Rezept für Bohnensuppe mit grünen Bohnen – Klassische und moderne Varianten
Die Bohnensuppe mit grünen Bohnen ist ein kochkunstvoll-klassisches Gericht, das sich sowohl vegetarisch als auch in deftiger Variante mit Fleischeinlagen servieren lässt. Sie vereint Geschmack, Nährwert und kulturelle Traditionen in einem. In verschiedenen Regionen Deutschlands und darüber hinaus hat sich das Rezept über die Jahre verfeinert, wobei es immer wieder auf die gleichen Grundzutaten zurückgreift: grüne Bohnen, Kartoffeln, Gewürze, Brühe und gegebenenfalls Fleisch oder Pflanzenprotein. In diesem Artikel werden die kochenrelevanten Details, Zubereitungsweisen, Rezeptvarianten und die kulturellen Hintergründe der grünen Bohnensuppe vorgestellt.
Klassische Rezepte und Zubereitungsweisen
Grüne Bohnen sind ein essbares Gemüse, das in Deutschland vor allem in regionalen Eintöpfen und Suppen eine Rolle spielt. Sie enthalten eine hohe Menge an Ballaststoffen, Vitaminen und Mineralstoffen und sind daher auch in der heutigen Ernährung ein beliebtes Grundnahrungsmittel. In traditionellen Rezepten werden grüne Bohnen meist mit Kartoffeln gekocht, um dem Gericht mehr Fülle und Geschmack zu verleihen.
Das Rezept von Oma Lotti aus der Niederlausitz
Ein besonders berühmtes und geschätztes Rezept stammt aus der Region um Bobersberg in der Niederlausitz. Es wird in einem Interview mit Jenny Böhme beschrieben, das Rezept der 92-jährigen Oma Lotti, die es von ihrer eigenen Kindheit her kannte und weitergibt. Die Zutatenliste umfasst:
- 1 kg grüne Bohnen
- 500 g Kartoffeln
- 1 kg Kasslerkamm
- Brühwürfel
- 100 g Butter
- 10 TL Mehl
- Bohnenkraut
- Salz
Die Zubereitung beginnt damit, dass die Bohnen mit der Butter in einem Topf angebraten und die Brühe zugelassen wird. Danach werden die Kartoffeln hinzugefügt und die Kasslerkammstücke vorsichtig dazu gegeben. Eine sogenannte "Einbrenne", also eine Mehlschwitze aus Mehl und Butter, sorgt für die typische, deftige Konsistenz und Geschmackskomponente des Eintopfs. Zum Abschluss wird das Bohnenkraut untergehoben und die Suppe mit Salz und Pfeffer abgeschmeckt. Traditionell wird sie mit Essig oder in einigen Regionen sogar mit Brathering serviert.
Vegetarische Variante: Ohne Speck und ohne Fleisch
In der vegetarischen Variante, wie sie auf Madame Cuisine vorgestellt wird, entfällt der Speck oder Fleischanteil. Stattdessen wird die Suppe aus Bohnen, Kartoffeln, Möhren, Zwiebeln, Knoblauch, Fenchel und Gemüsebrühe zubereitet. Wichtig ist hier, dass die Zutaten langsam einköcheln dürfen, damit die Aromen optimal entfaltet werden. Ein Tipp aus der Quelle lautet, Buschbohnen oder Stangenbohnen zu verwenden, da sie geschmacklich besonders gut in den Eintopf passen.
Ein Rezept mit Fleischklößchen
Ein weiteres Rezept, das auf der Plattform kochbar.de beschrieben wird, beinhaltet die Verwendung von Schweinemett, aus dem kleine Klößchen geformt werden. Diese werden nach der Zubereitung der Bohnensuppe vorsichtig in den Topf gegeben und ziehen für etwa 10 Minuten, ohne gekocht zu werden. Die Bohnensuppe selbst wird mit Rinder- oder Lammbrühe, Butter und Mehl gebunden. Petersilie und Bohnenkraut verfeinern das Gericht und sorgen für eine würzige Note.
Kreative Variationen und regionale Anpassungen
Eifeler Bohnensuppe – mit Milch oder Bechamelsoße
In der Eifel gibt es eine weitere, charakteristische Variante der Bohnensuppe. Hier wird eine Mehlschwitze mit Milch aufgegossen, wodurch sich eine Bechamelsoße ergibt. Diese wird dann mit Bohnen und Kartoffeln kombiniert. Es ist auch möglich, Tomaten, Gurken oder Äpfel in die Suppe einzuarbeiten, um den Geschmack zu erweitern. Wer lieber eine deftigere Konsistenz bevorzugt, kann auch einfach mehr Milch oder Sahne hinzugeben.
Ein weiteres Rezept aus der Eifel beinhaltet die sogenannte „Hefe-Kiecherlcher“ – eine Beilage oder Zugabe, die aus Hefeteig besteht und traditionell zusammen mit der Bohnensuppe serviert wird. Dieses Rezept wird in einem Buch des Eifeler Kochs Joachim Schröder beschrieben, der regionale Gerichte und Geschichten aus der Eifeler Küche sammelt.
Internationale Einflüsse und kreative Kombinationen
Die Bohnensuppe ist nicht auf Deutschland beschränkt – sie wird in vielen Ländern mit regionalen Zutaten und Gewürzen zubereitet. In Ungarn beispielsweise wird eine rote Bohnensuppe mit pikanten Aromen serviert, während in Serbien oft Speck und traditionelle Kräuter wie Lorbeerblätter und Thymian verwendet werden. In der türkischen Variante wird die Bohnensuppe oft mit Reis kombiniert, der entweder untergehoben oder separat serviert wird.
Auch in der deutschen Küche gibt es Raum für Kreativität: So kann Tofu oder Räuchertofu als Fleischersatz in vegetarischen Varianten verwendet werden. Dies bietet nicht nur eine proteinreiche Alternative, sondern auch eine neue Geschmacksrichtung, die sich besonders in der modernen, pflanzenbasierten Küche gut einsetzen lässt.
Die Rolle der Gewürze und Aromen
Ein entscheidender Faktor für die Geschmackskomponente der Bohnensuppe ist die Wahl der Gewürze. In den meisten Rezepten wird Bohnenkraut verwendet, das eine pikante Note verleiht. In manchen Rezepten wird es jedoch auch weggelassen, um den Geschmack der Bohnen und Kartoffeln stärker hervortreten zu lassen. Zudem wird oft Bohnenkraut und Petersilie kombiniert, um eine frische, würzige Note zu erzielen.
Ein weiteres wichtiges Aromenelement ist die Mehlschwitze oder Einbrenne, die in einigen Rezepten aus Butter und Mehl besteht und die Suppe bindet. Dies ist besonders in der Niederlausitz üblich, wo der Eintopf traditionell mit dieser Mehlschwitze serviert wird. Die Einbrenne verleiht dem Gericht eine gehaltvolle Konsistenz und verhindert, dass die Suppe zu flüssig oder zu leichte erscheint.
Nährwert und gesundheitliche Vorteile
Die Bohnensuppe mit grünen Bohnen ist nicht nur geschmacklich vielseitig, sondern auch nahrhaft. Sie enthält Ballaststoffe, Proteine, Vitamine und Mineralstoffe wie Kalium, Magnesium und Eisen. Grünbohnen sind zudem fettarm und eignen sich daher besonders gut in Diäten, die den Fettgehalt reduzieren sollen.
In der vegetarischen Variante ist die Bohnensuppe eine gute Quelle für pflanzliches Protein, insbesondere wenn Tofu oder Räuchertofu als Zugabe verwendet wird. In der deftigen Variante mit Kassler oder Kasslerkamm hingegen wird der Eintopf reicher an Fett und Proteinen, was ihn zu einem sättigenden Hauptgericht macht.
Ein weiterer Vorteil der Bohnensuppe ist, dass sie sich gut vorbereiten und vorheizen lässt. Viele Rezepte empfehlen, die Suppe mehrere Stunden ziehen zu lassen, damit sich die Aromen optimal entfalten. Dies ist besonders in der Vegetarischen Variante wichtig, da das Gericht ohne Fleisch oder Speck etwas flüssiger und weniger intensiv ist.
Tipps zur Zubereitung und Speicherung
Für eine optimale Zubereitung der Bohnensuppe mit grünen Bohnen gelten einige grundlegende Tipps:
- Bohnen richtig waschen und schneiden: Die Bohnen sollten vor der Zubereitung gut unter fließendem Wasser gewaschen werden. Sie werden in mundgerechte Stücke geschnitten, damit sie gleichmäßig garen können.
- Brühe selbst kochen: Eine selbst gekochte Brühe verleiht der Suppe mehr Aroma als ein Brühwürfel. Wer jedoch keine Zeit hat, kann auch eine gute Gemüse- oder Rinderbrühe aus dem Handel verwenden.
- Zubereitung in mehreren Schritten: Bei manchen Rezepten, wie dem von Oma Lotti, wird empfohlen, die Bohnen zuerst ohne Brühe anzuwürzen, um die Aromen intensiver hervorzuheben. Danach wird die Brühe zugelassen und die Kartoffeln und eventuell das Fleisch hinzugefügt.
- Ruhezeit nach der Zubereitung: Viele Rezepturen empfehlen, die Suppe nach der Zubereitung eine Weile ruhen zu lassen, damit sich die Aromen optimal entfalten. Dies ist besonders bei der vegetarischen Variante wichtig, da das Gericht ohne Fleisch oder Speck etwas flüssiger ist.
- Vorheizen: Wer die Suppe später servieren möchte, kann sie vorbereiten und im Kühlschrank oder bei niedriger Temperatur vorheizen. Dies ist besonders praktisch für größere Gruppen oder für Partys.
- Einfrieren: Die Bohnensuppe eignet sich gut zum Einfrieren. Sie sollte nach der Zubereitung in Portionen abgefüllt werden, damit sie später leichter portioniert und wieder aufgeheizt werden kann.
Kulturelle Bedeutung und Tradition
Die grüne Bohnensuppe ist in vielen Regionen Deutschlands ein fester Bestandteil der traditionellen Küche. Sie wird oft als Familienrezept über Generationen weitergegeben und ist in einigen Gegenden sogar ein regionaler Leckerbissen, der bei Festen oder besonderen Anlässen serviert wird.
In der Niederlausitz beispielsweise ist die Bohnensuppe mit Kassler ein Klassiker, der in der Familie überliefert wird. In der Eifel hingegen wird sie oft mit Milch oder Bechamelsoße zubereitet und als Beilage mit Hefeteig serviert. In beiden Regionen wird die Suppe nicht nur als Mahlzeit, sondern auch als Symbol der kulturellen Identität wahrgenommen.
Die grüne Bohnensuppe hat sich auch in der modernen Gastronomie etabliert. Viele Restaurants und Cafés bieten sie als vegetarische Option an, insbesondere in der Winter- und Herbstsaison, wenn die Bohnen frisch geerntet werden können.
Fazit: Ein vielseitiges Gericht mit langer Tradition
Die grüne Bohnensuppe ist ein Gericht, das sich sowohl in der traditionellen als auch in der modernen Küche bewährt hat. Sie vereint Geschmack, Nährwert und kulturelle Traditionen in sich und bietet zahlreiche Möglichkeiten für kreative Variationen. Ob vegetarisch oder mit Fleisch, ob mit Speck oder ohne – die Bohnensuppe mit grünen Bohnen bleibt ein Klassiker, der in vielen Haushalten auf dem Tisch steht.
Die Rezeptvarianten, die in den Quellen beschrieben werden, zeigen, wie vielseitig dieses Gericht zubereitet werden kann. Von der deftigen Niederlausitzer Variante mit Kassler über die vegetarische Eintöpfversion bis hin zu internationalen Einflüssen wie der türkischen oder ungarischen Bohnensuppe – es gibt für jeden Geschmack etwas dabei. Zudem ist die grüne Bohnensuppe gesund, nahrhaft und einfach in der Zubereitung, weshalb sie sich besonders gut für Familien, Gesundheitsbewusste oder auch für Vegetarier eignet.
Quellen
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