Heinz Bohnen nachmachen: Ein Rezeptvergleich und Anleitung zum Selbstanfertigen von Baked Beans

Baked Beans, insbesondere das ikonische Produkt von Heinz, sind ein fester Bestandteil der britischen und amerikanischen Küche. Viele Menschen bevorzugen das Original, das seit Jahrzehnten in Dosenform erhältlich ist, doch die Frage, ob man es zu Hause nachmachen kann, ist eine, die viele Hobbyköche beschäftigt. In diesem Artikel wird ein detaillierter Vergleich zwischen Heinz Baked Beans und selbstgemachten Alternativen vorgestellt. Die Quellen zeigen, dass es mehrere Rezepte gibt, die sich an das Original orientieren, doch die Zutaten und Zubereitungsweisen unterscheiden sich. Zudem wird beleuchtet, warum Baked Beans ihre besondere Geschmackskomponente besitzen und was bei der Nachmachung besonders wichtig ist.

Heinz Baked Beans: Historie und Hintergrund

Heinz Baked Beans sind ein Produkt der H. J. Heinz Company, die 1869 in Pittsburgh, USA, gegründet wurde. Die Bohnen kamen 1886 erstmals auf den Markt, allerdings nicht in den USA selbst, sondern in London. Dieser strategische Schritt trug dazu bei, dass das Produkt sich in Großbritannien schnell etablierte. Heinz eröffnete daraufhin zwei Niederlassungen in Großbritannien mit eigener Abfüllung. Die Bedeutung des Produkts wuchs so stark, dass Heinz Baked Beans im Zweiten Weltkrieg sogar als essentieller Bestandteil der Verpflegungsrationen anerkannt wurden.

Die Heinz-Fabrik in Kitt Green, Großbritannien, ist eine der größten Lebensmittelfabriken Europas und produziert mehr als eine Milliarde Dosen pro Jahr. Im Jahr 2015 fusionierte Heinz mit der Firma Kraft Foods, was zur Entstehung des heutigen Konzerns Heinz-Kraft führte.

Ein besonderes Detail ist, dass Heinz Baked Beans nicht als „gekocht“, sondern als „gebacken“ bezeichnet werden. Der Grund dafür liegt im Herstellungsprozess: Die Bohnen werden roh in die Dosen gefüllt, gefolgt von der Sauce, und dann unter Druck erhitzt – ein Verfahren, das dem Kochen im Schnellkochtopf ähnelt. Danach sind die Bohnen mehrere Jahre haltbar.

Die Zutaten von Heinz Baked Beans

Die Zutatenliste von Heinz Baked Beans lautet:

  • Weiße Bohnen (50 %)
  • Tomaten (36 %)
  • Wasser
  • Zucker
  • Branntweinessig
  • Stärke
  • Speisesalz
  • Gewürz- und Kräuterextrakte

Diese Zutatenliste ähnelt der von Heinz Ketchup. Es ist bemerkenswert, dass Heinz Baked Beans, trotz ihres hohen Tomatenanteils, auch nach Fleisch (Umami) schmecken, was in der Selbstmachversion oft schwer nachzubilden ist.

Ein weiteres Interessantes ist der leichte metallische Geschmack, der bei Dosenbohnen aufgrund des Verpackungsprozesses entsteht. Dieser Geschmack fehlt in selbstgemachten Baked Beans, was viele Nutzer als positiv empfinden.

Rezepte zum Selbstanfertigen von Baked Beans

Es gibt mehrere Rezepte im Vergleich, die sich auf Heinz Baked Beans beziehen. Die Rezepte unterscheiden sich in der Anzahl der Zutaten, der Zubereitungsweise und den Geschmacksrichtungen. Im Folgenden werden einige der wichtigsten Rezeptvarianten beschrieben:

Rezept 1: Rezept von soulfoodie.de

Zutaten:

  • 100 g kleine, weiße Bohnen (getrocknet)
  • 1 Prise Zucker
  • 1 Prise Salz

Für die Tomatensauce:

  • 5 EL Heinz Tomatenketchup
  • 200 ml Wasser
  • 2 TL Sojasauce
  • 2–3 Stöße Rauchspray
  • 2 EL Fertige Röstzwiebeln (optional)
  • 1/2 TL Knoblauchgranulat (optional)
  • 2 TL Tomatenmark
  • 1/2 TL Gemüsebrühe
  • 1 TL Speisestärke, angerührt mit kaltem Wasser

Zubereitung:

  1. Die Bohnen am Vorabend in kaltem Wasser einweichen.
  2. Die Bohnen in Wasser mit Zucker und Salz für ca. 1 Stunde weichkochen. Anschließend abgießen und mit kaltem Wasser abkühlen lassen.
  3. Für die Sauce alle Zutaten bis auf die Bohnen und die Speisestärke in einen Topf geben, zum Kochen bringen und 10 Minuten köcheln lassen.
  4. Die Bohnen hinzugeben und nochmal 5 Minuten köcheln lassen.
  5. Die angerührte Speisestärke hinzufügen und erneut aufkochen lassen.
  6. Abschmecken und servieren.

Dieses Rezept verfolgt das Ziel, die Geschmacksrichtung von Heinz Baked Beans so nahe wie möglich zu erreichen. Besonders erwähnenswert ist die Verwendung von Sojasauce, Rauchspray und Tomatenketchup, was dem Gericht den nötigen Umami-Charakter verleiht.

Rezept 2: Rezept von reisespeisen.com

Zutaten:

  • 300 g weiße Bohnen
  • 500 g passierte Tomaten
  • 1 Zwiebel
  • 2 EL Zuckerrübensirup
  • 2 Lorbeerblätter
  • 1/2 TL Nelken, gemahlen
  • 1/2 TL Salz
  • 2 TL Senf
  • 3 Eier

Zubereitung:

  1. Die Bohnen über Nacht in Wasser einweichen lassen und am nächsten Tag in frischem Wasser gar kochen.
  2. Zwiebel kleinhacken und mit Öl in einer hohen Pfanne andünsten.
  3. Passierte Tomaten hinzufügen, mit Salz, Senf und Nelken würzen.
  4. Den Zuckerrübensirup und die Lorbeerblätter untermengen und 5 Minuten köcheln lassen.
  5. Die Bohnen hinzugeben und nochmals köcheln lassen.

Dieses Rezept ist einfacher gestaltet und verwendet Zutaten, die oft in der Haushaltsküche vorhanden sind. Einzigartig ist die Verwendung von Zuckerrübensirup, was den Bohnen eine leicht süße Note verleiht.

Rezept 3: Rezept von amerikanisch-kochen.de

Zutaten:

  • 250 g getrocknete weiße Bohnen (über Nacht eingeweicht und gekocht)
  • 4 EL Tomatenmark
  • Salz und Pfeffer nach Geschmack
  • 2 EL Ahorn-Sirup
  • 2 EL brauner Zucker oder Rohrzucker
  • 1 Zwiebel
  • 3 EL Öl (Olivenöl oder Keimöl)
  • 1 Knoblauchzehe

Zubereitung:

  1. Das Öl in einen heißen Topf geben und die fein gewürfelten Zwiebeln darin anbraten.
  2. Sind die Zwiebeln hellbraun, den Knoblauch hinzugeben und kurz mitbraten.
  3. Das Tomatenmark hinzugeben und kurz anrösten, danach mit 250 ml Wasser ablöschen.
  4. Den Ahornsirup, den braunen Zucker, Salz und Pfeffer dazugeben.
  5. Die Bohnen hinzugeben und entweder kurz durchkochen oder in einer ofenfesten Form bei 200°C (Umluft) für ca. 20 Minuten backen.
  6. Abschmecken und servieren.

Dieses Rezept ist besonders vielseitig, da die Bohnen entweder gekocht oder gebacken werden können. Ein Vorteil ist, dass es auch mit Bohnen aus der Dose funktioniert, was Zeit spart.

Vergleich der Rezepte

Alle drei Rezepte haben gemeinsam, dass sie sich an Heinz Baked Beans orientieren, sich aber in der Art der Zubereitung und den verwendeten Zutaten unterscheiden. Während das Rezept von soulfoodie.de den Fokus auf die Nachbildung des Geschmacks legt, orientiert sich das Rezept von reisespeisen.com mehr an der Tradition der Baked Beans und verwendet typische Aromen wie Nelken und Lorbeerblätter. Das Rezept von amerikanisch-kochen.de ist dagegen besonders flexibel, da es sowohl kochen als auch backen erlaubt.

Ein weiterer Unterschied liegt in der Haltbarkeit und der Zubereitung der Bohnen. Während die Heinz Bohnen mehrere Jahre haltbar sind, ist die Selbstmachversion frisch zubereitet und sollte daher zeitnah verzehrt werden. Zudem ist die Konsistenz der selbstgemachten Bohnen oft weicher und weniger stark gewürzt, was den Geschmack von Dosenbohnen nicht vollständig ersetzen kann.

Kostenvergleich

Ein weiterer Vorteil des Selbstanfertigens ist der finanzielle Aspekt. Laut den Quellen kostet eine 415g-Dose Heinz Baked Beans ca. 2€, während 500g getrocknete weiße Bohnen etwa 2,25€ kosten. Mit diesen Bohnen können ca. 2–2,5kg selbstgemachte Baked Beans hergestellt werden. Die Kostenersparnis liegt also etwa bei einem Faktor 4. Dies macht das Rezept besonders attraktiv für Familien oder Menschen, die Baked Beans regelmäßig essen.

Geschmackliche Unterschiede

Ein entscheidender Punkt, der bei der Nachmachung nicht zu übersehen ist, ist der Geschmack. Die Heinz Bohnen haben eine charakteristische Kombination aus Süße, Säure und Umami, die oft schwer nachzubilden ist. Besonders erwähnenswert ist der leichte metallische Geschmack, der durch das Verpackungsverfahren entsteht. Dieser Geschmack fehlt in selbstgemachten Bohnen, was viele Nutzer als positiv empfinden.

Ein weiterer Unterschied liegt in der Tomatenkonsistenz. Heinz Baked Beans enthalten eine spezielle Tomatensauce, die durch den Herstellungsprozess eine einheitliche Konsistenz erlangt. In der Selbstmachversion ist die Konsistenz oft weicher und kann je nach Rezept variieren.

Vorteile und Nachteile des Selbstanfertigens

Vorteile:

  • Kostensparend: Der Faktor 4 an Kostenersparnis macht das Rezept besonders attraktiv.
  • Frische: Selbstgemachte Bohnen sind frischer und enthalten keine Konservierungsmittel.
  • Anpassbar: Die Rezepte lassen sich individuell anpassen, z. B. durch zusätzliche Gewürze oder Zutaten.

Nachteile:

  • Aufwand: Das Einweichen der Bohnen und das Kochen dauert länger als das Öffnen einer Dose.
  • Geschmack: Es ist schwierig, den originalen Geschmack von Heinz Baked Beans vollständig zu replizieren.
  • Konsistenz: Die Konsistenz der Sauce und der Bohnen kann je nach Rezept variieren.

Fazit

Heinz Baked Beans sind ein ikonisches Produkt, das in der britischen und amerikanischen Küche einen festen Platz einnimmt. Obwohl es in Dosenform weltweit erhältlich ist, gibt es zahlreiche Rezepte, die es ermöglichen, die Bohnen zu Hause nachzukochen. Die Rezepte unterscheiden sich in der Anzahl der Zutaten, der Zubereitungsweise und dem Geschmack, wobei einige Rezepte dem Original besonders nahekommen. Ein entscheidender Vorteil des Selbstanfertigens ist die Kostenersparnis, während der Geschmack und die Konsistenz individuell angepasst werden können.

Quellen

  1. Soulfoodie.de – Baked Beans
  2. Reisespeisen.com – Baked Beans
  3. Amerikanisch-kochen.de – Baked Beans

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