Rezepte mit Bohnen und Bohnenkraut – Klassiker aus der deutschen Küche

Bohnen und Bohnenkraut zählen zu den traditionellen Zutaten vieler regionaler Gerichte in Deutschland. Sie verleihen Eintöpfen, Suppen und Speisen eine herbe, pikante Note und sind zudem gesundheitlich wertvoll. In der deutschen Küche, insbesondere in der traditionellen Landküche, spielen sie eine wichtige Rolle. Zahlreiche Rezepte vereinen Bohnen und Bohnenkraut, um Geschmack und Substanz zu verbinden.

In den nachfolgenden Abschnitten werden Rezepte und Zubereitungsmethoden vorgestellt, die sich aus den bereitgestellten Quellen ableiten. Dabei werden sowohl kreative wie auch traditionelle Ansätze beleuchtet, die jeweils ihre individuelle Note in das Gericht tragen. Die Rezepte sind in ihrer Ausführung unterschiedlich, von einfachen Eintöpfen bis hin zu mehrschichtigen Kreationen, die durch den Zusatz von Feta, Hummus oder Traubenkernöl bereichert werden.

Rezepte mit Bohnen und Bohnenkraut: Traditionelle Herangehensweisen

In der deutschen Kochkunst, insbesondere in regionalen Traditionen, hat sich Bohnenkraut als Aromakomponente etabliert. In mehreren Rezepten wird es entweder direkt als Beilage verwendet oder in Form von Ölen oder Pasten verarbeitet. Ein typisches Beispiel ist das „Rheinische Schnibbelbohneneintopf“-Rezept, das in Nordrhein-Westfalen als Kultklassiker gilt. Hier werden milchsauer vergorene Schnibbelbohnen mit getrocknetem Bohnenkraut kombiniert, um eine herbe, aber feine Aromatik zu erzeugen.

Ein weiteres Rezept, das Bohnenkraut in seiner natürlichen Form einsetzt, ist das Gericht aus der Region Dillingen. In diesem Fall wird das Kraut direkt in die Soße eingearbeitet, um die Bohnen mit einem pfeffrigen Aroma zu veredeln. Diese Form der Verarbeitung ist besonders typisch für die schwäbische Küche, wo Bohnenkraut oft als Aromakomponente in Eintöpfen und Suppen dient.

Bohnenkrautöl: Ein besonderes Aroma

In einem Rezept wird Bohnenkraut nicht nur roh verwendet, sondern auch in Form eines Öls verarbeitet. Dazu wird frisches Bohnenkraut mit Traubenkernöl in einem Mixer püriert und anschließend passiert. Das entstandene Bohnenkrautöl wird als finale Garnitur über ein Gericht aus Dicken Bohnen, Hummus, Feta und Zwiebeln verteilt. Der Vorteil dieser Zubereitungsart liegt darin, dass das Aroma des Krauts intensiv und gleichzeitig harmonisch in das Gericht integriert wird.

Ein weiterer Vorteil des Bohnenkrautöls ist die lange Haltbarkeit. Wenn es in ein Glas gefüllt und im Kühlschrank aufbewahrt wird, kann es über mehrere Wochen genutzt werden. Damit bietet es nicht nur einen aromatischen Zugewinn, sondern auch eine praktische Möglichkeit, das Kraut in verschiedenen Gerichten einzusetzen.

Dicke Bohnen: Ein Grundbestandteil

Dicken Bohnen, auch als Saubohnen, Ackerbohnen oder Favabohne bezeichnet, sind in mehreren Rezepten der Quellen zentraler Bestandteil. Sie zeichnen sich durch ihre festen Konsistenz und ihren feinen Geschmack aus. Zwar ist die Zubereitung aufwändiger, da die Bohnen aus ihrer Hülle geschält und von einem schützenden Häutchen befreit werden müssen, doch der Aufwand lohnt sich.

In einem der Rezepte werden die dicken Bohnen in Wasser und Butter gekocht, um ein gutes Aroma zu erzeugen. Dieses Verfahren verleiht den Bohnen eine cremige Textur und einen milderen Geschmack. In anderen Rezepten, wie beispielsweise dem norddeutschen Gericht aus Kochbirnen, Bohnen und Speck, werden die Bohnen in einer Brühe aus Wasser, Speck und Zwiebeln gekocht. Dieses Verfahren eignet sich besonders gut, um eine herzhafte, aber dennoch leichte Mahlzeit zu kreieren.

Hummus aus dicken Bohnen: Eine ungewöhnliche Kombination

Ein ungewöhnlicher, aber interessanter Aspekt in einem der Rezepte ist die Herstellung von Hummus aus dicken Bohnen. Normalerweise wird Hummus aus Kichererbsen hergestellt, doch in diesem Fall wird stattdessen eine Variante aus Dicken Bohnen zubereitet. Dazu werden die Bohnen nach dem Einweichen und Kochen mit Tahini, Olivenöl, Knoblauch, Zitrone, Rosenpaprika und Cayenne-Pfeffer vermischt. Ein kleiner Anteil Feta sorgt für zusätzlichen Geschmack.

Die Kombination von Hummus, Bohnen, Bohnenkraut, Zwiebeln und Feta ergibt ein vollwertiges vegetarisches Gericht, das sowohl in seiner Textur als auch in seiner Geschmacksskala vielseitig ist. Der Hummus verleiht dem Gericht eine cremige Konsistenz, während die Zwiebeln und das Bohnenkraut die Aromatik abrunden.

Norddeutsches Gericht: Birnen, Bohnen und Speck

Ein weiteres Rezept, das Bohnenkraut als Zutat enthält, ist das norddeutsche Gericht aus Birnen, Bohnen und Speck. In dieser Region ist dieses Gericht besonders im Spätsommer populär, da die sogenannten Kochbirnen zu dieser Zeit auf den Märkten angeboten werden. Diese Birnen sind kleiner als herkömmliche Birnen und haben einen harten, ungenießbaren Geschmack im rohen Zustand. Erst nach dem Kochen entfalten sie ihr Aroma und passen sich ideal zum Rauchgeschmack des geräucherten Bauchs.

In der Zubereitung werden die Bohnen in einer Brühe aus Wasser, Zwiebeln und Speck gekocht. Das Bohnenkraut wird in der Soße integriert, um den Geschmack zu verfeinern. Die Bohnenkerne können je nach Verfügbarkeit durch grüne Bohnen ersetzt werden. Das Gericht wird ergänzt durch Kartoffeln, die in der Soße mitkochen und die Konsistenz weiter abrunden.

Regionalität und Nachhaltigkeit

Ein weiterer Aspekt, der in mehreren Rezepten hervorgehoben wird, ist die Verwendung regionaler Zutaten. In der Region Dillingen werden beispielsweise Bohnenkerne, Bohnenkraut und Kartoffeln aus lokalen Anbau genutzt, um ein traditionelles Gericht herzustellen. Diese Form der Kochkunst betont den Wert regionaler Produkte und unterstreicht den Zusammenhang zwischen Ernährung und Landwirtschaft.

Ein ähnlicher Ansatz wird in einem weiteren Rezept verfolgt, das sich aus der Region Schwäbische Alb ableitet. Hier wird betont, dass viele Zutaten direkt in der Region angebaut oder verarbeitet werden. Diese Herangehensweise unterstreicht nicht nur den Geschmack des Gerichts, sondern auch die Nachhaltigkeit und den regionalen Stolz.

Praktische Tipps für die Zubereitung

Für die Zubereitung von Gerichten mit Bohnen und Bohnenkraut gibt es einige praktische Tipps, die aus den bereitgestellten Rezepten abgeleitet werden können:

  • Vorbereitung der Bohnen: Dicke Bohnen sollten vor der Zubereitung aus der Schale geschält und von einem schützenden Häutchen befreit werden. Dies kann etwas zeitaufwendig sein, lohnt sich aber.
  • Einweichen der Bohnen: Bei der Herstellung von Hummus oder anderen Gerichten, in denen Bohnen eine Hauptrolle spielen, ist ein Einweichen der Bohnen in kaltem Wasser erforderlich. Dazu reicht eine Einweichzeit von 8 bis 12 Stunden.
  • Milchsäuregärung: Bei einigen Rezepten, wie dem Rheinischen Schnibbelbohneneintopf, werden Bohnen durch Milchsäuregärung haltbar gemacht. Dieses Verfahren eignet sich besonders gut, um Bohnen über den Winter zu lagern.
  • Bohnenkraut verarbeiten: Bohnenkraut kann sowohl roh als Beilage verwendet werden oder in Form von Ölen und Pasten weiterverarbeitet werden. Für das Bohnenkrautöl wird es mit Traubenkernöl püriert und passiert.
  • Brühe herstellen: Bei der Herstellung von Eintöpfen oder Suppen ist die Brühe ein entscheidender Faktor. Sie kann entweder aus Gemüse oder Fleisch hergestellt werden, wobei frische Brühe den Geschmack deutlich verbessert.
  • Aromatik abrunden: Um den Geschmack abzurunden, können Gewürze wie Majoran, Rosenpaprika, Cayenne-Pfeffer oder Essig eingesetzt werden. Diese Komponenten tragen dazu bei, die Aromatik des Gerichts zu verfeinern.

Rezept: Geschmorte Bohnen mit Hummus, Feta und Zwiebeln

Ein Rezept, das in den bereitgestellten Quellen erwähnt wird, ist die Kombination aus dicken Bohnen, Hummus, Feta, Zwiebeln und Bohnenkraut. Dieses Gericht vereint vegetarische und herzhafte Elemente und kann sowohl als Hauptgericht als auch als Beilage serviert werden.

Zutaten (für vier Personen):

Für die Bohnen: - 800 g Dicke Bohnen (Kerne) - 200 g Butter - Salz - Einige Bohnenkrautblüten (sofern vorhanden) - Ein paar eingelegte Zwiebeln - 50 g Feta

Für das Bohnenkrautöl: - 1 Handvoll Bohnenkraut - 100 ml Traubenkernöl (Alternative: Rapsöl)

Für den Hummus: - 200 g Kichererbsen - 2 EL Tahini - 4 EL Olivenöl - 1 Knoblauchzehe - 1/2 Zitrone - 1-2 TL Rosenpaprika - 1 TL Cayenne-Pfeffer - 50 g Feta - Salz

Zubereitung:

  1. Für den Hummus: Die Kichererbsen 8–12 Stunden in kaltem Wasser einweichen und abgießen. Anschließend etwa eine Stunde kochen und abgießen.
  2. Für die Kichererbsen-Masse: Die Kichererbsen mit Tahini, Feta, Olivenöl, Knoblauch, Rosenpaprika und Cayenne-Pfeffer in einem Hochleistungsmixer mixen, bis eine feine Paste entstanden ist. Anschließend mit Salz und Zitronensaft abschmecken.
  3. Für die Bohnen: Die Dicken Bohnen in der Butter und 200 ml Wasser weich kochen. Leicht salzen und abtropfen lassen.
  4. Für die Zwiebeln: Die eingelegten Zwiebeln in Viertel schneiden und leicht mit einem Bunsenbrenner abflämmen.
  5. Für das Bohnenkrautöl: Bohnenkraut mit Traubenkernöl in einem Mixer etwa 10 Minuten mixen. Passieren.
  6. Für die Garnitur: Etwas Hummus auf jeden Teller streichen. Einige Bohnen auf dem Hummus verteilen. Feta darüber bröseln. Die Zwiebeln verteilen. Bohnenkraut und Bohnenkrautblüten zugeben. Mit dem Bohnenkrautöl beträufeln.

Dieses Rezept eignet sich besonders gut für vegetarische Mahlzeiten und kann auch als Vorspeise oder Hauptgericht serviert werden.

Rezept: Rheinischer Schnibbelbohneneintopf

Ein weiteres Rezept ist der Rheinische Schnibbelbohneneintopf, der in der Region Rheinland als Kultklassiker gilt. Dieses Gericht wird mit milchsauer vergorenen Bohnen zubereitet, die traditionell im Winter aus dem Keller genommen wurden.

Zutaten (für vier Personen):

  • 3–5 Kartoffeln, mehlig kochend
  • 2 Zwiebeln
  • 500 g Schnibbelbohnen, milchsauer vergoren
  • 200 g geräucherter Speck
  • 4 Mettenden
  • 500 ml Gemüsebrühe
  • 1 EL Majoran, getrocknet
  • 1 TL Bohnenkraut, getrocknet
  • 1 ½ Becher Schmand
  • Salz, Pfeffer
  • frische Petersilie

Zubereitung:

  1. Die Kartoffeln schälen und in kleine Würfel schneiden.
  2. Die Zwiebeln abziehen und fein würfeln.
  3. Die Bohnen abspülen, um die Säure zu reduzieren.
  4. Den Speck würfeln und kross anbraten, bis das Fett ausgelassen ist. Die Mettenden in mundgerechte Stücke schneiden und mit dem Speck kurz anrösten.
  5. Die Kartoffeln und Zwiebeln ebenfalls zum Speck geben und anschwitzen.
  6. Die Bohnen dazu geben und alles mit der Gemüsebrühe ablöschen. Majoran, Bohnenkraut und Schmand unterrühren und den Eintopf etwa 90 Minuten bei kleiner Flamme köcheln lassen.
  7. Das Gemüse zwischendurch immer wieder umrühren und mit Salz und Pfeffer abschmecken.
  8. Vor dem Servieren die frische Petersilie waschen, trocken tupfen und fein hacken. Den Eintopf mit der Petersilie garnieren.

Ein Tipp für die Zubereitung: Je länger die Bohnen vor der Kochung abgespült werden, desto milder wird der Geschmack des Eintopfs.

Rezept: Braune Bohnen mit Bohnenkraut

Ein weiteres Rezept stammt aus der Region Dillingen und wurde dort traditionell zubereitet. Es handelt sich um ein Gericht aus Bohnenkerne, Bohnenkraut und Kartoffeln.

Zutaten (für vier Personen):

  • 500 g Bohnen oder schwarze Bohnenkerne
  • etwas Salz
  • 2 EL Mehl
  • 50 g Fett oder Butterschmalz
  • Salzwasser
  • 1 Zwiebel
  • 1 Lorbeerblatt
  • 2 Nelken (nach Belieben)
  • Essig nach Belieben
  • etwas Bohnenkraut

Zubereitung:

  1. Die Bohnen in schiefe Streifen schneiden und in leichtem Salzwasser nicht zu weich garen. Entnehmen und abseihen.
  2. In einer Pfanne lässt man das Fett langsam zergehen. Die kleingeschnittene Zwiebel wird angedünstet, mit Mehl bestäubt und so eine dunkle Einbrenne hergestellt. Mit dem Bohnenwasser aufgießen, sodass eine sämige Soße entsteht.
  3. Salz, Lorbeerblatt, evtl. Nelken, Bohnenkraut und Essig hinzufügen und alles 20 Minuten langsam kochen lassen.
  4. Nun die Bohnen in die braune Soße geben und etwas nachziehen lassen.
  5. Dazu isst man in Dirre („Unterthürheim“) Apfelnudeln oder Fläda / Kiachla aus der Pfanne.

Dieses Rezept ist ein typisches Arme-Leute-Essen, das vor allem in der Region Schwäbische Alb und Bayerisch-Schwaben verbreitet ist. Es wird traditionell im Herbst und Winter zubereitet, wenn frische Äpfel und Bohnen zur Verfügung stehen.

Rezept: Birnen, Bohnen und Speck

Ein weiteres Rezept, das Bohnenkraut als Zutat enthält, ist das norddeutsche Gericht aus Birnen, Bohnen und Speck. Es wird traditionell im Spätsommer zubereitet, da die sogenannten Kochbirnen zu dieser Zeit auf den Märkten angeboten werden.

Zutaten (für vier Personen):

  • 4 Scheiben geräucherter Bauch
  • 1 Zwiebel
  • 500 g grüne Bohnen
  • 4–8 Kochbirnen
  • 1 Prise Liebe
  • einige Stiele Bohnenkraut
  • 400 g Kartoffel
  • 1 Teelöffel Stärke

Zubereitung:

  1. Die Zwiebel schälen, fein hacken und zusammen mit dem geräucherten Bauch in einen Topf geben. Mit ca. 1,5 Liter Wasser auffüllen und zum Kochen bringen. Dann die Temperatur reduzieren und 15 Minuten weiterköcheln.
  2. In der Zwischenzeit Birnen waschen und die Bohnen putzen und in der Mitte durchbrechen. Das Bohnenkraut kurz abspülen.
  3. Alle Zutaten in den Topf zu dem Speck in die Brühe geben und weitere 25 Minuten bei mittlerer Hitze kochen.

Dieses Gericht ist eine herzhafte, aber dennoch leichte Mahlzeit, die durch die Kombination aus Rauchgeschmack und süßem Birnenaroma abgerundet wird.

Schlussfolgerung

Bohnen und Bohnenkraut sind in der deutschen Küche feste Bestandteile, die sowohl traditionell als auch modern in verschiedenen Gerichten zum Einsatz kommen. Von einfachen Eintöpfen bis hin zu mehrschichtigen Kreationen, die durch Hummus, Feta oder Bohnenkrautöl bereichert werden, gibt es zahlreiche Möglichkeiten, diese Zutaten in die eigene Küche zu integrieren.

Die bereitgestellten Rezepte zeigen, wie vielseitig Bohnen und Bohnenkraut eingesetzt werden können. Egal ob in einer herzhaften Suppe, einer cremigen Masse oder einer pikanten Soße, sie tragen zur Geschmacksvielfalt und Substanz des Gerichts bei. Zudem betonen mehrere Rezepte den Wert regionaler und saisonaler Zutaten, die nicht nur den Geschmack verbessern, sondern auch eine nachhaltige Ernährungsweise unterstützen.

Für alle, die sich für traditionelle oder kreative Rezepte interessieren, bieten die hier vorgestellten Gerichte eine inspirierende Grundlage, um in der eigenen Küche experimentieren zu können.

Quellen

  1. Geschmorte Bohnen mit Bohnenkraut, Hummus, Feta und Zwiebeln
  2. Rezept der Woche: Rheinischer Schnibbelbohneneintopf
  3. Braune Bohnen
  4. Birnen, Bohnen und Speck Rezept

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