Rezepte und Zubereitungsmöglichkeiten mit roten Johannisbeeren
Die rote Johannisbeere ist eine Beere, die nicht nur durch ihre fruchtige Süße und Säure auffällt, sondern auch durch ihre vielfältige Verwendbarkeit in der Küche. In den Monaten Mai bis Juli, insbesondere ab dem Johannistag am 24. Juni, reifen die Beeren und können frisch verzehrt oder weiterverarbeitet werden. Sie sind reich an Vitamin C, Ballaststoffen und Mineralstoffen wie Kalium und Eisen und eignen sich hervorragend zur Herstellung von Kuchen, Marmelade, Eisspeisen und anderen süßen oder sauren Gerichten. In diesem Artikel werden Rezepte und Zubereitungsmöglichkeiten vorgestellt, die sich ideal für die Saison und den Geschmack der roten Johannisbeere eignen.
Grundlagen der Johannisbeeren und deren Saison
Die Saison der roten Johannisbeeren beginnt in der Regel im späten Juni und setzt sich bis in den Juli fort. Der Name „Johannisbeere“ stammt von dem Johannistag am 24. Juni, an dem traditionell die ersten Beeren reif sind. Die Beeren wachsen an Dornensträuchern und sind in der Regel handlich klein, mit einem süß-säuerlichen Geschmack. Sie werden nicht nur frisch verzehrt, sondern auch in Form von Saft, Marmelade, Kuchen, Eisspeisen und weiteren Gerichten weiterverarbeitet.
Im Gegensatz zu anderen Beerenarten benötigen Johannisbeeren wenig Pflege und sind daher besonders für Hobbygärtner geeignet. Sie gedeihen gut in sonnigen, gut durchlüfteten Lagen und liefern eine reiche Ernte. Die Erntezeit hängt stark vom Wetter ab – ein kühlerer Frühsommer kann die Reifezeit verlängern, wie es in einigen Quellen erwähnt wird. Das macht sie besonders flexibel in der Planung von Back- und Kochaktivitäten.
Johannisbeeren in der traditionellen norddeutschen Küche
In der norddeutschen Region, insbesondere in der Gegend um Angeln, war die Johannisbeere nicht nur ein beliebtes Obst, sondern auch eine zentrale Zutat für typische Süßspeisen. Eines der bekanntesten Gerichte aus dieser Region ist die sogenannte „Mädchenröte“, eine traditionelle Johannisbeerspeise aus Eischnee und Saft. Diese Süßspeise war bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts ein fester Bestandteil der norddeutschen Nachtmahle, insbesondere an besonderen Anlässen. Die Zubereitung war jedoch zeitaufwendig, da ohne moderne Küchengeräte viel Handarbeit nötig war. Heute ist die Mädchenröte weitestgehend in Vergessenheit geraten, bleibt jedoch eine kulinarische Tradition, die in manchen Familien noch gepflegt wird.
Rezept für die Mädchenröte
Um die traditionelle Mädchenröte zuzubereiten, werden die folgenden Zutaten benötigt:
- 1/2 Liter Saft von roten Johannisbeeren (alternativ: zur Hälfte rote und schwarze Johannisbeeren)
- Eiweiß
- Zucker
- Gelatine
Zubereitung:
- Eine große Keramik- oder Glasschüssel im Kühlschrank vorkühlen.
- Eiweiß in einer großen Rührschüssel schlagen.
- Während des Rührens portionsweise Zucker und Saft hinzufügen, bis die Masse stark an Volumen zunimmt.
- Die letzte halbe Tasse Saft zurückhalten.
- Gelatine 5 Minuten in kaltem Wasser einweichen, ausdrücken und im Rest des Saftes in einem Topf erwärmen, bis sie sich auflöst.
- Die aufgelöste Gelatine in die Schaummasse tröpfeln und diese gut mit einem Rührgerät schlagen.
- Die Masse in die vorgekühlte Schüssel füllen, abdecken und für einige Stunden kühl stellen, bis die Masse steif geworden ist.
Das Ergebnis ist eine luftige, fruchtige Süßspeise, die besonders im Sommer eine erfrischende Alternative zu herkömmlichen Kuchen oder Torten darstellt.
Rezepte mit roten Johannisbeeren: Kuchen, Marmelade und Eis
Neben der traditionellen Mädchenröte gibt es zahlreiche weitere Rezepte, die sich mit roten Johannisbeeren zubereiten lassen. Ob Kuchen, Marmelade oder Eis – die Beeren eignen sich hervorragend für süße Speisen und bieten eine frische Note, die sich gut mit anderen Zutaten kombinieren lässt.
Kuchen mit roten Johannisbeeren
Ein weiteres beliebtes Rezept ist ein Kuchen mit roten Johannisbeeren. Dieser Kuchen ist einfach in der Zubereitung und benötigt keine besonderen Küchengeräte. Die Hauptzutaten sind:
- 500 g rote Johannisbeeren
- 2 Päckchen Vanille-Puddingpulver
- 250 ml Wasser
- 350 g Dinkelmehl
- 250 g Margarine
- 120 g Zucker
- 1 Päckchen Vanillezucker
- 100 g gemahlene Mandeln
Zubereitung:
- Die Johannisbeeren waschen und von den Rispen entfernen.
- 250 ml Wasser mit drei Esslöffeln Zucker in einen Topf geben und die Johannisbeeren hinzufügen. Alles zum Kochen bringen.
- In der Zwischenzeit das Puddingpulver mit zwölf Esslöffeln Wasser anrühren.
- Das Puddingpulver zu den Johannisbeeren geben und kurz aufkochen lassen. Den Herd danach ausschalten und die Kuchenfüllung abkühlen lassen.
- Mehl, Margarine, Zucker, Vanillezucker und Mandeln in eine Schüssel geben und zu einem glatten Teig verkneten.
- Den Teig etwa 30 Minuten in den Kühlschrank stellen.
- Zwei Drittel des Teiges in eine gefettete Springform drücken und einen Rand nach oben ziehen.
- Die Füllung auf den Teig streichen.
- Den restliche Teig zerbröseln und als Streusel über den Kuchen geben.
- Den Kuchen bei 180 Grad etwa 50 Minuten backen. Die Streuseln sollten leicht bräunlich werden, um die Garung abzuschätzen.
Dieser Kuchen ist eine herzhafte, süße Variante, die besonders im Sommer zu Kaffee oder Tee passt. Er kann auch mit anderen Früchten kombiniert werden, etwa mit Himbeeren oder Stachelbeeren, um den Geschmack abzurunden.
Johannisbeermarmelade
Für die Herstellung einer selbstgemachten Marmelade werden die folgenden Zutaten benötigt:
- 500 g rote Johannisbeeren
- Agar Agar
- Agavendicksaft
- Wasser
Zubereitung:
- Die Johannisbeeren waschen und von den Rispen abstreifen.
- Die Beeren in ein hohes Gefäß geben und pürieren. Wer stückige Marmelade bevorzugt, lässt ein paar Stücke übrig.
- Agar Agar in etwas Wasser auflösen.
- Agar Agar und Agavendicksaft zu den Johannisbeeren geben und alles aufkochen lassen. Danach etwa fünf Minuten köcheln, wobei regelmäßig umgerührt wird.
- Die noch warme Marmelade in sterilisierte Schraubgläser füllen, verschließen und die Gläser auf den Kopf stellen.
- Die Marmelade bei Raumtemperatur abkühlen lassen und anschließend an einem dunklen, kühlen Ort lagern. Sie hält sich mehrere Wochen. Geöffnet sollte sie innerhalb von ein bis zwei Wochen verbraucht werden.
Diese Marmelade ist eine ideale Variante für die Frühstücksroutine und kann auf Toast, Brot oder Kuchen serviert werden. Sie eignet sich auch als Füllung für süße Backwaren.
Eis mit roten Johannisbeeren
Ein weiteres Rezept, das die saure Note der Johannisbeeren gut abrundet, ist ein Eis mit Kokosmilch. Dieses Rezept ist besonders für diejenigen geeignet, die auf eine vegane oder laktosefreie Ernährung achten.
Zutaten:
- 400 g gefrorene Johannisbeeren
- 150 ml (Pflanzen-)Sahne
- 1/2 Teelöffel Vanillezucker
- 400 ml Bio-Kokosmilch
- Optional: Kokosblütenzucker, Rohrzucker oder andere Süßungsmittel
Zubereitung:
- Die Johannisbeeren in ein hohes Gefäß geben und zu einem Mus pürieren.
- Pflanzen-Sahne, Vanillezucker und Kokosmilch hinzufügen und alles gut vermengen.
- Die Masse in einen Eismaschinen geben und nach den Anweisungen des Herstellers zubereiten.
- Falls keine Eismaschine vorhanden ist, die Masse in einen Behälter geben, abdecken und für mehrere Stunden in den Gefrierschrank stellen. Alle 30 Minuten die Masse mit einer Gabel durchrühren, um eine cremige Konsistenz zu erzielen.
- Vor dem Servieren kurz auftauen lassen.
Dieses Eis ist eine leichte, erfrischende Alternative zu herkömmlichem Eis und eignet sich besonders gut als Sommergericht.
Johannisbeeren in anderen Rezeptvarianten
Neben den bereits genannten Rezepten gibt es weitere Möglichkeiten, die roten Johannisbeeren in der Küche zu verwenden. Ein weiteres Rezept ist ein Dressing, das sich hervorragend zu Salaten servieren lässt.
Zutaten:
- 200 g rote Johannisbeeren
- Agavendicksaft
- 1 Knoblauchzehe
- 1/2 Bio-Zitrone
- 4 Esslöffel Olivenöl
- Salz und Pfeffer
Zubereitung:
- Die Johannisbeeren waschen und von den Rispen entfernen.
- Johannisbeeren und Agavendicksaft in ein hohes Gefäß geben und pürieren.
- Knoblauch schälen und grob hacken.
- Zitrone auspressen.
- Knoblauch und Zitronensaft zur Johannisbeer-Masse geben und alles durchpürieren.
- Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Dieses Dressing ist ideal für grüne Salate und passt besonders gut zu Blattgemüsen wie Spinat oder Feldsalat. Es kann auch als Beilage zu Fisch oder Geflügel serviert werden, um eine frische Note zu erzielen.
Verwendung anderer Johannisbeersorten
Neben den roten Johannisbeeren gibt es auch schwarze und weiße Johannisbeeren, die sich ebenfalls in der Küche verwenden lassen. Jedoch unterscheiden sie sich in Geschmack und Konsistenz. Schwarze Johannisbeeren sind herber und eignen sich daher besser für Rezepte, in denen mehr Süßungsmittel hinzugefügt werden. Weiße Johannisbeeren hingegen haben ein mildes Aroma und harmonieren gut mit anderen Früchten wie Himbeeren oder Stachelbeeren.
Wenn die roten Johannisbeeren nicht verfügbar sind, können auch die anderen Sorten verwendet werden. Allerdings ist darauf zu achten, dass die Geschmacksrichtung je nach Sorte variieren kann und ggf. die Menge an Zucker oder Süßungsmittel entsprechend angepasst werden muss.
Nachhaltigkeit und ökologische Anbauweise
Unabhängig davon, für welche Johannisbeersorte man sich entscheidet, ist es empfohlen, Beeren aus ökologischer Landwirtschaft zu verwenden. Diese Beeren enthalten keine synthetischen Pestizide oder Kunstdünger und tragen so zu einem umweltfreundlichen Lebensmittelproduktionsprozess bei. Viele Anbieter bieten heutzutage Johannisbeeren an, die nach ökologischen Kriterien angebaut werden. Es lohnt sich, diese Optionen zu prüfen, um eine nachhaltigere Ernährungsweise zu fördern.
Fazit
Die rote Johannisbeere ist eine vielseitige Beere, die sich in der Küche auf zahlreiche Arten und Weisen verwenden lässt. Von traditionellen Speisen wie der Mädchenröte bis hin zu modernen Rezepten wie Kuchen, Marmelade oder Eis bietet sie eine frische Note, die sich gut mit anderen Zutaten kombinieren lässt. Zudem ist sie gesund, reich an Vitaminen und Mineralstoffen und eignet sich sowohl als Frucht im Frühstück als auch als Grundlage für Süßspeisen und Desserts. Ob im Sommer als erfrischende Leckerei oder im Winter als geleeartige Zutat für Weihnachtsgebäck – die rote Johannisbeere hat viel zu bieten. Mit den richtigen Rezepten und Zubereitungsweisen kann man sie optimal genießen und in die eigene Küchenroutine integrieren.
Quellen
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