Rezepte mit Roter Gelatine: Vielfalt in der Konditorei und Dessertküche

Die rote Gelatine ist ein vielseitig verwendbares Konditorenprodukt, das nicht nur die Struktur, sondern auch das Auge der Desserts erfreut. Sie wird aus Knochen- und Hautproteinen hergestellt und weist sich besonders durch ihre kräftige Farbe und Festigkeit aus. Im Gegensatz zur neutralen, farblosen Gelatine gibt die rote Gelatine Speisen eine leuchtend rote bis rubinrote Färbung, wodurch sie optisch ansprechend und besonders in der Kombination mit Fruchtdesserts oder Gelees eine besondere Wirkung erzielt. Im Folgenden werden Rezepte, Techniken und Anwendungsmöglichkeiten der roten Gelatine ausgewertet, basierend auf den bereitgestellten Quellen.


Einführung

Die rote Gelatine ist in der Konditorei und Dessertküche ein unverzichtbares Hilfsmittel, um Speisen zu stabilisieren und optisch zu verschönern. Sie wird häufig in Gelees, Mousse, Puddings und Torten verwendet, um die Konsistenz zu regulieren und eine leuchtende Farbe zu erzeugen. Im Unterschied zur neutralen Gelatine, die meist farblos bleibt, verleiht die rote Gelatine den Speisen eine auffällige, rote Färbung, die insbesondere in der Präsentation eine große Rolle spielt. Die folgenden Rezepte und Anwendungen zeigen die breite Anwendungsmöglichkeit dieses Zutatzstoffs in der modernen und traditionellen Kochkunst.


Rezepte mit Roter Gelatine

1. Roter Wackelpudding mit Früchten (HiPP Rezept)

Ein einfaches und zugleich leckeres Rezept für Kinder und Erwachsene ist der Rote Wackelpudding. Dieses Rezept stammt aus dem HiPP-Rezeptarchiv und ist besonders für die Beikost von Kindern geeignet, da es mit Früchten und natürlichen Zutaten zubereitet wird.

Zutaten:

  • 1 Flasche HiPP Rote Früchte in Traube mit Eisen (0,5l)
  • 2 EL Zucker
  • 6 Blatt rote Gelatine

Zubereitung:

  1. Die rote Gelatine nach Vorschrift des Herstellers in Wasser einweichen und gut ausdrücken.
  2. Den Saft der Früchte leicht erhitzen und den Zucker hinzufügen.
  3. Die Gelatine in den warmen Saft geben und unter Rühren vollständig auflösen.
  4. Die Masse in Puddingförmchen abfüllen und auskühlen lassen.
  5. Sobald die Masse fest ist, den Pudding in den Kühlschrank stellen.
  6. Vor dem Servieren den Pudding auf einen Teller stürzen.

Dieses Rezept eignet sich besonders gut als Nachspeise oder als Snack für die Mittagspause. Der leichte Geschmack der Früchte in Kombination mit der straffen Konsistenz der Gelatine macht den Pudding zu einem beliebten Dessert.


2. Urgroßmutters Haumburger Wind

Dieses Rezept, das auf der Website Chefkoch.de zu finden ist, ist ein traditionelles Dessert, das in der Region Haumbach vermutlich Generationen von Familien begleitet hat. Es handelt sich um einen Pudding, der mit roter Gelatine stabilisiert wird, um eine festere Konsistenz zu erzielen.

Zutaten:

  • 6 EL Milch
  • Puddingpulver
  • Zucker
  • Eier
  • Rote Blattgelatine
  • Rosinen

Zubereitung:

  1. 6 EL Milch mit Puddingpulver, Zucker und Eiern zu einer Mischung verarbeiten und beiseite stellen.
  2. Die restliche Milch zum Kochen bringen und die Puddingmischung unter kräftigem Rühren hinzugeben. Kurz aufkochen lassen.
  3. In der Zwischenzeit die rote Blattgelatine in Wasser 5 Minuten einweichen.
  4. Wichtig: Nur ROTE Gelatine verwenden, da sich der Geschmack mit weißer Gelatine seltsamerweise deutlich verändert.
  5. Den fertiggekochten Pudding vom Herd nehmen und die aufgeweichte Gelatine hinzugeben. Kräftig verrühren, bis sie sich gelöst hat.
  6. Die gewaschenen Rosinen in den noch sehr warmen Pudding geben und verrühren.
  7. Gut abkühlen lassen.
  8. Sahne steif schlagen und unter den kalten Pudding heben.
  9. Den Pudding nicht zu kalt servieren.

Dieses Rezept verbindet traditionelle Backkunst mit modernen Konditorenprodukten und eignet sich sowohl als Nachspeise als auch als kalte Vorspeise.


3. Mousse vom Roten Moselweinbergpfirsich auf Eisweinspiegel

Ein weiteres Beispiel für die Anwendung der roten Gelatine ist die Mousse vom Roten Moselweinbergpfirsich, die auf einer Eisweinspiegel serviert wird. Dieses Rezept ist besonders elegant und eignet sich daher ideal für festliche Anlässe.

Zutaten:

  • 6 Blatt helle Gelatine
  • ¼ l Milch
  • ½ Vanilleschote
  • 4 frische Eigelbe
  • 3 reife Rote Weinbergspfirsiche
  • 75g Zucker
  • 200g süße Sahne
  • 2 Eiweiß
  • Limettensaft
  • ¼ l Eiswein vom Mosel Riesling
  • 1 Blatt Gelatine
  • Essbare Blüten (z. B. Kapuzinerblüten)

Zubereitung:

  1. Die Gelatine in kaltem Wasser 5 Minuten einweichen.
  2. Die Vanilleschote auskratzen und die Milch mit der aufgeschlitzten Schote aufkochen.
  3. Die Vanille mit den Eigelben und Zucker cremig rühren.
  4. Die warme Milch (ohne Schote) vorsichtig einfließen lassen und die Masse im heißen Wasserbad cremig-dicklich aufschlagen.
  5. Die Pfirsiche überbrühen, häuten und das Fruchtfleisch fein pürieren.
  6. Das Püree unter die leicht stockende Eiermilch heben.
  7. Süße Sahne und Eiweiß getrennt steif schlagen.
  8. Schlagsahne und Eischnee unter die Creme heben.
  9. Die Creme in eine kalt ausgespülte Form füllen und einige Stunden in den Kühlschrank stellen.
  10. Die restliche Gelatine einweichen und auflösen.
  11. Den Eiswein vorsichtig einrühren, ohne zu kochen, und abkühlen lassen.
  12. Den Spiegel auf einen Teller geben und die Mousse darauf setzen.
  13. Mit essbaren Blüten dekorieren.

Dieses Dessert ist ein Beispiel für die Verbindung von regionaler Frucht und traditioneller Gelatine-Konditorei. Der leichte Geschmack des Eisweins ergänzt die Fruchtigkeit des Pfirsiches perfekt.


Techniken und Tipps

Die rote Gelatine ist ein Konditorenprodukt, das nicht nur optisch, sondern auch technisch in der Dessertküche eine große Rolle spielt. Sie wird häufig verwendet, um Gelees, Puddings und Torten zu stabilisieren. Im Folgenden sind einige Tipps und Techniken zur Anwendung der roten Gelatine aufgeführt.

1. Einweichen der Gelatine

Die rote Gelatine in Blattform muss immer vor der Verwendung in kaltem Wasser eingeweicht werden. Das Einweichen dauert in der Regel 5 bis 10 Minuten und ermöglicht es der Gelatine, sich vollständig zu quellen. Danach wird sie gut ausgedrückt, bevor sie in die warme Flüssigkeit gegeben wird.

Wichtiger Hinweis: Nur rote Gelatine verwenden, da sich der Geschmack mit weißer Gelatine seltsamerweise deutlich verändert (siehe Rezept 2).

2. Auflösen in warmer Flüssigkeit

Die rote Gelatine löst sich am besten in warmer Flüssigkeit. Bei der Zubereitung von Puddings oder Gelees wird die Gelatine daher meist in den bereits erwärmten Saft oder die Milch gegeben. Es ist wichtig, die Gelatine gut unterzurühren, bis sie sich vollständig aufgelöst hat.

3. Kühlen und Feststellen

Nach dem Aufgießen in die Form oder das Gefäß muss die Masse einige Stunden im Kühlschrank ruhen, bis sie vollständig fest ist. Je kühler die Temperatur, desto schneller setzt sich die Gelatine. Einige Rezepte empfehlen, den Pudding oder das Gelee nicht zu kalt zu servieren, um die Konsistenz zu erhalten.

4. Kombination mit Sahne und Eischnee

Ein weiteres technisches Detail ist die Kombination von Gelatine-Masse mit Schlagsahne und Eischnee. Bei Desserts wie Mousse oder Cremes wird oft Sahne und Eischnee unter die Gelatine-Masse gehoben, um eine weiche und cremige Konsistenz zu erzielen. Die Sahne muss steif geschlagen werden, bevor sie unter die Masse gehoben wird.


Nährwert und Anwendung in der Beikost

Ein weiteres spannendes Anwendungsfeld der roten Gelatine ist die Beikost. Das HiPP-Rezept für den roten Wackelpudding zeigt, wie die rote Gelatine in der Kinderernährung eingesetzt werden kann. Der Pudding enthält natürliche Früchte und ist daher auch für Säuglinge geeignet.

Nährwert:

  • Der rote Wackelpudding enthält Früchte (Traube, Pflaume), die reich an Vitaminen und Mineralstoffen sind.
  • Der Zucker ist in moderater Menge enthalten und wird hauptsächlich zur Geschmacksverstärkung verwendet.
  • Die rote Gelatine enthält Proteine und kann als Quelle für Kollagen dienen.

Wichtig: Vor der Einführung von Gelatine in die Beikost sollte Rücksprache mit dem behandelnden Arzt gehalten werden, da Gelatine aus Tieren stammt und bei empfindlichen Kindern Allergien auslösen kann.


Fazit

Die rote Gelatine ist ein vielseitig verwendbares Produkt in der Konditorei und Dessertküche. Sie verleiht Speisen nicht nur eine leuchtende Farbe, sondern auch eine festere Konsistenz. In den bereitgestellten Rezepten wird sie in Puddings, Mousse, Torten und Gelees eingesetzt, um die Struktur zu regulieren und die Präsentation zu optimieren. Besonders in der Beikost ist die rote Gelatine ein wertvolles Hilfsmittel, um den Geschmack und die Konsistenz von Speisen zu verbessern. Allerdings sollte sie nur in Maßen verwendet werden und vor allem bei Kindern Rücksprache mit dem Arzt gehalten werden.

Die Verwendung von roter Gelatine erfordert einige technische Kenntnisse, wie das Einweichen, das Auflösen in warmer Flüssigkeit und das Kühlen. Wer diese Techniken beherrscht, kann mit der roten Gelatine viele kreative Desserts zubereiten, die sowohl optisch als auch geschmacklich beeindrucken.


Quellen

  1. Rezept Zwetschgenterrine
  2. Blatt Gelatine Rot Rezepte
  3. HiPP Rezept Roter Wackelpudding
  4. Urgroßmutters Haumburger Wind
  5. Mousse vom Roten Moselweinbergpfirsich auf Eisweinspiegel
  6. Rezepte aus der Mehrregion

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