Rezepte für Bohnenfrikadellen: Kreative vegetarische Köstlichkeiten von Björn Freitag

Einführung

Bohnenfrikadellen sind eine kreative und nahrhafte Alternative zu herkömmlichen Fleischfrikadellen. Sie eignen sich nicht nur als vegetarische Hauptgerichtskomponente, sondern auch als Patty für vegetarische Burger oder als Snack. In den Rezepten von Björn Freitag, einem renommierten Fernsehkoch und Reisender durch Europas kulinarische Grenzregionen, finden sich sowohl traditionelle als auch moderne Ansätze, um Bohnen zu köstlichen Bratlingen weiterzuentwickeln. Seine Rezepte vereinen nicht nur Geschmack und Nährwert, sondern auch die kulturellen Einflüsse, die er auf seinen kulinarischen Reisen entdeckt hat.

Die Rezepte, die sich aus dem Material ableiten lassen, basieren auf Ackerbohnen, braunen Bohnen oder Dicken Bohnen. Sie sind in der Regel herzhaft, füllend und lassen sich gut vorbereiten. Die Rezepte sind oft vegan oder vegetarisch anpassbar, was sie besonders für Menschen attraktiv macht, die auf eine bewusste, nachhaltige Ernährung achten.

Die folgenden Abschnitte liefern eine detaillierte Analyse der Rezepte, der Zutaten, der Zubereitung und der kulinarischen Hintergründe, die in den Quellen beschrieben werden. Dabei werden auch die kreativen Anpassungen erläutert, die Björn Freitag bei der Entwicklung seiner Bratlinge vornimmt, um sie optisch, geschmacklich und textuell so zu gestalten, dass sie dem Auge und dem Gaumen gleichermaßen Freude bereiten.

Rezeptentwicklung und Inspiration

Die Idee von vegetarischen Bratlingen

Die Idee, Bohnen zu Bratlingen weiterzuentwickeln, stammt aus der Notwendigkeit, vegetarische Alternativen zu Fleisch zu kreieren, die sowohl in Textur als auch im Geschmack überzeugen. Björn Freitag, der sich in mehreren Sendungen und einem Buch mit der kulinarischen Vielfalt europäischer Grenzregionen beschäftigt, hat dabei nicht nur traditionelle Gerichte erforscht, sondern auch eigene kreative Ansätze entwickelt.

Im Rezept für Ackerbohnenfrikadellen, das er in einer Sendung entdeckte und später veganisierte, betont er die Wichtigkeit von Ackerbohnen als regionalen und saisonalen Grundnahrungsmitteln. Der ursprüngliche Gedanke, Bohnen durch Nahrungsmittel wie Haferflocken oder Flohsamenschalen zu binden, stammt aus der traditionellen Kochkunst, die er im Rheinischen Ackerbohnenverein kennenlernte.

Ein weiteres Rezept stammt aus der Sendung „Lecker an Bord“, bei der Björn Freitag gemeinsam mit Frank Buchholz auf Bootsfahrten kulinarische Abenteuer bestrebt. In einer dieser Folgen bereitete er Bohnenbratlinge mit Kartoffel-Möhren-Stampf zu. Die Idee, Bohnen in eine Form zu bringen, die optisch und geschmacklich Fleisch annähert, ist in diesen Rezepten wiederkehrend.

Kreative Anpassungen und kochtechnische Überlegungen

In den Rezepten von Björn Freitag wird oft auf die Textur der Bratlinge Wert gelegt. Er experimentiert bewusst mit Zutaten wie Haferflocken, Paniermehl, Flohsamenschalen oder auch Senf, um die Konsistenz und den Geschmack der Bratlinge zu verbessern. So werden die Bohnen nicht nur püriert, sondern auch mit anderen Aromen kombiniert, die den Bratlingen einen herzhaften und füllenden Charakter verleihen.

Ein besonderer Fokus liegt auf dem Mundgefühl der Bratlinge. So formuliert er: „Ein fleischähnliches Mundgefühl sowie auch ein fleischähnlicher Geschmack sind mir sehr wichtig.“ Diese Anforderung spiegelt sich in der Verwendung von Senf, Knoblauch, Tomatenmark und Gewürzen wider, die die Aromen der Bohnen verstärken und sie lebendiger machen.

Ein weiteres Beispiel ist das Rezept für Bratlinge aus braunen Bohnen, das in Zusammenarbeit mit Caspar van Hal und Erika Steffens entstand. Hier wurde zusätzlich Speck in die Masse integriert, um eine fettige Note und eine krossere Textur zu erzielen. Der Speck, der in Würfel geschnitten und kross gebraten wird, verleiht dem Bratling eine zusätzliche Dimension an Geschmack und Konsistenz.

Rezept für Ackerbohnenfrikadellen

Zutaten

  • 250 g getrocknete Ackerbohnen (ergibt ca. 500 g gekochte Bohnen)
  • 1 Zwiebel
  • 1 Knoblauchzehe oder 1 Teelöffel Knoblauchpulver
  • 3 gehackte Esslöffel Tomatenmark
  • 2 gute Teelöffel Senf
  • 1 Esslöffel Paniermehl
  • 1 Esslöffel zarte Haferflocken
  • 1 Esslöffel Flohsamenschalen
  • 2 Esslöffel Olivenöl (nach Bedarf)
  • Optional: etwas Zitronensaft
  • 1 Teelöffel Salz
  • Pfeffer
  • Gewürze (z. B. italienische Kräuter, frische Petersilie, etwas Paprika edelsüß)

Zubereitung

  1. Einweichen der Bohnen: Die Ackerbohnen über Nacht in reichlich Wasser einweichen. Am nächsten Tag abgießen und abspülen.
  2. Kochen der Bohnen: Die Bohnen mit frischem Wasser (und einem Teelöffel Natron, was sie bekömmlicher macht, obwohl sie etwas auseinanderfallen können) in einen Topf geben und etwa 30–40 Minuten kochen, bis sie cremig sind. Die Bohnen abgießen.
  3. Pürieren: Die gekochten Bohnen mit einem Pürierstab verarbeiten. Einige ganze Bohnen oder größere Stücke sind erwünscht, da sie die Textur der Bratlinge verbessern.
  4. Zutaten hinzufügen: Den Tomatenmark, Senf, Paniermehl, Haferflocken, Flohsamenschalen, Salz, Pfeffer und die Gewürze hinzugeben. Alles gut vermengen.
  5. Olivenöl ergänzen: Falls die Masse zu trocken ist, etwas Olivenöl hinzufügen.
  6. Formen und braten: Die Masse zu Frikadellen formen und in einer Pfanne mit etwas Olivenöl braten, bis sie goldbraun sind.

Tipps und Anpassungen

  • Veganisierung: Das Rezept ist bereits vegan, da keine tierischen Zutaten enthalten sind.
  • Texturverbesserung: Wer eine festere Konsistenz möchte, kann die Bohnen etwas länger kochen oder vor dem Pürieren etwas abkühlen lassen.
  • Geschmack: Wer die Bratlinge würziger haben möchte, kann Petersilie frisch hinzugeben oder etwas Chiliflocken für eine leichte Schärfe.

Rezept für Bohnenbratlinge nach Björn Freitag

Zutaten

  • 200 g Braune Bohnen (fertig gegart)
  • 1 Zwiebel
  • 1 EL Senfkörner
  • 1 kleine Zucchini
  • 2 Eier (alternativ 2 gehackte Esslöffel Leinmehl mit Wasser angerührt, um die Eier zu ersetzen)
  • 1 EL Tomatenmark
  • 1 EL Senf, mittelscharf
  • 1 Knoblauchzehe
  • 3 EL Semmelbrösel (plus mehr zum Panieren)
  • 3 EL Mehl (ggf. etwas mehr)
  • Salz und Pfeffer
  • 2 EL Butterschmalz (alternativ Olivenöl)

Zubereitung

  1. Zwiebeln anbraten: Die Zwiebel in etwas Butterschmalz glasig dünsten.
  2. Senfkörner hinzugeben: Diese ebenfalls kurz mit anbraten, bis sie etwas Farbe annehmen.
  3. Zucchini hinzufügen: Die Zucchini kleinschneiden und mit in die Pfanne geben. Kurz mitdünsten.
  4. Bohnen und Gewürze: Die Braunen Bohnen, Tomatenmark, Senf, Knoblauch, Salz, Pfeffer und Semmelbrösel hinzugeben. Alles gut vermengen.
  5. Eier oder Leinmehl: Die Eier (oder das Leinmehl) unterheben, um die Masse zusammenzubinden.
  6. Formen und panieren: Die Bratlinge mit Mehl und Semmelbröseln bestäuben und in eine Pfanne mit etwas Schmalz oder Olivenöl braten, bis sie goldbraun sind.

Tipps und Anpassungen

  • Veganisierung: Die Eier durch Leinmehl ersetzen.
  • Zutaten variieren: Wer die Bratlinge fettiger haben möchte, kann etwas Speck oder Schinken in Würfel geschnitten hinzufügen.
  • Geschmack: Wer die Bratlinge würziger haben möchte, kann etwas Petersilie oder Thymian hinzugeben.

Rezept für Bratlinge aus braunen Bohnen (mit Speck)

Zutaten

  • 50 g Speck (durchwachsen)
  • 1 EL Öl (ggf. benötigt)
  • 1 Zwiebel
  • 1 EL Senfkörner
  • 1 kleine Zucchini
  • 200 g Braune Bohnen (fertig gegart)
  • 2 Eier
  • 1 EL Tomatenmark
  • 1 EL Senf, mittelscharf
  • 1 Knoblauchzehe
  • 3 EL Semmelbrösel und mehr zum Panieren
  • 3 EL Mehl, ggf. etwas mehr
  • Salz und Pfeffer
  • 2 EL Butterschmalz

Zubereitung

  1. Speck anbraten: Den Speck in kleine Würfel schneiden und in einer Pfanne kross braten. Bei Bedarf etwas Öl hinzugeben.
  2. Zwiebeln dünsten: Die Zwiebeln in die Pfanne geben und glasig dünsten.
  3. Senfkörner hinzugeben: Diese ebenfalls mit anbraten, bis sie etwas Farbe annehmen.
  4. Zucchini dünsten: Die Zucchini kleinschneiden und in die Pfanne geben. Kurz mitdünsten.
  5. Bohnen und Gewürze: Die Braunen Bohnen, Tomatenmark, Senf, Knoblauch, Salz, Pfeffer und Semmelbrösel hinzugeben. Alles gut vermengen.
  6. Eier unterheben: Die Eier unterheben, um die Masse zusammenzubinden.
  7. Formen und panieren: Die Bratlinge mit Mehl und Semmelbröseln bestäuben und in eine Pfanne mit Butterschmalz braten, bis sie goldbraun sind.

Tipps und Anpassungen

  • Veganisierung: Speck durch veganen Speck ersetzen, Eier durch Leinmehl.
  • Geschmack: Wer die Bratlinge würziger haben möchte, kann etwas Petersilie oder Thymian hinzugeben.
  • Textur: Wer die Bratlinge fester haben möchte, kann die Bohnen etwas länger kochen oder vor dem Pürieren etwas abkühlen lassen.

Kreative Interpretationen und regionale Einflüsse

Björn Freitag ist nicht nur ein Koch, der traditionelle Gerichte weiterentwickelt, sondern auch ein Reisender, der kulinarische Einflüsse aus verschiedenen Ländern und Regionen in seine Rezepte einfließen lässt. So erhielt er beispielsweise Inspiration aus der Küche Walloniens, wo er in Lüttich kulinarische Traditionen wie die Buletten mit Sauce Lapin oder den Bohnensalat Salade liégeoise entdeckte. Diese Einflüsse spiegeln sich in seiner Herangehensweise an vegetarische Bratlinge wider.

Ein weiteres Beispiel ist seine Reise nach Aarhus, wo er Fischfrikadellen aus Kabeljau herstellte, die sich optisch und geschmacklich von den Bohnenfrikadellen stark unterschieden. Doch der kreative Ansatz, eine Masse zu formen und diese in der Pfanne zu braten, war vergleichbar. Dies zeigt, wie universell die Technik der Bratlinge ist und wie sie sich auf verschiedene Grundnahrungsmittel anwenden lässt.

In seiner Sendung „Grenzenlos köstlich“ und in seinem Buch hat Björn Freitag Rezepte aus verschiedenen Grenzregionen Europas zusammengetragen, darunter auch vegetarische Spezialitäten. So probierte er in Polen Piroggi, in Südtirol Käsespätzle und in Niederlanden Eierballen. All diese Gerichte inspirierten ihn, auch die Bohnenfrikadellen zu entwickeln.

Schlussfolgerung

Die Rezepte für Bohnenfrikadellen von Björn Freitag sind mehr als nur vegetarische Alternativen zu Fleisch. Sie spiegeln die kulinarische Reise eines Koches wider, der sich nicht nur mit regionalen Spezialitäten beschäftigt, sondern auch mit der kreativen Weiterentwicklung traditioneller Gerichte. Die Bratlinge aus Ackerbohnen, braunen Bohnen oder Dicken Bohnen sind nahrhaft, füllend und lassen sich gut vorbereiten. Sie eignen sich sowohl als Hauptgericht als auch als Beilage oder Snack.

Die Rezepte sind in der Regel einfach umzusetzen, benötigen aber etwas Planung und Vorbereitung, da die Bohnen meist vor dem Einsatz gekocht werden müssen. Zudem ist es wichtig, dass die Masse gut gebunden ist, was durch Zutaten wie Paniermehl, Haferflocken oder Leinmehl erreicht werden kann. Die Aromen lassen sich individuell anpassen, um den eigenen Geschmack zu treffen.

Die Rezepte, die in den Quellen beschrieben werden, sind somit nicht nur kulinarisch interessant, sondern auch eine Antwort auf die Nachfrage nach nachhaltigen, vegetarischen Alternativen. Sie sind ein Beweis dafür, dass auch pflanzliche Gerichte füllend, lecker und faszinierend sein können.

Quellen

  1. Ackerbohnen-Frikadellen
  2. Bohnenbratlinge
  3. Bratlinge aus braunen Bohnen
  4. Grenzenlos köstlich: Ein Kochreiseführer
  5. Lüttich: Wallonische Stadt an der Maas

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