Rote Gartenmelde: Kultivierung, Ernte und leckere Rezeptideen
Die Rote Gartenmelde (Atriplex hortensis) ist eine vielseitige, gesunde und äußerst unkomplizierte Pflanze, die sowohl in der Küche als auch im Garten ihre Stärken unterstreicht. Sie gehört zur Familie der Fuchsschwanzgewächse (Amaranthaceae) und wird manchmal auch als Molkenkraut, Spanischer Salat oder Spanischer Spinat bezeichnet. Obwohl sie in der Vergangenheit als wertvolles Gemüse geschätzt wurde, ist sie heute weitgehend in den Hintergrund getreten. Doch das hat nichts mit ihrer Nützlichkeit oder Geschmack zu tun – im Gegenteil. Die Rote Melde überzeugt mit einer hohen Nährstoffdichte, einer milden, leckeren Note und einer robusten Wachstumsweise. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie die Rote Melde erfolgreich kultivieren, ernten und in verschiedenen Gerichten verwenden können.
Kultivierung der Roten Melde
Wuchseigenschaften und Standortbedingungen
Die Rote Melde wächst in der Regel zwischen 10 und 50 Zentimetern hoch und bevorzugt einen leichten, feuchten Boden. Sie kann in halbschattigen bis sonnigen Lagen angebaut werden, wobei direkte, pralle Sonne nicht unbedingt erforderlich ist. Ein weiter Vorteil der Pflanze ist ihre Robustheit: Sie ist kaum anfällig für Krankheiten und lässt sich daher mit relativ geringem Pflegeaufwand kultivieren. Allerdings kann sie in manchen Fällen recht buschig werden und benötigt daher einen ausreichenden Pflanzabstand, um nicht in den Nachbarn hineinzuwachsen.
Aussaat und Pflanzung
Die Aussaat der Rote Melde ist flexibel und kann je nach dem gewünschten Erntezeitpunkt im Herbst oder Frühjahr erfolgen. Für eine Ernte von zarten Babyleafs, die in Salaten verwendet werden, empfiehlt sich eine Aussaat im Herbst bis November, wobei die Samen in Reihen mit einem Abstand von 3×5 cm eingesetzt werden. Dies ermöglicht es, einen dichten, roten Teppich zu bilden, von dem regelmäßig Blätter abgeerntet werden können.
Wenn größere, spinatähnliche Blätter im Vordergrund stehen, ist eine Aussaat ab März sinnvoll. In diesem Fall sollten die Pflanzen mit einem Abstand von 25×10 cm ausgesät werden, um genügend Platz zum Wachsen zu haben. Für besonders große, robuste Büsche kann sogar ein Abstand von bis zu 40 cm empfohlen werden.
Die Samen werden in eine Tiefe von etwa 1 Zentimeter in den Boden gesetzt. Nachdem die Pflanzen durchgebrochen sind, können sie auf den gewünschten Abstand verteilt werden. Eine Mulchschicht ist hilfreich, um den Boden feucht zu halten, da die Rote Melde trockenen Standorten nicht besonders gut verträgt.
Pflege und Wartung
Die Pflege der Rote Melde ist relativ einfach. Es ist wichtig, den Boden nicht austrocknen zu lassen, da die Pflanze trockenen Bedingungen nicht gut standhält. Eine Mulchschicht kann hierbei sehr hilfreich sein. Zudem ist darauf zu achten, dass sich die Pflanzen nicht zu stark vermehren, da sie sich über Samen ausbreiten kann. Um eine Überwucherung zu verhindern, sollten Samenstände rechtzeitig entfernt werden.
Ein weiterer Punkt ist die Blüte der Pflanze. Sobald die Rote Melde zu blühen beginnt, verlieren die Blätter nach und nach ihre milden Geschmackseigenschaften und werden bitterer. Daher ist es sinnvoll, eine gestaffelte Aussaat durchzuführen, um über einen längeren Zeitraum frische Blätter zu ernten. Wer eine kontinuierliche Ernte möchte, säht alle drei Wochen eine neue Portion an.
Verwendung als Kompost- und Schneckenfallenpflanze
Ein besonderes Detail, das in einigen Quellen erwähnt wird, ist die Verwendung der Rote Melde als Schneckenfallenpflanze. Sie wird von Schnecken besonders gerne gefressen, was sie ideal macht, um Schäden an anderen empfindlichen Pflanzen zu vermeiden. Dafür wird sie in Reihen mit ca. 40 cm Abstand gepflanzt und als Schneckenfallenpflanze genutzt. Die Schnecken werden durch die Rote Melde angelockt und vermeiden so andere Gemüsesorten.
Ernte der Roten Melde
Erntezeitpunkt
Die Rote Melde kann je nach Anbauweise in verschiedenen Phasen geerntet werden. Bei Babyleafs wird bereits nach kurzer Wachstumszeit geerntet, wobei nur die zarten Blätter genutzt werden. Diese eignen sich hervorragend für Salate und sollten roh verzehrt werden, da sie besonders zart und mild schmecken.
Wenn die Pflanze länger wachsen gelassen wird, können die Blätter als Spinatgemüse verwendet werden. In diesem Fall werden größere Blätter erntet, die sowohl roh als auch gekocht verzehrt werden können. Sobald die Pflanze blüht, ist die Erntezeit vorbei, da die Blätter ab diesem Zeitpunkt bitterer werden und ihre Nährstoffe nachlassen.
Erntepraxis
Die Ernte erfolgt in der Regel durch Abzupfen der Blätter. Es ist nicht notwendig, die ganze Pflanze auszurupfen, da sich die Melde nach der Ernte gut regeneriert. Bei Babyleafs wird nach und nach geerntet, wodurch sich eine kontinuierliche Versorgung mit frischem Salat erzielen lässt. Bei Spinatblättern kann die Ernte etwas intensiver erfolgen, wobei darauf geachtet wird, nicht die gesamte Pflanze abzuschnitzen, um eine Wiederbefruchtung zu ermöglichen.
Es ist auch wichtig, die Blätter nicht zu spät zu ernten, da sie im fortgeschrittenen Wachstumstadium leicht bitter werden. Eine optimale Erntezeit ist daher vor der Blüte. Zudem ist die Erntezeitpunkt abhängig von den Wachstumsbedingungen – bei warmen Temperaturen wächst die Pflanze schneller, während sie bei kühleren Temperaturen langsamer wächst.
Nährwert und gesundheitliche Vorteile
Die Rote Melde ist nicht nur geschmacklich ansprechend, sondern auch nahrhaft. Sie enthält eine hohe Konzentration an Vitamin C, Kalzium, Kalium und Magnesium. Zudem ist sie weniger bitter als Spinat und eignet sich daher besonders gut für Kinder oder Personen, die bittere Geschmacksprofile nicht mögen.
Ein weiterer Vorteil ist die hohe Unempfindlichkeit der Pflanze gegenüber Krankheiten. Sie benötigt wenig Schutz vor Schädlingen oder Pilzen, was sie zu einer idealen Pflanze für den biologischen Anbau macht. Zudem ist sie in der Lage, in verschiedenen Böden zu gedeihen, solange der Boden nicht zu trocken ist.
In einigen Quellen wird auch erwähnt, dass die Rote Melde in der Vergangenheit als Heilpflanze genutzt wurde. Sie wurde beispielsweise in der Form von Brühen verwendet, um Menschen mit Magen- und Darmblähungen zu helfen. Zudem wird erwähnt, dass sie in Kombination mit anderen Heilpflanzen wie Löwenzahn oder Mariendistel ihre entgiftenden und harntreibenden Eigenschaften verstärken kann.
Rezeptideen mit Rote Melde
Babyleaf-Salat
Ein einfacher, aber leckerer Salat ist der Babyleaf-Salat. Dazu werden die zarten Blätter der Rote Melde mit anderen Salatgräsern wie Rucola, Spinat oder Asiasalat kombiniert. Für eine besondere Wirkung kann man die Blätter mit einigen essbaren Blüten oder Nüssen verfeinern. Ein Tropfen Olivenöl oder Zitronensaft rundet das Geschmackserlebnis ab.
Rezept: Babyleaf-Salat mit Rote Melde
Zutaten: - 1 Handvoll Rote Melde (Babyleaf) - 1 Handvoll Rucola - 1 Handvoll Spinat - 1 Handvoll Asiasalat - 1 EL Olivenöl - 1 EL Zitronensaft - Salz und Pfeffer nach Geschmack - Optional: 1 EL gehackte Nüsse (z. B. Walnuss)
Zubereitung: 1. Alle Blattgemüse in einer Schüssel vermischen. 2. Olivenöl, Zitronensaft, Salz und Pfeffer hinzufügen und gut vermengen. 3. Optional Nüsse über den Salat streuen. 4. Sofort servieren.
Meldepesto
Ein weiteres leckeres Rezept ist das Meldepesto, bei dem die Blätter der Rote Melde in Kombination mit Knoblauch, Olivenöl, Nüssen und Parmesan verarbeitet werden. Dieses Pesto kann sowohl warm als auch kalt serviert werden und ist eine willkommene Abwechslung zum klassischen Basilikumpesto.
Rezept: Meldepesto
Zutaten: - 1 Handvoll Rote Meldeblätter (frisch) - 2 Knoblauchzehen - 50 g Parmesan - 50 g Haselnüsse - 100 ml Olivenöl - Salz und Pfeffer nach Geschmack
Zubereitung: 1. Alle Zutaten in eine Küchenmaschine geben. 2. Das Pesto fein pürieren, bis eine cremige Konsistenz entsteht. 3. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. 4. Sofort servieren oder im Kühlschrank aufbewahren.
Melde-Quiche
Ein weiteres Rezept ist die Melde-Quiche, bei der die Blätter in Kombination mit anderen Gemüsesorten wie Tomaten und Zucchini in eine Quiche eingearbeitet werden. Dieses Gericht ist ideal für ein Frühstück oder eine Mittagspause.
Rezept: Melde-Quiche
Zutaten: - 1 Rolle Blätterteig - 1 Handvoll Rote Meldeblätter (frisch) - 2 Tomaten, gewürfelt - 1 Zucchini, gewürfelt - 2 Eier - 200 ml Milch - 100 g Gruyère, gerieben - Salz und Pfeffer nach Geschmack - 1 EL Olivenöl
Zubereitung: 1. Backofen auf 180°C (Ober- und Unterhitze) vorheizen. 2. Blätterteig in eine Quicheform legen und leicht andrücken. 3. Olivenöl in einer Pfanne erhitzen. Tomaten und Zucchini darin kurz anbraten. 4. Die Rote Meldeblätter hinzufügen und kurz mitbraten. 5. Die Mischung in die Quicheform füllen. 6. Eier, Milch, Gruyère, Salz und Pfeffer vermengen und über die Gemüsemischung geben. 7. Im Ofen 25–30 Minuten backen, bis die Füllung fest ist. 8. Abkühlen lassen und servieren.
Melde-Smoothie
Ein weiteres leckeres Rezept ist der Melde-Smoothie, der besonders nahrhaft und lecker ist. Dazu werden die Blätter der Rote Melde mit Banane, Apfel und Zitronensaft verarbeitet. Dieser Smoothie ist ideal für einen gesunden Start in den Tag.
Rezept: Melde-Smoothie
Zutaten: - 1 Handvoll Rote Meldeblätter (frisch) - 1 Banane - 1 Apfel, entkern - 1 EL Zitronensaft - 200 ml Wasser oder Hafermilch - 1 EL Honig (optional)
Zubereitung: 1. Alle Zutaten in eine Küchenmaschine geben. 2. Den Smoothie fein pürieren, bis eine cremige Konsistenz entsteht. 3. Mit Honig abschmecken, falls gewünscht. 4. Sofort servieren.
Melde-Auflauf
Ein weiteres Rezept ist der Melde-Auflauf, bei dem die Blätter in Kombination mit Kartoffeln, Zwiebeln und Käse in einem Ofengut verarbeitet werden. Dieses Gericht ist ideal für eine warme Mahlzeit.
Rezept: Melde-Auflauf
Zutaten: - 1 Handvoll Rote Meldeblätter (frisch) - 4 Kartoffeln, geschält und gewürfelt - 1 Zwiebel, gewürfelt - 200 g Gruyère, gerieben - 2 Eier - 200 ml Milch - Salz und Pfeffer nach Geschmack - 1 EL Olivenöl
Zubereitung: 1. Backofen auf 180°C (Ober- und Unterhitze) vorheizen. 2. Olivenöl in einer Pfanne erhitzen. Zwiebel darin kurz anbraten. 3. Kartoffeln hinzufügen und kurz mitbraten. 4. Die Rote Meldeblätter hinzufügen und kurz mitbraten. 5. Die Mischung in eine Auflaufform füllen. 6. Eier, Milch, Gruyère, Salz und Pfeffer vermengen und über die Gemüsemischung geben. 7. Im Ofen 25–30 Minuten backen, bis die Füllung fest ist. 8. Abkühlen lassen und servieren.
Sicherheit und Qualität
Beim Kauf von Rote Melde oder Meldeprodukten sollten einige Sicherheits- und Qualitätsaspekte beachtet werden. Da die Pflanze in der Vergangenheit als Heilpflanze genutzt wurde, ist es wichtig, dass sie in ihrer natürlichen Form verwendet wird. Zudem ist darauf zu achten, dass sie nicht mit anderen Pflanzen vermischt wird, da sie sich in der Nähe von Spinat, Rote Bete und Mangold vermischen kann.
Ein weiterer Punkt ist die Verwendung von Melde in Kombination mit anderen Nahrungsergänzungsmitteln. Sie kann beispielsweise mit Zinkpräparaten kombiniert werden, um die entzündungshemmenden Eigenschaften zu ergänzen. Zudem kann sie in Kombination mit Löwenzahn oder Mariendistel die entgiftenden und harntreibenden Eigenschaften verstärken.
Schlussfolgerung
Die Rote Melde ist eine vielseitige, nahrhafte und unkomplizierte Pflanze, die sowohl in der Küche als auch im Garten eine wertvolle Rolle spielt. Sie wächst robust, benötigt wenig Pflege und kann in verschiedenen Formen geerntet werden. Ob Babyleafs für Salate, Spinatblätter für Eintöpfe oder als Schneckenfallenpflanze – die Rote Melde überzeugt mit ihrer Vielseitigkeit und Geschmack.
In der Küche kann sie in verschiedenen Rezepten verwendet werden, von einfachen Salaten bis hin zu komplexeren Gerichten wie Meldepesto, Quiche oder Smoothies. Ihre Nährstoffe, wie Vitamin C, Kalzium, Kalium und Magnesium, machen sie zu einer idealen Zutat für gesunde Mahlzeiten. Zudem ist sie in der Vergangenheit als Heilpflanze genutzt worden und kann in Kombination mit anderen Pflanzen ihre entgiftenden und harntreibenden Eigenschaften verstärken.
Mit diesen Rezepten und Tipps können Sie die Rote Melde in Ihre tägliche Ernährung integrieren und gleichzeitig von ihren gesundheitlichen Vorteilen profitieren.
Quellen
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