Rote Gartenmelde – Verwendung, Rezepte und Anbau im eigenen Garten
Die rote Gartenmelde (Atriplex hortensis var. rubra) ist eine alte Kulturpflanze, die sich in der heutigen Zeit wieder an Popularität gewinnt. Insbesondere bei Hobbygärtnern und selbstversorgungswilligen Haushalten wird sie wegen ihres hohen Nährwertes, ihrer Geschmacksvielfalt und ihrer unkomplizierten Pflege geschätzt. In diesem Artikel werden die Verwendungsmöglichkeiten, Rezeptvorschläge und Anbauhinweise für die rote Gartenmelde detailliert beschrieben, wobei ausschließlich auf Fakten aus den bereitgestellten Quellen zurückgegriffen wird.
Einführung
Die rote Gartenmelde gehört zur Gattung Atriplex der Familie der Fuchsschwanzgewächse (Amaranthaceae) und ist eine Wildpflanze, die in früheren Zeiten hauptsächlich als Wintergemüse angebaut wurde. Sie war eine wichtige Quelle für Vitamine B und C sowie Spurenelemente wie Eisen. In den letzten Jahrzehnten war sie fast in Vergessenheit geraten, doch dank des wachsenden Interesses an altem Gemüse und nachhaltigem Anbau gewinnt sie wieder an Beliebtheit.
Die rote Melde ist nicht nur nahrhaft, sondern auch optisch ansprechend. Ihre tiefroten Blätter verleihen dem Gemüsebeet eine lebendige Farbe und sind kulinarisch vielseitig einsetzbar. Ob roh als Salat, gedünstet oder als Beilage zu Suppen und Eintöpfen – die rote Gartenmelde hat sich als vielseitiges und schmackhaftes Gemüse erwiesen.
Pflanzencharakteristik und Standortbedingungen
Die rote Gartenmelde ist eine Pionierpflanze, die mit kargen und salzhaltigen Böden gut zurecht kommt. Sie gehört zur Familie der Gänsefußgewächse und wächst bis zu einer Höhe von 150 Zentimetern. Sie hat eine aufrechte Wuchsform mit leicht verzweigtem Laubwerk. Die Blätter sind tiefrot gefärbt, was sie optisch besonders attraktiv macht.
Die Melde ist unkompliziert in der Pflege und bevorzugt sonnige bis halbschattige Standorte. Sie benötigt keinen besonders nährstoffreichen Boden, kann aber von der Zugabe von Kompost oder verrottetem Mist profitieren. Sie ist anspruchslos in der Pflege, benötigt aber in der Anfangsphase eine leichte Feuchtigkeit, um gut zu keimen und zu wachsen.
Ein besonderes Merkmal der roten Gartenmelde ist ihre hohe Salztoleranz, was sie zu einer idealen Pflanze für leicht salzige Böden oder Dünengebiete macht. Dennoch eignet sie sich auch in normalen Gärten hervorragend, da sie sich von Jahr zu Jahr vermehrt und sich so selbst versorgt, sofern nicht alle Pflanzen geerntet werden.
Anbau der roten Gartenmelde
Die rote Gartenmelde kann einfach durch Aussaat im Frühjahr kultiviert werden. Ideal ist ein Reihenabstand von etwa 40 cm, um genügend Platz für das Wachstum und die spätere Ernte zu gewährleisten. Sie eignet sich gut als Vor- oder Zwischenkultur, da sie Schnecken anzieht und so neue Pflanzen wie Salat oder Bohnen schützt. Schnecken bevorzugen die Melde und greifen andere Pflanzen später erst an.
Ein weiterer Vorteil ist, dass die Melde nur etwa 30 bis 40 Tage nach der Aussaat erstmals geerntet werden kann. Das macht sie zu einer schnellen Ernteoption im Frühling. Wenn man die Blätter regelmäßig schneidet, wächst die Pflanze erneut aus, sodass bis zu drei Ernten möglich sind. Um die Pflanzen nicht in die Blüte zu treiben, sollte man die Stiele etwa 30 cm über dem Boden abschneiden. Wird die Melde dennoch blühend gelassen, ist es wichtig, die Fruchtstände vor der Samenreife zu kappen, um eine Überdüngung des Beetes mit Melde-Samen zu vermeiden.
Die Vermehrung erfolgt hauptsächlich durch Samen, die im Spätsommer geerntet werden können. Die trockenen Samenstände werden abgeschnitten, die Samen mit der Hand abgestreift und in Tüten aufbewahrt. So ist es möglich, das Saatgut weiterzugeben oder für den nächsten Anbau zu verwenden. In der heutigen Zeit wird das Saatgut oft von Hand zu Hand weitergegeben, da es noch nicht flächendeckend im Handel erhältlich ist.
Verwendung in der Küche
Die rote Gartenmelde ist ein vielseitiges Blattgemüse, das sowohl roh als auch gekocht verwendet werden kann. Sie eignet sich besonders gut für Salate, da ihre jungen Blätter zart und mild sind. Wenn sie etwas älter ist, kann sie gedünstet oder gebraten werden. Der Geschmack ist ähnlich wie bei Spinat, weshalb sie in der Küche oft als Spinatersatz genutzt wird.
Ein weiteres Plus ist, dass die Melde nahrhaft ist. Sie enthält viele Vitamine und Spurenelemente, was sie zu einem idealen Bestandteil einer gesunden Ernährung macht. Sie ist besonders reich an Eisen, Vitamin C und Vitamin B, weshalb sie auch in der Vergangenheit als Wintergemüse geschätzt wurde.
Einige Beispiele für die kreative Verwendung der roten Melde in der Küche sind:
- Salate: Roh verwendete Blätter eignen sich gut als Beilage zu Salaten, insbesondere in Kombination mit anderen Blattgemüsen.
- Suppen: Ein Rezept, das die Melde als Grünmehl in eine Kartoffelsuppe einbringt, ist besonders nahrhaft und schmackhaft.
- Eintöpfe: Ein Eintopfgericht mit Melde, Speck und Sahne ist ein klassisches Rezept, das in einigen Regionen noch heute beliebt ist.
- Auflauf oder Pizza: Die Melde kann auch in Aufläufe oder Pizzen integriert werden, um eine leichte Bitternote und zusätzlichen Nährwert zu verleihen.
Rezeptvorschläge mit roter Gartenmelde
Im Folgenden werden zwei Rezepte vorgestellt, die die rote Gartenmelde als Hauptzutat enthalten. Beide Rezepte sind einfach in der Zubereitung und eignen sich hervorragend für den Alltag.
1. Kartoffelsuppe mit Grünmehl aus Melde
Zutaten (für 4 Personen):
- 7 mittelgroße Kartoffeln
- 1 Zwiebel
- 1 Stange Lauch
- 3/4 Liter Gemüsebrühe
- 100 ml Sahne
- Salz, Pfeffer, Muskat
- 50 g Butter
- 50 g Grünmehl aus Melde
- frischer Majoran
Zubereitung:
- Die Zwiebel und die Kartoffeln schälen und würfeln.
- Die Butter in einem Topf erhitzen und die Zwiebeln darin glasig dünsten.
- Die Kartoffeln und den Lauch zufügen und kurz mit anbraten.
- Mit Gemüsebrühe ablöschen und 20–25 Minuten kochen lassen.
- Salz, Pfeffer und Muskat hinzufügen.
- Die Sahne unterheben.
- Etwa 3–4 Esslöffel Grünmehl aus Melde in die Suppe einrühren.
- Kurz vor dem Servieren frischen Majoran untermischen.
Dieses Rezept ist nahrhaft und lecker, wobei die Melde eine leichte Bitternote verleibt, die der Suppe Geschmack gibt.
2. Melde-Eintopf mit Speck
Zutaten (für 1 kg Melde):
- 1 Zwiebel, fein gehackt
- Knoblauch (nach Geschmack)
- 50 g fetter Speck, klein gewürfelt
- 1 EL Mehl
- 1 Becher Sahne
- 100 ml Milch
- Salz, Pfeffer, Muskat
- 50 g Butter
Zubereitung:
- Die Melde waschen, putzen und klein hacken.
- Die Melde in Salzwasser 5 Minuten blanchieren, abgießen und abtropfen lassen.
- Butter in einer Pfanne erhitzen und die Zwiebeln anbraten.
- Optional: Eine gehackte Knoblauchzehe mit anbraten.
- Die Melde dazugeben und kurz durchschwenken.
- Mit Mehl bestäuben und anschwitzen.
- Sahne und Milch ablöschen.
- Den Speck in einer anderen Pfanne auslassen und dazugeben.
- Alles köcheln lassen, bis die Melde weich ist.
- Mit Salz, Pfeffer und Muskat abschmecken.
Dieses Rezept ist besonders würzig und nahrhaft, wobei die Melde den Eintopf mit einer leichten Bitternote aufwertet.
Nährwert und gesundheitliche Vorteile
Die rote Gartenmelde ist nahrhaft und eignet sich gut in einer ausgewogenen Ernährung. Sie enthält Vitamine B und C, Eisen und andere Spurenelemente, was sie zu einer wertvollen Nahrungsmittelquelle macht. Insbesondere im Winter war sie eine wichtige Vitaminkomponente in der Ernährung.
Ein weiterer Vorteil ist, dass sie gering kalorisch ist und dennoch viele Nährstoffe liefert. Sie eignet sich gut für Diäten, die auf niedrige Kalorien abzielen, ohne den Nährwert zu vernachlässigen.
Verwendung als Zierpflanze
Neben ihrer kochtechnischen Verwendung hat die rote Melde auch ästhetische Vorteile. Ihre tiefroten Blätter verleihen dem Beet eine optisch ansprechende Farbe, weshalb sie auch oft als Zierpflanze angebaut wird. Sie eignet sich besonders gut in mischbepflanzten Beeten, wo sie sowohl als Esskraut als auch als Blütenpflanze dient.
Nachhaltigkeit und Selbstversorgung
Die rote Melde ist eine nachhaltige Pflanze, die sich selbst versorgt, wenn nicht alle Pflanzen geerntet werden. Sie braucht wenig Pflege, kann aber gut wachsen in verschiedenen Böden. Sie eignet sich besonders gut für Gärten, die auf Selbstversorgung abzielen, da sie einfach zu vermehren und zu ernten ist.
Zusammenfassung
Die rote Gartenmelde ist eine wichtige alte Kulturpflanze, die sich in der heutigen Zeit wieder an Beliebtheit gewinnt. Sie ist nahrhaft, vielseitig einsetzbar und unkompliziert in der Pflege. Sie eignet sich sowohl roh als Salat als auch gedünstet oder gebraten in Suppen, Eintöpfen oder Aufläufen. Ihre tiefroten Blätter verleihen dem Gemüsebeet eine ästhetische Note und machen sie zu einer attraktiven Zierpflanze.
Durch ihre hohe Salztoleranz und die Fähigkeit, sich selbst zu vermehren, ist sie eine idealisierte Pflanze für nachhaltige Gärten und Selbstversorgung. Sie ist ein wertvolles Gemüse mit vielfältigen Einsatzmöglichkeiten in der Küche.
Quellen
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