Roter Wiesenklee in der Küche – Rezepte, Zubereitung und Wirkung

Der Rote Wiesenklee (Trifolium pratense) ist eine Pflanze, die in vielen Regionen Europas und darüber hinaus beheimatet ist. Mit ihren charakteristischen runden, roten Blüten und den typischen drei- oder vierblättrigen Blättern ist er ein fester Bestandteil von Wiesen, Weiden und Wegrändern. Neben seiner landschaftlichen und ökologischen Bedeutung hat er sich auch in der Küche etabliert – nicht zuletzt aufgrund seiner milden, blumigen Aromatik und der Vielfalt an möglichen Anwendungen.

Die Rezepte aus den bereitgestellten Quellen zeigen, dass Rotklee nicht nur als Pflanzensymbol oder Heilpflanze in Erscheinung tritt, sondern auch als wertvolles und geschmacklich ansprechendes Küchenprodukt. Ob als Sirup, Pesto, Salbe oder in weiteren kulinarischen Formen – die Vielfalt der Rezepte unterstreicht die Anpassbarkeit des Rotklee als Zutat. In diesem Artikel werden verschiedene Rezeptvarianten, Zubereitungsmethoden und die botanischen Grundlagen des Rote Wiesenklee vorgestellt, um eine umfassende Übersicht über dessen kochtechnische und kulinarische Nutzung zu geben.

Rezept für Rotklee-Sirup

Ein besonders einfaches und zugleich leckeres Rezept aus der Quelle von Theresia Sonner ist der Rotklee-Sirup, der nicht nur als süße Zugabe in Getränken, sondern auch in Dressings oder als Aromatikspender in anderen Gerichten eingesetzt werden kann.

Zutaten:

  • Mindestens 1 Liter Rotkleeblüten (ohne Grün, nicht bei Regen ernten, um Geschmacksverluste zu vermeiden)
  • 1 unbehandelte Limette oder Zitrone
  • 500 Gramm Zucker
  • ca. 1 Liter Wasser

Zubereitung:

  1. Die Rotkleeblüten sorgfältig abschütteln (nicht waschen!) und in einen Topf geben.
  2. Den Topf mit kochendem Wasser übergießen und eine in dünne Scheiben geschnittene Limette darauf legen.
  3. Alles abgedeckt über Nacht ziehen lassen (ca. 24 Stunden).
  4. Den Sirup durch ein Sieb abgießen und mit Zucker verrühren, bis sich dieser vollständig aufgelöst hat.
  5. Den Zucker-Rotklee-Mix einkochen lassen, bis er eine sirupartige Konsistenz erreicht.
  6. Schließlich den heißen Sirup in eine mit kochendem Wasser ausgespülte Glasflasche abfüllen und verschließen.

Dieser Sirup eignet sich hervorragend für die Zubereitung von Schorlen, zum Süßen von Tees, als Dressingzusatz oder als Geschmacksverstärker in Sekt.

Tipp zur Aufbewahrung:

Der Rotklee-Sirup sollte dunkel und kühl gelagert werden, um seine Aromen und Haltbarkeit zu erhalten. Bei sachgemäßer Zubereitung und Lagerung ist der Sirup mehrere Monate haltbar.

Rezept für Rotklee-Pesto

Ein weiteres Rezept, das die Vielseitigkeit des Rotklee hervorragend unterstreicht, ist das Rotklee-Pesto. In der FederWaldHexe-Quelle wird ein einfacher und schnell herzustellender Pesto-Variante beschrieben, der nicht nur geschmacklich überzeugt, sondern auch optisch ansprechend ist.

Zutaten:

  • Frischer Rotklee (Blüten und Blätter)
  • Hanföl (alternativ Olivenöl)
  • Prise Salz

Zubereitung:

  1. Den Rotklee mit einem Messer fein hacken. Ein Keramikmesser wird hierbei als ideal empfohlen, um das Aroma der Pflanze zu erhalten.
  2. Den kleingehackten Rotklee mit Hanföl und einer Prise Salz vermischen.
  3. Das Pesto in ein Servierschälchen füllen und servieren.

Tipp zur Lagerung:

Für eine längere Haltbarkeit ist es wichtig, das Pesto in ein sterilisiertes Gefäß zu füllen und anschließend komplett mit Öl zu bedecken. So kann das Pesto mehrere Tage bis Wochen im Kühlschrank aufbewahrt werden.

Servierungsempfehlung:

Das Rotklee-Pesto eignet sich hervorragend auf Brot, insbesondere auf Paleo Saaten-Nussbrot, das gluten- und mehlfrei ist und somit eine hormonfreundliche Alternative bietet. Es passt auch gut zu Spaghetti, Kartoffeln oder als Topping für Nudelsalate.

Rezept für veganes Rotklee-Pesto

Die Wildkräuterwerkstatt stellt ein veganes Pesto-Rezept aus Rotklee vor, das ebenfalls einfach und schmackhaft ist. Im Vergleich zum klassischen Pesto aus Basilikum setzt es auf die milden Aromen des Rotklee, ergänzt durch Nüsse, Olivenöl und Zitronensaft.

Zutaten:

  • 100 g frischer Rotklee (Blüten und Blätter)
  • 100 ml Olivenöl
  • 50 g Sonnenblumen- oder Pinienkerne
  • 1 Teelöffel Zitronensaft
  • Salz und frisch gemahlener Pfeffer

Zubereitung:

  1. Rotklee sammeln und kräftig ausschütteln, um eventuelle kleine Lebewesen zu entfernen.
  2. Blüten und Blätter abzupfen und in eine Küchenmaschine geben.
  3. Olivenöl und Zitronensaft hinzufügen und alles zerkleinern.
  4. Die Sonnenblumen- oder Pinienkerne in einer Pfanne ohne Fett rösten, abkühlen lassen und zum Rotkleemix geben.
  5. Nach Geschmack mit Salz und Pfeffer abschmecken und bis zur gewünschten Konsistenz pürieren.
  6. Das fertige Pesto in kleine Schraubgläser füllen, mit Olivenöl auffüllen und verschließen.

Tipps und Variationen:

  • Das Pesto passt hervorragend zu Nudelgerichten und Nudelsalaten.
  • Es kann auch auf frischem Brot serviert werden oder als Topping über Tomate-Mozzarella-Dishes gegeben werden.
  • Wer mag, kann die Hälfte des Rotklees mit Basilikum ersetzen und Walnüsse oder Mandeln verwenden. Eine Knoblauchzehe verfeinert das Aroma ebenfalls.

Rotklee in der Salbenherstellung

Neben der kochtechnischen Anwendung wird Rotklee in der FederWaldHexe-Quelle auch in der Herstellung von Salben eingesetzt. Das Rezept beschreibt eine pflanzliche Salbe, die sich durch ihre feine Konsistenz und die enthaltenen natürlichen Aromen auszeichnet.

Zutaten:

  • Rotkleeblüten
  • Öl (z. B. Olivenöl)
  • Sheabutter
  • 20 g Bienenwachs
  • 5 Tropfen ätherisches Rosenöl

Zubereitung:

  1. Rotkleeblüten mit Öl in ein Schraubglas geben.
  2. Das Glas an einem dunklen, zimmerwarmen Ort für zwei Wochen ausziehen lassen, wobei täglich geschüttelt wird.
  3. Nach der Einziehzeit das Öl abfiltern und die Blütenreste gut ausdrücken.
  4. Das Öl in ein Wasserbad stellen und Sheabutter sowie Bienenwachs zugeben. Alles langsam unter Rühren erwärmen, bis sich die Bestandteile vollständig gelöst haben.
  5. Das Mischung abkühlen lassen, kurz vor dem Erstarren das Rosenöl einarbeiten.
  6. Die Salbe in Salbentiegel füllen und dunkel und kühl lagern. Sie ist bei sachgemäßer Herstellung bis zu ein Jahr haltbar.

Botanische Grundlagen des Rote Wiesenklee

Der Rote Wiesenklee (Trifolium pratense) ist eine krautige Pflanze aus der Familie der Hülsenfrüchtler. In der Volkskunde wird er oft auch als Glücksklee bezeichnet, insbesondere dann, wenn er mit einem seltener vorkommenden vierblättrigen Blatt wächst. Seine botanischen Merkmale und ökologische Funktionen machen ihn zu einer besonders interessanten Pflanze sowohl in der Landschaft als auch in der Küche.

Blüten und Blätter

Die Blüten des Rote Wiesenklee sind runde, kugelförmige Blütenstände, die rosafarben bis rot gefärbt sind. Sie bestehen aus zahlreichen eng aneinanderliegenden Schmetterlingsblüten, weshalb die Pflanze auch zur Familie der Schmetterlingsblütler gehört. Die Blütenzeit erstreckt sich in der Regel von Mai bis September und kann in manchen Regionen bis in den Oktober hinein andauern.

Die Blätter bestehen aus drei ovalen Blättchen, was der Pflanze ihren Namen „drei-zähliger Klee“ gibt. Seltener sind vierblättrige Blätter zu finden, die traditionell als Glücksklee gelten. Die Blätter sind häufig mit einem markanten weißen Fleck versehen, was sie optisch besonders auffällig macht.

Wachstum und Standort

Der Rote Wiesenklee wächst typischerweise auf Wiesen, Weiden, in Rasenflächen und an Wegrändern. Er ist eine robuste Pflanze, die in vielen Regionen Europas, Asiens und Nordamerikas beheimatet ist. Er hat eine Höhe von 15 bis 40 Zentimeten und sorgt durch seine Blüten für eine farbliche Abwechslung in der Wiese.

Wichtige Funktionen

  • Futterpflanze für Nutztiere: Der Rote Wiesenklee ist eine wertvolle Futterpflanze für Rinder und Schafe. Er ist reich an Proteinen, Mineralstoffen und Vitaminen und trägt somit zur Nährung der Tiere bei.
  • Gründüngungspflanze: In der ökologischen Landwirtschaft wird der Rote Wiesenklee als Gründüngungspflanze eingesetzt. Er bindet Stickstoff aus der Luft und versorgt den Boden mit diesem wichtigen Nährstoff.
  • Heilpflanze: In der Volksheilkunde wird der Rote Wiesenklee aufgrund seiner enthaltenen Phytohormone als Frauenkraut angesehen. Er wird traditionell bei Beschwerden im Zusammenhang mit der Wechselzeit eingesetzt.

Kulturhistorische Bedeutung des Rote Wiesenklee

Der Rote Wiesenklee hat nicht nur botanische und ökologische Bedeutung, sondern auch eine reiche kulturhistorische Bedeutung. Bereits in der antiken Keltik war der Klee eine heilige Pflanze, die in den Zauberkesseln der Druiden landete und Bestandteil von rituellen Tränken war. Im Mittelalter galten die dreiblättrigen Kleeblätter als Symbol der Dreifaltigkeit, während die seltener vorkommenden vierblättrigen Kleeblätter bis heute als glücksbringend gelten.

Die Zahl Vier spielt in der kulturellen Symbolik eine besondere Rolle, da sie unter anderem für die vier Himmelsrichtungen, vier Elemente, vier Jahreszeiten oder die vier Lebensalter steht. Eine alte Volksweisheit besagt, dass wer sonntags vor Sonnenaufgang ein vierblättriges Kleeblatt findet und es im Schuh versteckt, in der Kirche alle Hexen erkennen kann.

Rotklee in der heutigen Küche

In der heutigen Zeit hat sich der Rote Wiesenklee nicht nur in der Volksmedizin, sondern auch in der Küche etabliert. Seine milden Aromen und die leichte Süße der Blüten machen ihn zu einer willkommene Zutat in Getränken, Salben oder wie in den Rezepten beschrieben, in Pesto- und Sirupform.

Vorteile der Verwendung

  • Natürliche Süße: Der Rote Wiesenklee trägt durch seine leichte Süße dazu bei, Getränke oder Speisen zu verfeinern, ohne zusätzliche Süßstoffe hinzuzufügen.
  • Aromatische Vielfalt: Ob als Sirup, Pesto oder Salbe – der Rote Wiesenklee sorgt durch seine blumige Aromatik für Geschmack und Abwechslung.
  • Einfache Verarbeitung: Die Zubereitung der Rezepte ist in der Regel einfach und erfordert keine aufwendigen Geräte oder Kenntnisse.
  • Natürliche Rohstoffe: Die Verwendung von frischem Rotklee aus der Region oder vom eigenen Garten ist eine Möglichkeit, regional und nachhaltig zu kochen.

Tipps zur Ernte

  • Nicht bei Regen ernten: Regenwasser kann das Aroma der Blüten beeinträchtigen und zu Geschmacksverlusten führen.
  • Früh ernten: Die Blüten sollten frisch geerntet werden, um ihre Aromen und Nährstoffe zu erhalten.
  • Kleines Lebewesen entfernen: Beim Sammeln des Rotklees kann es vorkommen, dass kleine Lebewesen wie Insekten oder Spinnen sich in den Blüten befinden. Es ist ratsam, die Blüten vor der Verarbeitung kräftig auszuschütteln, um sie zu entfernen.

Rotklee-Sirup als traditionelles Rezept

Ein weiteres Rezept aus der Quelle von „Dorf Familie“ beschreibt einen Rotkleesirup, der traditionell zur Blutreinigung oder bei Husten eingesetzt wird. Dieses Rezept ist besonders einfach und eignet sich hervorragend für die Herstellung zu Hause.

Zutaten:

  • Frische Rotkleeköpfchen
  • Läuterzucker (Wasser und Zucker im Verhältnis 1:1 aufgekocht)
  • Eine Biozitrone in dünne Scheiben geschnitten

Zubereitung:

  1. Die Rotkleeköpfchen in eine Schüssel geben.
  2. Mit Läuterzucker übergießen, bis alle Blüten knapp bedeckt sind.
  3. Eine Biozitrone in dünne Scheiben schneiden und dazugeben.
  4. Alles abgedeckt 24 Stunden ziehen lassen.
  5. Den Sud abfiltern und nochmals kurz aufkochen.
  6. In Flaschen abfüllen und dunkel und kühl lagern.

Rotklee-Knäckebrot (kurze Notiz)

Ein weiteres Rezept aus der Quelle nennt sich Kleeblüten-Knäckebrot, bei dem Rotkleeblüten in eine knusprige Brotform integriert werden. Obwohl das Rezept nicht vollständig beschrieben wird, lässt sich ableiten, dass die Blüten entweder als Aromatikgeber oder als optische Verzierung eingesetzt werden können.

Schlussfolgerung

Der Rote Wiesenklee ist nicht nur eine optisch ansprechende und ökologisch wertvolle Pflanze, sondern auch ein geschmacklich vielseitig einsetzbarer Rohstoff in der Küche. Ob als Sirup, Pesto, Salbe oder in weiteren Formen – die Rezepte aus den bereitgestellten Quellen zeigen, dass der Rote Wiesenklee sowohl einfach zu verarbeiten ist als auch seine besondere Aromatik und natürliche Süße in verschiedene Gerichte und Zubereitungsformen einbringt.

Neben seiner kochtechnischen Anwendung hat der Rote Wiesenklee auch eine reiche kulturhistorische und botanische Bedeutung. Er war in der Keltik eine heilige Pflanze, im Mittelalter ein Symbol für die Dreifaltigkeit und heute eine willkommene Zutat in der Küche.

Die Vielfalt der Rezepte, die im Rahmen dieses Artikels vorgestellt wurden, unterstreicht die Anpassbarkeit des Rote Wiesenklee an verschiedene kochtechnische Anforderungen und Geschmacksrichtungen. Mit einfachen Zutaten und kurzen Zubereitungszeiten eignet sich der Rote Wiesenklee hervorragend für die Erstellung von Getränken, Speisen oder Salben zu Hause.

Durch die Verwendung von frischem Rotklee aus der Region oder vom eigenen Garten kann man zudem nachhaltig und regional kochen. Die Rezepte, die aus den bereitgestellten Quellen stammen, liefern eine solide Grundlage für die kreative Nutzung des Rote Wiesenklee in der heimischen Küche.

Quellen

  1. Theresia Sonner – Rotklee-Sirup
  2. FederWaldHexe – Zauberhaftes Rotklee-Pesto
  3. Naturpark Schwarzwald – Roter Wiesenklee
  4. Dorf Familie – Rezepte mit Rotklee
  5. Wildkräuterwerkstatt – Veganes Pesto aus Rotklee
  6. Krautgeschwister – Heilpflanzenportrait Rote Wiesenklee

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