Rezept und Herstellung von Roter Johannisbeerwein – Ein Schritt-für-Schritt-Führer
Der rote Johannisbeerwein ist ein besonders beliebter Fruchtwein, der sich durch seine leuchtend rote Farbe, seinen fruchtigen Duft und seine harmonische Balance aus Süße und Säure auszeichnet. Im Folgenden wird ein detaillierter Überblick über die Herstellung, die Zutaten, die Techniken und die Tipps zur Lagerung gegeben. Die Informationen basieren ausschließlich auf den bereitgestellten Quellen, die ausgewählte Rezepte, Herstellungsbeschreibungen und Hintergrundwissen zum roten Johannisbeerwein enthalten.
Einführung
Der rote Johannisbeerwein ist eine alkoholische Getränkete, die aus roten Johannisbeeren hergestellt wird. Diese Beeren sind reich an Säure und haben eine natürliche Süße, die durch die Gärung unter Zuhilfenahme von Zucker und Hefe weiter ausgebaut wird. Der Wein entsteht entweder durch Maischegärung oder Saftgärung, wobei letztere für saftige Früchte wie Johannisbeeren besonders geeignet ist.
Die Herstellung des roten Johannisbeerweins folgt in der Regel einem klassischen Rezept, das sich an traditionellen Methoden orientiert. Es wird empfohlen, die Beeren frisch und gartenfrisch zu verwenden, um den typischen Geschmack des Weins zu erhalten. Zudem ist ein gutes Verhältnis zwischen Zucker, Säure und Hefe entscheidend für eine erfolgreiche Gärung und einen harmonischen Geschmack.
Im Folgenden werden die notwendigen Zutaten, die Schritte der Herstellung, Tipps zur Gärung und Lagerung detailliert beschrieben. Auch werden alternative Rezepte berücksichtigt, beispielsweise die Herstellung mit Honig anstelle von Zucker.
Zutaten für die Herstellung von Roter Johannisbeerwein
Die Zutaten für die Herstellung des roten Johannisbeerweins variieren je nach verwendetem Rezept, lassen sich jedoch in grundlegenden Komponenten zusammenfassen. Die folgenden Mengen gelten für eine Chargenstärke von 18 bis 20 Litern:
Grundrezept (Saftgärung):
4 bis 5,5 kg rote Johannisbeeren
Die Beeren sollten frisch, sauber und frei von unreifen oder fauligen Früchten sein.5,5 bis 6 Liter Wasser
Das Wasser dient dazu, den Saft der Beeren zu verdünnen und die Gärung zu ermöglichen.2,5 bis 4 kg Zucker
Der Zucker ist essentiell für die Gärung, da die Hefe ihn in Alkohol und Kohlensäure umwandelt. Die Menge hängt von der Säurekonzentration der Beeren ab.20 ml Antigel
Antigel verhindert das Einfrieren des Weins in kalten Lagerräumen.8 g Hefenährsalz
Hefenährsalz unterstützt die Hefewachstum und die Stabilität der Gärung.1 Portion Reinzucht-Hefe (z. B. Steinberg)
Die Hefe ist für die Gärung verantwortlich. Es wird empfohlen, eine Reinzucht-Hefe wie z. B. Steinberg, Tarragona oder Samos zu verwenden.Kaliumpyrosulfit (2 g)
Kaliumpyrosulfit wird zur Schädigung von Schimmel und Bakterien eingesetzt. Es wird zu Beginn und vor der Flaschenabfüllung zugesetzt.Vitamin C (2 g)
Vitamin C fördert die Klarheit des Weins und dient als Antioxidationsmittel.Milchsäure und Zitronensäure
Bei Bedarf kann die Säurekonzentration durch Zuges des Säuren reguliert werden. Der optimale Säuregehalt liegt zwischen 7,5 und 8 g/l.Honig
Bei Honigweinrezepten wird anstelle von Zucker 4 kg Honig verwendet. Geeignete Honigsorten sind Blütenhonig, Wiesenhonig, Tannenhonig und Lindenblütenhonig.
Rezeptvarianten
Saftgärung vs. Maischegärung
Bei der Saftgärung wird der Saft der Beeren mit Zucker, Wasser, Hefe und Nährsalz vergoren. Dies ist die bevorzugte Methode für saftige Früchte wie Johannisbeeren.
Bei der Maischegärung werden die Beeren mit Zucker, Wasser, Hefe, Nährsalz und Antigel in einer Maische vergoren. Diese Methode eignet sich besser für Früchte mit geringerem Wasseranteil.Honigwein
Anstelle von Zucker kann auch Honig verwendet werden. Hierbei wird die Gärung mit Honig statt Zucker durchgeführt. Es wird empfohlen, 4 kg Honig für eine Charge zu verwenden. Honigwein hat oft eine feinere, weniger karamellisierte Süße als Zuckerwein.
Herstellung des Roter Johannisbeerwein – Schritt-für-Schritt
Die Herstellung des roten Johannisbeerweins kann in mehreren Schritten erfolgen, wobei die Gärung der entscheidende Prozess ist. Nachfolgend wird eine detaillierte Anleitung beschrieben, die sich an mehreren Rezepten orientiert:
Schritt 1: Vorbereitung der Beeren
Waschen und Entstielen: Die Beeren werden gründlich gewaschen und von den Stielen befreit. Es ist wichtig, unreife, faulige oder beschädigte Früchte auszusortieren, da diese den Geschmack beeinflussen können.
Zerquetschen der Beeren: Die Beeren können entweder mit einem Kartoffelstampfer bearbeitet oder mit den Fingern zerquetscht werden. Ziel ist es, den Saft möglichst vollständig zu entziehen.
Schritt 2: Ansetzen der Maische oder Saftgärung
Für Saftgärung:
Die Beeren werden in einen Gärbehälter gegeben. Zucker, Wasser, Hefenährsalz, Antigel und Hefe werden zugegeben. Anschließend wird die Maische gut geschüttelt, um eine homogene Mischung zu erzielen.Für Maischegärung:
Die Beeren werden mit Zucker, Wasser, Hefenährsalz, Antigel und Hefe in eine Maische gegeben. Anschließend wird die Mischung gut geschüttelt.
Schritt 3: Gärung
Temperatur und Lagerung:
Die Gärung erfolgt am besten bei einer Temperatur zwischen 18 °C und 22 °C. Es ist wichtig, die Gärung nicht zu stark zu erwärmen, da dies zu übermäßiger Alkoholbildung führen kann.Tägliche Schüttelung:
Der Ansatz sollte täglich gut geschüttelt werden, um die Gärung zu unterstützen und die Fruchtkomponenten gut in die Lösung zu integrieren.Gärungsende:
Die Gärung ist beendet, wenn sich keine Blasen mehr an der Oberfläche bilden und die Mischung nicht mehr schäumt. Dies kann etwa 1 bis 2 Wochen dauern, abhängig von der Temperatur und der Hefetätigkeit.
Schritt 4: Abpressen und Säureeinstellung
Abpressen:
Nach einer Woche kann der Ansatz abgepresst werden. Dies geschieht mit einem Presstuch oder einer Presse. Anschließend wird die Säurekonzentration geprüft und bei Bedarf mit Milchsäure oder Zitronensäure reguliert.Aufguss auf 20 Liter:
Der Ansatz kann nach Bedarf mit Wasser auf 20 Liter aufgefüllt werden, um die Intensität des Geschmacks zu regulieren.
Schritt 5: Gärung bis zum Ende
Weitere Gärung:
Nach dem Abpressen wird der Ansatz weiter vergoren, bis die Gärung beendet ist. In regelmäßigen Abständen kann der Alkoholgehalt gemessen und bei Bedarf nachzuckert werden.Endpunkteinstellung:
Sobald die Gärung beendet ist, kann die Restsüße eingestellt werden, um den gewünschten Geschmack zu erreichen. Anschließend wird der Wein mit 2 g Kaliumpyrosulfit geschwefelt, um Schimmel und Bakterien zu unterdrücken.
Schritt 6: Lagerung und Klarheit
Abzügeln:
Nach spätestens zwei Wochen muss der Wein vom Bodensatz in einen neuen Ballon abgezogen werden. Dies verhindert, dass der Wein zu trüb oder scharf wird.Kühl- und ruhige Lagerung:
Der Wein sollte nach dem Abzügeln möglichst kühl und ruhig gelagert werden, um die Selbstklärung zu fördern. Alternativ kann er geschönt oder gefiltert werden, um eine klare Struktur zu erzielen.Flaschenabfüllung:
Vor der Flaschenabfüllung wird der Wein erneut mit 2 g Kaliumpyrosulfit geschwefelt und mit 2 g Vitamin C versetzt, um die Haltbarkeit zu erhöhen und die Klarheit zu verbessern.Lagerung nach der Flaschenabfüllung:
Der Wein gewinnt durch die Lagerung an Geschmack und wird mit den Monaten harmonischer. Es wird empfohlen, ihn mindestens ein paar Monate zu lagern, bevor er zum ersten Mal genossen wird.
Tipps für die Gärung und Lagerung
Gärungskontrolle:
Die Gärung sollte stets beobachtet werden. Es ist wichtig, die Temperatur zu regulieren und den Ansatz täglich zu schütteln, um die Gärung zu unterstützen.Gärungsfehler vermeiden:
Während der Gärung können helle Brocken auftauchen, die an geronnenes Eiweiß erinnern. Dies ist typisch für Johannisbeerwein und kein Fehler. Sie können sich entweder im Wein oder an der Oberfläche absetzen.Schönung und Filtration:
Eine Schönung ist in der Regel nicht nötig, da der Wein oft eine gute Selbstklärung aufweist. Bei Bedarf kann der Wein mit Filterschichten (z. B. EK) gefiltert werden.Lagerungstemperatur:
Der Wein sollte nach der Flaschenabfüllung bei 10 °C bis 15 °C gelagert werden. Ein kühler, dunkler Ort ist ideal, um die Geschmacksentwicklung zu fördern.Lagerzeit:
Der Wein gewinnt durch die Lagerung an Geschmack und wird mit den Monaten harmonischer. Es wird empfohlen, ihn mindestens sechs Monate zu lagern, bevor er getrunken wird.
Vorteile und Anwendung des Rote Johannisbeerweins
Der rote Johannisbeerwein hat mehrere Vorteile, die ihn besonders beliebt machen:
Erfrischender Geschmack:
Der Wein hat eine aromatisch, würzig-fruchtige Note und eine harmonische Süße, die in perfekter Balance mit der typischen Säure der Johannisbeeren steht.Vielfältige Anwendung:
Der Wein ist nicht nur als Aperitif oder als Dessertwein geeignet, sondern passt auch zu leichten Sommergerichten und kann als Erfrischungsgetränk genossen werden.Bekömmlichkeit:
Der Wein ist bekömmlich und eignet sich daher auch für Menschen mit empfindlichem Magen.Kalt oder warm genießbar:
Der Wein kann sowohl kalt als Erfrischungsgetränk als auch warm als Glühwein serviert werden. Bei der warmen Variante kann er mit Nelken, Zimt und Orangenscheibe verfeinert werden.
Rezept für Roter Johannisbeerwein (Saftgärung)
Zutaten (für 18 bis 20 Liter):
Zutat | Menge |
---|---|
Rote Johannisbeeren | 4 bis 5,5 kg |
Wasser | 5,5 bis 6 Liter |
Zucker | 2,5 bis 4 kg |
Antigel | 20 ml |
Hefenährsalz | 8 g |
Reinzucht-Hefe (z. B. Steinberg) | 1 Portion |
Kaliumpyrosulfit | 2 g |
Vitamin C | 2 g |
Anleitung:
Beeren waschen und entstelen
Die Beeren werden gründlich gewaschen und von den Stielen befreit. Unreife oder faulige Früchte werden aussortiert.Zerquetschen der Beeren
Die Beeren werden mit einem Kartoffelstampfer oder mit den Fingern zerquetscht und in einen Gärbehälter gegeben.Zusatz von Zucker, Wasser, Hefe, Nährsalz und Antigel
Zucker, Wasser, Hefenährsalz, Antigel und Hefe werden zugegeben. Anschließend wird die Mischung gut geschüttelt.Tägliche Schüttelung
Der Ansatz wird täglich gut geschüttelt, um die Gärung zu unterstützen.Abpressen nach einer Woche
Nach einer Woche wird der Ansatz abgepresst, und die Säurekonzentration wird geprüft und bei Bedarf reguliert.Aufguss auf 20 Liter
Der Ansatz kann mit Wasser auf 20 Liter aufgefüllt werden, um die Geschmackskomponenten zu regulieren.Gärung bis zum Ende
Die Gärung wird bis zum Ende durchgeführt. In regelmäßigen Abständen kann der Alkoholgehalt gemessen und bei Bedarf nachzuckert werden.Endpunkteinstellung und Schwefeln
Bei Gärungsende wird die Restsüße eingestellt, und der Wein wird mit 2 g Kaliumpyrosulfit geschwefelt.Abzügeln und Lagerung
Der Wein wird nach spätestens zwei Wochen in einen neuen Ballon abgezogen und möglichst kühl gelagert.Flaschenabfüllung
Vor der Flaschenabfüllung wird der Wein erneut mit 2 g Kaliumpyrosulfit geschwefelt und mit 2 g Vitamin C versetzt.Lagerung nach der Abfüllung
Der Wein wird mindestens sechs Monate gelagert, bevor er zum ersten Mal genossen wird.
Fazit
Der rote Johannisbeerwein ist ein einzigartiges Getränk, das sich durch seine leuchtend rote Farbe, seine fruchtige Aromatik und seine harmonische Süße auszeichnet. Die Herstellung erfolgt entweder durch Saftgärung oder Maischegärung, wobei die Saftgärung für saftige Früchte wie Johannisbeeren besonders geeignet ist. Die Zutaten wie Zucker, Hefe, Hefenährsalz und Antigel sind entscheidend für eine erfolgreiche Gärung und einen harmonischen Geschmack.
Der Wein kann sowohl kalt als auch warm genossen werden und eignet sich hervorragend als Aperitif, Dessertwein oder Erfrischungsgetränk. Er gewinnt durch die Lagerung an Geschmack und wird mit den Monaten immer harmonischer. Es ist daher empfohlen, ihn mindestens sechs Monate zu lagern, bevor er getrunken wird.
Mit der richtigen Herstellungsmethode und den richtigen Zutaten lässt sich ein qualitativ hochwertiger roter Johannisbeerwein herstellen, der in Geschmack und Aroma überzeugt. Egal, ob man ihn selbst herstellt oder ihn im Laden kauft, der rote Johannisbeerwein ist ein Getränk, das mit seiner Fruchtigkeit und Würze beeindruckt und zu besonderen Anlässen eine willkommene Ergänzung ist.
Quellen
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