Rezepte mit Roter Melde: Ein unverzichtbares Kraut für Salat und mehr
Die Rote Melde ist eine vielseitige Pflanze, die sowohl optisch als auch geschmacklich überzeugt. Sie zählt zu den Alten Sorten, die in der heutigen Zeit wieder an Popularität gewinnen. Ihre milden, zarten Blätter eignen sich hervorragend für Salate und können auch in gedünsteter Form als Gemüse verarbeitet werden. In diesem Artikel werden verschiedene Rezepte vorgestellt, die zeigen, wie vielfältig die Rote Melde in der Küche eingesetzt werden kann. Zudem werden Tipps zur Kultivierung und Ernte gegeben, um die Pflanze optimal im eigenen Garten anzubauen.
Rote Melde: Eine Pflanze mit vielfältigen Einsatzmöglichkeiten
Die Rote Melde (auch als Atriplex hortensis bekannt) ist eine krautige Pflanze aus der Familie der Fuchsschwanzgewächse. Sie war in der Antike bereits bekannt und wurde vor allem im Mittelmeerraum angebaut. Später verlor sie an Bedeutung, als der Spinat als Alternative populär wurde. In jüngster Zeit erlebt die Rote Melde jedoch eine Renaissance, insbesondere in Gärten, in denen nach alten oder ungewöhnlichen Gemüsesorten gesucht wird.
Die Blätter der Rote Melde sind mild und haben eine leichte, herbe Note. Junge Blätter sind ideal für den Rohverzehr in Salaten, während ältere Blätter auch gekocht oder gedünstet werden können. Zudem ist die Pflanze gesund: Sie enthält reichlich Vitamin C, Kalzium, Kalium und Magnesium.
Die Pflanze ist zudem optisch ansprechend mit ihren purpurfarbenen, manchmal glänzenden Blättern. Sie kann sowohl als Gemüsepflanze als auch als Zierpflanze in den Garten integriert werden. Die Rote Melde wächst robust und ist in der Regel resistent gegen Krankheiten, wodurch sie sich auch für Anfänger gut eignet.
Anbau und Pflege der Roten Melde
Um die Rote Melde erfolgreich im eigenen Garten anzubauen, sind einige Grundkenntnisse über die Kultivierung und Pflege hilfreich. Die Pflanze gedeiht am besten in sonnigem bis halbschattigem Standort und benötigt durchlässig, nährstoffreichen Boden. Sie ist sehr robust und unkompliziert in der Pflege, weshalb sie sich auch für Hobbygärtner eignet.
Aussaat und Pflanzung
Die Rote Melde kann im Frühjahr direkt ins Freiland gesät werden, sobald die Gefahr von Frosteinbruch vorbei ist. Eine Reihe von etwa zwei Metern reicht normalerweise für eine Familie aus, die Salatabwechslung genießen möchte. Alternativ können auch Jungpflanzen aus dem Pflanzentauschmarkt oder aus dem Gartencenter in den Beet integriert werden.
Die Aussaat erfolgt in Reihen mit einem Abstand von etwa 25 cm, damit die Pflanzen sich genug Platz zum Wachsen haben. Der ideale Pflanzabstand beträgt ebenfalls ca. 25 cm, damit die Pflanzen nicht zu dicht stehen und so Krankheiten oder Schädlinge vermieden werden.
Mischkultur und Nachkultur
Die Rote Melde eignet sich hervorragend für eine Mischkultur mit anderen Gemüsepflanzen. Sie verträgt sich gut mit Kartoffeln, Kohl, Erbsen und Bohnen. Allerdings sollte sie nicht mit anderen Fuchsschwanzgewächsen wie Mangold, Rote Bete oder Spinat gepflanzt werden, da es zu Konkurrenz um Nährstoffe und Licht kommen kann.
Ein weiteres wichtiges Kriterium ist die Fruchtfolge. Die Rote Melde sollte spätestens alle drei Jahre einen neuen Standort erhalten. Sie eignet sich nicht als Nachkultur von Roter Bete oder Mangold, da die Bodenverhältnisse und Nährstoffe bereits verändert sein könnten.
Pflege und Schädlingsbekämpfung
Die Rote Melde ist in der Regel resistent gegen Krankheiten und Schädlingsbefall. Lediglich Läuse können in seltenen Fällen auftreten. Um Schädlingsbefall vorzubeugen, ist es wichtig, die Pflanzen nicht zu dicht zu setzen und ausreichend Abstand zwischen den Pflanzen zu lassen.
Ein weiteres Problem kann die Samenbildung sein. Wenn die Pflanzen blühen und sich unkontrolliert vermehren, kann sie schnell zu einem Unkrautproblem werden. Um dies zu verhindern, sollte man rechtzeitig die Blütenstiele kappen, bevor die Samen reif werden. Alternativ kann man auch die ganze Pflanze umlegen, um die Samenbildung zu unterbinden.
Ernte und Aufbewahrung
Die Rote Melde ist ein schnelles Wachstumsgemüse. Bereits 30 bis 40 Tage nach der Aussaat kann die erste Ernte erfolgen. Die jungen Blätter sind besonders zart und mild. Bei der Ernte sollte man darauf achten, ein bis zwei Blattpaare stehen zu lassen, damit die Pflanze weiter wachsen kann und eine zweite Ernte ermöglicht.
Die zweite Ernte bringt meist die größte Blattmasse hervor. Um eine Blüte zu verhindern, sollte man die Stiele ca. 30 cm über dem Boden abschneiden. Lässt man die Pflanzen blühen, muss man sich auf die Samenreife achten, da die Melde sich stark ausbreiten kann.
Einfrieren der Blätter
Wenn man eine größere Menge an Roter Melde erntet, kann man die Blätter auch einfrieren. Dafür empfiehlt sich ein kurzer Blanchiervorgang. Die Blätter werden kurz in kochendes Wasser gegeben und anschließend in Eiswasser abgeschreckt. Danach werden sie gut getrocknet und in Tüten oder Gefrierbehältern aufbewahrt.
Rezepte mit Roter Melde
Die Rote Melde ist eine vielseitige Pflanze, die sich in verschiedenen Formen verarbeiten lässt. Ob als Salat, gedünstetes Gemüse oder als Beilage in asiatischen Gerichten – die Möglichkeiten sind vielfältig. Im Folgenden werden einige Rezepte vorgestellt, die die kulinarischen Eigenschaften der Rote Melde hervorheben.
1. Rote-Melde-Salat mit Erdnüssen und Sesam
Zutaten:
- 200 g frische Rote Melde (junge Blätter)
- 50 g Erdnusskerne (geröstet)
- 1 Zwiebel (fein gehackt)
- 1 Knoblauchzehe (gepresst)
- 2 EL Sojasauce
- 1 EL Mirin
- 1 EL Sesamöl
- 1 EL Sesam (geröstet)
- Salz und Pfeffer nach Geschmack
- Optional: Rote Bete (gewürfelt)
Zubereitung:
- Die Erdnusskerne in einer Pfanne ohne Fett leicht rösten, bis sie goldbraun sind. Abkühlen lassen.
- Die Rote Melde waschen und trocken schütteln.
- Die Zwiebel und den Knoblauch in kleine Würfel schneiden.
- In einer Schüssel alle Zutaten vermischen und mit Sojasauce, Mirin und Sesamöl würzen.
- Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
- Den Salat mit geröstetem Sesam bestreuen und servieren.
Tipp: Der Salat kann mit gewürfelten Rote Bete kombiniert werden, um die Farbe und Geschmack zu verstärken.
2. Gedünstete Rote Melde mit Knoblauch
Zutaten:
- 300 g frische Rote Melde (junge bis mittlere Blätter)
- 1 Zwiebel (gewürfelt)
- 1 Knoblauchzehe (gepresst)
- 1 EL Olivenöl
- Salz und Pfeffer nach Geschmack
- Optional: 1 EL Sojasauce
Zubereitung:
- Die Rote Melde waschen und trocken schütteln.
- In einer großen Pfanne das Olivenöl erhitzen. Zwiebel und Knoblauch darin andünsten.
- Die Rote Melde in die Pfanne geben und bei mittlerer Hitze ca. 5–8 Minuten dünsten, bis die Blätter weich sind.
- Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
- Eventuell mit Sojasauce würzen.
- Warm servieren.
Tipp: Gedünstete Rote Melde kann als Beilage zu Reis, Nudeln oder Kartoffeln serviert werden.
3. Rote-Melde-Lasagne
Zutaten:
- 200 g Rote Melde (gedünstet)
- 200 g Ricotta (geschält)
- 100 g Parmesan (geraspelt)
- 1 Ei
- Salz, Pfeffer, Muskatnuss
- 1 EL Olivenöl
- 1 EL Zwiebel (gewürfelt)
- 1 Knoblauchzehe (gepresst)
- 10 Lasagnenblätter
- 200 ml Sahnesauce oder Tomatensoße
Zubereitung:
- Die Zwiebel und den Knoblauch in Olivenöl andünsten.
- Die Rote Melde dazu geben und kurz weiterdünsten.
- Den Ricotta mit Salz, Pfeffer, Muskatnuss und dem Ei glatt rühren.
- Die Lasagnenform mit etwas Soße einfetten.
- Eine Schicht Soße auftragen, gefolgt von Lasagnenblättern, Rote-Melde-Masse, Ricotta-Masse und Parmesan.
- Die Schichten wiederholen, bis die Form gefüllt ist.
- Mit einer Schicht Soße und Parmesan abschließen.
- Im Ofen (180°C) ca. 25–30 Minuten backen.
- Abkühlen lassen und servieren.
Tipp: Die Lasagne kann mit frischem Brot serviert werden, das die Soße gut aufsaugt.
4. Rote-Melde-Suppe
Zutaten:
- 500 g Rote Melde (gedünstet)
- 1 Zwiebel (gewürfelt)
- 1 Karotte (gewürfelt)
- 1 Stange Sellerie (gewürfelt)
- 1 Knoblauchzehe (gepresst)
- 1 EL Olivenöl
- 1 Liter Gemüsebrühe
- Salz, Pfeffer, Muskatnuss
- 1 EL Sahne oder Kokosmilch (optional)
Zubereitung:
- Die Zwiebel, Karotte, Sellerie und Knoblauch in Olivenöl andünsten.
- Die Rote Melde dazugeben und ca. 5 Minuten dünsten.
- Die Gemüsebrühe hinzufügen und ca. 15 Minuten köcheln lassen.
- Mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss abschmecken.
- Die Suppe mit einem Stabmixer pürieren.
- Mit Sahne oder Kokosmilch servieren.
Tipp: Die Suppe kann als Vorspeise serviert werden oder mit frischen Brötchen kombiniert werden.
5. Rote-Melde-Quiche
Zutaten:
- 1 Mürbeteigboden
- 3 Eier
- 200 ml Milch oder Sahne
- 200 g Rote Melde (gedünstet)
- 1 Zwiebel (gewürfelt)
- 1 Knoblauchzehe (gepresst)
- 1 EL Olivenöl
- Salz, Pfeffer, Muskatnuss
- 100 g Käse (gerieben)
Zubereitung:
- Den Mürbeteig in eine Quicheform drücken und anrösten.
- Die Zwiebel und den Knoblauch in Olivenöl andünsten.
- Die Rote Melde dazu geben und kurz weiterdünsten.
- Die Eier, Milch, Salz, Pfeffer und Muskatnuss glatt rühren.
- Die Käse über die Melde streuen.
- Die Eier-Milch-Mischung darauf gießen.
- Im Ofen (180°C) ca. 30–35 Minuten backen.
- Warm servieren.
Tipp: Die Quiche kann als Hauptgericht mit einem Salatteller serviert werden.
Gesundheitliche Vorteile der Rote Melde
Neben ihrer Geschmacksvielfalt bietet die Rote Melde auch zahlreiche gesundheitliche Vorteile. Sie enthält reichlich Vitamin C, das das Immunsystem stärkt, und Mineralstoffe wie Kalzium, Kalium und Magnesium, die für die Funktion der Knochen, Muskeln und Nerven wichtig sind.
Zudem ist die Rote Melde kalorienarm, wodurch sie sich besonders für eine ausgewogene Ernährung eignet. Sie enthält außerdem Ballaststoffe, die den Darmgesundheit fördernd wirken.
Ein weiterer Vorteil ist die leichte Verdaulichkeit. Die Blätter sind zart und enthalten kaum Bitterstoffe, weshalb sie für die meisten Menschen gut verträglich sind. Sie eignet sich daher auch für Kinder und ältere Menschen.
Tipps zur Verwendung im Alltag
Die Rote Melde kann in verschiedenen Formen im Alltag genutzt werden. Sie ist ideal für die schnelle Mahlzeit, da sie sich in kürzester Zeit zubereiten lässt. Zudem eignet sie sich hervorragend als Beilage oder als Hauptbestandteil in Suppen, Salaten und Pfannengerichten.
Im Winter kann man die Blätter einfrieren, um sie später weiter zu verarbeiten. Ein weiteres Verwendungsmöglichkeit ist die Verarbeitung zu einem Tee. Angeblich kann ein aus den Blättern zubereiteter Tee gegen Blasen- und Nierenprobleme helfen. Dies wurde jedoch noch nicht ausgiebig untersucht.
Ein weiteres spannendes Projekt ist die Verwendung der Samen der Rote Melde. Angeblich können die Samen geröstet und als Gewürz verwendet werden. Dies ist eine interessante Alternative zu anderen Gewürzen und kann in Herbstgerichten oder Suppen eingesetzt werden.
Schlussfolgerung
Die Rote Melde ist eine vielseitige Pflanze, die sowohl optisch als auch geschmacklich überzeugt. Sie eignet sich hervorragend als Salatpflanze, kann als Gemüse gedünstet oder als Beilage in asiatischen Gerichten verarbeitet werden. Zudem ist sie gesund und enthält reichlich Vitamin C, Kalzium, Kalium und Magnesium.
Die Kultivierung der Rote Melde ist unkompliziert und macht sie zu einer idealen Pflanze für Hobbygärtner. Sie wächst robust und ist in der Regel resistent gegen Krankheiten. Um eine unkontrollierte Ausbreitung zu verhindern, sollte man rechtzeitig die Blüten kappen.
In der Küche bietet die Rote Melde zahlreiche Möglichkeiten. Ob als Salat, gedünstetes Gemüse oder als Beilage in Suppen und Gerichten – die Vielfalt ist groß. Die vorgestellten Rezepte zeigen, wie man die Pflanze in verschiedenen Formen verarbeiten kann.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Rote Melde eine wertvolle Pflanze ist, die sowohl im Garten als auch in der Küche ihren Platz findet. Sie ist gesund, lecker und leicht zu kultivieren, weshalb sie sich ideal für alle eignet, die nach alten oder ungewöhnlichen Gemüsesorten suchen.
Quellen
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