Azukibohnen: Nährwerte, Zubereitung und Rezepte für süße japanische Speisen

Azukibohnen sind eine der bekanntesten Hülsenfrüchte in Japan und spielen eine zentrale Rolle in der traditionellen japanischen Küche. Sie werden nicht nur als Proteingewinnung genutzt, sondern auch in der Herstellung von süssen Desserts wie Anko oder Anko-Füllungen. Dieser Artikel gibt einen detaillierten Überblick über die Nährwerte, die Zubereitung von Azukibohnen sowie Rezeptvorschläge für die Herstellung von Anko, eine süss-scharlachrote Bohnenpaste, die in zahlreichen japanischen Süßspeisen zum Einsatz kommt.


Azukibohnen: Herkunft und Eigenschaften

Azukibohnen, auf Japanisch auch Adzuki genannt, gelten als eine der ältesten Kulturpflanzen in Ostasien. Laut den zur Verfügung stehenden Informationen stammen Azukibohnen ursprünglich aus China und wurden vor über 2000 Jahren nach Japan gebracht. Heute werden sie hauptsächlich in der Region Hokkaido angebaut. Sie sind anhand ihres längs verlaufenden weißen Strichs von anderen Bohnensorten leicht unterscheidbar und ähneln in der Form den Kidneybohnen.

Azukibohnen sind reich an Proteinen, Ballaststoffen und B-Vitaminen. Sie gelten als eine gesunde pflanzliche Nahrungsquelle und eignen sich sowohl in herzhaften als auch in süßen Gerichten. Pro 100 Gramm getrocknete Azukibohnen enthalten sie etwa 23 Gramm Eiweiß, 17 Gramm Ballaststoffe und eine Vielzahl von Vitaminen wie Vitamin A, B1, B2, B3, B6 und B9 (Folsäure).


Nährwertprofil von Azukibohnen

Azukibohnen gelten nicht nur wegen ihres hohen Proteingehalts als gesund, sondern enthalten auch eine Vielzahl anderer wertvoller Nährstoffe. Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die Nährwerte von 100 Gramm getrockneten Azukibohnen:

Nährstoff Menge
Brennwert 304 kcal
Fett 1,20 g
- davon gesättigte Fettsäuren 0,30 g
Kohlenhydrate 41,5 g
- davon Zucker 3,1 g
Ballaststoffe 17,3 g
Eiweiß 23,10 g
Salz 0,023 g

Azukibohnen enthalten ferner eine Vielzahl von B-Vitaminen, darunter Vitamin A (17 IE), Vitamin B1 (0,46 mg), Vitamin B2 (0,22 mg), Vitamin B3 (2,6 mg), Vitamin B6 (0,35 mg) und Vitamin B9 (622 mcg). Diese Vitamine sind wichtig für die Energiegewinnung, die Nervenfunktion und die Blutbildung. Zudem tragen Ballaststoffe zu einer gesunden Verdauung bei.


Nachhaltigkeit und Umweltverträglichkeit

Obwohl Azukibohnen aus ernährungsphysiologischer Sicht sehr vorteilhaft sind, gibt es Bedenken hinsichtlich ihrer Nachhaltigkeit. Laut den zur Verfügung stehenden Informationen handelt es sich bei Azukibohnen um ein Importprodukt, das aus weit entfernten Regionen stammt. Dadurch entstehen lange Transportwege, die zu hohen CO₂-Emissionen führen können. Zudem wird erwähnt, dass Azukibohnen oft in Monokulturen angebaut werden, was langfristig die Bodenqualität beeinträchtigen und die Artenvielfalt reduzieren kann. Aus ökologischen Gründen wird empfohlen, Azukibohnen nicht zu häufig zu konsumieren, und auf regionale Hülsenfrüchte wie Linsen oder grüne Bohnen zurückzugreifen.


Zubereitung von Azukibohnen

Azukibohnen müssen vor der Zubereitung ausreichend eingeweicht werden, da sie sich mit Wasser vollsaugen müssen, um gleichmäßig zu garen. Der folgende Rezeptvorschlag basiert auf den Angaben des Reisehunger-Portals und bietet eine detaillierte Anleitung zur Zubereitung von Azukibohnen.

Zutaten (für 1 Portion)

  • 50 g Azukibohnen
  • 500 ml Wasser

Zubereitung im Kochtopf

  1. Die Azukibohnen kalt abspülen.
  2. Mit der vierfachen Menge Wasser (also ca. 200 ml pro 50 g Bohnen) über Nacht (ca. 12 Stunden) einweichen.
  3. Das Einweichwasser danach wegschütten.
  4. Die Bohnen in einen Kochtopf geben und mit Wasser auffüllen.
  5. Den Herd auf die höchste Hitzestufe stellen und die Bohnen aufkochen lassen.
  6. Sobald das Wasser kocht, die Hitzestufe reduzieren und die Bohnen ca. 35 Minuten köcheln lassen.
  7. Während des Garens gelegentlich die Konsistenz prüfen.
  8. Nach dem Kochen salzen.

Wichtig ist, die Bohnen erst nach dem Kochen zu salzen, da Salz die Gare verlangsamen kann. Nach der Zubereitung können die Bohnen als Grundlage für herzhafte Gerichte dienen oder in süßen Speisen weiterverarbeitet werden.


Rezept für Anko: Süße rote Bohnenpaste

Ein typisches Rezept, das auf Azukibohnen basiert, ist die Herstellung von Anko, einer süssen Bohnenpaste, die in vielen japanischen Süßspeisen wie Dorayaki oder Mochi vorkommt. Das folgende Rezept wurde aus einer Quelle des Portals 1mal1japan.de übernommen und beschreibt die Herstellung beider Varianten, Tsubu-an (mit Bohnenkörnern) und Koshi-an (glatt).

Zutaten (für ca. 200 g Anko)

  • 150 g getrocknete Azukibohnen
  • 1000 ml Wasser (für das Einweichen)
  • 300 ml Wasser (für die Kochung)
  • 80 g Zucker
  • Salz (etwa 1 Prise)

Zubereitung

  1. Die Azukibohnen kalt abspülen und mit 1000 ml Wasser über Nacht einweichen.
  2. Das Einweichwasser wegschütten und die Bohnen in einen Kochtopf geben.
  3. Mit frischem Wasser auffüllen und aufkochen lassen.
  4. Bei mittlerer Hitze ca. 40–50 Minuten köcheln, bis die Bohnen weich sind.
  5. In dieser Zeit Zucker und Salz hinzufügen.
  6. Sobald die Bohnen weich sind, mit einem Stabmixer oder in der Küchenmaschine pürieren, um Tsubu-an (mit Körnern) zu erhalten. Für Koshi-an (glatt) fein durch ein Sieb passieren.
  7. Das Anko kann direkt verwendet oder gekühlt aufbewahrt werden.

Das Anko dient als Füllung für Süßspeisen wie Dorayaki oder kann auch als Topping für Mochi, Eis oder Pfannkuchen verwendet werden.


Rezept für Dorayaki mit Anko-Füllung

Ein weiteres Rezept, das auf Azukibohnen basiert, ist das Dorayaki, ein traditionelles japanisches Pfannkuchen-Dessert, das mit Anko gefüllt wird. Das Rezept basiert auf dem Rezeptvorschlag des Portals 1mal1japan.de.

Zutaten (für 4 Stück)

Für den Teig:

  • 1 Ei
  • 140 ml Milch
  • 1 EL Öl (z. B. Rapsöl)
  • 1 TL Honig

Für die Mehlmischung:

  • 140 g Mehl (z. B. Weizenmehl)
  • 15 g Stärkemehl
  • 5 g Backpulver
  • 40 g Zucker

Für die Füllung:

  • 200 g Anko (süße rote Bohnenpaste)

Zubereitung

  1. Die Eizutaten (Ei, Milch, Honig) in eine große Schüssel geben und mit einem Schneebesen verrühren.
  2. Die Mehlmischung in eine zweite Schüssel geben, vermischen und zu der Ei-Milch-Mischung geben.
  3. Alles verrühren, bis ein glatter Teig entsteht.
  4. Öl in eine beschichtete Pfanne geben und mit Küchenpapier verstreichen.
  5. Den Teig portionsweise in die Pfanne geben und zu Pfannkuchen backen.
  6. Die Pfannkuchen mit Anko füllen und mit einem zweiten Pfannkuchen schließen.
  7. Die Dorayaki können warm serviert werden.

Anwendung in der japanischen Küche

Azukibohnen und Anko spielen in der japanischen Küche eine wichtige Rolle. Sie werden nicht nur in Süßspeisen verwendet, sondern auch in herzhaften Gerichten. Einige Beispiele sind:

  • Anko mit Reis: Anko kann als Topping auf Reiskuchen oder in Reisbällchen integriert werden.
  • Azukibohnen-Suppe: Ein traditionelles Gericht, in dem Azukibohnen mit Salz, Zucker und Gewürzen verfeinert werden.
  • Mochi mit Anko-Füllung: Ein weiteres typisches Dessert, bei dem Mochi mit Anko gefüllt werden.

Azukibohnen sind ferner ein Bestandteil vieler Tempel- und Zeremoniengerichte. In Japan war es traditionell üblich, am Tag der Wintersonnenwende Adzukibohnen zu essen, um alles Böse abzuwehren. Der Brauch breitete sich aus und wurde später auch in anderen Zeremonien praktiziert.


Kritische Betrachtung der Quellen

Die zur Verfügung stehenden Quellen liefern eine detaillierte Beschreibung der Zubereitung, der Nährwerte und der Anwendung von Azukibohnen. Die Rezepte sind ausgewogen und basieren auf traditionellen japanischen Vorbildern. Allerdings ist zu beachten, dass einige Informationen, wie die genaue Herkunft der Azukibohnen, nicht eindeutig bestätigt werden konnten. Zudem wird in einer Quelle erwähnt, dass Azukibohnen aufgrund ihres Importstatus und ihrer Monokultur-Anbauweise ökologisch fragwürdig sind.

Die Nährwertangaben sind einheitlich und stammen aus mehreren Quellen, wodurch sie als verlässlich gelten. Die Zubereitungsanleitungen sind detailliert und eignen sich sowohl für Anfänger als auch für erfahrene Hobbyköche. Rezepte wie Anko oder Dorayaki sind gut dokumentiert und lassen sich gut nachvollziehen.


Schlussfolgerung

Azukibohnen sind eine vielseitige und nährstoffreiche Hülsenfrucht, die in der japanischen Küche eine zentrale Rolle spielt. Sie eignen sich sowohl in herzhaften als auch in süßen Gerichten und sind reich an Proteinen, Ballaststoffen und B-Vitaminen. Die Zubereitung erfordert etwas Vorarbeit, da die Bohnen eingeweicht werden müssen, doch die Resultate sind in Form von Anko oder Dorayaki lohnenswert. Allerdings sollten Azukibohnen aufgrund ihrer Umweltbelastung nicht zu häufig konsumiert werden, und es ist sinnvoll, auch auf regionale Hülsenfrüchte zurückzugreifen.

Mit den detaillierten Rezepten und Zubereitungsanleitungen ist es leicht, Azukibohnen in die eigene Küche zu integrieren. Ob als Grundlage für herzhafte Speisen oder als süße Spezialität – Azukibohnen sind eine kulinarische Perle, die in ihrer Vielfalt beeindruckt.


Quellen

  1. Reishunger.de – Zubereitung von Azukibohnen
  2. Utopia.de – Azukibohnen: Zubereitung und Nährwerte
  3. K3-Karlsruhe.de – Pop Store 2024
  4. Anime-Ultra.de – Anko Mitarashi (Naruto)
  5. 1mal1japan.de – Rezept für Anko
  6. 1mal1japan.de – Rezept für Dorayaki

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