Erbsensuppe aus der Feldküche: Traditionelle Rezepte und Zubereitungshinweise des Deutschen Roten Kreuzes

Erbsensuppe ist nicht nur ein nahrhaftes Gericht, sondern auch ein Symbol für Gemeinschaft, Tradition und soziales Engagement. Insbesondere im Zusammenhang mit dem Deutschen Roten Kreuz (DRK) hat sich die Erbsensuppe in den vergangenen Jahrzehnten als fester Bestandteil von Aktionen im Advent, bei Katastrophenhilfe oder öffentlichen Veranstaltungen etabliert. Die Feldküche, ein mobiles Gerät, das in der Lage ist, große Mengen Suppe in kürzester Zeit zuzubereiten, ist hierbei ein unverzichtbares Instrument. In diesem Artikel wird die Erbsensuppe im Kontext der Feldküchenrezepte des Deutschen Roten Kreuzes ausführlich betrachtet – unter besonderer Berücksichtigung der Rezepturen, Zubereitungstechniken, Zutaten und der historischen Bedeutung.


Die Rolle der Feldküche im DRK

Die Feldküche ist ein mobiles, leistungsfähiges Gerät, das in der Lage ist, Suppen und Eintöpfe in industrieller Qualität herzustellen. Sie wird von Helfergruppen des Deutschen Roten Kreuzes genutzt, um in Katastrophenfällen oder bei sozialen Aktionen große Mengen an warmen Essen bereitzustellen. Die Verwendung der Feldküche ist dabei nicht nur effizient, sondern auch eine logistische Notwendigkeit, um bei Bedarf rasch zu reagieren.

Ein Beispiel für die Einsatzfähigkeit der Feldküche ist ein Bericht aus Schenefeld, wo der DRK-Ortsverein am 5. April 2014 in kürzester Zeit 180 Liter Erbsensuppe auf dem Marktplatz bereitgestellt hat. Die Vorbereitung begann bereits um 4:30 Uhr morgens, wobei 30 kg Erbsen, 15 kg Kartoffeln und weitere Zutaten in die Feldküche geladen wurden. Der Ablauf der Vorbereitung und der Zusammenbau der Feldküche demonstrieren, wie strukturiert und effizient ein solcher Suppenkoch-Event organisiert werden muss.

Die Feldküche ist nicht nur ein Werkzeug für soziale Aktionen, sondern auch ein Symbol für die Bereitschaft des DRK, in Krisensituationen zu helfen. Laut Aussagen aus einer Quelle ist jede Einsatzeinheit des DRK aus vier Helfergruppen bestehend, wobei eine dieser Gruppen die sogenannte „Betreuungsgruppe“ ist. Diese Gruppe ist dafür zuständig, in Katastrophenfällen oder bei Notfällen mit einer Feldküche die Betroffenen zu verpflegen. So wird die Erbsensuppe in solchen Kontexten nicht nur als Mahlzeit, sondern auch als Leistung im Rahmen des sozialen Engagements des DRK verstanden.


Rezepturen der Erbsensuppe aus der Feldküche

Die Erbsensuppe, wie sie in der Feldküche zubereitet wird, folgt traditionellen Rezepturen, die im Wesentlichen aus Erbsen, Gemüse, Wurstwaren und Gewürzen bestehen. Ein ausführliches Rezept aus der Feldküche-Tradition des DRK für 100 Portionen enthält folgende Zutaten:

  • 10 kg Erbsen
  • 4 kg Kochwurst
  • 2 kg Suppengrün (Wurzelwerk)
  • 6 kg Fleischwurst
  • 2 kg Zwiebel, frische
  • 2,5 kg Karotten, frische
  • 10 kg Kartoffeln
  • 2 kg Speck, gesteift
  • Majoran
  • Gekörnte Brühe (Instant, Suppenwürfel)
  • Salz & Pfeffer

Die Zubereitung erfolgt in der Gulaschkanone, einem speziellen Kochgerät, das zur Feldküche gehört. Zunächst werden die Erbsen am Vortag mit Salz eingeweicht. Anschließend werden Suppengrün, Kartoffeln und Karotten geschält und gewürfelt. Diese Zutaten werden in den Kessel gegeben, und die Erbsen mit Majoran werden für 30 Minuten gekocht. Gleichzeitig werden Speck und Zwiebeln mit etwas Majoran angebraten und danach zur Suppe hinzugefügt.

Die Kochwurst wird nach etwa 30 Minuten zugegeben. Etwa 45 Minuten vor Ende der Garzeit werden die Kartoffeln hinzugefügt, und nach weiteren 25 Minuten folgen die Karotten. Die Suppe wird danach noch etwa 15 Minuten gekocht. Zuletzt wird die Fleischwurst zugegeben und die Suppe mit Salz, Pfeffer und eventuell Brühe abgeschmeckt.

Dieses Rezept stammt vom Deutschen Roten Kreuz und ist ein traditioneller Eintopf aus der Gulaschkanone. Die Erbsensuppe aus der Feldküche ist somit nicht nur eine Mahlzeit, sondern auch ein Teil der kulturellen und sozialen Traditionen, die im DRK gepflegt werden.


Zubereitungstechniken für die Erbsensuppe

Neben der Feldküche gibt es auch Rezepte für die Erbsensuppe in kleinerem Maßstab, die in normalen Haushaltskochgeschirren zubereitet werden können. Ein Rezept für sechs Personen enthält beispielsweise folgende Zutaten:

  • 500 g Erbsen
  • 2 Zwiebeln
  • 7 Wiener
  • 375 g gewürfelten Speck
  • 7 Kartoffeln
  • 2 Päckchen Suppengrün
  • 1 Prise Natron
  • Salz und Pfeffer nach Geschmack
  • 1 Teelöffel Majoran
  • 2 Esslöffel gekörnte Brühe

Die Zubereitung beginnt mit dem Anbraten des Specks in einem großen Topf. Dazu werden die Zwiebeln hinzugefügt und gemeinsam angebraten. Das Suppengrün, Karotten und Sellerie werden gewaschen und gewürfelt und ebenfalls in den Topf gegeben. Danach wird das Fett erhitzt, und die Erbsen werden mit etwas Natron in Wasser gekocht. Die Kartoffeln werden nach 30 Minuten hinzugefügt, und die Suppe wird für eine Stunde langsam köcheln gelassen. Anschließend werden die Wiener in Scheiben geschnitten und der Eintopf serviert.

Ein anderes Rezept, das von der Website „Schlösser & Gärten“ stammt, beschreibt eine Erbsensuppe mit folgenden Schritten:

  • Zwiebeln werden in Rapsöl angebraten.
  • Schälerbsen und Lorbeerblatt werden hinzugefügt und mit Wasser aufgekocht.
  • Nach 15 Minuten wird Speck zugegeben und für weitere 25 Minuten gekocht.
  • Währenddessen werden Kartoffeln, Möhren, Sellerie und Porree gewaschen und gewürfelt.
  • Diese Zutaten werden zur Suppe gegeben, und die Suppe wird weiter gekocht.
  • Schließlich werden die Würstchen in die Suppe geschnitten, und die Suppe wird mit Senf, Kräuteressig, Salz und Pfeffer abgeschmeckt.

Diese verschiedenen Zubereitungsmethoden zeigen, dass die Erbsensuppe sowohl in industriellen Mengen als auch in kleineren Portionen zubereitet werden kann. Die Grundzutaten bleiben jedoch weitgehend gleich: Erbsen, Gemüse, Wurst und Gewürze.


Zutaten und ihre Bedeutung

Die Zutaten der Erbsensuppe sind nicht zufällig gewählt, sondern entsprechen einer traditionellen Suppenkultur, die auf nahrhaften, einfach zubereitbaren Lebensmitteln basiert. Erbsen sind ein wichtiger Bestandteil, da sie reich an Proteinen, Ballaststoffen und Vitaminen sind. Sie eignen sich besonders gut für Suppen, da sie nach dem Einweichen weich werden und sich gut mit anderen Zutaten kombinieren lassen.

Speck, Zwiebeln und Wurstwaren wie Kochwurst oder Wiener dienen als Fettquelle und verleihen der Suppe Geschmack und Aroma. Majoran ist ein wichtiges Gewürz, das die Erbsensuppe aromatisch macht und oft in der Suppenkocherei verwendet wird. Salz und Pfeffer sind Grundwürze, die in fast allen Suppenrezepten vorkommen.

Kartoffeln und Karotten sind feste Bestandteile vieler Eintöpfe und Suppen, da sie nahrhaft und einfach zu verarbeiten sind. Sie tragen dazu bei, die Suppe voluminöser und sättigender zu machen. Suppengrün, das meist aus Karotten, Sellerie und Lauch besteht, ist ebenfalls ein typisches Suppengewürz und gibt der Suppe eine herzhafte Note.

Die Verwendung von gekörnter Brühe ist ein praktisches Hilfsmittel, das die Zubereitung beschleunigt und die Suppe aromatisiert. In industriellen Mengen, wie sie in der Feldküche zubereitet werden, ist die Brühe besonders wichtig, um die Suppe in kürzester Zeit zu würzen und Geschmack zu verleihen.


Die Erbsensuppe im Advent und bei sozialen Aktionen

Ein weiteres Auffälligkeitsmerkmal der Erbsensuppe im Kontext des DRK ist ihre Verbindung mit sozialen Aktionen, insbesondere im Advent. In Bergedorf beispielsweise hat sich die Tradition gebildet, dass die Helfer des DRK an den Adventssamstagen Erbsensuppe an den Bürger verteilen. Diese Aktion ist seit 1984 ein fester Bestandteil der Adventszeit in Bergedorf und hat sich in den vergangenen Jahren immer wieder neu etabliert.

Die Standorte der Suppenverteilung haben sich in den letzten Jahren geändert, was auf organisatorische Anpassungen zurückzuführen ist. So wurde die Verteilung anfangs vor der Kirche St. Petri und Pauli durchgeführt, später aber an die Serrahnstraße und den Herzog-Carl-Friedrich-Platz verlegt. In diesem Jahr wurde der Standort schließlich auf den Kaiser-Wilhelm-Platz verlegt, nachdem CDU-Politiker Dennis Gladiator den DRK-Helfern diesen Tipp gab.

Die Erbsensuppe wird dabei nicht nur als Mahlzeit, sondern auch als soziales Ritual verstanden. Die Verteilung erfolgt meist kostenlos oder zu einem geringen Preis, wodurch sie besonders für einkommensschwache Bevölkerungsgruppen zugänglich ist. Die Zutatenmenge ist für eine große Anzahl von Portionen geplant. So wurden beispielsweise 160 Liter Suppe für 320 Personen gekocht, wobei 25,8 kg Erbsen, 9,6 kg Karotten und 3,2 kg Zwiebeln verwendet wurden.

Diese Aktionen zeigen, wie die Erbsensuppe nicht nur ein kulinarisches Element ist, sondern auch eine soziale Brücke, die Menschen zusammenbringt. Sie ist ein Beleg dafür, wie traditionelle Gerichte auch heute noch eine Rolle in der Gemeinschaft spielen können.


Historische Entwicklung und kulturelle Bedeutung

Die Erbsensuppe hat sich nicht nur als Mahlzeit, sondern auch als kulturelle Tradition etabliert. Historisch gesehen war sie ein Eintopfgericht, das in der Feldküche zubereitet wurde, um Soldaten oder Helfern in Notfällen Nahrung zu spenden. Die Feldküche, die ursprünglich der Bundeswehr zugeordnet war, wurde später an den DRK-Ortsverein übergeben. So hat sich die Erbsensuppe im Kontext des DRK als ein Gericht etabliert, das nicht nur nahrhaft, sondern auch symbolisch für das soziale Engagement des Verbandes ist.

Ein weiteres Beispiel für die kulturelle Bedeutung der Erbsensuppe ist das Rezept, das auf der Website „Einfachkochen.de“ als „klassische Erbsensuppe nach Omas Originalrezept“ bezeichnet wird. Dieses Rezept ist ein weiteres Beispiel dafür, wie die Erbsensuppe in der deutschen kulinarischen Tradition verankert ist. Es enthält Zutaten wie Zwiebeln, Erbsen, Speck, Kartoffeln, Karotten, Majoran, Salz, Pfeffer und gekörnte Brühe.

Die Vorbereitung beginnt mit dem Anbraten von Speck und Zwiebeln. Anschließend werden Suppengrün, Karotten und Sellerie gewürfelt und in den Topf gegeben. Die Erbsen werden nach 30 Minuten hinzugefügt, und die Suppe wird für eine Stunde langsam köcheln gelassen. Schließlich werden die Würstchen zugegeben, und die Suppe wird abgeschmeckt.

Dieses Rezept spiegelt das traditionelle Kochen wider, das sich über Generationen hinweg bewahrt hat. Es ist ein Beispiel dafür, wie Rezepte nicht nur aus Zutaten bestehen, sondern auch eine Geschichte erzählen – eine Geschichte von Familie, Tradition und sozialem Miteinander.


Nutzen und Vorteile der Erbsensuppe

Die Erbsensuppe hat mehrere Vorteile, die sie zu einem attraktiven Gericht machen. Erstens ist sie nahrhaft und enthält wichtige Nährstoffe wie Proteine, Ballaststoffe, Vitamine und Mineralstoffe. Zweitens ist sie einfach zu zubereiten und benötigt keine komplizierten Geräte oder Techniken. Drittens ist sie sättigend und eignet sich somit besonders gut als Mahlzeit, die in größeren Mengen zubereitet werden kann.

Ein weiterer Vorteil der Erbsensuppe ist ihre Langlebigkeit. Sie kann gut aufbewahrt werden und nach dem Erwärmen nochmals serviert werden. Dies ist besonders in Katastrophenfällen oder bei sozialen Aktionen von Vorteil, wo es wichtig ist, dass das Essen über einen längeren Zeitraum verfügbar bleibt.

Außerdem ist die Erbsensuppe eine gute Möglichkeit, Lebensmittelreste zu verarbeiten. So können beispielsweise überzählige Erbsen, Kartoffeln oder Karotten in die Suppe eingekocht werden. Dies macht die Suppe nicht nur nahrhaft, sondern auch wirtschaftlich effizient.


Schlussfolgerung

Die Erbsensuppe aus der Feldküche ist nicht nur ein traditionelles Gericht, sondern auch ein Symbol für soziales Engagement, kulturelle Tradition und nahrhafte Ernährung. Sie wird in industriellen Mengen von Helfergruppen des Deutschen Roten Kreuzes zubereitet und an Bedürftige verteilt. Die Zubereitung erfolgt in der Gulaschkanone, einem speziellen Kochgerät, das in der Lage ist, große Mengen Suppe in kürzester Zeit zu erhitzen und zu kochen.

Die Rezepturen der Erbsensuppe sind weitgehend gleich und enthalten typische Zutaten wie Erbsen, Gemüse, Wurstwaren und Gewürze. Sie können sowohl in industriellen Mengen als auch in kleineren Portionen zubereitet werden. Die Erbsensuppe ist nahrhaft, einfach zubereitbar und eignet sich besonders gut für soziale Aktionen und Katastrophenfälle.

Durch ihre kulturelle und historische Bedeutung hat sich die Erbsensuppe als ein Gericht etabliert, das nicht nur schmeckt, sondern auch eine Geschichte erzählt. Sie ist ein Beweis dafür, wie traditionelle Gerichte auch heute noch eine Rolle in der Gemeinschaft spielen können.


Quellen

  1. Rezept für 100 Portionen Erbsensuppe
  2. Adventssamstage: DRK verteilt Erbsensuppe
  3. Erbsensuppe aus der Feldküche in Beelen
  4. 180 Liter Erbsensuppe in Schenefeld
  5. Erbseneintopf nach Bundeswehrart
  6. Erbsensuppe-Rezept von Schloesser-und-Gaerten
  7. Klassische Erbsensuppe nach Omas Rezept

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