Kanarische Mojo-Saucen: Rezepte und Zubereitung für Mojo Verde und Mojo Rojo

Mojo-Saucen sind fester Bestandteil der kanarischen Küche und gelten als kulinarische Kulturträger der Inseln. Vor allem die grüne Mojo (Mojo verde) und die rote Mojo (Mojo rojo) sind weit verbreitet und zählen zu den typischsten Geschmackserlebnissen der Region. Diese Saucen werden traditionell zu gegrilltem Gemüse, Fisch, Fleisch, Hühnern oder auch zu den charakteristischen kanarischen Salzkartoffeln (Papas arrugadas) serviert.

In diesem Artikel werden die Rezepte, Zutaten und Zubereitungsmethoden für Mojo verde und Mojo rojo im Detail beschrieben. Zudem wird auf die traditionelle Rolle dieser Saucen in der kanarischen Küche und auf regionale Abwandlungen eingegangen. Die Informationen stammen aus mehreren Quellen, die Rezepte und Zubereitungsschritte unterschiedlicher Varianten beinhalten.

Mojo-Saucen in der kanarischen Küche

Mojo-Saucen sind kalt serviert und bestehen aus einer Kombination aus Essig, Öl und Knoblauch als Grundbestandteile. Sie können in verschiedenen Formen und Geschmacksrichtungen vorliegen, wobei die grüne und die rote Variante am häufigsten genutzt werden. Mojo-Saucen dienen als Dipp oder Beilage und ergänzen Gerichte, die meist fett- oder salzreiche Komponenten enthalten. Auf den Kanaren ist die Mojo-Sauce nicht nur kulinarischer Begleiter, sondern auch Ausdruck regionaler Identität.

Mojo Verde: Die grüne Sauce

Die grüne Mojo (Mojo verde) ist eine mildere, saure Variante, die meist aus Kräutern wie Petersilie, Koriander, Thymian oder auch anderen frischen Kräutern hergestellt wird. Sie enthält ebenfalls Knoblauch, Essig und Olivenöl. Mojo verde wird oft zu Fischgerichten serviert, da sie den feineren Geschmack des Fischs hervorhebt. Sie eignet sich auch gut zu Hühnern, Ziegenkäse oder als Beilage zu Gemüse.

Mojo Rojo: Die rote Sauce

Die rote Mojo (Mojo rojo), auch als Mojo picante oder Mojo picón bezeichnet, ist pikant bis scharf und enthält oft Chilischoten, scharfes Paprikapulver oder Tomatenmark. Die scharfe Variante ist besonders bei Fleisch- und Gemüsegerichten beliebt. Mojo rojo wird oft zu Salzkartoffeln (Papas arrugadas) serviert und ist ein fester Bestandteil vieler kanarischer Mahlzeiten, insbesondere in der Sommersaison.

Rezept für Mojo Verde

Das folgende Rezept für Mojo verde ist eine Variante, die in mehreren Quellen beschrieben wird. Es basiert auf den Zutaten und Zubereitungsschritten, die in den bereitgestellten Dokumenten genannt werden.

Zutaten

  • 150 ml Olivenöl
  • 60 ml Rotweinessig
  • 1 grüne Paprika
  • 8 bis 10 Knoblauchzehen
  • 2 Bund Petersilie
  • 2 Bund Koriander
  • 1 Prise Salz
  • 1 Prise Pfeffer
  • Weißbrot (optional, um die Konsistenz zu regulieren)

Zubereitung

  1. Vorbereitung der Zutaten:
    Die Kräuter und die grüne Paprika gründlich waschen. Die Paprika entkernen und in kleine Stücke schneiden. Den Knoblauch schälen.

  2. Zubereitung des Breis:
    Den Rotweinessig, die Paprikastücke, den Knoblauch, die Petersilie, den Koriander sowie Salz und Pfeffer in einen Mixer geben und mehrere Minuten gut durchmischen, bis sich ein homogener Brei ergibt.

  3. Olivenöl hinzufügen:
    Das Olivenöl langsam und vorsichtig unter die Masse einarbeiten. Dabei den Mixer auf niedriger Stufe laufen lassen, um eine gleichmäßige Vermischung zu gewährleisten.

  4. Abschmecken:
    Nach dem Mischen die Sauce abschmecken. Eventuell mit Salz, Pfeffer oder mehr Knoblauch nachwürzen, bis der Geschmack der Sauce dem individuellen Geschmack entspricht.

  5. Konsistenz regulieren:
    Ist die Sauce zu dickflüssig, kann etwas Wasser oder Olivenöl hinzugefügt werden. Ist sie zu flüssig, kann etwas Weißbrot hinzugefügt werden, um die Konsistenz zu regulieren.

  6. Kühlung:
    Nach der Zubereitung die Sauce in ein verschließbares Glas füllen und im Kühlschrank durchziehen lassen. Mojo verde schmeckt am besten, wenn sie durchgekühlt ist.

Alternative Rezeptvariante

In einer anderen Variante wird statt Rotweinessig Weißweinessig verwendet. Zudem können optional auch grüne Chilischoten hinzugefügt werden, um die Sauce etwas pikanter zu gestalten. In einigen Rezepten wird auch eine halbe grüne Paprika oder eine frische rote Paprikaschote verwendet, um die Aromenvielfalt zu erweitern.

Rezept für Mojo Rojo

Die rote Mojo (Mojo rojo) ist eine scharfe Variante, die sich durch die Verwendung von Chilischoten, scharfem Paprikapulver und Tomatenmark auszeichnet. Sie wird oft zu Salzkartoffeln serviert, ist aber auch als Begleitung zu gegrilltem Gemüse oder Fleisch beliebt.

Zutaten

  • 1 rote Paprika
  • 1 Knoblauchknolle
  • 1 bis 2 grüne Chilischoten (je nach Schärfe)
  • ½ TL scharfes Paprikapulver
  • 40 ml Essig (Rotwein- oder Weißweinessig)
  • 1 Tomate (optional)
  • 1 TL Kreuzkümmel
  • Salz
  • 250 ml bis 300 ml Olivenöl

Zubereitung

  1. Vorbereitung der Zutaten:
    Den Knoblauch schälen und in ein Rührgefäß geben. Die Chilischoten vorsichtig entkernen und klein schneiden, da sie sehr scharf sein können. Die rote Paprika entkernen und in kleine Stücke schneiden. Die Tomate waschen, den Stielansatz entfernen und ebenfalls klein schneiden.

  2. Zubereitung des Breis:
    Den Knoblauch, die Chilischoten, die Paprikastücke, die Tomate (optional), das scharfe Paprikapulver, den Kreuzkümmel, den Essig und das Salz in ein Rührgefäß geben. Mit einem Stabmixer alles gründlich zerkleinern.

  3. Olivenöl einarbeiten:
    Bei laufendem Stabmixer das Olivenöl langsam in einen feinen Strahl in das Rührgefäß einlaufen lassen. Dies ermöglicht es, dass die Sauce sich gleichmäßig vermischt und eine cremige Konsistenz bekommt.

  4. Abschmecken:
    Die Sauce abschmecken. Eventuell mit Salz oder mehr Knoblauch nachwürzen. Wer die Sauce noch schärfer möchte, kann etwas mehr Chilischote oder scharfes Paprikapulver hinzufügen.

  5. Kühlung:
    Nach der Zubereitung die Sauce in ein verschließbares Glas füllen und im Kühlschrank durchziehen lassen. Mojo rojo schmeckt erst nach einiger Zeit durchgekühlt richtig gut.

Alternative Rezeptvariante

In einigen Rezepten wird statt der Tomate eine frische rote Paprikaschote verwendet. Zudem können auch Mandeln oder eingelegte Paprikaschoten hinzugefügt werden, um die Sauce abzuwandeln. Eine sehr berühmte Abwandlung ist die Almogrote aus La Gomera, bei der Ziegenkäse zur Mojo rojo hinzugefügt wird, sodass eine Paste entsteht, die dem bayerischen Obatzter ähnelt.

Mojo-Saucen in der kanarischen Kultur

Mojo-Saucen sind nicht nur kulinarische Kreationen, sondern auch Ausdruck regionaler Identität. Jede Familie und jedes Restaurant auf den Kanaren hat meist ein eigenes Rezept, das über Generationen weitergegeben wird. Die Vielfalt der Mojo-Varianten spiegelt die kulturelle und geografische Diversität der Inseln wider. Ob Mojo verde, Mojo rojo oder eine der vielen anderen Abwandlungen – alle Mojo-Saucen haben gemeinsam, dass sie aus einfachen, aber hochwertigen Zutaten hergestellt werden.

Mojo-Saucen als Begleiter zu traditionellen Gerichten

Mojo-Saucen sind insbesondere bei traditionellen kanarischen Gerichten wie den Salzkartoffeln (Papas arrugadas) unverzichtbar. Die Salzkartoffeln werden mit Salzkruste überzogen und in Wasser gekocht, bis das Wasser verdampft ist. Anschließend werden sie mit Mojo verde oder Mojo rojo serviert. Die Sauce neutralisiert die Salzigkeit der Kartoffeln und verleiht dem Gericht eine zusätzliche Geschmacksschicht.

Auch bei gegrilltem Gemüse, wie z. B. Zucchini, Paprika oder Auberginen, sind Mojo-Saucen beliebt. Sie passen besonders gut zu pikanten Gerichten und sorgen für eine erfrischende Abkühlung. Mojo-Saucen eignen sich ebenfalls als Begleitung zu Fleisch- und Fischgerichten, da sie den Geschmack hervorheben und den Gaumen anregen.

Regionale Abwandlungen der Mojo-Saucen

Die Vielfalt der Mojo-Saucen ist ein weiteres Kennzeichen der kanarischen Küche. Neben den beiden klassischen Varianten (Mojo verde und Mojo rojo) gibt es zahlreiche regionale Abwandlungen, die je nach Insel und Familie unterschiedlich ausfallen können. Einige der bekannteren Abwandlungen sind:

  • Mojo mit Mandeln: In dieser Variante werden Mandeln in die Sauce eingerührt, um eine nussige Note hinzuzufügen.
  • Mojo mit eingelegter Paprika: Hier wird statt frischer Paprika eingelegte Paprika verwendet, was der Sauce eine würzige Note verleiht.
  • Mojo mit Koriander allein: Einige Familien verzichten auf Petersilie und verwenden ausschließlich Koriander in ihrer Mojo-Sauce.
  • Almogrote: Eine berühmte Abwandlung aus La Gomera, bei der Ziegenkäse zur Mojo rojo hinzugefügt wird. Dies ergibt eine cremige Paste, die sich ideal als Brotaufstrich eignet.

Die Bandbreite der Rezeptvarianten ist groß und lädt zum Experimentieren ein. Wer selbst Mojo-Sauce zubereiten möchte, kann sich an den Grundrezepten orientieren und diese nach eigenen Vorlieben abwandeln.

Qualität der Zutaten

Ein entscheidender Faktor für die Qualität einer Mojo-Sauce ist die Wahl der Zutaten. Insbesondere das Olivenöl und der Knoblauch spielen eine wichtige Rolle. In den Quellen wird darauf hingewiesen, dass kanarischer Knoblauch intensiver und bekömmlicher ist als gewöhnlicher Knoblauch. Zuhause sollte daher frischer Knoblauch verwendet werden, um die Aromenvielfalt der Sauce zu maximieren.

Auch das Olivenöl ist ein entscheidender Bestandteil. Es sollte von guter Qualität sein, um die Sauce harmonisch abzurunden. In einigen Rezepten wird Sonnenblumenöl statt Olivenöl verwendet, was die Sauce etwas leichter macht.

Aufbewahrung und Haltbarkeit

Mojo-Saucen können gut im Kühlschrank aufbewahrt werden und bleiben dort mehrere Wochen haltbar. Sie sollten in verschließbaren Gläsern gelagert werden, um eine optimale Haltbarkeit zu gewährleisten. Durch das Öl und die sauren Komponenten (Essig) ist die Sauce weniger anfällig für Schimmelbildung.

Es ist ratsam, die Sauce vor dem Servieren durchzurühren, damit sich die Aromen erneut entfalten. Bei längerer Lagerung kann die Konsistenz der Sauce etwas andern, was jedoch durch eine erneute Vermischung im Mixer behoben werden kann.

Mojo-Saucen in der modernen Küche

Obwohl Mojo-Saucen traditionell in der kanarischen Küche verwendet werden, haben sie auch in der modernen Küche an Bedeutung gewonnen. Sie eignen sich nicht nur als Beilage oder Dipp, sondern können auch kreativ in Gerichte integriert werden. So können Mojo-Saucen in Brote eingeschmiert werden, in Burger integriert werden oder als Marinade für Gemüse oder Fleisch dienen.

Die scharfe Variante (Mojo rojo) kann auch als Dressing für Salate oder als Geschmacksverstärker in Suppen verwendet werden. Mojo-Saucen sind vielseitig einsetzbar und passen zu einer Vielzahl von Gerichten.

Schlussfolgerung

Mojo-Saucen sind ein unverzichtbarer Bestandteil der kanarischen Küche und spiegeln die kulturelle und kulinarische Identität der Region wider. Die grüne Mojo (Mojo verde) und die rote Mojo (Mojo rojo) sind die bekanntesten Varianten, wobei jede Familie und jedes Restaurant ihre eigene Rezeptur hat. Die Zutaten und Zubereitungsschritte sind einfach, ermöglichen aber eine Vielzahl von Abwandlungen.

Die Qualität der Sauce hängt stark von der Wahl der Zutaten ab, insbesondere vom Olivenöl und dem Knoblauch. Mojo-Saucen eignen sich als Beilage zu Salzkartoffeln, gegrilltem Gemüse, Fisch und Fleisch. Sie sind kalt serviert und erfrischend, was sie ideal für die Sommersaison macht.

Durch die regionale und kulinarische Vielfalt sind Mojo-Saucen nicht nur ein kulinarisches Highlight, sondern auch ein Symbol für die kanarische Lebensart. Mit den in diesem Artikel beschriebenen Rezepten und Zubereitungsschritten kann jeder Mojo-Sauce zu Hause nachkochen und den Geschmack der Kanaren genießen.


Quellen

  1. Kissed by Flames – Mojo Sauce Rezept
  2. Teneriffa-News – Mojo Verde Rezept
  3. Charlotte's Kuechentisch – Mojo Sauce und Salzkartoffeln
  4. Fuerteventura Zeitung – Mojo Sauce auf den Kanaren
  5. Canary Vibes – Mojo Sauce Rezept

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