierte grüne Bohnen enthalten.


1. Butterbohnenrezept

Zutaten:

  • 200 g grüne Bohnen
  • 1 Teelöffel Salz
  • 3 Prisen Pfeffer
  • 50 g Butter

Zubereitung:

  1. Die Bohnen in kaltem Wasser waschen und trocken legen.
  2. Die Enden abschneiden und die Bohnen in Stücke schneiden.
  3. Einen Topf mit Wasser füllen, salzen und zum Kochen bringen.
  4. Die Bohnen in das kochende Wasser geben und für 1–2 Minuten blanchieren.
  5. Die Bohnen anschließend in kaltem Wasser abkühlen lassen.
  6. Die Butter in einer Pfanne erwärmen und die Bohnen hinzufügen.
  7. Die Bohnen in der Butter schwenken, bis sie goldbraun und weich sind.
  8. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Tipp: Die Butterbohnen eignen sich hervorragend als Beilage zu Fleisch- oder Fischgerichten.


2. Grüne Bohnen mit Tomaten

Zutaten:

  • 500 g feine grüne Bohnen
  • 2 Knoblauchzehen
  • 3 Strauchtomaten
  • 2 Esslöffel Haselnusskerne
  • 3 Esslöffel Butter
  • Meersalz, Pfeffer

Zubereitung:

  1. Die Bohnen waschen, putzen und in kochendem Salzwasser für 2–3 Minuten blanchieren.
  2. Die Bohnen anschließend in kaltem Wasser abschrecken und gut abtropfen lassen.
  3. Den Knoblauch schälen und in feine Scheiben schneiden.
  4. Die Tomaten waschen, halbieren, Stielansatz und Kerne entfernen, und in Würfel schneiden.
  5. In einer Pfanne die Butter erhitzen und die Knoblauchscheiben darin andünsten.
  6. Die Tomatenwürfel hinzufügen und mitdünsten.
  7. Die blanchierten Bohnen in die Pfanne geben und mit den Tomaten vermengen.
  8. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
  9. Die Haselnusskerne in einer Pfanne rösten und über die Bohnen streuen.

Tipp: Dieses Gericht eignet sich gut als Hauptgericht oder Beilage zu Reis.


3. Ofenrezept – Grüne Bohnen als Hauptgericht

Zutaten:

  • 500 g Kartoffeln, geviertelt
  • 1 Esslöffel Rapsöl
  • 1 Prise Salz
  • 400 g grüne Bohnen
  • 2 Zwiebeln, in feine Streifen geschnitten
  • 1 Esslöffel Sesam
  • 1 Prise Salz

Zubereitung:

  1. Die Kartoffeln mit etwas Öl und Salz würzen und in eine Ofenschale geben.
  2. Im Ofen bei etwa 210 °C goldbraun backen (ca. 20 Minuten).
  3. In der Zwischenzeit die Bohnen in kochendem Wasser gar kochen (ca. 10 Minuten).
  4. Die Zwiebeln mit Öl, Salz und Pfeffer vermengen und mit den Bohnen mischen.
  5. Die Bohnenmischung zu den Kartoffeln geben und für 10 Minuten mitbacken.
  6. Vor dem Servieren Sesam über die Bohnen streuen.

Tipp: Dieses Gericht kann auch mit TK-Bohnen zubereitet werden. Achten Sie darauf, dass die Bohnen nicht zu weich gekocht werden.


4. Marokkanischer grüne Bohnen-Eintopf mit Zimtnote

Zutaten:

  • 250 g frische grüne Bohnen
  • 2 helle Zwiebeln
  • 2 Knoblauchzehen
  • 2 Rispentomaten
  • ½ Tube Tomatenmark
  • 1 Liter Wasser
  • 3 Esslöffel frisch gehackte Petersilie
  • 1 Teelöffel frisch gehackter Ingwer
  • 1 Teelöffel feines Meersalz
  • 1 Teelöffel gemahlener Zimt
  • ½ Teelöffel ganzer Kreuzkümmel (Cumin)
  • ½ Teelöffel edelsüßes Paprikapulver
  • 1 Teelöffel getrocknetes Bohnenkraut

Zubereitung:

  1. Die Bohnen waschen und in kochendem Salzwasser blanchieren.
  2. Die Zwiebeln und Knoblauchzehen schälen und fein hacken.
  3. In einer großen Schüssel die Zwiebeln, Knoblauch und Tomaten andünsten.
  4. Tomatenmark und Wasser hinzufügen und alles gut vermengen.
  5. Die blanchierten Bohnen in die Mischung geben.
  6. Ingwer, Meersalz, Zimt, Kreuzkümmel, Paprikapulver und Bohnenkraut hinzufügen.
  7. Das Gericht für 20–30 Minuten köcheln lassen, bis die Bohnen weich sind.
  8. Vor dem Servieren Petersilie überstreuen.

Tipp: Dieser Eintopf passt gut zu Reis oder Weizenbrot.


Tipps zur Verwendung von grünen Bohnen

Grüne Bohnen sind in vielen Gerichten ein willkommener Bestandteil. Hier sind einige Tipps zur Verwendung:

  • Eintöpfe und Suppen: Bohnen sind ideal für Eintöpfe, Suppen und Soßen, da sie sich gut in die Sauce einfügen und die Konsistenz verbessern.
  • Beilagen: Butterbohnen oder gebratene Bohnen sind eine leckere Beilage zu Fleisch- oder Fischgerichten.
  • Salate: Brechbohnen eignen sich gut für Salate, da sie knackig bleiben und sich nicht schnell weich kochen.
  • Ofengerichte: Bohnen können in Ofengerichten wie Kartoffelbohnen oder Gemüseaufläufen verwendet werden.
  • Schnelle Gerichte: Bohnen lassen sich schnell verarbeiten und sind daher ideal für schnelle Gerichte wie Bohnen mit Tomaten oder Bohnen in der Pfanne.

Kategorisierung der Bohnensorten

Es gibt verschiedene Arten von grünen Bohnen, die sich in der Form, im Geschmack und in der Verwendung unterscheiden:

Bohnenart Beschreibung
Stangenbohnen Längliche, glatte Bohnen mit Fäden. Eignen sich gut für Eintöpfe.
Buschbohnen Kompakte Bohnen ohne Fäden. Ideal für Schmorgerichte.
Prinzessbohnen Kleine, runde Bohnen. Schmecken mild und eignen sich gut als Beilage.
Brechbohnen Rundliche Bohnen mit Fäden. Ideal für Salate, da sie knackig bleiben.
Kletterbohnen Längliche Bohnen, die oft als Schnittbohnen angeboten werden.

Aufbewahrung von grünen Bohnen

Grüne Bohnen sind empfindlich und sollten daher korrekt aufbewahrt werden, um ihre Qualität zu bewahren:

  • Frische Bohnen: Verderben innerhalb von 1–2 Tagen. Lagern Sie sie kühl und trocken.
  • Blanchierte Bohnen: Können bis zu 2–3 Tage im Kühlschrank aufbewahrt werden.
  • Eingefrorene Bohnen: Halten sich im Gefrierschrank bis zu 6–12 Monate, je nach Art der Aufbewahrung.

Nährwert und gesundheitliche Vorteile

Grüne Bohnen sind nahrhaft und enthalten eine Vielzahl von Vitaminen und Mineralstoffen:

Nährstoff Menge pro 100 g
Kalorien 37 kcal
Eiweiß 2,2 g
Fett 0,3 g
Kohlenhydrate 7,5 g
Ballaststoffe 3,4 g
Vitamin C 15 mg
Vitamin K 29 µg
Folsäure (Folat) 40 µg
Beta-Carotin 3 µg

Grüne Bohnen sind kalorienarm, aber reich an pflanzlichem Eiweiß und Ballaststoffen. Sie eignen sich daher besonders gut für eine gesunde, kalorienbewusste Ernährung. Die Ballaststoffe fördern die Darmgesundheit und sorgen für eine langanhaltende Sättigung.


Schlussfolgerung

Grüne Bohnen sind ein vielseitiges Gemüse, das sich in vielen Gerichten einsetzen lässt. Das Blanchieren ist ein wichtiger Schritt, der die Qualität der Bohnen erhält und sie für weitere Verarbeitung oder Einfrierung vorbereitet. Mit der richtigen Technik bleiben die Bohnen knackig, farbenfroh und nahrhaft. Ob als Beilage, Hauptgericht oder Eintopf – grüne Bohnen überzeugen durch ihren milden Geschmack und ihre leichte Verarbeitbarkeit. Mit den hier vorgestellten Rezepten und Tipps können grüne Bohnen in jede Küche integriert werden und leckere, gesunde Gerichte abliefern.


Quellen

  1. Scharfe Kochmesser – Grüne Bohnen
  2. Utopia – Wie lange kochen grüne und gelbe Bohnen
  3. Thomas Sixt – Butterbohnen Rezept
  4. Eismann – Bohnen einfrieren
  5. 15 Minuten Rezepte – Ofenrezept grüne Bohnen
  6. Madame Cuisine – Bohnen mit Tomaten
  7. Chefkoch – Grüne Bohnen

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