Rezepte und Zubereitungstipps für Rote Meier – Ein delikates Blattgemüse

Der Rote Meier (Amaranthus lividus) ist eine alte, in Deutschland weitgehend vergessene Pflanzenart aus der Familie der Fuchsschwanzgewächse (Amaranthaceae), die in den vergangenen Jahrhunderten als Blattgemüse angebaut wurde. Heute erlebt der Rote Meier durch seine auffallend roten Blätter, seinen milden Geschmack und seine Nährstoffdichte einen regelrechten Wiederaufstieg in der Küche. Er ist nicht nur optisch beeindruckend, sondern auch geschmacklich und kulinarisch sehr vielseitig. In diesem Artikel werden Rezepte, Zubereitungstipps und Hintergrundinformationen zum Rote Meier detailliert vorgestellt, basierend auf verifizierten Daten aus den bereitgestellten Quellen.

Der Rote Meier – Eine kurze Einführung

Der Rote Meier, auch Rote Gartenmelde genannt, ist eine einjährige Pflanze, die bis zu 45–70 cm hoch wachsen kann. Sie zeichnet sich durch ihre tiefroten, glänzenden Blätter aus, die optisch sehr beeindruckend wirken. Die Pflanze ist in der Familie der Fuchsschwanzgewächse angesiedelt und steht in enger Beziehung zum Spinat. Tatsächlich wird in einigen Quellen erwähnt, dass der Rote Meier der Vorläufer des heutigen Spinats sein könnte, der im 20. Jahrhundert durch seine bessere Ertragsleistung den Rote Meier verdrängte [2].

Die Pflanze ist nicht frostfest und sollte daher erst ab Anfang Mai ausgesät werden. Der Rote Meier gedeiht am besten an sonnigen Standorten mit nährstoffreichen Böden. Der Pflanzabstand sollte ca. 20–25 cm betragen. Die Ernte kann bereits nach 20 Tagen erfolgen, wobei die jungen Blätter roh oder gekocht verarbeitet werden können [3].

Vorteile des Roten Meiers als Gemüse

Der Rote Meier hat nicht nur einen hohen Ernährungswert, sondern auch einige praktische Vorteile in der Küche:

  • Nährstoffdichte: Roter Meier ist reich an Mineralstoffen wie Eisen, Magnesium und Kalzium sowie an Vitamin A und C. Zudem enthält er eine hohe Menge an Beta-Carotin, was der Pflanze ihre charakteristische rötliche Farbe verleiht [2].
  • Delikater Geschmack: Im Vergleich zum Spinat wird der Geschmack des Roten Meiers als milder und delikater beschrieben. Zudem entwickelt sich während der Zubereitung eine leuchtend rote Sauce, die optisch beeindruckend und als Dekoration genutzt werden kann [2].
  • Kochverhalten: Die Blätter des Roten Meiers kollabieren beim Garen stärker als Spinatblätter, weshalb bei der Zubereitung etwas mehr Menge als bei Spinat eingesetzt werden sollte. Der Geschmack intensiviert sich durch das Garen und kann so Gerichte optisch und geschmacklich bereichern [2].

Rezepte mit Rote Meier

1. Rote Meier in Sahnesauce

Zutaten:

  • 1 Zwiebel
  • Butter
  • Sahne
  • Roter Meier
  • Salz, Pfeffer, Muskat
  • Balsamico (optional)

Zubereitung:

  1. Die Zwiebel fein schneiden und in Butter anrösten.
  2. Leicht mit Mehl bestäuben und mit Sahne ablöschen.
  3. Den Rote Meier so lange dünsten, bis er sich in sich zusammengefallen hat. Danach zwei Minuten weitergaren.
  4. Den Rote Meier in den Topf mit der Zwiebelsahnesauce geben.
  5. Salz, Pfeffer und Muskat zugeben und leicht einkochen lassen.
  6. Zum Schluss ein paar Tropfen Balsamico oder eine Kombination aus Honig und normalen Essig zugeben.
  7. Die Sauce kann als Topping auf Teller gegeben werden und verleiht dem Gericht ein optisches Highlight.

Dieses Rezept ist einfach in der Zubereitung, aber durch die leuchtende rote Sauce und das intensive Aroma besonders eindrucksvoll [2].

2. Rote Meier-Cremespinat

Zutaten:

  • 1 Zwiebel
  • Butter
  • Milch oder Gemüsesuppe
  • Schlagobers
  • Rote Meierblätter (frisch oder gefroren)
  • Butter-Mehl-Mischung
  • Kräuter (optional)

Zubereitung:

  1. Die Zwiebel kleinwürfelig schneiden und in Butter farblos anschwitzen.
  2. Milch oder Gemüsesuppe sowie Schlagobers hinzugeben und ca. 5–10 Minuten köcheln lassen, bis die Zwiebel sehr weich ist.
  3. Die grob gehackten Rote Meierblätter dazugeben, kurz aufkochen und dann von der Herdplatte nehmen.
  4. Die Masse in einem Mixbecher gut mixen. Falls gewünscht, kann sie noch durch ein feines Sieb passiert werden, um faserige Reste zu entfernen.
  5. In einer separaten Schüssel Butter mit Mehl erhitzen, ohne dass die Mischung Farbe annimmt. Umrühren, damit das Mehl nicht anbrennt.
  6. Die Amarantcreme in die Butter-Mehl-Mischung geben und erhitzen, bis die Masse eindickt.
  7. Falls die Konsistenz zu fest wird, noch Milch oder Gemüsesuppe zugeben. Falls die Creme zu flüssig ist, etwas Butter und Mehl oder auch ein paar Löffel Topfen hinzufügen.
  8. Mit gehackten oder gezupften Kräutern dekorativ bestreuen.

Dieses Rezept eignet sich hervorragend als Beilage zu verschiedenen Hauptgerichten, insbesondere zu Eiern, Kartoffeln oder Geflügel [5].

3. Rote Meier-Rolle mit Käse

Zutaten:

  • 5 Eier
  • 125 ml Milch
  • 75 ml Mineralwasser mit Kohlensäure
  • 1 TL Salz
  • 1 TL Backpulver
  • Öl
  • Rote Meierblätter
  • 200 g Bergkäse, gerieben

Zubereitung:

  1. Ein Backblech mit Backpapier auslegen und mit Öl bestreichen. In den Backofen schieben und auf 200 Grad vorheizen.
  2. Die Rote Meierblätter gut waschen und in 1 cm dicke Streifen schneiden.
  3. Für den Teig Mehl, Backpulver, Eier, Milch, Mineralwasser und Salz zu einem glatten Teig verrühren.
  4. Den Teig auf das heiße Blech gießen. Das Gemüse und den geriebenen Käse gleichmäßig darüber streuen.
  5. Im heißen Ofen ca. 20 Minuten backen.
  6. Den gebackenen Pfannkuchen sofort nach dem Backen samt Backpapier vom Blech ziehen. Von der langen Seite her aufrollen und abkühlen lassen.

Diese Rolle ist eine leichte und nahrhafte Mahlzeit, die sowohl als Mittagsimbiss als auch als Vorspeise serviert werden kann [3].

4. Rote Meier als Bestandteil eines mehrkomponentigen Gerichts

Ein weiteres Rezept, das den Rote Meier in Kombination mit anderen Zutaten verarbeitet, stammt aus dem Gourmetbereich. Ein Vorschlag lautet:

Zutaten:

  • Bressehuhn (ca. 1,5 kg)
  • Rote Meier
  • Sellerie
  • Rote Bete
  • Liebstöckel

Zubereitung:

  1. Vom Bressehuhn (etwa 1,5 kg) den Brustkorb trennen, kurz waschen und trocknen. Die Brust mit Knochen und 100 g Nussbutter vakuumieren und bei 62°C etwa 25 Minuten im Wasserbad garen.
  2. Die Brust aus dem Vakuumbeutel nehmen, Fond für die Sauce passieren und zum Montieren aufbewahren.
  3. Die Brust auf der Hautseite mit 200 g Nussbutter und 80 g aufschäumender Butter goldgelb anbraten.
  4. Die Brüste vom Knochen lösen, längs in vier Portionen schneiden und mit Fleur de sel würzen.
  5. Für die Rote Bete-Sauce klein geschnittene Rote Bete entsaften, Brombeersaft und Brombeeren vakuumieren und bei 64 °C eine Stunde garen. Dazu kommen Balsamessig Kirsche, verschiedene Gewürze und kalte Butterwürfel.
  6. Die Sauce köcheln, bis eine Bindung entsteht.
  7. Rote Meierblätter können als Beilage oder Garnierung verwendet werden, je nach Vorliebe [4].

Dieses Rezept ist ein Beispiel für die Verwendung des Rote Meiers in der gehobenen Küche. Es zeigt, wie die Pflanze sowohl als Hintergrund für Aromen als auch als optisches Highlight dienen kann.

Zubereitungstipps und Tipps zur Verwendung

Die Zubereitung des Rote Meiers unterscheidet sich in einigen Punkten von der des Spinats:

  1. Vorbereitung: Vor dem Garen sollten die Blätter gründlich gewaschen werden. Falls gewünscht, können die Blätter in Streifen geschnitten werden, um die Garzeit zu verkürzen.
  2. Garzeit: Der Rote Meier kollabiert stärker als Spinat und braucht daher etwas länger zum Garen. Es wird empfohlen, ihn nicht zu lange zu kochen, um den Geschmack und die Konsistenz zu erhalten.
  3. Menge: Da die Blätter stark zusammenfallen, wird empfohlen, pro Portion etwa die Blätter einer ganzen Pflanze zu verwenden. Dies entspricht etwa dem Fünftel der ursprünglichen Menge.
  4. Kombination mit anderen Zutaten: Der Rote Meier passt gut zu Eiern, Kartoffeln, Käse, Butter, Sahne und verschiedenen Kräutern. Er kann als Beilage oder Hauptzutat in Cremes, Suppen oder Pfannkuchen verwendet werden.

Nährwert und Ernährung

Der Rote Meier hat aufgrund seiner chemischen Zusammensetzung einige nährwertliche Vorteile:

  • Vitamine: Rote Meierblätter enthalten hohe Mengen an Vitamin A und Vitamin C, was sie als nährstoffreiche Zutat in der Ernährung besonders wertvoll macht.
  • Mineralstoffe: Eisen, Magnesium, Kalzium und Beta-Carotin sind weitere wichtige Nährstoffe, die in hohen Konzentrationen in Rote Meier enthalten sind.
  • Faser: Der Rote Meier enthält Ballaststoffe, die für die Verdauung förderlich sind.
  • Antioxidantien: Aufgrund des Beta-Carotins und anderer Pflanzenfarbstoffe kann der Rote Meier eine positive Wirkung auf die allgemeine Gesundheit haben.

Diese nährwertlichen Eigenschaften machen den Rote Meier besonders für Ernährungspläne mit hohem Nährwertanspruch interessant. Zudem ist er eine gute Alternative zu Spinat, wenn es um die Diversifizierung der Ernährung geht [2].

Anbau und Ernte

Der Rote Meier ist eine alte Pflanzenart, die heute vermehrt in Gärten und auf kleineren Anbauflächen angebaut wird. Einige Tipps zum Anbau:

  • Aussaatzeit: Die Aussaat erfolgt im Freiland ab April/Mai. Vorher kann die Pflanze in Vorkultur ab März/April ausgesät werden.
  • Standort: Der Rote Meier benötigt einen sonnigen Standort und einen nahrhaften Boden. Er ist ansonsten anspruchslos.
  • Pflanzabstand: Der Abstand zwischen den Pflanzen sollte ca. 25 cm betragen.
  • Erntezeit: Die Haupternte erfolgt ganzjährig, wobei bereits nach 20 Tagen die Pflanze verzehrfertig ist.
  • Ernte: Die jungen Blätter können roh im Salat verwendet werden. Ältere Blätter eignen sich besser zum Kochen.

Die Blütezeit des Rote Meiers liegt zwischen Juli und September. Die Samen können auf der Pflanze ausreifen lassen, getrocknet und von Blättern und Stielen getrennt werden [3].

Fazit

Der Rote Meier ist eine vielseitige und nährstoffreiche Pflanze, die sowohl in der Küche als auch in der Ernährung eine wertvolle Rolle spielen kann. Er ist einfach in der Zubereitung, hat einen milderen und delikaten Geschmack als Spinat und kann optisch und geschmacklich Gerichte bereichern. Mit verschiedenen Rezepten, von Cremespinat über Pfannkuchen bis hin zu gehobenen Gerichten, lässt sich der Rote Meier in der kulinarischen Praxis vielfältig einsetzen. Zudem ist er nährstoffreich und kann als Teil einer ausgewogenen Ernährung dienen. In Anbau und Ernte ist er zudem relativ einfach zu handhaben, was ihn für Gärten und Hobbyanbauer besonders attraktiv macht.

Quellen

  1. Rote Meier Rezepte
  2. Zubereitung und Anbau Rote Meier
  3. Querbeet-Garten: Rote Meier
  4. Rezept Bresse Huhn
  5. Rezept für roten Cremespinat
  6. Vermehrungsgarten: Rote Meier

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