Eingelegte Bohnen: Rezepte, Tipps und Techniken für die perfekte Vorratskammer

Eingelegte Bohnen sind nicht nur ein beliebter Klassiker auf deutschen Tischen, sondern auch eine hervorragende Möglichkeit, frische Ernte aus dem eigenen Garten über den Winter hinweg zu bewahren. Ob als Beilage zu Speck, in Salaten oder als Brotaufstrich – eingelegte Bohnen vereinen Geschmack, Nährwert und Langlebigkeit in einem. Doch um die Bohnen sicher und geschmackvoll einzulegen, ist es entscheidend, die richtigen Rezepte und Techniken anzuwenden. In diesem Artikel werden verschiedene Rezepte, Zubereitungsschritte und Tipps vorgestellt, die sich aus den bereitgestellten Quellen ableiten.

Einführung in die Einkochtechnik für Bohnen

Die Einkochtechnik ist ein bewährtes Verfahren, um Lebensmittel über einen längeren Zeitraum haltbar zu machen. Bei Bohnen geht es dabei darum, die Hülsenfrüchte durch Blanchieren und anschließendem Einkochen in einer Säure- oder Salzlösung zu konservieren. Es ist wichtig, sowohl bei der Vorbereitung als auch beim Einkochen auf Hygiene und Temperatur zu achten, um das Wachstum von Schimmelpilzen oder Bakterien zu vermeiden. Die Quellen zeigen, dass es verschiedene Varianten gibt – von einfachen eingelegten Bohnen mit Essig und Salz bis hin zu speziellen Rezepturen mit Fenchel, Knoblauch oder Zwiebeln.

Rezept 1: Eingeweckter Bohnensalat vom Gasthof "Zum Hohen Lohr" in Battenhausen

Dieses Rezept basiert auf einem Rezept des Gasthofs "Zum Hohen Lohr" in Battenhausen und ist ideal, um grüne Bohnen in eine säurehaltige Lake einzulegen.

Zutaten (für ca. 1 kg Bohnen):

  • 1 kg geputzte grüne Bohnen
  • 225 ml Essig (5 %)
  • 700 ml Wasser
  • 35 g Salz
  • 185 g Zucker

Zubereitung:

  1. Blanchieren der Bohnen:
    Ein großes Schüssel mit Wasser zum Kochen bringen. In der Zwischenzeit die Bohnen in die gewünschte Größe schneiden. Die Bohnen in das kochende Wasser geben und 10 Minuten kochen lassen. Danach das Wasser abgießen und die Bohnen kurz abspülen.

  2. Zubereitung der Lake:
    Wasser, Essig, Salz und Zucker gut vermengen und einmal aufkochen lassen.

  3. Füllung der Gläser:
    Die Bohnen in die vorbereiteten Gläser füllen, bis etwa 2 Zentimeter unter dem Rand. Anschließend die Lake bis zum Rand der Bohnen in die Gläser geben.

  4. Einkochen:
    Die Gläser gut verschließen und bei 95 Grad Celsius für eine Stunde einkochen. Danach können die Bohnen verzehrfertig sein.

  5. Verfeinerung (optional):
    Vor dem Anrichten können die Bohnen mit Zwiebeln, gehackten Kräutern und etwas Öl verfeinert werden. Wer die Bohnen frisch verzehren möchte, kann sie einfach länger blanchieren und danach die heiße Lake darauf geben. Der Salat sollte eine Nacht ziehen, bevor er serviert wird.

Tipps zum Rezept:

  • Die Lake sollte gut abgekühlt sein, bevor sie in die Gläser gefüllt wird, um die Bohnen nicht zu überhitzen.
  • Es ist wichtig, dass die Bohnen vor dem Einkochen sauber sind und die Gläser hygienisch vorbereitet wurden.

Rezept 2: Schnelles Rezept für eingelegte Bohnen nach Omas Rezept

Dieses Rezept ist besonders einfach und eignet sich gut für Anfänger, die schnell etwas Leckeres zubereiten möchten. Es basiert auf einem traditionellen Rezept und verwendet Senfkörner, Zwiebeln und Pfefferkörner als Geschmacksverstärker.

Zutaten:

  • Grünbohnen, vorbereitet (Enden abgeschnitten)
  • 2 TL Senfkörner pro Glas
  • Zwiebelringe nach Geschmack
  • Pfefferkörner nach Geschmack
  • Lorbeerblätter (4 Stück)
  • Bohnenkraut (4 Stängel)
  • Wasser zum Kochen des Suds

Zubereitung:

  1. Vorbereitung der Bohnen:
    Die Bohnen putzen, Enden abschneiden und optional in kleine Stücke schneiden.

  2. Zubereitung des Suds:
    Alle Zutaten für den Sud (Wasser, Lorbeerblätter, Bohnenkraut) in einen Topf geben, aufkochen lassen und dann abkühlen.

  3. Füllung der Gläser:
    Die vorbereiteten Bohnen mit jeweils 2 TL Senfkörnern, Zwiebelringen und Pfefferkörnern nach Geschmack in Gläser füllen. Die Kräuter ebenfalls aufteilen und in die Gläser geben.

  4. Auffüllen mit dem Sud:
    Die Gläser mit dem abgekühlten Sud auffüllen, bis die Bohnen vollständig bedeckt sind.

  5. Einkochen:
    Die Gläser verschließen und im Wasserbad einkochen. Die eingekochten Bohnen lassen sich im Keller aufbewahren und halten sich über den gesamten Winter.

Rezept 3: Eingelegte Bohnen mit Salzwasser nach Chefkoch.de

Chefkoch.de hat ein Rezept bereitgestellt, das besonders auf Hygiene, Sicherheit und Ernährungswerte abzielt. Der Vorteil dieses Rezepts ist, dass es auf gängige und erprobte Methoden zurückgreift, um die Bohnen sicher einzukochen.

Zutaten:

  • 1 kg grüne Bohnen
  • Salzwasser zum Blanchieren
  • Natron (optional, um die grüne Farbe zu erhalten)
  • 2,5 Liter Wasser
  • 2 EL Salz

Zubereitung:

  1. Vorbereitung der Gläser:
    Die Gläser mit Twist-off-Deckeln heiß ausspülen. Deckel ca. 5 Minuten in kochendes Wasser legen. Bei Einmachgläsern mit Gummiringen und Klammern ebenfalls heiß ausspülen. Neue Gummiringe verwenden und vor dem Gebrauch auskochen. Klammern nach dem Abkühlen entfernen.

  2. Vorbereitung der Bohnen:
    Die Bohnen putzen und waschen. Salzwasser zum Kochen bringen und optional eine kräftige Prise Natron dazugeben. Die Bohnen hineingeben und 3 Minuten sprudelnd kochen lassen. Danach abgießen und abtropfen lassen.

  3. Zubereitung der Salzlösung:
    2,5 Liter Wasser aufkochen und 2 EL Salz darin auflösen.

  4. Füllung der Gläser:
    Die Bohnen in die vorbereiteten Gläser füllen. Bei Twist-off-Deckeln bis 2 cm unter dem Rand füllen. Bei Weck-Rundrandgläsern fast randvoll füllen, alle anderen Gläser ebenfalls bis 2 cm unter dem Rand.

  5. Einkochen:
    Die Gläser im Wasserbad einkochen, bis die gewünschte Haltbarkeit erreicht ist.

Rezept 4: Eingelegte Bohnen mit Fenchel, Knoblauch und Chili

Dieses Rezept stammt aus einem Beitrag von schoerverth.de und bietet eine würzige Variante eingelegter Bohnen mit Fenchelsamen, Knoblauch und Chili. Besonders lecker sind sie in Kombination mit Zwiebeln oder Tomatensauce.

Zutaten:

  • 1 kg Buschbohnen
  • 350 ml Essig (z. B. Apfelessig)
  • 750 ml abgekochtes Wasser
  • 3 kleine Chilischoten
  • 3 TL Salz (im Originalrezept werden 3 EL verwendet, was als zu viel empfunden wird)
  • 9 Knoblauchzehen
  • 3 EL Fenchelsamen (selber gesammelt)

Zubereitung:

  1. Vorbereitung der Bohnen:
    Die Buschbohnen säubern und so schneiden, dass sie der Länge nach gut ins Glas passen.

  2. Füllung der Gläser:
    In jedes Glas 3 Knoblauchzehen geben, gefolgt von den Bohnen, bis die Gläser dicht gefüllt sind. Je ein Esslöffel Fenchelsamen über die Bohnen streuen.

  3. Zubereitung des Suds:
    Das abgekühlte Wasser mit Essig und Salz vermengen, bis das Salz komplett aufgelöst ist. In die Gläser füllen, bis die Bohnen komplett bedeckt sind.

  4. Einkochen:
    Die Gläser gut verschließen und im Wasserbad für mindestens 30 Minuten sterilisieren.

  5. Spezialverwendung:
    Der Sud aus dem Bohnenglas kann auch im Reis mitgekocht werden, um ihm einen zusätzlichen Geschmack zu verleihen.

Rezept 5: Eingelegte Bohnen mit spezieller Technik (Backofen-Einkochen)

Ein weiteres Rezept, ebenfalls von Chefkoch.de, beschreibt eine alternative Methode, bei der Bohnen im Backofen eingelegt werden. Diese Technik eignet sich besonders gut, wenn keine Einkochtöpfe zur Verfügung stehen.

Zutaten:

  • 1 kg grüne Bohnen
  • 2,5 Liter Wasser
  • 2 EL Salz
  • Hygienisch saubere Einmachgläser

Zubereitung:

  1. Blanchieren der Bohnen:
    Die Bohnen in Salzwasser kochen, bis sie bissfest sind (etwa 3 Minuten), abgießen und abtropfen lassen.

  2. Füllung der Gläser:
    Die Bohnen in die Gläser füllen und mit dem Salzwasser auffüllen, bis 2 cm unter dem Glasrand.

  3. Backofen-Einkochen:
    Den Ofen auf 150 Grad Celsius vorheizen. Die Gläser hineinsetzen und diese Temperatur 90 Minuten lang halten. Anschließend den Ofen ausschalten und die Gläser weitere 30 Minuten im geschlossenen Ofen lassen.

  4. Abschluss:
    Die Gläser abkühlen lassen und dann an einem kühlen, dunklen Ort lagern.

Warnung:

Die Quelle weist darauf hin, dass die ursprüngliche Anleitung in diesem Rezept für eiweißhaltige Hülsenfrüchte ungeeignet war und möglicherweise gesundheitsgefährdend. Deshalb wurde die Anleitung nach gängigen Rezepturen angepasst.

Tipps zum Einkochen von Bohnen

Neben den konkreten Rezepten gibt es einige allgemeine Tipps, die besonders wichtig sind, um die Bohnen sicher und hygienisch einzukochen:

1. Hygiene ist unerlässlich

  • Die Gläser sollten sauber und einwandfrei sein.
  • Neue Gummiringe sollten verwendet werden.
  • Die Gläser sollten vor dem Füllen in kochendem Wasser oder mit einem Desinfektionsmittel gereinigt werden.

2. Die richtige Einkochzeit beachten

  • Die Einkochzeit ist entscheidend, um die Haltbarkeit und Sicherheit der Bohnen zu gewährleisten.
  • Je nach Rezept variieren die Einkochzeiten zwischen 30 und 60 Minuten.
  • Es ist wichtig, die Gläser während des Einkochens im Wasserbad zu halten, damit die Temperatur gleichmäßig bleibt.

3. Achtung vor Botulismus

  • Bei der Einkochtechnik ist es besonders wichtig, auf ausreichende Temperatur und Zeit zu achten, um das Wachstum von Clostridium botulinum zu vermeiden.
  • Die Sporen dieses Bakteriums können bei ungenügender Einkochung Giftstoffe bilden, was zu Botulismus führen kann.
  • Um ein Risiko zu minimieren, sollten eingelegte Bohnen nach 24 Stunden erneut erhitzt werden.

4. Zutaten sorgfältig abmessen

  • Essig, Salz und Wasser sollten in den richtigen Mengen verwendet werden.
  • Die Säurekonzentration im Sud spielt eine entscheidende Rolle bei der Haltbarkeit.
  • Ein zu saurer Sud kann den Geschmack beeinträchtigen, während ein zu schwacher Sud die Haltbarkeit verringert.

5. Konservierung durch Säure und Salz

  • Sowohl Essig als auch Salz tragen dazu bei, die Bohnen haltbar zu machen.
  • Essig bildet eine saure Umgebung, die Bakterienwachstum verhindert.
  • Salz zieht Wasser aus den Bohnen und schafft so eine Umgebung, in der Bakterien sich nicht vermehren können.

6. Spezielle Geschmacksverstärker

  • In manchen Rezepten werden zusätzliche Aromen wie Fenchel, Knoblauch oder Zwiebeln hinzugefügt.
  • Diese nicht nur den Geschmack verbessern, sondern auch die Haltbarkeit erhöhen.
  • Fenchel und Knoblauch haben antibakterielle Eigenschaften, die bei der Konservierung helfen können.

Nährwerte eingelegter Bohnen

Die Nährwerte eingelegter Bohnen können je nach Rezept variieren. Im Allgemeinen enthalten sie jedoch folgende Nährstoffe:

  • Energie: ca. 50–60 kcal pro 100 g
  • Eiweiß: ca. 20–25 g pro 100 g
  • Fett: ca. 2–4 g pro 100 g
  • Kohlenhydrate: ca. 40–50 g pro 100 g

Die Nährwerte können je nach Zutaten wie Zucker, Salz oder Essig leicht abweichen. Es ist wichtig, die Mengen an Salz und Zucker in den Rezepten zu beachten, um die Nährwerte für den individuellen Bedarf anzupassen.

Fazit

Eingelegte Bohnen sind eine leckere und nahrhafte Zutat, die sich ideal für die Vorratskammer eignet. Mit den richtigen Rezepten und Techniken können sie sicher und hygienisch eingekocht werden, um über den Winter genossen zu werden. Ob mit Essig, Salz oder speziellen Aromen – es gibt zahlreiche Möglichkeiten, die Bohnen zu verfeinern. Wichtig ist jedoch, auf die richtige Einkochzeit, Temperatur und Hygiene zu achten, um das Wachstum von Bakterien zu verhindern. Mit diesen Tipps und Rezepten können eingelegte Bohnen nicht nur geschmacklich überzeugen, sondern auch sicher verzehrt werden.

Quellen

  1. Rezept Eingeweckter Bohnensalat – Gasthof "Zum Hohen Lohr"
  2. Rezept Eingelegte Bohnen – Sachsens Rezepte
  3. Rezept Bohnen einkochen – Chefkoch.de
  4. Eingemachte Bohnen – Schoerverth.de
  5. Richtig Einkochen – AOK Magazin

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