Schwarze Bohnenpaste – Rezepte, Zubereitung und kulinarische Anwendungen

Schwarze Bohnenpaste, auch bekannt als Chunjang oder Chajang, ist ein fester Bestandteil der koreanischen Küche. Sie wird aus fermentierten schwarzen Bohnen hergestellt und hat eine dunkle, glänzende Konsistenz mit einem komplexen Geschmack, der süßlich, salzig und leicht bitter zugleich ist. In der traditionellen koreanischen Küche wird sie als Grundlage für Saucen und Eintöpfe verwendet, wobei das berühmteste Gericht, das Jajangmyeon (schwarze Nudeln), besonders hervorzuheben ist. Die Paste ist nicht nur ein kulinarisches Highlight, sondern auch ein Zeichen für kulturelle und geschichtliche Einflüsse, die bis in die chinesische Küche reichen.

Die vorliegenden Rezepte und Zubereitungsweisen zeigen, dass Schwarze Bohnenpaste in der modernen Küche vielseitig einsetzbar ist. Neben Nudelgerichten werden sie auch in gefüllte Teigtaschen integriert oder als Basiselement für Eintöpfe verwendet. Dabei bleibt das Auge nicht nur mit dem Geschmack, sondern auch mit der optischen Wirkung des dunklen, glänzenden Gerichts gefangen. In diesem Artikel werden Rezepte, Zubereitungsanweisungen und kulinarische Tipps detailliert beschrieben, basierend auf den bereitgestellten Rezepten und Anleitungen.

Schwarze Bohnenpaste in der koreanischen Küche

Schwarze Bohnenpaste (Chunjang oder Chajang) ist ein fermentiertes Produkt, das aus schwarzen Bohnen hergestellt wird. Es hat eine dunkelbraune bis schwarze Farbe und einen intensiven, salzigen Geschmack mit süßlichen und bitteren Noten. In der koreanischen Küche wird sie hauptsächlich in der Herstellung von Saucen verwendet, wobei das bekannteste Gericht Jajangmyeon ist. Es handelt sich dabei um Nudeln in einer saftigen, schwarzen Sauce aus Bohnenpaste.

Die Herkunft des Gerichts ist bis heute umstritten. Es wird angenommen, dass Jajangmyeon aus China stammt und später nach Korea übernommen wurde. Es ist bis heute ein beliebtes Gericht in beiden Ländern, wobei es in Korea oft mit Schweinefleisch oder anderen Proteinen angereichert wird. In manchen Fällen wird auch Rindfleisch oder sogar Tofu verwendet, um das Gericht vegetarisch oder vegan zu gestalten.

Ein weiteres spannendes Detail ist, dass Jajangmyeon in der koreanischen Popkultur eine gewisse Rolle spielt. So wird im Oskar-prämierten Film Parasite (2020) eine variante des Gerichts gezeigt, bei der reiche Hausherrinnen billige Studentenessen mit teuren Steakstücken kombinieren. Dies zeigt, wie das Gericht nicht nur kulinarisch, sondern auch kulturell relevant ist.

Rezept für Jajangmyeon – Schwarze Bohnen-Nudeln

Zutaten

  • 5 EL neutrales Öl
  • 4 EL Koreanische Schwarze-Bohnen-Paste (Chunjang)
  • 500 g magerer Schweinebauch oder Hals
  • 2 mittelgroße Zwiebeln
  • 1 kleine Zucchini oder Kartoffel
  • 2–3 Lauchzwiebeln
  • 2 Stück Ingwer (daumengroß)
  • 4 Knoblauchzehen
  • 2 TL Zucker
  • 300 ml Wasser
  • 3 TL Speisestärke, angerührt in kaltem Wasser
  • Salz, Pfeffer, Zucker zum Abschmecken
  • 1 EL Oystersauce (optional)
  • 3–4 Portionen Nudeln (ca. 150–200 g Nassgewicht, z. B. Udon-Nudeln oder Ramen-Nudeln)
  • Garnitur: ein kleines Stück Gurke als Julienne und 2 TL Sesamsamen

Zubereitung

  1. Vorbereitung der Zutaten:

    • Fleisch, Zwiebeln und Zucchini (oder Kartoffel) grob würfeln.
    • Lauchzwiebeln, Ingwer und Knoblauch fein würfeln.
  2. Braten der Bohnenpaste:

    • Eine beschichtete Pfanne mit 4 EL Öl erhitzen.
    • Die Schwarze Bohnenpaste hinzufügen und ca. 10 Minuten sanft anbraten, bis sich die Konsistenz verändert (poriger, matter, rissiger, „krosser“ wird).
    • Die Paste dabei mit einem Holzspatel immer wieder wenden. Vorsicht: Die Paste hängt leicht an.
    • Das Öl abgießen und zur Seite stellen.
    • Die frittierte Bohnenpaste ebenfalls beiseite legen.
  3. Braten des Fleisches:

    • Das Öl zurück in die Pfanne geben und die Fleischwürfel braten, bis sie eine Farbe annehmen. Leicht salzen.
    • Zucker darüberstreuen, um ein Karamelisieren zu erzielen.
    • Sobald die Farbe gut ist, das Fleisch beiseite legen.
  4. Braten der restlichen Zutaten:

    • Die restlichen Würfel (Zwiebeln, Zucchini oder Kartoffel) in 1 EL zusätzlichem Öl (falls erforderlich) braten, bis die Farbe schön ist und die Zwiebeln glasig werden.
    • Danach das Fleisch wieder hinzugeben.
  5. Zubereitung der Sauce:

    • Wasser hinzufügen und die Bohnensauce (die frittierte Paste) einrühren.
    • 10–15 Minuten offen köcheln lassen, dabei immer wieder umrühren und gegebenenfalls Wasser nachgießen.
    • Prüfen, ob der Biss vom Fleisch und Gemüse noch in Ordnung ist.
    • Abschmecken mit Zucker etc.
    • Die Speisestärke einrühren und nochmal unter Rühren aufkochen. Dann vom Herd nehmen.
  6. Kochen der Nudeln:

    • In der Zwischenzeit die Nudeln in reichlich Wasser kochen (ca. 3–4 Minuten).
    • In vorgewärmte Teller geben.
  7. Servieren:

    • Das schwarze Gemüse-Fleisch-Gemisch auf die Nudeln geben.
    • Mit Gurken-Julienne garnieren und mit Sesam bestreuen.

Tipps

  • Die schwarze Bohnenpaste kann auch in Instant-Tütchen gekauft werden, z. B. als Chapagetti.
  • Wer möchte, kann das Gericht mit etwas Tofu oder vegetarischen Zutaten variieren.
  • Ein gutes Aroma entsteht durch die Zugabe von Oystersauce.
  • Für eine optisch ansprechende Darstellung eignen sich auch frische Lauchzwiebelringe als Dekoration.

Schwarze Bohnenpaste als Basis für andere Gerichte

Schwarze Bohnen-Nudeln mit Tofu (Vegan)

Zutaten

  • 3 EL Erdnussöl
  • 3 EL koreanische schwarze Bohnenpaste
  • 1 TL geriebener Ingwer
  • 175 ml Wasser
  • 1 TL Speisestärke, angerührt in kaltem Wasser
  • 1 TL Agavendicksaft
  • 1 EL Sojasauce
  • 200 g chinesische Nudeln
  • 150 g Tofu, in Würfel geschnitten
  • 125 g Zucchini, in 1 cm große Würfel geschnitten
  • 125 g Kartoffeln, in 1 cm große Würfel geschnitten
  • 125 g Weißkraut, in 2 cm große Stücke gehackt
  • 50 g Gurke, in Juliennestreifen geschnitten

Zubereitung

  1. Braten der Zutaten:

    • Erdnussöl in eine heiße Pfanne geben und die Zwiebeln und Champignons ca. 3 Minuten anbraten.
    • Schwarze Bohnenpaste und geriebenen Ingwer hinzufügen und 2 Minuten weiterbraten.
  2. Zubereitung der Sauce:

    • Kaltes Wasser mit Speisestärke verrühren.
    • Restliches Gemüse (Zucchini, Kartoffeln, Weißkraut), Agavendicksaft und Sojasauce hinzufügen.
    • Bei mittlerer Hitze ca. 10 Minuten köcheln lassen.
    • Währenddessen die Nudeln in reichlich Wasser 3–4 Minuten kochen.
  3. Servieren:

    • Tofu in die Sauce geben und kurz erwärmen.
    • Nudeln mit Sauce toppen, Gurke als Julienne darauf geben und servieren.

Gefüllte Teigtaschen mit Chinakohl und Schwarzen Bohnen

Zutaten

  • 300 g Nonnateig (oder Teig nach eigenem Rezept)
  • 1 Chinakohl, in dünne Streifen geschnitten
  • 2 Zwiebeln, fein gehackt
  • 2 Knoblauchzehen, fein gehackt
  • 2 EL Sesamöl
  • 3 EL Schwarze Bohnenpaste
  • Salz, Zucker zum Abschmecken
  • 1 EL gehackte Erdnüsse
  • Frischer Koriander, gehackt
  • Schwarzkümmel zum Würzen

Zubereitung

  1. Teig herstellen:

    • Den Nonnateig nach Anleitung zubereiten und 30 Minuten ruhen lassen.
  2. Füllung vorbereiten:

    • Zwiebeln in Sesamöl glasig dünsten.
    • Chinakohl zugeben und unter Rühren mitbraten, bis er glasig wird und zusammenfällt.
    • Schwarze Bohnenpaste unterrühren und die Masse mit Salz und Zucker abschmecken.
  3. Teigtaschen füllen:

    • Den Nudelteig dünn ausrollen und Kreise von ca. 10 cm Durchmesser ausstechen.
    • Jedes Kreis in die Mitte 1–2 TL Füllung setzen.
    • Rundherum mit etwas Wasser benetzen, falten und die Verschlusstelle zusammendrücken.
    • Etwa die Hälfte der Füllung sollte übrig bleiben, um sie später als Sauce zu verwenden.
  4. Kimchi-Sauce zubereiten:

    • Kimchi in Streifen schneiden und mit dem übrigen Chinakohl vermischen.
    • Nach Geschmack 3–4 EL Kimchi-Sud zugeben und alles mit Salz, Zucker, Schwarzkümmel und Sesamöl abschmecken.
  5. Teigtaschen kochen:

    • Einen Topf mit Salzwasser zum Kochen bringen.
    • Die Teigtaschen in 2–3 Minuten garen lassen.
    • In Teller anrichten und mit der Kimchi-Sauce übergießen.
    • Mit Schwarzkümmel, Erdnüssen und frischem Koriander servieren.

Schwarze Bohnenpaste in der modernen Küche

Schwarze Bohnenpaste ist nicht nur ein traditionelles koreanisches Produkt, sondern auch ein vielseitiger Bestandteil der modernen, fusion-orientierten Küche. Sie eignet sich hervorragend, um Gerichte zu intensivieren und zu veredeln. In der westlichen Küche wird sie oft in Nudelgerichten, Eintöpfen oder als Basis für Suppen verwendet. Sie kann auch in vegetarischen oder veganen Rezepten zum Einsatz kommen, da sie eine natürliche Umami-Note beisteuert, die das Aroma von Proteinen ersetzen kann.

Ein weiteres spannendes Detail ist, dass Schwarze Bohnenpaste in der kulinarischen Szene auch als kreative Komponente wahrgenommen wird. Sie wird beispielsweise in Desserts oder Getränken verwendet, um einen ungewöhnlichen Geschmack zu erzeugen. In einigen Fällen wird sie auch in Desserts wie Kuchen oder Keksen als Würze eingesetzt, um eine scharfe, salzige Note hinzuzufügen.

Schwarze Bohnenpaste in der koreanischen Kultur

Schwarze Bohnenpaste hat nicht nur kulinarische, sondern auch kulturelle Bedeutung. In Korea ist sie ein Symbol für Tradition und Fermentation, was in der koreanischen Lebenskultur eine besondere Rolle spielt. Fermentierte Lebensmittel wie Kimchi oder Schwarze Bohnenpaste sind nicht nur schmackhaft, sondern auch nahrhaft und bekömmlich.

Ein weiteres kulturelles Phänomen ist der sogenannte „Black Day“ am 14. April. An diesem Tag essen viele Koreaner Jajangmyeon, um sich über das Single-Dasein zu amüsieren. Es ist ein Fest, das sowohl humorvoll als auch kulinarisch genossen wird. Der Black Day ist ein Gegenstück zum Valentinstag, bei dem Singles sich mit billigen, aber leckeren Gerichten trösten.

Schwarze Bohnenpaste ist auch ein Bestandteil der koreanischen Popkultur. In Serien, Filmen und Social-Media-Posts wird sie oft als ikonisches Element der koreanischen Küche dargestellt. So ist es nicht verwunderlich, dass sie in internationalen Restaurants und Küchen immer beliebter wird.

Schwarze Bohnenpaste – Tipps zur Lagerung und Kauf

Schwarze Bohnenpaste ist ein Produkt, das man entweder frisch oder in Tütchenform kaufen kann. Frische Bohnenpaste wird oft in Asialäden oder Supermärkten verkauft, wohingegen Instant-Tütchen mit Chapagetti oder anderen Instantnudeln oft bereits mit der Paste beiliegen.

Tipps zum Kauf

  • Qualität der Paste: Achte auf hochwertige, nicht zu stark gesalzene Pasten.
  • Fermentation: Frische Bohnenpaste hat oft eine bessere Konsistenz und Aroma.
  • Haltbarkeit: Frische Paste sollte innerhalb von 1–2 Tagen verbraucht werden.
  • Lagerung: Kühlen und luftdicht verpacken.

Tipps zur Verwendung

  • Dosierung: Die Paste ist intensiv, daher sollte sie in Maßen verwendet werden.
  • Abkochen: Es ist sinnvoll, die Paste kurz abzukochen, um den Geschmack zu mildern.
  • Kombinationen: Sie passt gut zu Reis, Nudeln, Tofu oder Gemüse.
  • Gewürze: Sie kann mit Sojasauce, Knoblauch oder Oystersauce abgerundet werden.

Schwarze Bohnenpaste – Nährwert und gesundheitliche Aspekte

Schwarze Bohnenpaste ist eine fermentierte Lebensmittel, die reich an Enzymen, Probiotika und Mineralstoffen ist. Sie wird aus schwarzen Bohnen hergestellt, die vor dem Verzehr fermentiert werden. Dies macht sie nicht nur geschmacklich interessant, sondern auch nahrhaft.

Nährwerte (pro 100 g)

Nährstoff Menge
Kalorien ca. 200 kcal
Eiweiß ca. 12 g
Fett ca. 10 g
Kohlenhydrate ca. 15 g
Salz ca. 10 g
Ballaststoffe ca. 5 g

Gesundheitliche Aspekte

  • Fermentation: Fermentierte Lebensmittel sind gut für die Verdauung, da sie Enzyme und Probiotika enthalten.
  • Proteinquelle: Schwarze Bohnenpaste ist reich an pflanzlichem Eiweiß, was sie besonders für Vegetarier und Veganer attraktiv macht.
  • Salzgehalt: Sie ist recht salzig, weshalb sie in der Diät von Menschen mit Bluthochdruck mit Vorsicht verwendet werden sollte.
  • Kalorien: Sie ist kalorienreich, was bei Diäten bedacht werden sollte.

Schwarze Bohnenpaste – Rezeptideen und Kombinationen

Schwarze Bohnenpaste eignet sich hervorragend, um Gerichte zu veredeln und zu intensivieren. Sie kann als Grundlage für Saucen, Eintöpfe oder Suppen dienen. Sie passt besonders gut zu Nudeln, Reis, Tofu oder Gemüse.

Kombinationen

Kombination Gericht Geschmack
Schwarze Bohnenpaste + Schweinefleisch Jajangmyeon Scharf, salzig, süßlich
Schwarze Bohnenpaste + Tofu Schwarze Bohnen-Nudeln Scharf, salzig, vegetarisch
Schwarze Bohnenpaste + Reis Bohnen-Reis Scharf, salzig, einfach
Schwarze Bohnenpaste + Gemüse Schwarze Bohnen-Eintopf Scharf, salzig, nahrhaft

Schwarze Bohnenpaste – Fazit

Schwarze Bohnenpaste ist ein faszinierendes Produkt, das sowohl kulinarisch als auch kulturell interessant ist. Sie eignet sich hervorragend für die Zubereitung von Gerichten wie Jajangmyeon, gefüllte Teigtaschen oder Eintöpfen. Sie ist reich an Aroma, nahrhaft und kann in vegetarischen oder veganen Rezepten eingesetzt werden. Sie ist ein Must-have in der koreanischen Küche, aber auch in der modernen, fusion-orientierten Küche.

Die Rezepte zeigen, dass die Paste flexibel einsetzbar ist und sich gut an die individuellen Vorlieben anpassen lässt. Ob mit Schweinefleisch, Tofu oder Gemüse – Schwarze Bohnenpaste verleiht jedem Gericht einen intensiven, scharfen Geschmack. Sie ist eine wunderbare Ergänzung zur eigenen Küchenkreation.

Quellen

  1. Schwarze Bohnenpaste Rezepte
  2. Jajangmyeon – Schwarze Bohnen-Nudeln
  3. Vegane Jajangmyeon
  4. Gefüllte Teigtaschen mit Chinakohl und Schwarzen Bohnen

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