Einkochen von grünen Bohnen – traditionelle DDR-Rezepte und Zubereitung

Die grünen Bohnen, als Hülsenfrucht mit einer langen kulturellen wie kulinarischen Tradition, spielten in der DDR-Küche eine besondere Rolle. Sie waren nicht nur eine günstige und nahrhafte Beilage, sondern auch ein beliebtes Gericht, das in vielen Haushalten und Schulküchen auf den Tisch kam. In der industriell geprägten DDR-Verpflegung und in der häuslichen Küche war das Einkochen von grünen Bohnen eine gängige Praxis, um sie haltbar zu machen und im Jahr über zu genießen. Diese Technik spiegelt nicht nur die Ressourcenvorsorge wider, sondern auch die kulinarischen Vorlieben der Zeit.

In diesem Artikel wird der Prozess des Einkochens von grünen Bohnen mit Fokus auf traditionelle DDR-Rezepte beschrieben. Neben der historischen und kulinarischen Bedeutung wird auch auf die Zutaten, die Zubereitung und die Haltbarkeit der eingelegten Bohnen eingegangen. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Wiedergabe von Rezepten, die in der DDR verbreitet waren und heute von vielen Menschen nachgekocht werden, um die Geschmackserinnerungen der Vergangenheit wiederzufinden.


Die kulinarische Bedeutung der grünen Bohnen in der DDR

Grüne Bohnen standen in der DDR für Einfachheit, Geschmack und Nährwert. Sie waren ein fester Bestandteil vieler Gerichte, insbesondere von Eintöpfen und Salaten. In der Schulküche, wie im privaten Haushalt, gehörten grüne Bohnen zu den Lieblingsgerichten. So erinnert sich ein ehemaliger Schüler daran, wie er in der Schule den Grünen-Bohnen-Eintopf mehrmals am Tag nachgefordert hat. Diese Erfahrung ist nicht ungewöhnlich, da die Bohnen in der DDR-Küche für ihre deftige Note und ihre Wärme standen, die besonders in den kalten Monaten geschätzt wurden.

Ein weiteres spannendes Detail ist die Herkunft des Rezeptes. Laut einem Kommentar aus dem Jahr 2023 stammt das Rezept für den Bohnensalat aus dem „Dr. Oetker Schulkochbuch“ von 1930, was darauf hindeutet, dass das Rezept bereits vor der Gründung der DDR in Umlauf war. Allerdings wurde es in der DDR so weitergegeben, dass es bis heute in vielen Familien wie von der Oma gekocht wird. So schreibt ein Nutzer: „So kenne ich es auch.“ – ein Beweis dafür, wie tief diese Rezepte in der kulturellen Erinnerung verankert sind.


Das Rezept: Grüne Bohnen einkochen nach Omas Art

Ein zentrales Rezept für das Einkochen von grünen Bohnen stammt aus Gütersloh und wird dort als traditionelles DDR-Rezept bezeichnet. Es ist einfach und erfordert keine exotischen Zutaten, weshalb es auch heute noch bei vielen Nachkochern beliebt ist. Die Zutatenliste ist übersichtlich:

  • 750 g grüne Bohnen
  • ½ bis 1 Liter Weinessig (5%)
  • Zucker
  • Salz
  • 1 Zwiebel
  • Lorbeerblätter
  • Pfefferkörner
  • frisches Bohnenkraut
  • Senfkörner

Die Zubereitung erfolgt in mehreren Schritten. Zunächst werden die Bohnen gewaschen und in 4 cm lange Stücke geschnitten. Anschließend werden sie in Salzwasser blanchiert, um sie weicher zu machen und die Haltbarkeit zu erhöhen. Danach werden die Einmachgläser mit kochendem Wasser ausgespült und abgetrocknet.

Der Essigsud wird aus Essig, Wasser, Salz und Zucker angerührt und aufgekocht. Die Bohnen werden in die Gläser gefüllt, mit Gewürzen wie Lorbeerblättern, Senfkörnern und Pfeffer versehen, und dann mit der heißen Essiglösung übergossen. Schließlich werden die Gläser abgedichtet und so haltbar gemacht, dass sie im Keller oder im Schrank gelagert werden können.

Dieses Rezept ist ein typisches Beispiel für die Einfachheit, mit der in der DDR gekocht wurde. Es benötigt keine teuren Zutaten oder aufwendige Geräte, was es für viele Haushalte praktisch und erschwinglich machte.


Variationen und regionale Unterschiede

Obwohl das Grundrezept weit verbreitet war, gab es regionale und individuelle Abweichungen. So berichtet ein Nutzer aus Sachsen, dass bei ihm im Bohnensalat weder Zucker noch Zwiebeln verwendet werden. Stattdessen kommen Knoblauch und Petersilie hinzu. Ein anderer Verfeinerungstipp stammt von einer Nutzerin, die getrocknetes Bohnenkraut und mittelscharfen Senf ins Dressing gibt.

Ein weiteres Beispiel ist das Rezept für den Bohnensalat, das in der DDR gern als Beilage oder Snack serviert wurde. Hier werden die grünen Bohnen mit Gurkenscheiben, Tomaten und frischem Dill ergänzt, was dem Salat eine frische Note verleiht. Ein Nutzer betont, dass er den Salat besonders mit Gurken und Tomaten genießt, was zeigt, wie vielseitig die grünen Bohnen in der DDR-Küche eingesetzt wurden.

Die Verwendung von Buschbohnen anstelle von Stangenbohnen ist in einigen Regionen der DDR üblich. In Sachsen etwa wird ausschließlich Buschbohnen verwendet, was auf die regionalen Anbaubedingungen zurückzuführen ist. Ein weiterer Kommentar erwähnt, dass grüne Gurken in Kombination mit Bohnen ohne Knoblauch serviert werden, was auf die unterschiedlichen regionalen Vorlieben hindeutet.


Das Eintopf-Rezept: Grüne Bohnen mit Rindfleisch und Kartoffeln

Ein weiteres beliebtes Gericht aus der DDR ist der Grüne-Bohnen-Eintopf. Ein typisches Rezept aus Gütersloh enthält mageres Rindfleisch, grüne Bohnen, Kartoffeln, Zwiebeln, Bohnenkraut, Butter, Salz und Pfeffer. Die Zubereitung erfolgt in mehreren Schritten:

  1. Das Rindfleisch und die Zwiebel werden mit Wasser, Salz und Bohnenkraut zum Kochen gebracht.
  2. Nach etwa 30 Minuten werden die gewaschenen und vorbereiteten Bohnen sowie die Kartoffeln hinzugefügt.
  3. Alles wird weiter auf kleiner Flamme gekocht, bis die Bohnen weich sind.
  4. Vor dem Servieren wird Butter und frisches Bohnenkraut hinzugefügt.

Dieses Rezept ist ein gutes Beispiel für die deftige und nahrhafte Küche der DDR. Es benötigt keine aufwendigen Zutaten oder Geräte, was es ideal für die damaligen Verhältnisse machte. Ein Nutzer schreibt: „So kenne ich es auch.“ – ein weiterer Hinweis auf die weit verbreitete Tradition dieses Eintopfes.


Geschmackserinnerungen und kulinarische Nostalgie

In vielen Kommentaren wird betont, wie sehr das Rezept an die Oma erinnert. Die grünen Bohnen, ob als Eintopf oder als Salat, sind für viele Menschen ein Symbol für die Kindheit und die Zeit mit der Familie. Ein Nutzer schreibt: „Erinnert mich immer an meine Kindheit.“ – eine Aussage, die auf die emotionale Verbindung zwischen Rezepten und Erinnerungen hindeutet.

Auch wenn die DDR heute nicht mehr existiert, bleibt die kulinarische Tradition lebendig. Viele Menschen kochen die Rezepte heute noch, um die Geschmackserinnerungen der Vergangenheit wiederzufinden. Ein Nutzer betont, dass es „kein besseres Rezept“ gibt, was zeigt, wie geschätzt diese Gerichte bis heute sind.


Schlussfolgerung

Die grünen Bohnen, ob eingelegt oder als Eintopf, spielten in der DDR-Küche eine zentrale Rolle. Sie waren ein Symbol für Einfachheit, Geschmack und Nährwert, das in vielen Haushalten und Schulküchen auf den Tisch kam. Das Einkochen von grünen Bohnen war eine gängige Praxis, um sie haltbar zu machen und im Jahr über zu genießen. Die Rezepte, die heute noch von vielen Menschen nachgekocht werden, stammen oft von der Oma oder aus alten Kochbüchern wie dem „Dr. Oetker Schulkochbuch“ von 1930.

Die kulinarische Tradition der DDR lebt weiter, nicht nur durch die Gerichte selbst, sondern auch durch die Geschmackserinnerungen, die sie wecken. Ob als deftiger Eintopf oder als erfrischender Salat – die grünen Bohnen sind bis heute ein fester Bestandteil der deutschen Küche und ein Symbol für die Nostalgie der Vergangenheit.


Quellen

  1. Rezepte für Gütersloh, Grüne Bohnen Eintopf aus der DDR vom Gütersloher Koch
  2. DDR-Rezepte: Grüner Bohnensalat
  3. Wie bei meiner Oma: Grüne Bohnen Eintopf nach DDR-Rezept
  4. Rezept: Grüne Bohnen im Glas nach Omas Art
  5. Pinterest: Grüne Bohnen Eintopf

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