Grenzenlose Gaumenfreuden: Björn Freitag und die kulinarische Begegnung von Dicken Bohnen und Braune Bohnen

Die kulinarische Welt ist geprägt von regionalen Traditionen, historischen Einflüssen und kreativen Interpretationen. Besonders in Grenzregionen zwischen Ländern oder Kulturen entstehen oft faszinierende kulinarische Begegnungen, die sowohl die Gemeinsamkeiten als auch die Unterschiede zwischen den Nachbarn spiegeln. Eine solche kulinarische Begegnung hat der renommierte Fernsehkoch Björn Freitag in der Gegend um Suderwick und Dinxperlo in der deutsch-niederländischen Grenzregion initiiert. In dieser Region, wo das Münsterland auf das Gelderland trifft, führten ihn die Vorlieben der Einwohner für verschiedene Bohnensorten – Dicke Bohnen aus Deutschland und Braune Bohnen aus den Niederlanden – zu einer kreativen Fusion, die in der WDR-Sendung „Grenzenlos köstlich“ gezeigt wurde.

In diesem Artikel wird die Rezeption der kulinarischen Begegnung zwischen Dicken Bohnen und Braune Bohnen durch Björn Freitag sowie die kulturellen und geschmacklichen Hintergründe dieser Gerichte detailliert beschrieben. Zudem wird ein Rezept vorgestellt, das beide Bohnensorten vereint – ein kulinarisches Experiment, das sowohl Tradition als auch Innovation verbindet.


Kulinarische Unterschiede an der deutsch-niederländischen Grenze

In der Region um Suderwick und Dinxperlo, die durch die deutsch-niederländische Grenze geteilt wird, gibt es deutliche kulinarische Unterschiede, die oft auf historische und kulturelle Hintergründe zurückzuführen sind. Ein besonders auffälliges Beispiel hierfür sind die Bohnen, die auf beiden Seiten der Grenze unterschiedlich verarbeitet und geschätzt werden.

Die Dicken Bohnen, auch Ackerbohnen oder Saubohnen genannt, sind ein fester Bestandteil der deutschen Küche in dieser Region. Sie sind jung geerntet, zart und aromatisch und werden traditionell mit Würsten, Speck und Gemüse kombiniert. In vielen Supermärkten sind sie auch tiefgekühlt erhältlich, was ihre Saison – von Anfang Juni bis Mitte September – erweitert. Erika Steffens aus Suderwick bereitete beispielsweise in der Sendung „Grenzenlos köstlich“ „Suderwicker Dicke Bohnen“, ein Rezept, das typisch für die Region ist.

Auf niederländischer Seite hingegen ist die Braune Bohne, auch als „Bruine Bohnen“ bekannt, beliebt. Diese Bohnen wachsen hauptsächlich in Regionen wie Zeeland und werden getrocknet oder in Konserve verarbeitet. Der niederländische Koch Caspar van Hal serviert sie in seinem Restaurant mit Buttermilchsoße, Speck und eingelegtem Gemüse. Die Braune Bohne hat einen anderen Geschmack und eine festere Konsistenz als die Dicke Bohne und wird oft in traditionellen Gerichten wie dem niederländischen Bohnensalat verwendet.

Diese kulinarischen Unterschiede zeigen, wie sehr lokale Erzeugung und Traditionen die Esskultur beeinflussen können. Björn Freitag nutzte diese Gegensätze, um ein Rezept zu kreieren, das beide Bohnensorten in Kombination mit weiteren regionalen Zutaten vereint – eine kulinarische Brücke zwischen zwei Nachbarn, die an der Grenze liegen.


Björn Freitag und die Fusion der Bohnen

In der Sendung „Grenzenlos köstlich“ experimentierte Björn Freitag mit der Kombination von Dicken Bohnen aus Deutschland und Braune Bohnen aus den Niederlanden. Unterstützt wurde er dabei von Erika Steffens aus Suderwick, die traditionell mit Dicken Bohnen kocht, sowie von Caspar van Hal, der Braune Bohnen in seiner niederländischen Restaurantküche serviert. Die Zusammenarbeit der drei Köchinnen und Köche führte zu einem innovativen Gericht, das sowohl die Aromen beider Bohnensorten als auch die regionalen Würzen und Zubereitungsweisen vereint.

Die kulinarische Begegnung fand nicht nur in der Küche statt, sondern auch in der Vorbereitung. Anja Tanas, eine fernsehbekannte Ernährungswissenschaftlerin, untersuchte die regionalen Produkte aus der Perspektive der Ernährungswissenschaft, um den Nutzen und die Besonderheiten der Gerichte zu verdeutlichen. So wurde deutlich, dass Dicke Bohnen reich an Proteinen und Ballaststoffen sind und oft als Beilage zu fettreichen Gerichten wie Wurst oder Speck dienen. Die Braune Bohne hingegen ist fester und hat einen leicht bitteren Geschmack, der sich besonders gut mit cremigen Soßen oder Buttermilch kombiniert.

Die Kombination beider Bohnensorten bot nicht nur geschmackliche Vielfalt, sondern auch die Möglichkeit, kreative Zubereitungsweisen zu erproben. So wurde die Dicke Bohne in einen cremigen Bohnenpüreepreis verwandelt, während die Braune Bohne mit Speck und Senf kross gebraten wurde. Die Gerichte wurden schließlich auf dem Teller zusammengestellt, wodurch ein harmonisches Gleichgewicht zwischen herzhaft und cremig entstand.


Rezept: Bohnenmousse mit Blutwurst

Ein Rezept, das diese kulinarische Fusion in die eigene Küche bringt, ist die Bohnenmousse mit Blutwurst, das in der Sendung von Caspar van Hal und Björn Freitag zubereitet wurde. Es vereint die cremige Textur der Dicken Bohnen mit der knusprigen Konsistenz der Blutwurst und ist ein Beispiel dafür, wie traditionelle Gerichte durch kreative Kombinationen neu interpretiert werden können.

Zutaten:

  • 300 g Dicke Bohnen (TK oder aus dem Glas)
  • 1 Gemüsezwiebel
  • 2 Zehen Knoblauch
  • 200 g Blutwurst
  • 100 ml Sahne
  • 100 ml Gemüsefond
  • 1 Zweig Bohnenkraut
  • 3 Zweige glatte Petersilie
  • je 2 Zweige Thymian, frischer Majoran
  • Salz, weißer Pfeffer
  • 1 EL weißer Balsamico
  • 1 EL mittelscharfer Senf
  • 2 EL Mehl
  • 1 EL Pflanzenöl zum Braten

Zubereitung:

  1. Zwiebel und Knoblauch schälen und in Würfel schneiden.
    In Pflanzenöl sanft anschwitzen, Bohnenkraut und Dicke Bohnen hinzugeben und mit einer Prise Salz würzen.

  2. Mit Gemüsefond, Sahne und einem guten Spritzer Balsamico ablöschen.
    Die Mischung für einige Minuten köcheln lassen, bis die Bohnen weich sind.

  3. Blutwurst häuten und schräg in Scheiben schneiden.
    Eine Seite mit Senf bestreichen, leicht mehlieren und in einer Pfanne mit etwas Öl von beiden Seiten kross braten. Den Thymian mit in die Pfanne geben. Anschließend auf Küchenkrepp abtropfen lassen.

  4. Bohnenmousse herstellen:
    Bohnenkraut aus den Bohnen entfernen und die Masse in den Standmixer geben. Petersilie und Hälfte des Majorans dazugeben, mit weißem Pfeffer abschmecken und pürieren.

  5. Anrichten:
    Die Bohnenmousse und die Blutwurst auf Tellern anrichten. Mit gezupftem Majoran garnieren.

Dieses Rezept ist eine gelungene Mischung aus regionalen Gerichten, die durch die Kombination von Dicken Bohnen und Blutwurst eine herzhafte Note erhält. Es eignet sich als Hauptgang oder als Beilage zu weiteren Gerichten und lässt sich auch nach Wunsch variieren, beispielsweise mit anderen Wurstsorten oder einer cremigen Soße.


Regionale Besonderheiten und kulturelle Hintergründe

Die kulinarischen Unterschiede zwischen Deutschland und den Niederlanden spiegeln nicht nur geschmackliche Vorlieben wider, sondern auch historische, kulturelle und geografische Einflüsse. In der Region um Suderwick und Dinxperlo beispielsweise hat die Nähe zur niederländischen Grenze dazu geführt, dass die Einwohner oft sowohl deutsche als auch niederländische Gerichte kennen und schätzen.

Ein weiteres Beispiel für die kulturellen Zusammenhänge in der Grenzregion ist das Kochen mit regionalen Produkten. Die Dicken Bohnen aus Deutschland sind ein typisches Beispiel für eine traditionelle Speise, die vor allem in der Region um das Münsterland verbreitet ist. Sie werden oft mit Wurst, Speck oder Kartoffeln serviert und sind ein fester Bestandteil der regionalen Küche.

Die Braune Bohne hingegen hat ihren Ursprung in den Niederlanden und wird dort oft als Beilage oder in Salaten serviert. In der Sendung „Grenzenlos köstlich“ wurde sie von Caspar van Hal mit Buttermilchsoße, Speck und eingelegtem Gemüse serviert – ein typisches Beispiel für die niederländische Küche in dieser Region.

Diese regionalen Unterschiede zeigen, wie sehr die Esskultur von der geografischen Lage und den lokalen Traditionen beeinflusst wird. Doch genau diese Unterschiede machen die kulinarische Vielfalt in Grenzregionen so interessant – sie ermöglichen es, Gerichte aus verschiedenen Kulturen kennenzulernen und zu kombinieren, wie es Björn Freitag in seiner Sendung demonstriert hat.


Kulinarische Begegnungen in anderen Grenzregionen

Die Sendung „Grenzenlos köstlich“ konzentrierte sich nicht nur auf die deutsch-niederländische Grenze, sondern auch auf andere Grenzregionen innerhalb Deutschlands und Europas. Björn Freitag bereiste beispielsweise die Grenze zwischen Nordrhein-Westfalen und Belgien sowie die Grenze zwischen Deutschland und Polen, um dort traditionelle Gerichte und Spezialitäten zu entdecken.

In der Grenzregion zwischen NRW und Belgien bereitete er beispielsweise einen Röstkartoffelsalat mit grünen Bohnen und Endivie zu, der sowohl die traditionellen Rezepte der Eifel als auch die Einflüsse aus dem belgischen Raum vereinte. In der Region um den Bodensee, der vier Länder – Deutschland, Schweiz, Liechtenstein und Österreich – verbindet, entdeckte er die Vielfalt der Alpenküche und italienischen Spezialitäten in Südtirol.

Ein weiteres Highlight der Sendung war die Erkundung der polnischen Küche. In Danzig probierte Björn Freitag Piroggi, die polnischen Teigtaschen, in verschiedenen Füllungen – süß und herzhaft – und lernte die Kaschubische Esskultur kennen, die sich durch herzhafte Heringsgerichte auszeichnet. In Breslau probierte er Bigos, ein traditionelles polnisches Gericht aus Fleisch, Sauerkraut, Pilzen und Trockenfrüchten.

Diese kulinarischen Begegnungen zeigen, wie viel Vielfalt und Kreativität in Grenzregionen entstehen kann, wenn sich kulturelle Einflüsse begegnen und zu neuen Gerichten führen.


Schlussfolgerung

Die kulinarischen Begegnungen zwischen Deutschland und den Niederlanden, die Björn Freitag in der Sendung „Grenzenlos köstlich“ in der Region um Suderwick und Dinxperlo veranschaulicht hat, zeigen, wie viel gemeinsam und unterschiedlich die Esskulturen der beiden Nachbarländer sind. Die Kombination von Dicken Bohnen aus Deutschland und Braune Bohnen aus den Niederlanden in einem gemeinsamen Gericht ist ein Beispiel dafür, wie kreative Fusionen entstehen können, wenn Tradition und Innovation zusammentreffen.

Durch die Zusammenarbeit mit regionalen Köchinnen und Köchen sowie Ernährungswissenschaftlern wie Anja Tanas wird deutlich, dass kulinarische Experimente nicht nur geschmacklich, sondern auch aus ernährungswissenschaftlicher Perspektive spannend sind. Gerichte wie die Bohnenmousse mit Blutwurst, die in der Sendung zubereitet wurde, zeigen, wie man traditionelle Zutaten in neue Formate gießen kann, ohne den Geschmack zu verlieren.

Diese kulinarischen Begegnungen sind nicht nur eine Hommage an die regionalen Spezialitäten, sondern auch ein Zeichen dafür, dass die Esskultur an keiner Grenze Halt macht. Sie verbindet Menschen, schafft Verständnis und bereichert die kulinarische Welt – ein Grund mehr, die Vielfalt der regionalen Küche zu entdecken und zu schätzen.


Quellen

  1. Björn Freitag kocht grenzenlos köstlich in Suderwick
  2. Grenzenlos köstlich – WDR Rezept
  3. Neues Kochbuch von Björn Freitag: Grenzenlos köstlich
  4. Bohnenmousse-Rezept von Björn Freitag

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