Sauer eingelegte Bohnen: Traditionelles Rezept mit moderner Anwendung

Sauer eingelegte Bohnen sind ein Klassiker, der sowohl in der traditionellen Küche als auch in der heutigen Küche eine wichtige Rolle spielt. Sie sind nicht nur schmackhaft, sondern auch eine hervorragende Methode, um Gemüse über einen längeren Zeitraum haltbar zu machen. In diesem Artikel wird ein detaillierter Überblick über die Zubereitung von sauer eingelegten Bohnen gegeben, wobei sowohl traditionelle als auch moderne Rezepte und Techniken vorgestellt werden. Zudem werden Tipps zur Lagerung und Verwendung der eingelegten Bohnen gegeben.

Grundlagen der sauren Einlegung

Die saure Einlegung von Bohnen ist eine traditionelle Methode, um frische Bohnen über den Winter hinweg haltbar zu machen. Der Prozess basiert auf der Kombination von Salz, Essig, Wasser, Zucker und Gewürzen, die gemeinsam den Sud bilden, in dem die Bohnen eingelegt werden. Diese Zutaten tragen dazu bei, dass die Bohnen nicht nur haltbar sind, sondern auch einen intensiven Geschmack entwickeln.

Wichtige Zutaten

Die Zutaten für saure Bohnen nach traditionellen Rezepten sind überschaubar, aber sie ergeben ein würzig-saures Gemüse, das perfekt zu vielen Gerichten passt:

  • Grüne Bohnen: Frisch geerntet, geputzt und leicht blanchiert.
  • Zwiebeln: Für das herzhafte Aroma.
  • Essig: Gibt den sauren Grundgeschmack und konserviert.
  • Wasser, Zucker und Salz: Für die ausgewogene Balance zwischen Säure, Süße und Würze.
  • Gewürze: Pfefferkörner, Lorbeerblätter, optional auch Senfkörner oder Bohnenkraut.

Diese Zutaten sind in den meisten Rezepten weitestgehend identisch, was zeigt, dass die Grundlagen der sauren Einlegung sich über verschiedene Regionen und Traditionen hinweg überschneiden.

Zubereitung der sauren Bohnen

Die Zubereitung der sauren Bohnen erfolgt in mehreren Schritten, die sorgfältig ausgeführt werden müssen, um die gewünschte Haltbarkeit und Geschmack zu erzielen. Im Folgenden werden die einzelnen Schritte detailliert beschrieben.

Vorbereitung der Bohnen

  1. Waschen und Putzen: Die Bohnen werden unter fließendem Wasser gründlich abgespült, um Schmutz und Rückstände zu entfernen. Anschließend werden die Enden abgeschnitten und ggf. in kleinere Stücke geschnitten.

  2. Blanchieren (optional): Um die grüne Farbe der Bohnen zu erhalten, können sie für 5–10 Minuten in kochendem Salzwasser blanchiert werden. Danach werden sie in eiskaltem Wasser abgeschreckt, um den Garprozess zu stoppen.

  3. Abtropfen lassen: Die Bohnen müssen gut abgetropft sein, bevor sie in den Sud gegeben werden.

Zubereitung des Suds

Der Sud ist entscheidend für den Geschmack der eingelegten Bohnen. Eine ausgewogene Mischung aus Essig, Wasser, Salz und Zucker gibt den Bohnen ihren charakteristischen süß-sauren Geschmack und sorgt für ihre Haltbarkeit.

  1. Zutaten für den Sud:

    • Essig: 1/16 l (10 %)
    • Wasser: Je nach Rezept 1–1,5 l
    • Salz: 20–30 g
    • Zucker: 20–25 g
    • Gewürze: Pfefferkörner, Lorbeerblätter, Senfkörner, Bohnenkraut
  2. Zubereitung:

    • Die Zutaten werden in einen Topf gegeben und aufgekocht.
    • Der Sud wird dann abgekühlt, um die Bohnen nicht zu überschäumen.

Einlegen der Bohnen

  1. Gläser vorbereiten: Die Einmachgläser werden gründlich gewaschen und sterilisiert. Sie sollten mit Schraubverschlüssen ausgestattet sein, um die Haltbarkeit zu gewährleisten.

  2. Schichten bilden: Die vorgekochten Bohnen werden in die Gläser gelegt, und dabei werden Senfkörner, Dill, Bohnenkraut und Zwiebelringe hinzugefügt. Die Gläser sollten gut gefüllt sein, damit keine großen Zwischenräume entstehen.

  3. Mit Sud auffüllen: Der kühle Sud wird in die Gläser gefüllt, bis er knapp über die Bohnen reicht. Es ist wichtig, dass der Sud die Bohnen vollständig bedeckt, um eine gleichmäßige Konservierung zu gewährleisten.

  4. Verschließen und einkochen: Die Gläser werden verschlossen und im Wasserbad für etwa 30–40 Minuten eingekocht. Dies gewährleistet die Haltbarkeit und schützt vor Verderb.

Spezielle Rezepte und Techniken

DDR-Rezept für saure Bohnen

In der DDR war das Einlegen von Bohnen ein fester Bestandteil der traditionellen Küche. Ein typisches Rezept für saure Bohnen nach DDR-Tradition umfasst folgende Zutaten:

  • 1 kg grüne Bohnen
  • 30 g Salz
  • 1,5 Liter Weckglas
  • 1 Gefrierbeutel

Die Zubereitung erfolgt wie folgt:

  1. Salzlösung herstellen: 10 g Salz in 0,5 Liter Wasser auflösen und abkühlen lassen.

  2. Bohnen schneiden und salzen: Die Bohnen werden quer und lang in 0,5 cm breite Streifen geschnitten. Sie werden mit 20 g Salz in einer Plastikschüssel vermengt und eine Stunde stehen gelassen, bis sich eine Bohnenlake bildet.

  3. In das Glas schichten: Die Bohnen werden in das Glas geschichtet und fest angedrückt, damit keine Zwischenräume entstehen.

  4. Einkochen: Die Gläser werden verschlossen und im Wasserbad für 30–40 Minuten eingekocht.

Schnelles Rezept für eingelegte Bohnen

Ein schnelleres Rezept für eingelegte Bohnen, das besonders in Familien beliebt ist, umfasst folgende Zutaten:

  • 1 kg grüne Bohnen
  • 2 TL Senfkörner
  • Zwiebelringe
  • Pfefferkörner
  • Lorbeerblätter
  • Bohnenkraut

Zubereitung:

  1. Bohnen vorbereiten: Die Bohnen werden geputzt, die Enden abgeschnitten und in kurze Stücken geschnitten. Sie werden in Salzwasser bissfest gekocht (ca. 10 Minuten).

  2. Gläser füllen: Die vorgekochten Bohnen werden mit Senfkörnern, Zwiebelringen, Pfefferkörnern und Kräutern in die Gläser gelegt.

  3. Sud herstellen: Der Sud wird mit Wasser, Essig, Zucker und Salz hergestellt und aufgekocht. Anschließend wird er abgekühlt und in die Gläser gefüllt.

  4. Einkochen: Die Gläser werden verschlossen und im Wasserbad für 30–40 Minuten eingekocht.

Traditionelles schwäbisches Rezept

Ein weiteres traditionelles Rezept stammt aus der Region um Stuttgart und umfasst folgende Zutaten:

  • 1,5 kg frische Steinbohnen
  • 4–5 Zweige frisches Bohnenkraut
  • 500 g Salz
  • Steinguttopf
  • Stampfer

Zubereitung:

  1. Bohnen blanchieren: Die Bohnen werden in kochendem Wasser für drei Minuten blanchiert und anschließend mit kaltem Wasser abgeschreckt.

  2. Bohnen schneiden: Die blanchierten Bohnen werden in 2–3 cm lange Stücke geschnitten.

  3. Salzschichten bilden: In einem Steinguttopf werden abwechselnd Schichten aus Bohnen, Salz und Bohnenkraut gelegt. Jede Schicht wird mit einem Stampfer fest angedrückt, damit die Bohnen mit ihrem eigenen Saft bedeckt werden.

  4. Warten: Die Bohnen werden für mehrere Wochen im Steinguttopf gelassen, bis sie sauer und aromatisch geworden sind.

Tipps zur Lagerung und Verwendung

Lagerung der sauren Bohnen

Die eingelegten Bohnen sollten in einem kühlen, trockenen Ort gelagert werden. Idealerweise werden sie in einem Keller oder Vorratsraum aufbewahrt, wo die Temperatur konstant bleibt. Die Gläser sollten immer geschlossen sein, um die Haltbarkeit zu gewährleisten.

Verwendung in der Küche

Die sauren Bohnen können in verschiedenen Gerichten eingesetzt werden:

  • Als Beilage: Sie passen hervorragend zu Bratkartoffeln, Frikadellen oder einfach als würzige Beilage zum Abendbrot.
  • In Salaten: Die Bohnen können in Salate gemischt werden, um dem Gericht eine würzige Note zu verleihen.
  • In Eintöpfen: Sie sind auch ein beliebter Bestandteil von Bohneneintöpfen, die schnell und einfach zubereitet werden können.

Rezept für Bohneneintopf

Ein einfacher Bohneneintopf kann wie folgt zubereitet werden:

Zutaten:

  • 1 Glas saure Bohnen
  • 2 Kartoffeln
  • 1 Zwiebel
  • 2 EL Butter
  • 2 EL Mehl
  • 1 Liter Wasser oder Brühe
  • Salz, Pfeffer, Majoran

Zubereitung:

  1. Zwiebel anbraten: Die Zwiebel in Butter andünsten, bis sie glasig wird.

  2. Kartoffeln dazugeben: Die Kartoffeln werden dazugegeben und kurz mit angebraten.

  3. Mehl dazugeben: 2 EL Mehl werden untergerührt, um die Soße zu binden.

  4. Brühe oder Wasser dazugeben: 1 Liter Brühe oder Wasser wird hinzugefügt, und der Eintopf wird für 20–30 Minuten köcheln lassen.

  5. Saure Bohnen dazugeben: Die sauren Bohnen werden hinzugefügt, und der Eintopf wird für weitere 10 Minuten köcheln lassen.

  6. Abschmecken: Mit Salz, Pfeffer und Majoran abschmecken.

Vorteile und Tipps

Vorteile der sauren Einlegung

  • Haltbarkeit: Die sauren Bohnen können über einen längeren Zeitraum gelagert werden und sind somit ein wertvoller Vorrat.
  • Schmackhaftigkeit: Sie haben einen intensiven Geschmack, der zu vielen Gerichten passt.
  • Tradition: Die Einlegung von Bohnen ist eine traditionelle Technik, die in vielen Haushalten weitergegeben wird.

Tipps für die Einlegung

  • Qualität der Bohnen: Frisch geerntete Bohnen garantieren die beste Qualität und Haltbarkeit.
  • Sterilisierung der Gläser: Die Einmachgläser sollten immer gründlich sterilisiert werden, um Verderb zu vermeiden.
  • Gewürze: Die Verwendung von frischen Kräutern und Gewürzen kann den Geschmack der Bohnen weiter verbessern.
  • Zubereitung des Suds: Der Sud sollte immer gut abgekühlt sein, bevor er in die Gläser gefüllt wird.

Fazit

Saure Bohnen sind nicht nur ein leckerer Genuss, sondern auch eine praktische Methode, um Gemüse über den Winter hinweg haltbar zu machen. Mit wenigen Zutaten und etwas Vorbereitung können frische Bohnen in einen aromatischen, würzigen Vorrat verwandelt werden. Die verschiedenen Rezepte und Techniken zeigen, wie vielseitig die Einlegung von Bohnen sein kann. Ob als Beilage, in Salaten oder in Eintöpfen – saure Bohnen passen zu vielen Gerichten und tragen damit zu einer abwechslungsreichen Küche bei.

Quellen

  1. DDR-Rezepte – Sauer eingelegte Bohnen
  2. Gartenjournal – Saure Bohnen einlegen
  3. SR3 – Rezepte für Bohnen einmachen
  4. DDR-Rezept für saure Bohnen
  5. Sachsen Tours – Eingelegte Bohnen
  6. Helpster – Saure Bohnen einlegen

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