Traditionelle Südtiroler Käseknödel – Rezept und kulinarische Einblicke zum Roter Hahn

Einleitung

Die Region Südtirol ist nicht nur für ihre atemberaubende Landschaft und reiche Kultur bekannt, sondern auch für ihre traditionelle Küche, die tief verwurzelt in der bäuerlichen Lebensweise ist. Eine kulinarische Spezialität, die hier besonders hervorsticht, sind die Südtiroler Käseknödel. Sie sind ein Symbol der regionalen Gastronomie und zählen zu den Aushängeschildern der traditionellen Südtiroler Küche. Neben ihrer Geschmackskomponente repräsentieren die Käseknödel auch die hohen Qualitätsansprüche, die in Südtirol an die regionalen Produkte gestellt werden – besonders durch Initiativen wie der Rote Hahn.

Der Rote Hahn ist ein Qualitätsnetzwerk, das sich auf den Erhalt traditioneller bäuerlicher Lebensweisen und regionaler Produkte konzentriert. Er fördert den Bauernhofurlaub, die regionale Gastronomie und die Vermarktung von landwirtschaftlichen Erzeugnissen. In den Höfen und Schänken, die diesem Netzwerk angehören, wird Wert auf authentische Produkte und handwerkliche Herkunft gelegt. In diesen Betrieben werden auch die Südtiroler Käseknödel frisch zubereitet und serviert, oft in Kombination mit regionalen Spezialitäten wie Speck, Sauerkraut oder Kartoffeln.

In diesem Artikel wird das Rezept für Südtiroler Käseknödel detailliert beschrieben, basierend auf Rezepten, die in den von Roter Hahn unterstützten Betrieben und von regionalen Köchen überliefert werden. Darüber hinaus werden die kulinarischen und kulturellen Hintergründe der Käseknödel sowie der Rolle des Roter Hahn in der Förderung der regionalen Gastronomie erläutert.

Südtiroler Käseknödel – Rezept

Die Südtiroler Käseknödel sind eine traditionelle Form der Kartoffelknödel, bei der statt Kartoffeln Weißbrot und Käse verwendet werden. Sie sind bekannt für ihre cremige Konsistenz und den intensiven Geschmack, den die regionalen Käsesorten verleihen. Im Folgenden wird ein Rezept für Südtiroler Käseknödel vorgestellt, das auf mehreren Quellen basiert und von regionalen Bauernschänken und Köchen überliefert wurde.

Zutaten

Für ca. 8 Portionen:

  • 600 g Weißbrot (trockenes, geschnittenes Weißbrot)
  • 300 g Graukäse (alternativ: Sauermilchkäse wie Harzer)
  • 200 g Südtiroler Speck (alternativ: gut durchwachsener deutscher Schinkenspeck)
  • 2 große Zwiebeln
  • 100 g Butter
  • 400 ml Milch
  • 4 Eigelb
  • etwas Mehl (ggf.)
  • Salz
  • Pfeffer
  • 1 Bund Petersilie
  • braune Butter zum Servieren (optional)

Zubereitung

Schritt 1: Vorbereitung des Weißbrots

  • Schneiden Sie das Weißbrot in kleine Würfel (ca. 1,5 cm). Stellen Sie diese beiseite, bis sie in die Masse eingearbeitet werden.

Schritt 2: Zwiebelanschwitzen

  • Hacken Sie die Petersilie und würfeln Sie die Zwiebeln. In einer Pfanne etwas Butter erhitzen und die Zwiebeln glasig anschwitzen. Gehen Sie dabei vorsichtig vor, um sie nicht zu verbrennen. Gegen Ende der Anschwitzezeit gibt man die Petersilie dazu und kurz mitdünsten.

Schritt 3: Speck und Käse verarbeiten

  • Den Südtiroler Speck in der Pfanne auslassen, bis er knusprig wird. Dabei entsteht eine fettreiche Grundlage für die Käsemasse. Die Hälfte der Zwiebel-Petersilien-Masse zur Speckpfanne hinzugeben. Nachdem die Speckstücke etwas Farbe angenommen haben, mit der Hälfte der Brotwürfel, 2 Eiern und 200 ml Milch vermengen.
  • Tipp: Die Konsistenz des Knödelteigs ist entscheidend. Der Teig sollte zwischen den Händen „schmatzen“, was bedeutet, dass er etwas elastisch und feucht, aber nicht zu flüssig ist. Falls nötig, etwas mehr Milch oder etwas Mehl hinzufügen, um die Konsistenz zu regulieren.

  • Salzen, Pfeffern und die Masse gut vermengen. Aus dieser Masse können die Speckknödel geformt werden.

Schritt 4: Käsemasse herstellen

  • Für die Käseknödel den Graukäse in kleine Würfel schneiden und in eine Schüssel geben. Die zweite Hälfte der Zwiebel-Petersilien-Masse hinzugeben und gut vermengen.
  • 200 ml Milch, 2 Eigelb, Salz und Pfeffer untermischen. Die Masse sollte cremig und leicht feucht sein, um den Käseknödeln die richtige Konsistenz zu verleihen.

  • Aus dieser Masse können die Käseknödel geformt werden.

Schritt 5: Knödel kochen

  • Den Wasser im großen Kochtopf zum Kochen bringen. Salzen (ca. 1 bis 2 EL Salz pro 1 Liter Wasser), damit die Knödel nicht zusammenfallen.
  • Die Knödel mit den Händen oder mit einem Löffel in das kochende Wasser geben und ca. 8–10 Minuten köcheln lassen, bis sie an der Oberfläche schwimmen.
  • Vorsichtig aus dem Wasser heben und in ein Sieb abtropfen lassen.

Schritt 6: Servieren

  • Die Knödel können pur serviert werden oder mit einer Portion brauner Butter (einfach Butter mit etwas Mehl leicht bräunen und in der Pfanne köcheln lassen), Käse, Speck oder einer leichten Soße.
  • In den Bauernschänken des Roter Hahn-Netzwerks werden die Käseknödel oft als Knödeltris serviert, d.h. als Suppe mit Knödeln. Dazu wird eine herzhafte Brühe serviert, in die die Knödel eingebracht werden.

Tipp zur Speicherung

  • Die Käseknödel lassen sich gut einfrieren. Nach dem Abkühlen in einer Schüssel oder auf einem Backblech leicht einfrieren, bevor sie in einen Gefrierbeutel übertragen werden.
  • Vor dem Wiederaufwärmen in kochendes Wasser geben, bis sie wieder aufschwimmen.

Südtiroler Käseknödel im Roter Hahn-Netzwerk

Im Roter Hahn-Netzwerk sind mehrere Bauernhöfe und Schänken bekannt für die Zubereitung und Servierung von Südtiroler Käseknödel. Diese Betriebe legen besonderen Wert auf die Regionaltypizität und die Handwerkskunst der Käseproduktion, die in die Knödel einfließt. So zum Beispiel:

Der Hochgruberhof

  • Lage: 1.650 Meter über dem Meeresspiegel im Mühlwaldertal.
  • Besonderheit: Die Familie Oberhollenzer produziert verschiedene Käsespezialitäten in der Hofkäserei. Besonderes Augenmerk wird auf die artgerechte Haltung der Pinzgauer Kühe und auf die Fütterung gelegt, um den unverwechselbaren Geschmack der Käsesorten zu sichern.
  • Kulinarische Highlights: In diesem Betrieb können Besucher verschiedene Käsesorten probieren. Jeder, der dort zu Gast war, hat meist seinen Favoriten gefunden.

Der Kofler zwischen den Wänden

  • Lage: 1.530 Meter über dem Meeresspiegel in Ahornach.
  • Besonderheit: Ein extrem abgelegener Bauernhof, der inmitten beeindruckender Bergwelt liegt. Die Familie Hecher serviert traditionelle Südtiroler Gerichte wie Brettljause, Kaminwurzen, Kaiserschmarrn, Schlutzkrapfen und – besonders erwähnenswert – Südtiroler Knödeltris.
  • Kulinarische Highlights: Wer hier die Knödeltris probiert hat, schwärmt oft von der Qualität und dem Geschmack der Knödel. Sie sind ein Must-try für jeden, der Südtiroler Traditionsküche genießen möchte.

Der Voppichlhof

  • Lage: Im Ahrntal, einer der ältesten Bauernhöfe mit über 500 Jahren Geschichte.
  • Besonderheit: Der Hof verfügt über ein Bauernhofmuseum mit historischen Schätzen und stellt einen Selbstversorgerhof dar. Hier werden hofeigene Produkte hergestellt, die in der Küche und im Hofladen angeboten werden.
  • Kulinarische Highlights: Der Voppichlhof ist nicht nur für seine leckeren Käseknödel bekannt, sondern auch für den Kaiserschmarrn, der von der Bäuerin Reinhilde serviert wird. Der Hof ist ein idealer Ort, um die traditionelle Südtiroler Küche inmitten der Natur zu genießen.

Qualität und Authentizität – Die Rolle des Roter Hahn

Der Rote Hahn ist nicht einfach nur ein Netzwerk von Bauernhöfen, sondern eine bewusste Initiative, die die Authentizität und Regionalität der Südtiroler Lebensweise fördert. Diese Initiative wurde von der Südtiroler Bauernbund ins Leben gerufen und ist Teil eines größeren Projekts, um die bäuerliche Kultur und traditionelle Landwirtschaft zu bewahren.

Kriterien für die Teilnahme

Nicht jeder Bauernhof oder Schankbetrieb darf in das Roter Hahn-Netzwerk aufgenommen werden. Die Teilnahme an diesem Netzwerk unterliegt strengen Kriterien:

  • Maximale Anzahl an Ferienwohnungen oder Einzelzimmern: Höfe dürfen nicht mehr als fünf Ferienwohnungen oder acht Einzelzimmer anbieten.
  • Landwirtschaftliche Produktion: Die Höfe müssen noch echte, erlebbare Landwirtschaft betreiben. Es ist nicht ausreichend, nur landwirtschaftliche Erzeugnisse zu verkaufen; sie müssen auch produziert werden.
  • Regionale Produkte: Produkte im Hofladen müssen selbst produziert sein. Ein Beispiel: Wenn ein Hof Wein anbaut, darf er ihn verkaufen – wenn er ihn jedoch an eine Genossenschaft abgibt, darf er ihn nicht im Hofladen anbieten.
  • Kontrollen: Um die Einhaltung der Kriterien sicherzustellen, gibt es unangekündigte Kontrollen. Diese prüfen, ob die Höfe die hohen Standards des Roter Hahn-Netzwerks einhalten.

Diese strengen Kriterien sorgen dafür, dass der Gast und auch der Einheimische in diesen Betrieben ein authentisches Südtirol erleben kann, das von der regionalen Kultur, den handgemachten Produkten und den traditionellen Gerichten geprägt ist.

Die Bedeutung für die Regionalwirtschaft

Der Rote Hahn leistet einen wertvollen Beitrag zum Fortbestand regionaler Architektur und Lebensweisen. Durch die Förderung von Bauernhofurlaub und regionaler Gastronomie wird nicht nur der Tourismus belebt, sondern auch die kulturelle Identität Südtirols gestärkt. Dies ist besonders in Zeiten, in denen der globale Einfluss auf die Lebensart und Ernährung stark ist, von großer Bedeutung.

Qualität der Käseknödel – Ein Produkt der Region

Die Südtiroler Käseknödel sind nicht nur ein Gericht, sondern auch ein Produkt der Region. Sie bestehen aus Zutaten, die in Südtirol produziert werden, und werden mit regionalen Käsesorten wie Graukäse oder Almkäse hergestellt. Diese Käsearten sind typisch für die Region und tragen zum unverwechselbaren Geschmack der Käseknödel bei.

Durch die Zusammenarbeit mit Bauernhöfen wie dem Hochgruberhof, dem Kofler zwischen den Wänden oder dem Voppichlhof ist es möglich, die Käseknödel in ihrer ursprünglichen Form zu genießen – frisch, handgemacht und ohne industrielle Einflüsse.

Weitere kulinarische Highlights in Südtirol

Neben den Käseknödeln bietet die Südtiroler Küche eine Vielzahl weiterer Gerichte, die im Roter Hahn-Netzwerk oft serviert werden. Einige davon sind:

  • Brettljause: Ein typisches Gericht, das als Vorspeise serviert wird und aus verschiedenen regionalen Spezialitäten besteht, wie Bauernspeck, Wurst, Käse, Würstel, Schinken, Brot und Gemüse.
  • Kaiserschmarrn: Ein Südtiroler Kuchen, der aus Streuseln aus Käse oder Butter besteht und oft als Nachspeise serviert wird.
  • Schlutzkrapfen: Südtiroler Pfannkuchen, die gefüllt werden können mit Marmelade, Schlagsahne oder Früchten.
  • Kaminwurzen: Ein typisches Gericht aus dem Ahrntal, bestehend aus geräuchertem Speck, der mit Zwiebeln und Kartoffeln serviert wird.
  • Knödeltris: Ein typisches Suppengericht, in dem die Knödel in eine herzhafte Brühe serviert werden.

Diese Gerichte sind in vielen der von Roter Hahn unterstützten Schänken und Bauernhöfen zu finden und tragen zur kulturellen und kulinarischen Vielfalt Südtirols bei.

Schlussfolgerung

Die Südtiroler Käseknödel sind ein wahrer kulinarischer Genuss, der nicht nur mit seiner Geschmackskomponente überzeugt, sondern auch tief in der regionalen Tradition verankert ist. Sie werden aus regionalen Zutaten hergestellt, die in Südtirol produziert und verarbeitet werden. Die Käseknödel, die in den von Roter Hahn unterstützten Betrieben serviert werden, sind ein Beispiel dafür, wie sich Authentizität, Handwerkskunst und Qualität in der regionalen Gastronomie widerspiegeln.

Der Rote Hahn spielt eine entscheidende Rolle bei der Erhaltung und Förderung der Südtiroler bäuerlichen Lebensweise. Durch die Einhaltung strenger Qualitätskriterien und die Betonung der regionalen Produkte sorgt er dafür, dass der Gast ein unverfälschtes und authentisches Südtirol erleben kann. In den Bauernhöfen und Schänken, die diesem Netzwerk angehören, kann man nicht nur die Käseknödel genießen, sondern auch Einblick in die traditionelle Kultur, die Architektur und die Natur der Region gewinnen.

Die Südtiroler Käseknödel sind nicht nur ein Gericht, sondern auch ein Symbol für die kulturelle Identität und die handwerkliche Kompetenz Südtirols. Sie spiegeln die Region ab und tragen dazu bei, dass die traditionelle Lebensart auch in Zukunft bewahrt und weiterentwickelt wird.

Quellen

  1. Südtiroler Bauernhöfe und Lebensart
  2. Südtiroler Käseknödel-Rezept
  3. Bauernhofurlaub in Südtirol
  4. Chefkoch.de – Südtiroler Rezepte
  5. Original Südtiroler Käseknödel
  6. Bauernschänken und Tradition

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