Rote Grütze mit Pürierten Früchten – Norddeutsches Dessert mit moderner Twist

Rote Grütze ist ein norddeutsches Klassiker-Dessert, das im Sommer oft auf den Tisch kommt. Traditionell aus einer Mischung aus roten Beeren und Kirschen hergestellt, wird sie mit Zucker und Speisestärke gebunden und oft mit Vanillesauce oder Joghurt serviert. In den letzten Jahren hat sich eine moderne Variante dieser Speise etabliert: Rote Grütze mit pürierten Früchten. Dieses Rezept vereint den traditionellen Geschmack mit einer cremigen Konsistenz und erlaubt eine flexible Anpassung an die bevorzugten Früchte. In diesem Artikel wird ein detailliertes Rezept vorgestellt, das sich sowohl für frische als auch für tiefgekühlte Früchte eignet, und es werden Tipps zur Zubereitung und Zubereitungsalternativen gegeben.

Rezept für Rote Grütze mit Pürierten Früchten

Zutaten

  • 500 g gemischte rote Früchte (z. B. Erdbeeren, rote und schwarze Johannisbeeren, Himbeeren, Brombeeren und Heidelbeeren)
  • 300 g Sauerkirschen
  • 3 EL Speisestärke
  • 250 ml roter Johannisbeer- oder Kirschnektar
  • 1 Bio-Zitrone
  • 75 g Zucker
  • 1 Pck. Vanillezucker
  • Zur Garnitur:
    • Vanillesauce
    • Frische Früchte
    • Eiskugeln (optional)

Zubereitung

  1. Früchte vorbereiten:
    Die Früchte waschen und putzen. Die Kirschen entkernen. Die Johannisbeeren von der Rispe streifen. Das grüne Ende der Erdbeeren wegschneiden und die Erdbeeren vierteln. Die restlichen Beeren kleinschneiden oder in Stücke zerteilen, damit sie später besser püriert werden können.

  2. Fruchtpüreepreparation:
    In einem hohen Schmortopf oder einem großen Topf die vorbereiteten Früchte mit dem Johannisbeer- oder Kirschnektar sowie dem Zucker und Vanillezucker vermischen. Die Zitronenschale fein abreiben und unterheben, die Zitrone anschließend halbieren und den Saft auspressen. Dieser wird ebenfalls unter die Masse gemengt.

  3. Kochen und Eindicken:
    Den Topf mit mittlerer Hitze auf den Herd stellen. Die Mischung zum Kochen bringen und etwa 5 Minuten köcheln lassen, bis sich die Früchte etwas weich haben. Anschließend mit einem Pürierstab oder in Portionen mit einem Stabmixer zu einer cremigen Masse pürieren. Die Speisestärke in etwas kaltem Wasser anrühren und unter ständigem Rühren in die Fruchtmasse einstreuen. Das Gemisch weiterhin köcheln lassen, bis es leicht eingeht und eine cremige Konsistenz annimmt.

  4. Abkühlen lassen:
    Die Rote Grütze in eine große Schale umfüllen. Sofort Frischhaltefolie direkt auf die Oberfläche der heißen Grütze legen, damit sich keine Haut bildet. Abgedeckt auskühlen lassen.

  5. Servieren:
    Die abgekühlte Rote Grütze in Schälchen füllen. Mit Vanillesauce beträufeln und mit frischen Früchten garnieren. Wer möchte, kann die Grütze auch in kleinere Schälchen oder Gläser geben und in Schichten anrichten, was optisch besonders ansprechend aussieht.

Tipps zur Zubereitung

  • Fruchtvariabilität: Rote Grütze kann mit einer breiten Palette an Früchten zubereitet werden. Neben den klassischen Johannisbeeren, Kirschen und Himbeeren eignen sich auch Brombeeren, Heidelbeeren und Erdbeeren hervorragend. Die Kombination aus verschiedenen Beeren sorgt für eine facettenreiche Geschmackserfahrung.

  • Zuckereinstellung: Der Zucker kann je nach Süße der Früchte reduziert werden. Besonders reife Früchte enthalten oft genug natürlichen Zucker, sodass auch mit 50 g Zucker eine schöne Geschmackskomposition erzielt werden kann.

  • Alternative zum Zucker: Für eine gesündere Variante kann der Zucker durch Honig oder Agave-Sirup ersetzt werden. Auch Zuckerersatzstoffe wie Stevia können verwendet werden, um die Süße zu regulieren.

  • Vanillesoße selbst herstellen:
    Für die Vanillesoße werden 250 ml Pflanzendrink, 1 Päckchen Vanillezucker, 1 EL Zucker und 1 EL Speisestärke benötigt. Alle Zutaten in einen kleinen Topf geben und mit mittlerer Hitze erwärmen. Die Mischung zum Kochen bringen und leicht eindicken lassen. Die Vanillesoße wird dann abgekühlt und als Beilage zur Rote Grütze serviert.

  • TK-Früchte verwenden:
    Wer keine frischen Früchte zur Hand hat, kann auch TK-Früchte verwenden. Die gleiche Menge an tiefgekühlten Früchten in den angedickten Nektar geben und kurz erhitzen. Dies ist besonders praktisch in der Saison, wenn frische Früchte nicht immer leicht zu bekommen sind.

  • Vanille oder Zimt hinzufügen:
    Für eine zusätzliche Aromenabstimmung kann Vanilleextrakt oder eine Prise Zimt in die Masse gegeben werden. Beides verfeinert den Geschmack der Rote Grütze und verleiht ihr eine zusätzliche Note.

  • Eis oder Joghurt servieren:
    Rote Grütze schmeckt nicht nur pur, sondern auch mit einer Kugel Eis oder Joghurt. Diese Kombination sorgt für einen leichten Kontrast zwischen cremigem Dessert und erfrischendem Eis oder Joghurt.

Die Rolle der Speisestärke

Ein entscheidender Bestandteil der Rote Grütze ist die Speisestärke, die das Rezept für die cremige Konsistenz verantwortlich zeichnet. Die Speisestärke bindet die Flüssigkeit, die während des Kochvorgangs entsteht, und gibt der Masse eine weiche, glatte Konsistenz. Alternativ zur Speisestärke können auch andere Bindemittel wie Sago, Tapioka oder Grieß verwendet werden.

Verwendung von Sago

Wer statt Speisestärke lieber Sago verwenden möchte, kocht den Fruchtnektar auf und gibt 30 g Perlsago hinein. Die Mischung bei schwacher Hitze unter Rühren 15–20 Minuten köcheln, bis die Körner durchsichtig und weich sind. Anschließend werden die Früchte zugegeben und kurz darin erhitzen, bis sie leicht erwärmt sind. Diese Methode eignet sich besonders gut für eine leichtere Konsistenz der Grütze.

Grieß als Alternative

Grieß kann ebenfalls als Bindemittel genutzt werden. Dazu wird die Speisestärke durch 30 g Grieß ersetzt. Der Grieß wird in etwas kaltem Wasser angerührt und unter ständigem Rühren in die Fruchtmasse einstreut. Anschließend wird die Mischung weiter gekocht, bis sie leicht eingeht und eine cremige Konsistenz annimmt.

Die Herkunft der Rote Grütze

Die Rote Grütze hat eine lange Tradition in Norddeutschland und wird dort oft als typisches Sommerdessert betrachtet. Obwohl das genaue Rezept nicht einheitlich ist, hat sich die Grundzutatenliste – Beeren, Kirschen, Zucker und Speisestärke – über die Jahrzehnte bewahrt. Die Zubereitungsart und die Verwendung der Zutaten können je nach Region leicht variieren. In Hamburg wird die Grütze oft mit Speisestärke gebunden, während in Schleswig-Holstein Puddingpulver genutzt wird. In anderen Regionen sind auch Sago, Grieß oder Reismehl gebräuchlich.

Die genaue Entstehungsgeschichte der Rote Grütze ist nicht eindeutig dokumentiert. Sicher ist nur, dass sie vor allem in der plattdeutschen Küstenregion auf den Tisch kam. Ursprünglich war Grütze kein Früchtedessert, sondern ein Getreidebrei, der mit Wasser, Milch oder Brühe aufgekocht wurde. Über Jahrhunderte war dies das Hauptnahrungsmittel der ländlichen Bevölkerung, wenig abwechslungsreich, aber preiswert und nahrhaft. Irgendwann wurde roten Beerensaft hinzugefügt, und so entstand die Rote Grütze. Erstmals wird die „Roode Grütt“ um 1800 in einem Holsteinischen Wörterbuch erwähnt, beschrieben als Grütze, die „in Johannisbeersaft dick gekocht und mit Milch oder Rahm“ gegessen wurde.

Regionale Unterschiede in der Zubereitung

Je nach Region kann die Zubereitung der Rote Grütze variieren. Manche bereiten sie nur mit Himbeeren und Johannisbeeren zu, andere geben auch Kirschen oder Erdbeeren hinein. In Hamburger Regionen wird die Grütze oft mit Speisestärke gebunden, in Schleswig-Holstein dagegen wird häufig Puddingpulver genutzt. In anderen Regionen sind auch Sago, Grieß oder Reismehl gebräuchlich. Der Erfinder der Rote Grütze ist unbekannt, was den Rezeptvarianten Raum für kreative Anpassungen lässt.

Vanillesauce als Beilage

Die Frage, ob Vanillesauce als Beilage erlaubt ist, war in der Vergangenheit umstritten. Heute ist die Vanillesauce eine beliebte Ergänzung, die dem Dessert einen zusätzlichen Geschmack und eine cremige Textur verleiht. Sie kann einfach selbst hergestellt werden und ist in der Regel in wenigen Minuten fertig. Die Vanillesauce passt besonders gut zu der Rote Grütze mit pürierten Früchten, da sie die cremige Konsistenz betont und den Geschmack abrundet.

Norddeutsche Beziehungen

Die Rote Grütze hat auch in Dänemark eine ähnliche kulinarische Bedeutung, wo sie als „Røde Grød“ bezeichnet wird. Das Rezept ist dort oft sehr ähnlich, was auf eine gemeinsame nordische Esskultur hinweist. In beiden Ländern ist die Rote Grütze ein Symbol für den Sommer, die Fruchtvielfalt und die regionale Küche.

Praktische Tipps für die Zubereitung

Früchte sinnvoll verarbeiten

Rote Grütze ist nicht nur ein köstliches Dessert, sondern auch eine praktische Möglichkeit, überschüssige Früchte zu verarbeiten. Insbesondere in der Saison, wenn Johannisbeeren oder Kirschen im Überfluss vorhanden sind, kann die Rote Grütze eine willkommene Alternative zu Marmelade oder Konfitüre sein. Dies spart nicht nur Zeit, sondern auch Platz im Schrank und vermeidet, dass Früchte verderben.

Kombinationen mit anderen Speisen

Rote Grütze passt gut zu einer Vielzahl von Beilagen. Neben Vanillesauce und Joghurt kann sie auch mit Milchreis, Grießbrei, Pudding oder Quark serviert werden. Diese Kombinationen sorgen für ein abwechslungsreiches Dessertangebot und können je nach Vorliebe variiert werden.

Einfache Zubereitung

Ein weiterer Vorteil der Rote Grütze ist ihre einfache Zubereitung. Mit nur wenigen Zutaten und einem kurzen Kochvorgang ist das Dessert in kurzer Zeit fertig. Besonders bei der Verwendung von TK-Früchten kann die Vorbereitung noch weiter beschleunigt werden. Die TK-Früchte müssen nicht aufgetaut werden und können direkt in den angedickten Nektar gegeben werden.

Kinderfreundlichkeit

Rote Grütze ist ein Dessert, das auch bei Kindern beliebt ist. Der süße Geschmack und die cremige Konsistenz machen es zu einer willkommenen Abwechslung zu herkömmlichen Desserts. Zudem kann die Rote Grütze mit pürierten Früchten besonders gut an den Geschmack von Kindern angepasst werden. Der Zuckeranteil kann reduziert werden, und zusätzliche Aromen wie Vanille oder Zimt können hinzugefügt werden, um den Geschmack abzurunden.

Energiegehalt und Nährwerte

Die Rote Grütze ist eine energiereiche Süßspeise, die vor allem durch den hohen Frucht- und Zuckergehalt besticht. Laut den angegebenen Nährwerten beträgt der Energiegehalt etwa 238 kcal pro Portion, wobei der Hauptbestandteil aus Kohlenhydraten besteht. Eiweiß und Fett enthalten die Rote Grütze in geringer Menge. Wer den Energiegehalt reduzieren möchte, kann den Zuckeranteil verringern oder alternativ Zuckerersatzstoffe verwenden.

Alternativen zur klassischen Zubereitung

Neben der klassischen Zubereitung gibt es auch Alternativen, die das Dessert flexibler und abwechslungsreicher gestalten können. So kann die Rote Grütze beispielsweise als Eis oder als Sorbet serviert werden. Dazu wird die abgekühlte Masse in einen Eismaschinen gegeben und nach den Anweisungen des Herstellers verarbeitet. Dies sorgt für ein erfrischendes Dessert, das besonders in den heißen Tagen des Sommers willkommen ist.

Schlussfolgerung

Rote Grütze mit pürierten Früchten ist eine moderne und flexible Variante des klassischen norddeutschen Desserts. Sie vereint den traditionellen Geschmack mit einer cremigen Konsistenz und erlaubt eine flexible Anpassung an die bevorzugten Früchte. Die Zubereitung ist einfach und schnell, und die Rote Grütze eignet sich sowohl mit frischen als auch mit tiefgekühlten Früchten. Sie ist ein vielseitiges Dessert, das sowohl pur als auch mit Beilagen wie Vanillesauce, Joghurt oder Eiskugeln serviert werden kann. Zudem ist die Rote Grütze ein praktisches Rezept, das überschüssige Früchte sinnvoll verarbeiten hilft und zudem bei Kindern beliebt ist. Mit ihren milden Aromen und ihrer cremigen Konsistenz ist die Rote Grütze ein köstliches Dessert, das in der Sommerküche nicht fehlen sollte.

Quellen

  1. Rote Grütze nach Omas Rezept
  2. Rote Grütze mit Vanillesoße
  3. Rote Grütze – Handgemachtes Dessert
  4. Die Beeren sind los – Rote Grütze im Norden
  5. Leichte Desserts für heiße Tage

Ähnliche Beiträge