Rezepte und Zubereitungstipps für Bohnen mit Bohnenkraut

Bohnen mit Bohnenkraut sind ein klassisches Gericht, das in verschiedenen Regionen Deutschlands und darüber hinaus auf den Tisch kommt. Das pfeffrige Aroma des Bohnenkrauts kombiniert sich hervorragend mit der milden Süße der Bohnen, wodurch ein ausgewogenes Aromenprofil entsteht. In diesem Artikel werden verschiedene Rezeptvarianten, Zubereitungsmethoden und Tipps zur optimalen Geschmacksentfaltung vorgestellt. Die Rezepte stammen aus unterschiedlichen regionalen Traditionen und bieten dem Hobbykoch und Profi gleichermaßen Inspiration.


Bohnen und Bohnenkraut: Grundlagen und Aromakombination

Die Kombination von Bohnen und Bohnenkraut ist eine bewusste Wahl, da beide Zutaten harmonisch zusammenpassen. Bohnenkraut, auch als Bohnenwürze bezeichnet, ist eine pfeffrige, aromatische Pflanze, die oft in Bohnengerichten Verwendung findet. Sie verleiht dem Gericht eine leichte Schärfe und eine frische Note, die die milde Süße der Bohnen kontrastiert.

In den Rezepten, die im Folgenden beschrieben werden, wird Bohnenkraut entweder als frische Zutat in die Soße gegeben oder in Form von Bohnenkrautöl als Garnitur genutzt. Beide Varianten tragen zur Geschmacksvielfalt des Gerichts bei.


Rezept 1: Geschmorte Bohnen mit Bohnenkraut, Hummus, Feta und Zwiebeln

Dieses Rezept stammt aus einem Beitrag, der für einen Partner namens Nesmuk erstellt wurde. Es kombiniert Bohnen mit Hummus, Feta, Bohnenkraut und eingelegten Zwiebeln, wodurch ein vollwertiges vegetarisches Gericht entsteht. Es ist ideal für eine Mahlzeit ohne tierische Proteine und eignet sich gut als Hauptgericht.

Zutaten (für vier Personen)

Für die Bohnen:

  • 800 g dicke Bohnen (Kerne)
  • 200 g Butter
  • Salz
  • Einige Bohnenkrautblätter und Blüten (optional)
  • Ein paar eingelegte Zwiebeln
  • 50 g Feta

Für das Bohnenkrautöl:

  • 1 Handvoll Bohnenkraut
  • 100 ml Traubenkernöl (alternativ Rapsöl)

Für den Hummus:

  • 200 g Kichererbsen
  • 2 EL Tahini
  • 4 EL Olivenöl
  • 1 Knoblauchzehe
  • 1/2 Zitrone
  • 1–2 TL Rosenpaprika
  • 1 TL Cayenne-Pfeffer
  • 50 g Feta
  • Salz

Zubereitung

  1. Vorbereitung der Bohnen:
    Die dicken Bohnen werden in Wasser und Butter gegart. Dies sorgt für ein gutes Aroma und eine weiche Konsistenz. Während des Garens wird leicht salzen.

  2. Zubereitung des Hummus:
    Die Kichererbsen werden zunächst 8–12 Stunden in kaltem Wasser eingeweicht und anschließend etwa eine Stunde gekocht. Danach werden sie abgegossen.
    In einem Hochleistungsmixer werden die Kichererbsen mit Tahini, Feta, Olivenöl, Knoblauch, Rosenpaprika und Cayenne-Pfeffer verarbeitet, bis eine feine Paste entsteht. Abschließend wird das Hummus mit Salz und Zitronensaft abgeschmeckt.

  3. Vorbereitung des Bohnenkrautöls:
    Frisches Bohnenkraut wird mit Traubenkernöl in einem Mixer etwa 10 Minuten lang vermengt. Anschließend wird das Öl durch ein Sieb passiert und ist einsatzbereit.

  4. Garnierung:
    Auf einem Teller wird etwas Hummus verteilt, darauf Bohnen gelegt, Feta darauf gestreut, eingelegte Zwiebeln als Garnitur verteilt und schließlich mit Bohnenkrautblättern und Bohnenkrautöl beträufelt.


Rezept 2: Braune Bohnen mit Bohnenkraut

Dieses Rezept stammt aus der Region Schwäbische Alb und Bayerisch-Schwaben. Es ist ein traditionelles Rezept, das in Familien weitergegeben wird. Die Bohnen werden in eine braune Soße gegeben, die aus Zwiebel, Mehl, Lorbeerblatt, Nelken und Bohnenkraut besteht. Das Gericht wird typischerweise mit Apfelnudeln oder Fläda serviert.

Zutaten

  • 500 g Schnittbohnen oder Bohnenkerne
  • Salz
  • 2 EL Mehl
  • 50 g Fett oder Butterschmalz
  • Salzwasser
  • 1 Zwiebel
  • 1 Lorbeerblatt
  • 2 Nelken (nach Wunsch)
  • Essig nach Wunsch
  • etwas Bohnenkraut

Zubereitung

  1. Vorbereitung der Bohnen:
    Die Bohnen werden in schiefe Streifen geschnitten und in leichtem Salzwasser nicht zu weich gegart. Anschließend werden sie abgesieht.

  2. Vorbereitung der Soße:
    In einer Pfanne wird das Fett langsam zugegeben. Die Zwiebel wird kleingeschnitten und angedünstet. Anschließend wird sie mit Mehl bestäubt, um eine dunkle Einbrenne zu erhalten. Die Einbrenne wird mit dem Bohnenwasser aufgegossen, wodurch eine sämige Soße entsteht.

  3. Würzen der Soße:
    Der Soße werden Salz, Lorbeerblatt, Nelken (optional), Bohnenkraut und Essig hinzugefügt. Alles wird 20 Minuten langsam gekocht.

  4. Vervollständigen des Gerichts:
    Die Bohnen werden in die braune Soße gegeben und etwas nachgezogen. Das Gericht wird mit Apfelnudeln oder Fläda serviert.


Rezept 3: Birnen, Bohnen und Speck

Dieses Gericht stammt aus der Norddeutschen Region und ist ein typisches Spätsommerspezial. Es wird in der Zeit gegessen, in der Kochbirnen auf dem Markt erhältlich sind. Die Kombination aus Bohnen, Speck und Birnen ist ein traditionelles Gericht, das auf regionalen Zutaten basiert.

Zutaten

  • 4 Scheiben geräucherter Bauch
  • 1 Zwiebel
  • 500 g grüne Bohnen
  • 4–8 Kochbirnen
  • Einige Stiele Bohnenkraut
  • 400 g Kartoffeln
  • 1 Teelöffel Stärke

Zubereitung

  1. Vorbereitung der Zutaten:
    Die Zwiebel wird geschält und fein gehackt. Zusammen mit dem geräucherten Bauch wird sie in einen Topf gegeben. Mit etwa 1,5 Liter Wasser wird die Mischung zum Kochen gebracht. Danach wird die Temperatur reduziert, und die Mischung wird 15 Minuten weitergekocht.

  2. Vorbereitung der Bohnen und Birnen:
    In der Zwischenzeit werden die Birnen gewaschen, die Bohnen werden geputzt und in der Mitte durchgebrochen. Das Bohnenkraut wird kurz abgespült.

  3. Zusammenkochen:
    Alle Zutaten werden in den Topf zum Speck in die Brühe gegeben und weitere 25 Minuten bei mittlerer Hitze gekocht.

  4. Vorbereitung der Kartoffeln:
    In der Zwischenzeit werden die Kartoffeln geschält, klein geschnitten und in Salzwasser gar gekocht.

  5. Abschluss des Gerichts:
    Birnen, Bohnen, Speck und Bohnenkraut werden aus dem Topf entfernt. Die Stärke wird mit etwas kaltem Wasser verrührt und in die Brühe gegeben, um sie anzudicken. Anschließend wird die Soße mit Salz, Pfeffer und einem Spritzer Zitrone abgeschmeckt.


Rezept 4: Bohnengemüse mit Bohnenkraut und Sahnesauce

Dieses Rezept ist eine moderne Variante, die sich gut als Beilage oder Hauptgericht eignet. Es verwendet grüne Bohnen, Bohnenkraut und eine cremige Sahnesauce. Die Bohnen werden in Salzwasser gekocht, in eine Sahnesauce integriert und schließlich mit Bohnenkraut verfeinert.

Zutaten

  • Geputzte grüne Bohnen
  • Salz
  • Sahne mit Speisestärke
  • Salz, Pfeffer, Muskatnuss, Cayennepfeffer, Zucker
  • Bohnenkraut

Zubereitung

  1. Vorbereitung der Bohnen:
    Die Bohnen werden klein geschnitten und in kochendem Salzwasser bissfest gegart.

  2. Vorbereitung der Sahnesauce:
    Kalte Sahne wird mit Speisestärke vermischt. Anschließend wird die Sahne mit Salz, Pfeffer, frisch geriebener Muskatnuss, Cayennepfeffer und etwas Zucker verquirlt.

  3. Abschmecken der Sauce:
    Die Sahnesauce wird im Topf erhitzt und aufgekocht.

  4. Vervollständigen des Gerichts:
    Die Bohnen werden zur cremigen Sahnesauce gegeben und kurz aufgekocht. Das Bohnenkraut wird zupfen und klein geschnitten.

  5. Abschluss:
    Die Bohnen werden kurz vor dem Servieren mit Bohnenkraut verfeinert und abschmecken. Sie können entweder im Topf am Tisch serviert oder auf Teller angerichtet werden.


Tipps zur Zubereitung von Bohnen mit Bohnenkraut

  • Bohnen richtig garen:
    Grünbohnen sollten in Salzwasser gekocht werden, um ihr intensives Grün zu bewahren. Sie sollten bissfest bleiben, nicht zu weich werden. Bei späterer Verwendung kann man die Bohnen in Eiswasser abkühlen lassen.

  • Verwendung von Bohnenkraut:
    Bohnenkraut sollte nicht zu spät in die Soße gegeben werden, da es leicht verbrennen kann. Es verleiht dem Gericht eine leichte Schärfe und eine frische Note. Bergbohnenkraut aus dem eigenen Garten hat ein intensiveres Aroma als das handelsübliche Bohnenkraut.

  • Bohnenkrautöl:
    Bohnenkraut kann auch als Öl verarbeitet werden. Dazu wird frisches Bohnenkraut mit Traubenkernöl in einem Mixer gemischt und anschließend passiert. Dieses Öl kann als Garnitur auf dem Gericht verwendet werden.

  • Eingelegte Zwiebeln:
    Eingelegte Zwiebeln können dem Gericht eine süße Komponente verleihen. Sie können als Garnitur verwendet werden oder in die Soße gegeben werden.

  • Regionale Zutaten:
    In einigen Regionen werden Bohnen und Bohnenkraut direkt lokal angebaut. Das Färben des Gerichts mit regionalen Zutaten trägt zum Geschmack bei und unterstreicht die Herkunft des Gerichts.


Geschmackliche und kulinarische Vorteile

Die Kombination von Bohnen und Bohnenkraut bietet eine Vielzahl von Vorteilen:

  • Geschmackliche Balance:
    Bohnenkraut verleiht dem Gericht eine leichte Schärfe, die die milden Aromen der Bohnen kontrastiert. Dies schafft eine ausgewogene Geschmackskomposition.

  • Konsistenz:
    Bohnen haben eine weiche bis knackige Konsistenz, je nachdem, wie sie gegart werden. Sie passen gut zu cremigen Soßen oder einfachen Brühen.

  • Nährwert:
    Bohnen sind reich an Proteinen, Ballaststoffen und verschiedenen Vitaminen. Sie sind eine gute Alternative zu tierischen Proteinen und eignen sich für vegetarische oder veganen Speisepläne.

  • Flexibilität in der Zubereitung:
    Bohnen können in vielen Formen zubereitet werden: gebraten, gekocht, gedünstet, gefüllt oder fermentiert. Sie passen zu verschiedenen Soßen, Würzen und Garnituren.

  • Traditionelle Bedeutung:
    In einigen Regionen ist Bohnenkraut eine traditionelle Zutat, die in der regionalen Küche eine wichtige Rolle spielt. Sie wird oft in Bohnengerichten, Eintöpfen oder Suppen verwendet.


Anwendung in der modernen Küche

In der modernen Küche wird die Kombination von Bohnen und Bohnenkraut auf verschiedene Arten genutzt:

  • Vegetarische und vegane Gerichte:
    Bohnen sind eine ideale Zutat für vegetarische und vegane Gerichte. Sie können als Hauptbestandteil in Suppen, Eintöpfen oder Salaten verwendet werden.

  • Internationale Einflüsse:
    In internationalen Rezepten werden Bohnen oft mit Soßen aus anderen Kulturen kombiniert. Beispielsweise können sie mit einer Hummus- oder Tahini-Sauce serviert werden, was den Geschmack bereichert.

  • Garnituren und Desserts:
    In einigen Fällen werden Bohnen auch als Garnitur oder als Grundlage für Desserts verwendet. Sie können beispielsweise mit süßen Komponenten wie Früchten kombiniert werden.

  • Einfache und schnelle Zubereitung:
    Bohnen eignen sich gut für schnelle Mahlzeiten. Sie können in Salzwasser gekocht oder in Mikrowellen gebraten werden, was sie ideal für Alltag und Familienküche macht.


Schlussfolgerung

Bohnen mit Bohnenkraut sind ein vielseitiges Gericht, das in verschiedenen Formen und Zubereitungsweisen serviert werden kann. Sie passen sowohl zu traditionellen als auch zu modernen Gerichten und eignen sich hervorragend für vegetarische oder vegane Mahlzeiten. Die Kombination von Bohnen und Bohnenkraut bietet nicht nur geschmackliche Vorteile, sondern auch nahrhaftes Futter und eine gute Grundlage für kreative Kochexperimente. Ob in der Form von geschmorten Bohnen, Bohnensuppen oder Bohnenkrautöl – die Möglichkeiten sind zahlreich und bieten dem Hobbykoch und Profikoch gleichermaßen Inspiration.


Quellen

  1. Geschmorte Bohnen mit Bohnenkraut, Hummus, Feta und Zwiebeln
  2. Braune Bohnen-Rezept
  3. Birnen, Bohnen und Speck-Rezept
  4. Bohnenkraut mit Bohnengemüse-Rezept

Ähnliche Beiträge