Online-Medikamentenbestellungen bei DocMorris: Vorgehensweise, Rezeptarten und Vorteile

Die Online-Bestellung von Medikamenten hat in den letzten Jahren stark an Bedeutung gewonnen. Besonders in Zeiten, in denen digitale Lösungen im Gesundheitswesen immer weiter verfeinert werden, bietet es sich an, die Vorteile einer Online-Apotheke wie DocMorris zu nutzen. DocMorris, eine niederländische Versandapotheke mit großer Präsenz in Deutschland, ermöglicht es Kunden, bequem und effizient Medikamente zu bestellen – unabhängig davon, ob es sich um rezeptfreie oder rezeptpflichtige Arzneimittel handelt. Ein besonderes Augenmerk gilt hierbei der Einlösung von Rezepten, insbesondere dem sogenannten „rosa Rezept“, das in der Praxis oft im Zusammenhang mit der Privatversicherung genutzt wird.

Dieser Artikel erklärt detailliert, wie man bei DocMorris online bestellen kann, welche Arten von Rezepten unterstützt werden, wie die Abwicklung funktioniert und welche Vorteile wie der Rezept-Bonus bestehen. Zudem wird der aktuelle Stand zu E-Rezepten und der geplanten Einführung eines Marktplatzes durch DocMorris dargestellt, der den stationären Apotheken und der Online-Bestellung eine neue Dimension verleihen könnte.

Online-Bestellung bei DocMorris

DocMorris ermöglicht die Bestellung von Medikamenten über den Online-Shop. Dabei kann der Kunde bequem von zu Hause aus in den Warenkorb schauen, Medikamente hinzufügen und den Kauf abschließen. Zahlreiche Zahlungsmöglichkeiten sind vorhanden, darunter Lastschrift und Überweisung. Bei der Lastschrift hat der Kunde die Option, die Bezahlung direkt im Warenkorb zu wählen, wodurch der Ablauf besonders einfach und transparent gestaltet wird.

Zahlungen per Überweisung sind in der Regel innerhalb von 1 bis 2 Werktagen auf dem Konto der Versandapotheke. Der Kunde wird per E-Mail über den Zahlungseingang informiert, sodass er jederzeit den Überblick über seinen Bestellstatus behält. Für Karteninhaber, die eine elektronische Gesundheitskarte (eGK) besitzen, bietet DocMorris zudem eine digitale Einlösung von E-Rezepten an, wobei hier das NFC-Symbol und die CAN-Nummer auf der Karte als Indikatoren für die Kompatibilität dienen.

Die Lieferung erfolgt kostenlos, wobei die Dauer von 24 bis 36 Stunden beträgt, nachdem das Rezept eingegangen ist. Dies gilt sowohl für rezeptfreie als auch für rezeptpflichtige Medikamente. Für rezeptpflichtige Medikamente ist es erforderlich, ein Rezept vorzulegen, entweder in Form des klassischen rosa Rezeptes oder eines blauen Privatrezeptes, das für Privatpatienten verwendet wird.

Rezeptarten und Abwicklung

DocMorris unterstützt verschiedene Arten von Rezepten, wobei die Einlösung entweder digital oder postalisch erfolgen kann. Beim klassischen rosa Rezept handelt es sich um ein von der Krankenkasse ausgestelltes Rezept, das in der Regel für gesetzlich Versicherte verwendet wird. Dieses Rezept kann entweder per Post oder digital über die DocMorris App eingelöst werden.

Bei der digitalen Einlösung ist es erforderlich, ein Smartphone zu verwenden, auf dem die DocMorris App installiert ist. Der Kunde kann sich in der App anmelden und den Bereich „Rezept einlösen“ aufrufen. Anschließend folgt er den Schritten in der App, die ihm Schritt für Schritt durch den Prozess führen. Alternativ kann der Kunde auch einen Ausdruck des E-Rezeptes besitzen, der entweder per QR-Code oder durch das Hochladen eines Fotos in der App oder auf der Website eingelöst werden kann.

Der blaue Privatrezepttyp hingegen wird von Privatpatienten genutzt, die nicht in der gesetzlichen Krankenkasse versichert sind. Bei der Einlösung eines blauen Privatrezeptes ist es erforderlich, zunächst die Kosten selbst zu tragen, bevor der Kunde sich die Kosten von seiner privaten Krankenkasse erstatten lässt. Hierzu werden die Rechnung von DocMorris und das Rezept an die Krankenversicherung übermittelt. Damit das Rezept von der Krankenkasse anerkannt wird, müssen bestimmte Informationen enthalten sein, darunter das Ausstellungsdatum, der Name und das Geburtsdatum des Patienten, die Anschrift, die Berufsbezeichnung und das Telefonnummer des Arztes sowie die Unterschrift des Arztes. Zudem müssen der Name des Arzneimittels oder Wirkstoffes sowie die Wirkstärke und Darreichungsform angegeben sein.

Vorteile der Bestellung bei DocMorris

Neben der Bequemlichkeit und der schnellen Lieferung bietet DocMorris auch finanzielle Vorteile an, insbesondere durch den Rezept-Bonus. Bei jeder Rezeptbestellung erhält der Kunde einen Bonus in Höhe von 1 bis 15 Euro pro Medikament, der entweder automatisch zum Quartalsende ausgezahlt wird oder für eine Zahlung genutzt werden kann. Der Rezept-Bonus ist für alle online bestellten Medikamente auf Rezept erhältlich und aktiviert sich 14 Tage nach der Bestellung. Dieser Bonus ist besonders attraktiv für Privatpatienten, die oft höhere Preise für Medikamente zahlen müssen.

Ein weiterer Vorteil ist die Abrechnung bei Privatversicherten. Wenn ein Privatrezept bei DocMorris eingereicht wird, erhält der Kunde nach Bearbeitung des Auftrags zwei Rezeptkopien mit der Preisangabe des Medikaments. Diese Rezeptkopien werden von jeder deutschen Privatversicherung zur Abrechnung der Medikamentenkosten anerkannt. Dies ist besonders vorteilhaft, da der Kunde so sicherstellen kann, dass seine Abrechnung reibungslos verläuft.

E-Rezept und digitale Gesundheitsversorgung

DocMorris ist nicht nur bei der Einlösung von klassischen Rezepten aktiv, sondern setzt auch auf digitale Lösungen im Bereich der Gesundheitsversorgung. Die E-Rezept-Einführung ist ein zentrales Thema, das in Deutschland seit einiger Zeit diskutiert wird. Apotheken können seit dem 1. September 2022 E-Rezepte einlösen und mit den Krankenkassen abrechnen. Seit dem 1. Januar 2024 ist die Nutzung des E-Rezepts für alle gesetzlich Krankenversicherten verpflichtend. Für Online-Apotheken wie DocMorris ist dies eine Chance, da der Großteil des Umsatzes in der Branche immer noch offline erwirtschaftet wird.

DocMorris hat bereits angekündigt, dass die Nutzung des E-Rezepts für alle Kunden möglich sein wird. Der Kunde hat mehrere Möglichkeiten, das E-Rezept einzulösen, darunter die Verwendung des Smartphones, des Ausdrucks des E-Rezeptes oder der postalischen Zusendung. DocMorris unterstützt diese Einlösung und hat in Kooperation mit der Telemedizin-Plattform Kry sowie der Online-Praxis Teleclinic die Grundlagen für eine digitale Gesundheitsversorgung gelegt.

Marktplatz-Pläne und Zukunftsvisionen

Ein weiteres Projekt, das DocMorris aktuell vorantreibt, ist der sogenannte „Marktplatz“. Dieser soll eine Plattform bieten, auf der Kunden alles aus einer Hand erhalten: Online-Sprechstunde, E-Rezept-Belieferung und OTC-Einkäufe. Durch den Erwerb der Online-Praxis Teleclinic und die Partnerschaft mit Kry ist DocMorris einem Schritt nähergekommen, um diese Vision in die Realität umzusetzen.

Der Marktplatz wird in Kürze online gehen, wobei zunächst nur wenige Pilot-Apotheken angebunden sein werden, um den User Journey und die Systemintegration zu testen. Langfristig ist jedoch geplant, eine vierstellige Anzahl von Apotheken anzubinden, um schnelle Lieferkonzepte wie die Nutzung des Botendienstes anbieten zu können. Der Marktplatz wird auch die Zusammenarbeit mit Apotheken stärken, da DocMorris versprochen hat, keine Rx-Boni für die über die App angenommenen E-Rezepte zu gewähren.

Preisgestaltung und Preiskontrolle

Ein oft diskutiertes Thema bei DocMorris ist die Preisgestaltung. Es gibt Hinweise darauf, dass die Preise zwischen den DocMorris-Vor-Ort-Apotheken und dem Online-Shop variieren können. Insbesondere bei der Suche nach Preisen über Google oder der Medizinpreissuche Medizinfuchs wird deutlich, dass die Preise von denen auf der Webseite und der Filiale abweichen können. Dies kann zu Verwirrung führen, da Kunden nicht immer genau wissen, wo die günstigsten Preise zu finden sind.

DocMorris bietet jedoch auch Rabatte für verschreibungspflichtige Medikamente an, was in der Vergangenheit umstritten war. Ausländischen Versandapotheken ist es erlaubt, auf verschreibungspflichtige Medikamente Preisnachlässe auch an deutsche Kunden zu geben, was für deutsche Apotheker nicht zulässig ist, da sie einer Preisbindung unterliegen. Derzeit versucht Gesundheitsminister Jens Spahn, ein Rabatt-Verbot für Versandapotheken durchzusetzen, wodurch der Wettbewerb zwischen Online- und stationären Apotheken möglicherweise ausgeglichener wird.

Rücksendungen und Kundenservice

Sollte ein Kunde mit seiner Bestellung nicht zufrieden sein, hat DocMorris ein Rücksenderecht eingerichtet. Allerdings sind Arzneimittel und schnell verderbliche Ware vom Rücksenderecht ausgeschlossen. Bei berechtigten Gründen übernimmt DocMorris die Portokosten für die Rücksendung. Dazu kann der Kunde ein Retourenetikett anfordern, das auf den Umkarton geklebt wird und bei der Postfiliale abgegeben wird. Sobald die Retoure bei DocMorris eingegangen ist, erhält der Kunde entweder eine Ersatzlieferung oder eine Gutschrift.

Der Kundenservice von DocMorris ist für Rückfragen und Probleme immer erreichbar. Sollte beispielsweise eine Kontoverbindung geändert werden müssen, kann der Kunde sich direkt an den Kundenservice wenden, der die notwendigen Schritte einleitet.

Quellen

  1. DocMorris FAQ
  2. Pharmazeutische Zeitung
  3. Fuldainfo: DocMorris verzichtet auf Rabatt für verschreibungspflichtige Arznei
  4. Consenso: DocMorris und E-Rezept
  5. DocMorris: Rezepte
  6. DocMorris: Klassisches Rezept

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