Rezept und Zubereitung von rotem Pesto (Pesto Rosso) – Kreative Varianten, Tipps und Haltbarkeit
Das rote Pesto, auch bekannt als Pesto Rosso oder Pesto alla Siciliana, ist eine köstliche und vielseitige Variante des klassischen Pesto Genovese. Im Gegensatz zum grünen Pesto, das hauptsächlich aus frischem Basilikum, Pinienkernen und Olivenöl besteht, basiert das rote Pesto auf getrockneten oder halbgetrockneten Tomaten. Es bringt eine intensivere, süß-würzige Note mit sich und eignet sich hervorragend als Nudelsoße, Brotaufstrich, Dip oder Würze in Suppen und Salaten.
In diesem Artikel werden Rezepte, Zubereitungsschritte und Tipps für die Herstellung von rotem Pesto vorgestellt. Zudem werden regionale Abwandlungen, Haltbarkeit sowie Anwendungsmöglichkeiten im Alltag behandelt. Ziel ist es, eine umfassende Anleitung für Einsteiger und fortgeschrittene Köche zu bieten, die das Rezept individuell anpassen können.
Rezepte für rotes Pesto
Rezept 1: Rotes Pesto ohne Nüsse (von Alexander Herrmann)
Dieses Rezept wurde von dem bayerischen Sternekoch Alexander Herrmann kreiert und verzichtet bewusst auf Nüsse. Es ist besonders einfach und eignet sich ideal für alle, die Nüsse nicht mögen oder allergisch darauf reagieren.
Zutaten:
- 100 g getrocknete Tomaten
- 1/2 Bund Estragon
- 1/2 Bund Petersilie
- 1 Zehe Knoblauch
- 40 g Oliven, schwarz, gehackt
- 250 ml Olivenöl
- Meersalz
Zubereitung:
- Die getrockneten Tomaten grob schneiden und in einen Mixbecher geben.
- Die Petersilien- und Estragonblättchen von den Zweigen zupfen und ebenfalls in den Mixbecher geben.
- Den Knoblauch schälen und fein schneiden.
- Kräuter und Knoblauch zu den Tomaten in den Mixbecher geben, mit einer Prise Meersalz würzen.
- Mit dem Olivenöl auffüllen und rasch zu einem Pesto mixen.
- Die fein gehackten Oliven unterheben und das Pesto ggf. nochmals mit etwas Meersalz abschmecken.
Rezept 2: Klassisches Pesto Rosso (mit Pinienkernen)
Dieses Rezept stammt aus der Region Sizilien und enthält Pinienkerne. Es ist eine traditionelle Variante des roten Pestos und besonders cremig und nussig im Geschmack.
Zutaten:
- 200 g halbgetrocknete Tomaten (in Öl)
- 100 g Olivenöl
- 40 g Pinienkerne
- 1 Knoblauchzehe
- 1 Handvoll Basilikum
- Salz
- Pfeffer
Zubereitung:
- Die Pinienkerne in einer Pfanne ohne Öl anrösten. Unbedingt dabei bleiben und immer wieder schwenken, um sie nicht anbrennen zu lassen. Danach kurz abkühlen lassen.
- Die getrockneten Tomaten abgießen und in grobe Stücke schneiden. Wer das Öl aus dem Glas der Tomaten verwenden möchte, sollte es beim Abgießen auffangen.
- Die Knoblauchzehe schälen.
- Tomaten, Knoblauch, Basilikum, Pinienkerne und Olivenöl in einen Zerkleinerer geben und solange mixen, bis ein cremiges Pesto entstanden ist.
- Zum Schluss mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Tipp: Ein Teil oder das gesamte Olivenöl aus dem Glas der Tomaten kann verwendet werden, wodurch weniger zusätzliches Olivenöl benötigt wird.
Rezept 3: Pesto alla Siciliana mit Ricotta oder Mascarpone
In dieser Variante wird das Pesto cremiger durch die Zugabe von Ricotta oder Mascarpone. Diese Käsesorte verleiht dem Pesto eine besonders feine Konsistenz und eine mildere Geschmackskomponente.
Zutaten:
- 200 g halbgetrocknete Tomaten (in Öl)
- 100 g Olivenöl
- 40 g Pinienkerne
- 1 Knoblauchzehe
- 1 Handvoll Basilikum
- Salz
- Pfeffer
- 1 Löffel Ricotta oder Mascarpone
Zubereitung:
- Die Pinienkerne rösten und abkühlen lassen.
- Die Tomaten abgießen und in grobe Stücke schneiden.
- Knoblauch schälen und mit den Tomaten, Pinienkernen, Basilikum und Olivenöl in den Zerkleinerer geben.
- Das Gemisch langsam mixen, bis eine cremige Konsistenz entsteht.
- Zum Schluss Ricotta oder Mascarpone unterheben.
- Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Tipps und Tricks zur Zubereitung
Frische Zutaten
Ein gutes rotes Pesto beginnt mit hochwertigen Zutaten. Getrocknete Tomaten sollten möglichst in Olivenöl eingelegt sein und idealerweise ohne Zusätze wie Kapern oder Knoblauch. Dies ermöglicht eine fein abgestimmte Würzung nach der Zubereitung.
Rösten der Pinienkerne
Pinienkerne sollten vor der Verwendung in einer trockenen Pfanne goldbraun geröstet werden. Dies intensiviert ihren Geschmack und verleiht dem Pesto eine nussige Note. Wichtig ist, sie nicht zu verbrennen, da sie schnell anbrennen können. Regelmäßiges Schwenken in der Pfanne ist erforderlich.
Langsame Mischung
Das Mischen des Pestos sollte langsam erfolgen, um eine gleichmäßige Konsistenz zu erreichen. Besonders bei der Zugabe von Olivenöl oder Käse ist Geduld gefragt, da das Pesto sonst zu flüssig oder ungleichmäßig werden kann.
Abschmecken
Ein guter Geschmack entsteht erst durch das richtige Abschmecken. Salz, Pfeffer und ggf. ein Spritzer Zitronensaft können den Geschmack betonen und das Aroma der Tomaten hervorheben. Es ist wichtig, das Pesto mehrfach zu probieren und ggf. Anpassungen vorzunehmen.
Haltbarkeit und Lagerung
Rotes Pesto kann im Kühlschrank mehrere Tage haltbar sein, vorausgesetzt es wird richtig gelagert. Der Schlüssel zur Haltbarkeit ist die richtige Schichtung: Das Pesto sollte in einem luftdichten Behälter aufbewahrt werden, wobei die Oberfläche mit einer dünnen Schicht Olivenöl bedeckt werden sollte. Dies verhindert die Oxidation und schützt die Aromen.
Aufwärmen
Wenn das Pesto aufgewärmt werden soll, empfiehlt sich eine sanfte Erwärmung auf dem Herd. Ein direktes Erhitzen im Mikrowellenofen kann die Konsistenz und das Aroma beeinträchtigen. Es ist wichtig, das Pesto nicht zu heiß zu machen, da die empfindlichen Aromen sonst verloren gehen.
Einfrieren
Obwohl das Pesto im Kühlschrank mehrere Tage haltbar ist, ist es ebenfalls möglich, es einzufrieren. Dazu sollte es in kleine, luftdichte Gefrierbeutel oder Behälter gefüllt werden. Beim Thawen sollte es langsam auf Zimmertemperatur gebracht werden, um die Konsistenz zu erhalten.
Regionale Abwandlungen
Pesto Rosso ist keine regionale Spezialität im engeren Sinne, sondern wird je nach Region in Italien mit unterschiedlichen Zutaten zubereitet. In Sizilien wird häufig Mandeln und Ricotta verwendet, während in der Toskana Walnüsse und Pecorino bevorzugt werden. In Apulien kommen manchmal Fenchelkraut oder getrocknete Paprika zum Einsatz. In der Emilia-Romagna hingegen wird versucht, Tomaten, Parmesan und Basilikum in einem Gleichgewicht zu halten. All diese Abwandlungen zeigen, wie flexibel und universell das rote Pesto ist.
Anwendungsmöglichkeiten
Pasta
Pesto Rosso ist ideal als Nudelsoße. Es verleiht den Nudeln eine cremige Konsistenz und eine leuchtend rote Farbe. Besonders gut eignet es sich zu Bandnudeln oder Rigatoni, da die Soße gut haftet.
Brotaufstrich
Als Brotaufstrich ist Pesto Rosso eine köstliche Alternative zu herkömmlichen Varianten. Es kann zu Vollkornbrot, Ciabatta oder Baguette serviert werden und ist ideal für ein leichtes Frühstück oder Snack.
Dip
Ein rotes Pesto kann auch als Dip verwendet werden. Es passt hervorragend zu gegrilltem Gemüse, Oliven oder Crostini. Es ist besonders bei Partys und Vorspeisen beliebt.
Würze für Suppen und Salate
Ein Löffel Pesto Rosso kann Suppen oder Salaten eine extra Geschmacksschicht verleihen. Es passt besonders gut zu Tomatensuppen oder herzhaften Salaten mit gegrilltem Gemüse.
Veganer Alternativen
Traditionell enthält Pesto Rosso Parmesan oder Pecorino, die nicht vegetarisch sind. Dies liegt daran, dass bei der Herstellung dieser Käsesorten tierisches Lab verwendet wird. Wer das Pesto vegan zubereiten möchte, kann stattdessen pflanzlichen Käse oder干脆 darauf verzichten. Einige Rezepte verzichten sogar komplett auf Käse, um den reinen Tomatengeschmack hervorzuheben.
Fazit
Rotes Pesto ist eine köstliche und vielseitige Variante des klassischen Pesto, die sich leicht zubereiten und individuell anpassen lässt. Es eignet sich hervorragend als Nudelsoße, Brotaufstrich oder Würze in Suppen und Salaten. Mit den richtigen Zutaten und Tipps gelingt das Pesto garantiert cremig und aromatisch. Ob mit Pinienkernen, Mandeln oder ohne Nüsse – die Vielfalt der Rezepte macht das rote Pesto zu einem wahren Allrounder in der Küche.
Quellen
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