Braune Bohnensauce, Hollandaise und Sugo – Rezepte und Tipps zur perfekten Bohnensauce
Bohnen gelten in der europäischen und mediterranen Küche als vielseitiges und nahrhaftes Grundnahrungsmittel. Ob als Eintopf, Beilage oder Sauce – sie lassen sich in unzähligen Variationen zubereiten und bieten eine reiche Palette an Geschmack, Textur und Aroma. Im Fokus dieses Artikels stehen insbesondere Bohnensaucen, deren Zubereitung und Verwendung in unterschiedlichen regionalen und kulinarischen Traditionen.
Die bereitgestellten Rezepte und Tipps stammen aus regionalen wie auch internationalen Quellen und decken sowohl traditionelle als auch moderne Methoden ab. Vom braunen Bohnen-Gericht mit Speckmantel bis hin zu einer schnellen Hollandaise-Sauce und der kremigen Bohnensauce mit Sugo – diese Rezepte zeigen, wie Bohnen durch geschickte Kombinationen und Zubereitungsweisen zu einem hervorragenden kulinarischen Highlight werden können.
Dieser Artikel bietet eine umfassende Übersicht über technische Details, Zutatenlisten, Zubereitungsschritte und Tipps für die Herstellung der verschiedenen Bohnensaucen. Neben Rezepten werden auch kreative Anpassungsmöglichkeiten, saisonale Aspekte und regionale Einflüsse diskutiert.
Braune Bohnensauce – ein Rezept mit Wurzeln aus der Schwäbischen Alb
Die braune Bohnensauce, wie sie in der Region der Schwäbischen Alb und Bayerisch-Schwaben zubereitet wird, ist ein typisches Beispiel für eine traditionelle, langsam gekochte Bohnensauce, die bis ins 20. Jahrhundert zurückverfolgt werden kann. Das Rezept stammt aus der Familie der Autorenin, die es von ihrer Mutter übernommen hat, die im Jahr 1919 geboren wurde.
Zutaten und Zubereitung
Für die braune Bohnensauce werden folgende Zutaten benötigt:
- 500 g Schnittbohnen (oder Bohnenkerne)
- 2 EL Mehl
- 50 g Fett oder Butterschmalz
- Salzwasser
- 1 Zwiebel
- 1 Lorbeerblatt
- 2 Nelken (optional)
- Essig nach Wunsch
- etwas Bohnenkraut
- Salz
Die Zubereitung erfolgt in mehreren Schritten:
- Bohnen vorbereiten: Die Bohnen werden in schiefe Streifen geschnitten und in leichtem Salzwasser nicht zu weich gekocht. Anschließend werden sie abgesieht.
- Soße zubereiten: In einer Pfanne wird das Fett langsam zergehen gelassen. Die kleingeschnittene Zwiebel wird angedünstet, mit Mehl bestäubt und eine dunkle Einbrenne gebildet.
- Soße aufgießen: Mit dem Bohnenwasser wird die Einbrenne zu einer sämigen Soße aufgegossen. Hierzu werden Salz, Lorbeerblatt, Nelken (optional), Bohnenkraut und Essig hinzugefügt.
- Kochen und Mischen: Die Soße wird ca. 20 Minuten langsam gekocht. Anschließend werden die Bohnen in die Soße gegeben und etwas nachgezogen.
Dieses Gericht wird in der Region in Dirre („Unterthürheim“) oft mit Apfelnudeln oder Fläda / Kiachla serviert, zwei traditionelle Beilagen der Region.
Regionale Bedeutung
Die Bohnen oder schwarzen Bohnenkerne, die für diese Sauce verwendet werden, stammen oft direkt aus der Region. Die Zubereitung ist saisonabhängig und erfolgt meist, wenn frische Äpfel und Bohnen erhältlich sind, sowie über den Winter. Das Gericht war einst ein Arme-Leute-Essen, das jedoch durch seine Geschmackfülle und die kreative Verarbeitung in der heutigen Zeit auch in kulinarischen Spezialitäten eine Rolle spielt.
Dicke weiße Bohnen nach türkischer Art
Ein weiteres Rezept, das die Vielseitigkeit von Bohnen unter Beweis stellt, stammt aus der türkischen Küche. Es handelt sich hierbei um dicke weiße Bohnen, die mit einer scharfen, aromatischen Soße serviert werden. Dieses Gericht ist besonders gut geeignet, um den türkischen Einfluss auf die europäische Bohnenküche zu zeigen.
Zutatenliste
Für dicke weiße Bohnen nach türkischer Art werden folgende Zutaten benötigt:
- 560 g dicke weiße Bohnen (aus der Dose) oder 250 g getrocknete
- 1 Zwiebel
- 1 Möhre
- 1 Stange Sellerie
- 1 Fleischtomate (optional)
- 80 ml Olivenöl
- 1 TL Tomatenmark
- 2 EL Acı Biber Salçası (scharfe Paprikamark)
- 1 EL Granatapfelmelasse (Nar Ekşisi)
- 1 Prise Kreuzkümmel
- schwarzer Pfeffer, frisch gemahlen
- Salz
- Zitronensaft
Zubereitung
Wenn getrocknete Bohnen verwendet werden, müssen diese zunächst über Nacht in Wasser mit Backnatron und Salz einweichen. Anschließend werden die Zutaten wie folgt verarbeitet:
- Zwiebel, Möhre und Sellerie: Die Zwiebel wird gewürfelt, die Möhre in kleine Würfel geschnitten und die Selleriestange ebenfalls kleingeschnitten.
- Soße herstellen: In einem Topf wird Olivenöl erhitzt, die Zwiebel darin angebraten. Danach werden Tomatenmark, Acı Biber Salçası und Granatapfelmelasse hinzugefügt und kurz mitgebraten.
- Bohnen und Gemüse hinzufügen: Die gewaschenen Bohnen sowie die gewürfelten Karotten und Sellerie werden in den Topf gegeben. Mit Salz, Pfeffer, Kreuzkümmel und etwas Zitronensaft abschmecken.
- Garen: Das Gericht wird für ca. 30–40 Minuten langsam gekocht, bis die Soße sämig und die Bohnen weich sind.
Tipp
Wer möchte, kann die Soße zusätzlich mit einer Fleischtomate bereichern, um die Aromenvielfalt zu erhöhen. Bei Zeitmangel eignet sich auch eine Dose Bohnen, die aber immer noch ca. 20–30 Minuten in der Soße köcheln sollte, um das Aroma optimal aufzunehmen.
Bohnengemüse – ein einfaches Beilagengericht
Für ein schnelleres und einfacheres Gericht eignet sich das Rezept für Bohnengemüse, das in Österreich oft als Fisolen bezeichnet wird. Dieses Gericht ist ideal als Beilage und kann mit Rahm oder anderen Zutaten abgewandelt werden.
Zutaten
- 500 g grüne Bohnen
- 1 Becher Sahne
- 1 TL Speisestärke
- 1/4 TL Ursalz
- 4 Prisen Cayennepfeffer
- 5 Prisen schwarzer Pfeffer
- 4 Prisen geriebene Muskatnuss
- 3 Prisen brauner Rohrzucker
Zubereitung
- Bohnen putzen und schneiden: Die Enden der grünen Bohnen abschneiden und in kleine Stücke schneiden.
- Bohnen kochen: In kochendem Salzwasser werden die Bohnen bissfest gekocht und anschließend abgesieht.
- Rahmsauce herstellen: Kalte Sahne mit Speisestärke vermengen und mit Salz, Pfeffer, Muskatnuss und Zucker abschmecken.
- Mischen: Die gekochten Bohnen werden mit der Rahmsauce vermengt und serviert.
Tipps
- Wer möchte, kann die Bohnen auch mit einer kleinen Menge Butter oder Olivenöl anbraten, um eine knusprige Textur zu erzielen.
- Die Menge an Speisestärke kann je nach gewünschter Konsistenz angepasst werden.
Bohnen im Speckmantel mit schneller Sauce Hollandaise
Ein weiteres Highlight in der Bohnenküche sind Bohnen im Speckmantel, die mit einer Sauce Hollandaise serviert werden. Dieses Gericht kombiniert den herzhaften Geschmack von Speck mit dem zarten Aroma von Bohnen und einer cremigen Sauce.
Zutaten
- 500 g Bohnen
- 1 TL Bohnenkraut
- Speckscheiben
- Salz, Pfeffer
- Butter
- Eigelb
- Limettensaft
- Senf
- Crème fraîche
- Zucker
- Essig
Zubereitung
- Bohnen vorbereiten: Die Bohnen werden mit 1 TL Bohnenkraut in kochendem Salzwasser vorgar und anschließend abgekühlt und abgetropft.
- Speckmantel: Die Speckscheiben werden mit Pfeffer und Bohnenkraut bestreut. Etwa 6–8 Bohnen mit je einer Speckscheibe umwickeln.
- Backen: Die Bohnen im Speckmantel werden auf ein Backblech gelegt, mit Butter bestreichen und im Ofen goldbraun backen (ca. 10–15 Minuten).
- Sauce Hollandaise herstellen: Die Butter wird in einem Topf geschmolzen und kurz aufgekocht. Eigelb, Limettensaft, Senf, Crème fraîche, Zucker und Essig werden püriert und die warme Butter langsam untergemengt.
- Servieren: Die Bohnen im Speckmantel werden mit der Sauce Hollandaise serviert und nach Wunsch mit Petersilie garniert.
Pasta mit Bohnen – italienische Klassiker
In Italien ist Pasta mit Bohnen ein weit verbreitetes Gericht, das in verschiedenen Regionen unterschiedlich zubereitet wird. In Süditalien ist dieses Rezept besonders verbreitet, wobei jede Familie ihre eigene Variante hat.
Zutaten
- 500 g Bohnen (weiße oder gemischt)
- 1 Zwiebel
- 1 Möhre
- 1 Selleriestange
- 1 Fleischtomate (optional)
- Olivenöl
- Tomatenmark
- Salz, Pfeffer
- Petersilie
- Parmesan
Zubereitung
- Bohnen einweichen: Die Bohnen werden über Nacht in Wasser einweichen.
- Soße kochen: Die Zwiebel, Möhre und Sellerie werden gewürfelt und in Olivenöl angebraten. Danach wird Tomatenmark hinzugefügt und kurz mitgebraten. Die Bohnen werden in die Soße gegeben und mit Salz, Pfeffer, Petersilie und Essig abgeschmeckt.
- Pasta kochen: Tagliatelle oder Tagliatelle werden in Salzwasser gekocht und mit der Soße vermengt.
- Servieren: Das Gericht wird mit frisch geriebenem Parmesan serviert.
Tipps
- Bei der Verwendung von Dosenbohnen ist auf die Einweichzeit zu verzichten, da sie bereits vorgekocht sind. Diese müssen jedoch noch ca. 20–30 Minuten in der Soße köcheln, um das Aroma aufzunehmen.
- Die Soße kann mit oder ohne Gemüse zubereitet werden. Wer möchte, kann auch Dosentomaten verwenden und diese pürieren.
Pappardelle mit Bohnensauce – ein Rezept aus der Region Valpolicella
Ein weiteres Rezept, das die kreative Kombination von Nudeln und Bohnensauce zeigt, stammt aus der Region Valpolicella in Italien. Es handelt sich hierbei um Pappardelle mit Bohnensauce, eine deftige Kombination, die in der italienischen Küche oft Verwunderung hervorruft, aber durch ihre Geschmackskomponenten beeindruckt.
Zutaten
- 150 g Mehl
- 2 Eier
- 500 g Bohnen
- 1 Zwiebel
- 1 Möhre
- 1 Selleriestange
- Olivenöl
- Tomatenmark
- Salz, Pfeffer
- Petersilie
Zubereitung
- Pasta herstellen: Mehl und Eier werden zu einem Teig vermengt, der durch Kneten zu einer glatten Masse wird. Mit einer Nudelmaschine werden die Pappardelle hergestellt.
- Bohnensoße kochen: Die Zwiebel, Möhre und Sellerie werden gewürfelt und in Olivenöl angebraten. Danach wird Tomatenmark hinzugefügt und kurz mitgebraten. Die Bohnen werden in die Soße gegeben und mit Salz, Pfeffer und Petersilie abgeschmeckt.
- Pasta kochen: Die Pappardelle werden in Salzwasser gekocht und mit der Soße vermengt.
- Servieren: Das Gericht wird serviert und nach Wunsch mit Parmesan bestreut.
Tipps zur perfekten Bohnensauce
Unabhängig davon, ob eine braune Bohnensauce, eine Hollandaise oder eine Bohnensauce mit Sugo zubereitet wird, gibt es einige allgemeine Tipps, die die Qualität der Sauce verbessern können:
- Wasser verwenden: Bei der Zubereitung von Bohnen ist es wichtig, genügend Wasser zu verwenden, um die Bohnen weich zu kochen.
- Aromatische Zugaben: Zwiebeln, Knoblauch, Petersilie oder Bohnenkraut können die Geschmackskomponenten der Sauce bereichern.
- Konsistenz anpassen: Die Konsistenz der Sauce kann durch die Zugabe von Mehl, Speisestärke oder Püriervorgängen angepasst werden.
- Abschmecken: Es ist wichtig, die Sauce immer wieder abzuschmecken und gegebenenfalls mit Salz, Pfeffer oder Essig nachzusteuern.
- Einfrieren: Überschüssige Sauce kann in luftdichten Behältern eingefroren werden, um sie später zu verwenden.
Zusammenfassung
Bohnen bieten in der Küche eine Vielfalt an Möglichkeiten, die sich sowohl in der traditionellen als auch in der modernen Zubereitung widerspiegelt. Ob als braune Bohnensauce, Bohnen im Speckmantel, Pasta mit Bohnen oder dicke weiße Bohnen nach türkischer Art – die Rezepte zeigen, wie Bohnen durch geschickte Kombinationen und Zubereitungsweisen zu einem hervorragenden kulinarischen Highlight werden können.
Diese Gerichte sind nicht nur geschmacklich vielseitig, sondern auch nahrhaft und ideal für verschiedene Anlässe. Sie eignen sich sowohl als Hauptgericht als auch als Beilage oder Eintopf. Durch die Anpassung der Zutaten und Zubereitungsweisen können die Gerichte individuell gestaltet werden, um den eigenen Vorlieben und der Saison zu entsprechen.
Schlussfolgerung
Die Vielfalt der Bohnensaucen und Bohnenrezepte unterstreicht die kulturelle und kulinarische Bedeutung dieser Grundnahrungsmittel. Von der kreativen Kombination mit Speck und Hollandaise bis hin zu traditionellen italienischen Nudelgerichten – Bohnen beweisen ihre Flexibilität und Geschmackskomponenten in der Küche. Mit den bereitgestellten Rezepten und Tipps können Hobbyköche und Profiköche gleichermaßen kreative Gerichte zubereiten, die sowohl im Alltag als auch bei besonderen Anlässen überzeugen.
Durch die Verwendung regionaler Zutaten und traditioneller Techniken wird zudem ein tieferer Bezug zur kulinarischen Identität hergestellt. Die Gerichte sind nicht nur lecker, sondern auch nahrhaft und ideal für eine ausgewogene Ernährung. Ob frisch oder eingemacht – Bohnen bieten unzählige Möglichkeiten, die in der Küche entfaltet werden können.
Quellen
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