Westfälische Suppenrezepte mit Kartoffeln, Äpfeln und gelben/roten Möhren – Traditionelle Rezepturen und Zubereitung

Einleitung

Westfälische Suppenrezepte sind ein fester Bestandteil der regionalen Küche und vereinen traditionelle Aromen mit einfachen, aber hochwertigen Zutaten. Besonders beliebt ist die Westfälische Kartoffelsuppe, die in mehreren Varianten zubereitet werden kann. Neben den Standardzutaten wie Kartoffeln, Sellerie, Möhren und Zwiebeln finden sich in einigen Rezepten auch Äpfel und gelbe oder rote Möhren, die dem Gericht zusätzliche Geschmacksdimensionen verleihen. Diese Suppe ist nicht nur herzhaft und wohlschmeckend, sondern auch ideal, um übrig gebliebene Gemüsereste oder saisonale Produkte zu verwerten.

In diesem Artikel werden verschiedene Rezepturen und Zubereitungsweisen der westfälischen Kartoffelsuppe vorgestellt, darunter traditionelle wie auch modernere Ansätze. Zudem wird auf die Verwendung von Äpfeln und gelben oder roten Möhren in der westfälischen Suppenkunst eingegangen. Der Fokus liegt auf der Vorbereitung, den Zutaten und den Zubereitungsschritten, wobei auch Tipps zur Garnierung und Beilage gegeben werden.

Zutaten und Zubereitung der Westfälischen Kartoffelsuppe

Grundrezept für 4–6 Personen

Die westfälische Kartoffelsuppe ist in ihrer Grundform ein würziger Eintopf, der aus Kartoffeln, Gemüse, Brühe und Gewürzen besteht. In den bereitgestellten Rezepten wird oft auch Speck oder Würfelspeck, Lauch, Möhren, Sellerie und Zwiebeln verwendet. Die Zubereitung ist in mehreren Schritten unterteilt, wobei die wichtigsten Vorgänge das anschwitzen, kochen und abschmecken umfassen.

Zutaten:

  • 700–750 g Kartoffeln (meist mehlig kochende Sorten)
  • 250–350 g Möhren
  • 60–100 g Knollensellerie
  • 1–2 Zwiebeln
  • Lauch (etwa 200 g)
  • 1–2 Lorbeerblätter
  • 1–2 Gewürznelken
  • 40–50 g Butter
  • 1–1 ½ Liter Gemüse- oder Rinderbrühe
  • 200–400 ml Sahne oder Schmand
  • Salz, Pfeffer, Majoran, Muskatnuss

Zubereitung:

  1. Kartoffeln, Möhren, Sellerie und Lauch werden gewaschen, geschält und in kleine Würfel (etwa 1 cm) geschnitten.
  2. Zwiebeln werden abgezogen und entweder mit Lorbeerblättern und Gewürznelken gespickt oder gewürfelt.
  3. In einem Topf wird Butter erhitzen, danach die Sellerie- und Möhrenwürfel andünsten.
  4. Kartoffeln und gespickte Zwiebeln werden hinzugefügt und mit Brühe aufgefüllt.
  5. Das Gemisch wird etwa 20 Minuten köcheln lassen, dann Lauchwürfel zugegeben und weitere 10 Minuten weitergekocht.
  6. Die gespickte Zwiebel wird entfernt.
  7. Ein Drittel der Suppe wird püriert und mit Sahne oder Schmand vermischt.
  8. Abschließend wird die Suppe mit Salz, Pfeffer, Majoran und Muskatnuss gewürzt.

Tipp:

Als Einlage oder Beilage eignen sich Mettenden, Räucherlachs oder Pfifferlinge. Wer die Suppe lieber mit Heißwürstchen serviert, kann diese ebenfalls als Beilage kombinieren.

Variante mit Äpfeln – eine scharfe Note

In einigen Rezepten wird die westfälische Kartoffelsuppe um Äpfel erweitert, um eine leichte Süße und Säure hinzuzufügen. Dies ist besonders in der Herbst- und Winterküche beliebt, da Äpfel in dieser Zeit in großer Menge erhältlich sind. Die Äpfel werden in der Regel in kleine Würfel geschnitten und in die Suppe integriert, wodurch der Geschmack harmonisch abgerundet wird.

Zutaten (zusätzlich):

  • 1–2 Äpfel (etwa 200–300 g)
  • Optional: scharfer Senf zum Würzen

Zubereitung:

  1. Äpfel werden gewaschen, entkernet und in kleine Würfel geschnitten.
  2. In den Zubereitungs-Schritt 5 (Köcheln der Suppe) werden die Apfelwürfel zugegeben, damit sie mitgarieren.
  3. Bei der Würzung kann scharfer Senf hinzugefügt werden, um den Geschmack zu intensivieren.

Diese Variante ist besonders herbstlich und deftig und eignet sich gut als Hauptgericht.

Verwendung von gelben und roten Möhren

In westfälischen Rezepten kommen neben den gelben Möhren auch rote Möhren zum Einsatz, um den Geschmack und die Farbe der Suppe zu variieren. Rote Möhren haben einen milderen, süßeren Geschmack und färben die Suppe intensiv, was optisch ansprechend ist.

Zutaten:

  • 750 g rote und/oder gelbe Möhren
  • 750 g Kartoffeln
  • 400 ml Gemüsebrühe
  • 25 g Butter
  • Salz, Pfeffer, Zucker, Muskat

Zubereitung:

  1. Möhren und Kartoffeln werden in gleich große Würfel geschnitten.
  2. Butter in einem Topf erhitzen und die Gemüsewürfel andünsten.
  3. Gemüsebrühe hinzufügen und etwa 15–20 Minuten köcheln lassen.
  4. Nach Wunsch kann etwas Garflüssigkeit abgenommen und mit einem Kartoffelstampfer zerdrückt werden, um die Suppe zu veredeln.
  5. Butter über die Suppe geben und mit Muskat, Salz und Pfeffer abschmecken.

Diese Variante ist besonders gesundheitlich vorteilhaft, da rote Möhren reich an Beta-Carotin und Antioxidantien sind.

Zubereitung im Slowcooker

Ein moderner Ansatz ist die Zubereitung der westfälischen Kartoffelsuppe im Slowcooker, der für seine einfache Handhabung und das energiesparende Garen bekannt ist. In einigen Rezepten wird auch westfälisches Möhrengemüse im Slowcooker zubereitet, was den Vorteil hat, dass das Gericht ohne ständige Überwachung gekocht werden kann.

Zutaten:

  • 750 g Möhren
  • 750 g Kartoffeln (mehlig kochend)
  • 400 ml Gemüsebrühe
  • Salz, Pfeffer, Zucker
  • 25 g Butter

Zubereitung:

  1. Möhren und Kartoffeln werden in gleich große Würfel geschnitten.
  2. Butter wird in den Slowcooker gegeben, um das Gemüse leicht zu braten.
  3. Gemüsewürfel und Brühe werden hinzugefügt.
  4. Garzeit: Bei HIGH-Stufe etwa 4,5 Stunden, bei LOW-Stufe 8–9 Stunden.
  5. Nach der Garzeit kann etwas Garflüssigkeit abgenommen und mit einem Kartoffelstampfer zerdrückt werden, um die Suppe zu veredeln.
  6. Butter über die Suppe geben und nach Geschmack mit Salz, Pfeffer und Muskat abschmecken.

Beilage und Einlage

Die westfälische Kartoffelsuppe kann mit verschiedenen Beilagen serviert werden, die den Geschmack harmonisch abrunden. In den Rezepten werden vor allem Mettenden, Bratwurst, Frikadellen oder Räucherlachs genannt. In manchen Familien ist es auch üblich, Heißwürstchen oder Fischstäbchen dazu zu servieren.

Mettenden

Mettenden sind eine typische westfälische Einlage, die durch ihre herzhafte Note gut zur Suppe passt. Sie werden aus Mett (hackfleisch) hergestellt und gebraten.

Zubereitung:

  1. Mettenden werden in 4–5 Minuten in Brühe gebrüht.
  2. Danach werden sie in 1 cm dicke Scheiben geschnitten.
  3. Mit scharfem Senf einstreichen und in Butterschmalz kurz braten, bis sie eine goldbraune Farbe annehmen.

Bratwurst oder Heißwürstchen

Bratwurst oder Heißwürstchen sind ebenfalls beliebte Beilagen, die den herzhaften Geschmack der Suppe ergänzen. Sie können entweder vorgekocht und warm serviert oder frisch gebraten werden.

Frikadellen

Frikadellen sind ein weiteres westfälisches Gericht, das gut zur Suppe passt. Sie bestehen aus Hackfleisch, Eiern, Zwiebeln und Gewürzen und werden in Butterschmalz gebraten.

Zubereitung:

  1. Hackfleisch mit Eiern, Zwiebeln und Gewürzen vermischen.
  2. Mit den Händen kleine Kugeln formen.
  3. In Butterschmalz braten, bis die Frikadellen eine goldbraune Kruste haben.

Tipp für die Garnierung

Die Suppe kann mit frischen Kräutern wie Petersilie oder Majoran garniert werden, um den Geschmack zu betonen. Auch gehackte Nüsse oder geriebener Käse können eine besondere Note hinzufügen. In manchen Rezepten wird Schmand oder saure Sahne als Garnierung über die Suppe gegossen.

Nährwert und gesunde Alternativen

Die westfälische Kartoffelsuppe ist aufgrund ihrer hohen Gemüse- und Brüheteil besonders nahrhaft. Sie enthält reichlich Vitamine, Mineralstoffe und Ballaststoffe, die den Körper stärken. Allerdings ist die Suppe in einigen Rezepten relativ fettreich aufgrund der Verwendung von Butter, Würfelspeck oder Schmand.

Für eine gesündere Variante können folgende Anpassungen vorgenommen werden:

  • Butter durch Olivenöl oder Rapsöl ersetzen
  • Würfelspeck durch Röstzwiebeln oder Röstkartoffeln ersetzen
  • Schmand durch griechischen Joghurt oder saure Sahne ersetzen
  • Die Menge an Salz reduzieren

Diese Anpassungen machen die Suppe nicht nur gesünder, sondern auch kalorienärmer, was sie ideal für Diäten, Kinder oder Senioren macht.

Schlussfolgerung

Die westfälische Kartoffelsuppe ist ein traditionelles Gericht, das mit einfachen, aber wohlschmeckenden Zutaten zubereitet wird. Sie vereint Herbstflair mit deftiger Würze und ist ideal für kalte Tage. Durch die Verwendung von Äpfeln, gelben oder roten Möhren und die vielfältigen Beilageoptionen kann das Gericht flexibel an verschiedene Geschmacksrichtungen angepasst werden.

Die Rezepturen aus den bereitgestellten Quellen zeigen, dass die westfälische Suppe sowohl klassisch als auch modern zubereitet werden kann – sei es in der herkömmlichen Variante oder im Slowcooker. Zudem eignet sie sich hervorragend als Hauptgericht, insbesondere wenn sie mit Mettenden, Bratwurst oder Frikadellen serviert wird.

Durch kleine Anpassungen in der Zubereitung kann die Suppe auch gesünder und kalorienärmer gestaltet werden, was sie für alle Altersgruppen attraktiv macht. Ob als warme Mahlzeit an kalten Tagen oder als herbstliches Highlight – die westfälische Kartoffelsuppe ist ein wahrer Klassiker, der sich in der Region und auch international bewährt hat.

Quellen

  1. Westfälische Kartoffelsuppe
  2. Westfälische Kartoffelsuppe
  3. Kartoffelsuppe westfälische Art
  4. Westfälisches Möhrengemüse im Slowcooker
  5. Slow Food – ABC der Vorbereitung
  6. Westfälische Kartoffelsuppe

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