Sauer Einlegene Bohnen: Traditionelle Rezepte und Zubereitung aus der DDR und Omas Küche

Saure Bohnen zählen zu den traditionellen deutschen Gerichten, die sowohl als Beilage als auch als Hauptspeise serviert werden können. Vor allem in der DDR und in Omas Küche war dieses Rezept ein fester Bestandteil der Hausmannskost. Die Kombination aus frischen grünen Bohnen, Essig, Zwiebeln und verschiedenen Gewürzen schafft ein würzig-saures Aroma, das sich über mehrere Monate hinweg hält. Die Einlegung der Bohnen ist nicht nur eine bewährte Methode, um das Gemüse haltbar zu machen, sondern auch eine leckere und nahrhafte Speiseoption, die sich ideal zum Abendbrot oder zu deftigen Gerichten wie Bratkartoffeln oder Schmorgerichten eignet.

In den folgenden Abschnitten werden verschiedene Rezepte und Zubereitungsmethoden für saure Bohnen vorgestellt, basierend auf traditionellen DDR-Rezepten sowie Omas Klassikern. Zudem werden nützliche Tipps und Anmerkungen zur Haltbarkeit, Würzung und Zubereitung gegeben.

Rezepte für saure Bohnen

Grundrezept nach DDR-Art

Ein klassisches Rezept für saure Bohnen aus der DDR ist einfach in der Zubereitung und erfordert nur wenige Zutaten. Die Kombination aus grünen Bohnen, Essig, Zwiebeln und Gewürzen wie Pfeffer, Lorbeerblätter, Zucker und Salz sorgt für ein ausgewogenes Aroma. Dieses Rezept war in vielen Haushalten ein fester Bestandteil der Vorratskammer und wird bis heute gern nachgekocht.

Zutaten

  • 1 kg grüne Bohnen
  • 3 Zwiebeln
  • 500 ml Wasser
  • 200 ml Essig (10 %)
  • 20 g Zucker
  • 10 g Salz
  • 1 Prise schwarzer Pfeffer
  • 2 Lorbeerblätter
  • Optional: Senfkörner oder Bohnenkraut

Zubereitung

  1. Blanchieren der Bohnen: Die grünen Bohnen gründlich waschen, die Enden abschneiden und in kochendem Salzwasser blanchieren. Dazu ca. 5–10 Minuten kochen, bis die Bohnen bissfest sind. Anschließend abschrecken, um das Aroma zu erhalten.
  2. Zwiebeln anbraten: Die Zwiebeln fein hacken und in etwas Öl glasig anbraten. Die blanchierten Bohnen dazugeben und kurz mit anbraten.
  3. Sud herstellen: In einem separaten Topf Wasser, Essig, Zucker, Salz, Pfeffer und Lorbeerblätter aufkochen. Den Sud etwas abkühlen lassen.
  4. Einkochen: Die Bohnen und Zwiebeln in saubere Einmachgläser schichten. Den Sud auffüllen, sodass die Bohnen vollständig bedeckt sind. Die Gläser verschließen und auf den Kopf stellen, um den Sud zu sterilisieren.
  5. Kühlung und Lagerung: Nach dem Einkochen die Gläser abkühlen lassen und an einem kühlen, dunklen Ort lagern. Bei richtiger Zubereitung halten sich die Bohnen mehrere Monate.

Rezept mit Dill und Bohnenkraut

Ein weiteres Rezept, das in der DDR gern verwendet wurde, fügt Dill und Bohnenkraut hinzu, um dem Aroma zusätzliche Tiefe zu verleihen. Dieses Rezept ist besonders aromatisch und eignet sich hervorragend als Beilage zu Fleischgerichten oder als Snack.

Zutaten

  • 1 kg grüne Bohnen
  • 3 Zwiebeln
  • 500 ml Wasser
  • 200 ml Essig (10 %)
  • 20 g Zucker
  • 10 g Salz
  • 1 Prise schwarzer Pfeffer
  • 2 Lorbeerblätter
  • 1 Bund Dill
  • 20 g Bohnenkraut
  • Optional: Senfkörner

Zubereitung

  1. Blanchieren der Bohnen: Die grünen Bohnen wie im Grundrezept blanchieren und abschrecken.
  2. Zwiebeln anbraten: Die Zwiebeln fein hacken und in etwas Öl glasig anbraten.
  3. Sud herstellen: In einem separaten Topf Wasser, Essig, Zucker, Salz, Pfeffer und Lorbeerblätter aufkochen. Den Sud etwas abkühlen lassen.
  4. Einkochen: Die Bohnen und Zwiebeln in saubere Einmachgläser schichten. Dill, Bohnenkraut und optional Senfkörner darauf verteilen. Den Sud auffüllen, sodass die Bohnen vollständig bedeckt sind. Die Gläser verschließen und auf den Kopf stellen, um den Sud zu sterilisieren.
  5. Kühlung und Lagerung: Nach dem Einkochen die Gläser abkühlen lassen und an einem kühlen, dunklen Ort lagern.

Omas Rezept mit Kartoffeln

Ein weiteres Rezept, das mit Kartoffeln zubereitet wird, ist besonders deftig und eignet sich hervorragend als Hauptgericht. Dieses Rezept vereint die würzigen Bohnen mit der herzhaften Würze von Kartoffeln und ist ein Klassiker in der traditionellen deutschen Küche.

Zutaten

  • 500 g grüne Bohnen
  • 2 Zwiebeln
  • 2 EL Schmalz
  • 500 g Kartoffeln
  • 200 ml Brühe
  • 100 ml Essig
  • 1 Prise schwarzer Pfeffer
  • 2 Lorbeerblätter
  • 2 Stk. Mettwürste
  • 1 EL Speisestärke

Zubereitung

  1. Zubereitung der Bohnen: Die grünen Bohnen waschen, die Enden abschneiden und in kochendem Salzwasser blanchieren. Anschließend abschrecken.
  2. Zwiebeln anbraten: Die Zwiebeln in Schmalz glasig anbraten. Die blanchierten Bohnen dazugeben und kurz mit anbraten.
  3. Kartoffeln dazugeben: Die Kartoffeln schälen und in Würfel schneiden. Diese zu den Bohnen und Zwiebeln geben und kurz mit anbraten.
  4. Brühe und Essig hinzufügen: Die Brühe und Essig hinzufügen sowie Lorbeerblätter. Alles köcheln lassen.
  5. Mettwürste dazugeben: 20 Minuten vor Ende der Garzeit die Mettwürste hinzugeben.
  6. Andicken: Vor dem Servieren die Speisestärke in etwas Wasser auflösen und unterrühren, um die Bohnen etwas andicken zu lassen.
  7. Servieren: Die Bohnen heißen servieren, am besten mit einem Stück frischem Brot.

Tipps und Anmerkungen zur Zubereitung

Wichtige Schritte bei der Einlegung

Die Einlegung von Bohnen erfordert einige wichtige Schritte, um die Haltbarkeit und das Aroma zu gewährleisten. Zunächst ist die Reinigung und Blanchierung der Bohnen entscheidend. Nur saubere und bissfeste Bohnen garantieren ein optimales Ergebnis. Zudem ist die richtige Mischung aus Essig, Zucker, Salz und Wasser entscheidend für das Aroma und die Haltbarkeit.

Ein weiterer entscheidender Schritt ist das Sterilisieren der Gläser. Vor dem Einkochen sollten die Gläser in kochendem Wasser oder im Ofen sterilisiert werden, um die Haltbarkeit der Bohnen zu gewährleisten. Auch das Auffüllen des Suds bis zur Deckelung ist wichtig, um eine saubere Lagerung zu ermöglichen.

Würzung und Geschmack

Die Würzung der Bohnen ist ein entscheidender Faktor für das Aroma. Neben den Grundzutaten wie Essig, Zucker, Salz, Pfeffer und Lorbeerblättern können auch weitere Gewürze wie Senfkörner oder Bohnenkraut hinzugefügt werden, um das Aroma zu intensivieren. Dill ist ebenfalls eine beliebte Zugabe, die dem Gericht zusätzliche Tiefe verleiht.

Die Menge der einzelnen Zutaten kann je nach Geschmack variiert werden. Wer mag, kann den Essig etwas stärker dosieren, um ein intensiveres Aroma zu erzielen. Ebenso kann die Menge an Zucker angepasst werden, um das Aroma zwischen scharf und süß abzugleichen.

Haltbarkeit und Lagerung

Bei richtiger Zubereitung und Lagerung halten sich saure Bohnen über mehrere Monate hinweg. Wichtig ist, dass die Gläser gut verschlossen und an einem kühlen, dunklen Ort gelagert werden. Nach dem Öffnen sollten die Bohnen innerhalb weniger Tage verzehrt werden, da sie sich an der Luft schnell verderben können.

Ein weiterer Tipp ist, die Bohnen vor dem Einkochen leicht zu salzen, um das Aroma zu intensivieren und die Haltbarkeit zu verbessern. Zudem ist es wichtig, dass die Bohnen vollständig im Sud liegen, um eine gleichmäßige Würzung und Haltbarkeit zu gewährleisten.

Nutzen und Vorteile von sauren Bohnen

Nährwert und Gesundheit

Saure Bohnen sind nicht nur lecker, sondern auch nahrhaft. Sie enthalten wichtige Nährstoffe wie Vitamine, Mineralien und Ballaststoffe, die für die Gesundheit des Menschen von Vorteil sind. Vor allem Vitamine wie Vitamin C, Vitamin B und Folsäure sind in grünen Bohnen enthalten und tragen zur Stärkung des Immunsystems und der Herz-Kreislauf-Gesundheit bei.

Die Einlegung in Essig und das Würzen mit Zwiebeln und Gewürzen sorgt außerdem für eine natürliche Konservierung, die ohne chemische Zusatzstoffe auskommt. Dadurch eignen sich saure Bohnen besonders gut für eine natürliche Ernährung.

Kulturelle Bedeutung

In der DDR und in der traditionellen deutschen Küche spielten saure Bohnen eine wichtige Rolle. Sie waren nicht nur ein praktisches Mittel, um das Gemüse haltbar zu machen, sondern auch ein Symbol für die einfache, aber herzhafte Hausmannskost. Besonders im Herbst und Winter waren sie ein fester Bestandteil der Vorratskammer und wurden gern als Beilage zu Fleischgerichten oder als Snack zum Abendbrot serviert.

Heute sind saure Bohnen immer noch ein beliebter Klassiker, der nicht nur in der traditionellen Küche, sondern auch in der modernen Gastronomie seinen Platz hat. Sie werden gern als Beilage oder als Hauptgericht serviert und eignen sich hervorragend für Picknicks, Kaltgetränke oder als Snack.

Umweltfreundlichkeit

Ein weiterer Vorteil von sauren Bohnen ist ihre Umweltfreundlichkeit. Da sie aus frischen Zutaten hergestellt werden und ohne chemische Konservierungsmittel auskommen, sind sie eine nachhaltige Alternative zu industriell hergestellten Konserven. Zudem ermöglicht die Einlegung die Nutzung von Ernteüberschüssen und vermindert so die Lebensmittelverschwendung.

Zusammenfassung

Saure Bohnen sind ein traditionelles deutsches Gericht, das sowohl als Beilage als auch als Hauptgericht serviert werden kann. Sie sind einfach in der Zubereitung, nahrhaft und eignen sich hervorragend zur Konservierung von frischen grünen Bohnen. In der DDR und in Omas Küche war dieses Rezept ein fester Bestandteil der Vorratskammer und wird bis heute gern nachgekocht.

Die Einlegung der Bohnen in Essig und das Würzen mit Zwiebeln, Gewürzen und Kräutern sorgt für ein ausgewogenes Aroma und eine lange Haltbarkeit. Zudem sind saure Bohnen umweltfreundlich und eignen sich hervorragend zur Reduzierung von Lebensmittelverschwendung.

Mit den verschiedenen Rezepten, die in diesem Artikel vorgestellt wurden, können saure Bohnen nach Wunsch herzhaft, würzig oder aromatisch zubereitet werden. Egal ob als Beilage zu Fleischgerichten oder als Hauptgericht mit Kartoffeln und Brot – saure Bohnen sind immer ein willkommener Gast auf dem Tisch.

Quellen

  1. DDR-Rezepte – Saure Bohnen nach DDR-Rezept
  2. DDR-Rezepte – Sauer eingelegte Bohnen
  3. Franken-Rezepte – Omas saure Bohnen
  4. Sachsen Tours – Rezept für eingelegte Bohnen
  5. Creatable – Saure Bohnen Rezept
  6. SR.de – Bohnen einmachen und Bohneneintopf

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